====== 40 Betriebe wollen Nationalpark-Partner werden

LogoNP.JPGZweite Runde im „Projekt Nationalpark-Partner“ mit Informationsveranstaltungen des Nationalparks Bayerischer Wald im Hans-Eisenmann-Haus und Glasmuseum Frauenau eingeläutet.

Projekt „Nationalpark-Partner“


Langfristig Wettbewerbsvorteil für gastronomische Betriebe, die sich mit dem Nationalpark identifizieren und einen Kriterien-Katalog erfüllen.


Nach der vor einigen Monaten erfolgten allgemeinen Vorstellung des Projektes „Nationalpark-Partner“ - das sich an Gastgeber in der Nationalpark-Region, die sich mit dem Nationalpark identifizieren richtet und dessen Ziel eine umfassende und stets auf dem aktuellen Stand gehaltene Information der künftigen Nationalpark-Partner über den Nationalpark ist, damit diese wiederum ihre Gäste bestmöglich betreuen und die Nationalpark-Idee vermitteln können - folgte jetzt, nachdem viele regionale Betriebe sich für eine Partnerschaft mit dem Nationalpark interessierten und bereits erste Hürden erfolgreich genommen haben, die zweite Runde: die Vorstellung des Nationalpark-Angebotes - von der Waldentwicklung bis zum Prospekt.

Insgesamt 40 Bewerber und alle Leiter der Tourismusbüros der Nationalparkgemeinden konnten Nationalpark-Leiter Karl Friedrich Sinner und Josef Wanninger als Projektmanager zu den beiden Veranstaltungen im Hans-Eisenmann-Haus bei Neuschönau und im Glasmuseum Frauenau begrüßen.

In diesem Rahmen stellte Josef Wanninger noch einmal das Projekt „Nationalpark-Partner“ vor.

Es wird nicht ganz einfach werden, die Urkunde »Nationalpark-Partner« zu erlangen. Um das Zertifikat zu erhalten und dadurch mit dem Nationalpark-Logo als Nationalpark-Partner werben zu dürfen, müssen einige Hürden genommen werden: So haben Bewerber zunächst einen detaillierten Fragebogen auszufüllen, aus dem auch ersichtlich wird, dass man für den Gast Nationalpark-Informationen und -Angebote vorhalten, bzw. organisieren muss, zweimal im Jahr an einer halbtägigen Informationsveranstaltung im Nationalpark teilnimmt und sich erfolgreich einer touristischen Zertifizierung unterzogen hat bzw. dies beabsichtigt. Außerdem sollen im Betrieb umweltschonende Maßnahmen umgesetzt bzw. unterstützt werden. Dazu gehört auch die kostenlose Teilnahme an der Energiespar-Kampagne des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Und schließlich sollen die künftigen Nationalpark-Partner ihren Gästen den direkten Verkauf des Bayerwald- bzw. Igelbus-Tickets und bevorzugt regionale Produkte anbieten. Eine endgültige Entscheidung trifft schließlich eine Jury, nachdem zuvor noch eine Betriebsbesichtigung erfolgte.

Die künftigen Nationalpark-Partner werden mit einer Urkunde ausgezeichnet. Es ist ihnen auch erlaubt, das offizielle Nationalpark-Logo mit dem Zusatz »Nationalpark-Partner« zu verwenden. Außerdem präsentieren die Nationalparkverwaltung und die Landkreise die Nationalpark-Partner in ihren Internet-Auftritten. Zusätzlich erhalten die Nationalpark-Partner das aktuelle Informationsmaterial des Nationalparks bevorzugt und werden bei der Erarbeitung von Nationalpark-Pauschalen unterstützt.

Zwischen den Nationalpark-Partnern soll zudem ein Erfahrungsaustausch organisiert werden. Letztendlich wird ein Prospekt »Nationalpark-Partner« erstellt, der an allen Informationszentren und -stellen des Nationalparks, den Tourismusbüros der Region und bei Messen aufgelegt wird.

Dann wurde es konkret: Nationalpark-Chef Karl Friedrich Sinner stellte den Nationalpark als eine faszinierende Walderlebniswelt vor und bezeichnete den Nationalpark als ein Mosaik aus unendlich vielen Facetten, in dessen Mittelpunkt die Entwicklung einer Waldwildnis steht.

Josef Wanninger befasste sich mit dem Thema Besucher-Angebote im Nationalpark - vom Hans-Eisenmann-Haus und dem neuen Haus zur Wildnis als optimale Schlechtwetter-Einrichtungen über die Infostellen in den Nationalparkgemeinden zu den Erlebniswegen, den Familien- und Kinder-Schwerpunkten Wanderpark Bayerisch Eisenstein und Waldspielgelände bis hin zu dem Netz von über 300 Kilometer Wanderwegen, 200 Kilometer Radwegen und 100 Kilometer Winter-Wanderwegen und gespurten Loipen, und gab jedem Teilnehmer eine CD mit dem gleichen Inhalt mit nach Hause.

Lukas Laux, verantwortlich für die Bildungsarbeit im Nationalpark, stellte das umfangreiche und bislang kostenlose Führungsprogramm vor.

Die Vielfalt der im einheitlichen Erscheinungsbild angebotenen Nationalpark-Prospekte und Publikationen stellte der Leiter des Hans-Eisenmann-Hauses, Stefan Vießmann, vor. Er regte an, auf allen Gästezimmern eine „Vermietermappe“ auszulegen, um dem Gast die Möglichkeit zu geben, in Ruhe aus dem großen Angebot des Nationalparks auszuwählen.

Christina Wibmer vom Landratsamt Regen informierte über das für eine ländliche Region sehr gute regionale Angebot der öffentlichen Nahverkehrsmittel (ÖPNV), die gute Vernetzung von Waldbahn, Igelbussen und Falkensteinbussen und dem Verbund-Ticket. Sie berichtete außerdem, dass auf Grund von Gästebefragungen Natur im Tourismus gegenwärtig einen »Mega-Trend« vorweist.

Die Tourismus-Referenten beider Nationalpark-Landkreise, Susanne Wagner (REG) und Christian Binder (FRG), stellten Betriebs-Zertifizierungen und Nationalpark-Pauschalen vor und luden zu einem Workshop am 16. März im Hans-Eisenmann-Haus bzw. 22. März in der Vhs Regen ein.

Diplom-Geografin Simone Hödl schloss die Referate mit dem Thema »Energie sparen im Gastgewerbe« ab, gab konkrete Tipps und bot sich für individuelle Betriebsbesichtigungen an. Außerdem stellte sie eine kostenlose Kampagne für die Nationalpark-Partner in Aussicht.

Zusammenfassend gab Projektleiter Josef Wanninger den weiteren Fahrplan für das Projekt „Nationalpark-Partner“ bekannt. So sollen die einzelnen Klassifizierungen bis Ende Mai vollzogen werden. Noch zuvor findet ein gemeinsamer Waldtag mit Nationalpark-Leiter Sinner zum Thema »Natürliche Waldentwicklung nach großflächigem Borkenkäferbefall und naturbelassenen Windwürfen« im Lusengebiet und am Seelensteig statt. Die Urkunden werden noch vor Pfingsten überreicht, so dass die Betriebe in jedem Falle schon vor Hauptsaison mit ihrem Prädikat werben können.