Die Panzeraufklärer zeigten Verteidigungsminister Peter Struck bei seinem Besuch, dass die Welt im Bayerischen Wald tatsächlich noch in Ordnung ist. Sein „Gastgeschenk“ hatte der Minister schon am Tag zuvor dem Kommandeur, Oberstleutnant Harald Einzinger, übermittelt. „Die angedachte Schließung der Standortschießanlage ist vom Tisch“, bekräftigte dieser beim Briefing vor den geladenen Bundes-, Landes- und Kommunalpolitikern.
Und als Peter Struck mit dem Satz „Der Standort Freyung ist absolut gesichert“, noch eines draufsetzte, sah man nur noch lächelnde, zufriedene und entspannte Gesichter. „Seit 45 Jahren sind die Soldaten hier beispielhaft in das zivile Umfeld integriert. Die Kompanien pflegen lebendige Patenschaften mit den Kommunen. Die Bevölkerung identifiziert sich mit ihren Soldaten“, betonte der Kommandeur in seinem Briefing. Die Infrastruktur der Kaserne befinde sich auf dem neuesten Stand, vereinzelte Maßnahmen würden bis 2009 abgeschlossen. Das Bataillon habe, so Einzinger, „keine ernsten Probleme“. Besonders stolz ist man im niederbayerischen Standort über die gute Personallage. Weder im Offiziers- noch Unteroffiziersbereich gibt es vakante Stellen.
Der Minister interessierte sich besonders für die Auslandseinsätze der Freyunger Soldaten. Das Bataillon kann auf jahrelange Erfahrung verweisen. Bereits vor zehn Jahren waren die Gebirgspanzeraufklärer bei IFOR im Einsatz. Seit einigen Wochen leisten erneut über 100 von ihnen Dienst bei EUFOR, KFOR und ISAF. Der Kommandeur selbst verabschiedete sich für ein halbes Jahr nach Afghanistan.
Die knapp bemessene Zeit des Ministers bestimmte das straffe Programm. Eine kurze Rundfahrt durch idyllisch gelegene Kaserne, dann ging es mit Polizeibegleitung und Blaulicht zum nahe gelegenen Standortübungsplatz. „Jetzt müsst ihr extra wegen mir am Freitagnachmittag Dienst machen“, so Struck bei der Besichtigung einer Gruppe im Versteck. „Das passt schon, machen wir doch gerne“, meinte Oberfeldwebel Peter Krückl. Was zu dem Ausbildungsprogramm der Panzeraufklärer gehört, wurde Peter Struck in kompakter Form gezeigt. Schießen mit Gewehr und Maschinengewehr auf der nun gesicherten eigenen Schießanlage, die Ausbildung der Richtschützen, ein Ausschnitt aus der Besatzungsausbildung Spähaufklärung mit dem Spähpanzer „Luchs“, das Radargerät PARA bei der Überwachung. Hauptfeldwebel Christian Schleelein stellte dem Minister mit dem „Fennek“ das Nachfolgemodell für den „Luchs“ vor. Die Bodensensorausstattung beeindruckte die Besucher dabei besonders.
Trotz des Zeitdrucks blieb dem Minister genügend Zeit, um mit den Soldaten vor Ort ein paar Worte zu wechseln. „Feuer frei“, lautete dann auch das Motto für die Vertrauenspersonen, als Peter Struck sich mit ihnen zum Gespräch zurückzog. Der Minister zeigte sich abschließend gegenüber der Presse beeindruckt von dem Ausbildungsstand des Gebirgspanzeraufklärungsbataillons 8. Und auch der Bataillonskommandeur war zufrieden:„Es war einfach super, dass der Verteidigungsminister da war“, meinte Oberstleutnant Harald Einzinger sichtlich entspannt, als sich Peter Struck zum nächsten Termin verabschiedete. In der „Kaserne Am Goldenen Steig“, gelegen an dem ehemaligen Säumerpfad zwischen Bayern und Böhmen, kehrte wieder der Alltag ein.