Ausstellung Ludwig von Saint-George im Hans-Eisenmann-Haus
Sehenswerte Ausstellung über den eigenwilligen Künstler, der in Althütte am Fusse des Rachels gelebt hat, mit Vernissage eröffnet. Die Bilder des im Jahre 1983 verstorbenen Malers werden bis zum 6. November im Informationszentrum des Nationalparks Bayerischer Wald ausgestellt.
Ludwig von Saint-George (1925 - 1983) „… für das ist man ein Maler“
„Rachel“
Zu einer aussergewöhnlichen Ausstellung hatte Wolfgang Bäuml, der Hausherr des Hans-Eisenmann-Hauses, diesmal eingeladen. Nicht ohne Stolz erzählte Bäuml bei seiner Begrüssungsrede über das Zustandekommen dieser ganz besonderen Ausstellung, deren Idee bereits vor acht Jahren bei einem Zusammentreffen mit Karl Fahmüller, dem Autoren des bemerkenswerten Buches über Ludwig von Saint-George „… für das ist man ein Maler“ geboren wurde.
Wolfgang Bäuml begrüsst die Gäste der Vernissage
Karl Fahmüller ist es auch zu verdanken, dass die Besucher des Hans-Esenmann-Hauses jetzt in den Genuss kommen, eine wirklich sehenswerte Sammlung der Bilder des äusserst interessanten Malers zu bewundern, denn er hat die Kontakte zu den Besitzern der Bilder, die sich alle in Privatbesitz befinden, hergestellt.
Karl Fahmüller bei seiner Rede
Karl Fahmüller war daher auch prädestiniert für die Einführungsrede, in der er den Künstler als einen ungewöhnlichen aber weitsichtigen Menschen beschrieb, der schon in den 70er-Jahren ahnte, dass das Patriarchat vom Matriarchat abgelöst werden würde und wie hektisch das Leben einmal sein sollte. Er entzog sich dem ungeliebten Kunstbetrieb in der Großstadt und ging in den Bayerischen Wald, wo er sich künstlerisch erst so richtig befreite. Ludwig von Saint-George war im 2. Weltkriegkrieg in der Bretagne eingesetzt und sich dort noch nicht sicher, ob er nach dem Krieg Schriftsteller oder Maler werden sollte. Erst nachdem er in Frankreich berühmte Gemälde von Paul Gauguin und William Turner zu Gesicht bekam, war die Entscheidung für ihn klar. In seinen Jahren in München, Aufkirchen bei Maisach und dann in Althütte lebte der bescheidene Mann nur für seine Malerei, unterstützt von seinem heute noch lebenden Bruder, einem Pfarrer in München, der leider nicht zur Vernissage kommen konnte.
Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von „Rai-Blech“, einer Gruppe von jungen Musikanten, die ebenfalls am Fusse des Rachel zu Hause sind.
Rai-Blech
das Buch von Karl Fahmüller über Saint-George
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