Bärendrillinge im Nationalpark Bayerischer Wald
Bärin Luna im Tier-Freigelände des Nationalparkzentrums Lusen im Nationalpark Bayerischer Wald wurde Mutter von drei gesunden Jungtieren, obwohl das Fortpflanzungsmanagement bei den Braunbären aktuell keinen Nachwuchs vorgesehen hatte. Geboren Mitte/Ende Januar in der von Luna selbst gegrabenen Überwinterungshöhle, unternehmen die drei Minibären nun erste sehr kurze Ausflüge ins Freie, auf Grund der strengen Wachsamkeit der Mutter jedoch nur für jeweils wenige Minuten am Tag. Mit besseren Beobachtungsmöglichkeiten für Besucher ist ab Anfang Mai zu rechnen.
Ende Januar wurden aus Lunas Höhle das erste mal die typischen Sauggeräusche von Jungtieren gehört. Dass es allerdings gleich drei und dazu noch alle wohl auf sind, ist erst seit Ende März, als die drei das erste Mal die Nase ins Freie gestreckt haben bekannt.
Groß ist die Freude bei Dr. Dennis Müller, Tierarzt und Leiter der beiden Tier-Freigelände des Nationalparks Bayerischer Wald. Man ist stolz auf die drei kleinen Kämpfer, weis aber noch nicht, welches Geschlecht die drei Jungtiere haben. Eigentlich war nicht vorgesehen, dass sich die beiden jetzt 11-jährigen Bären Luna und Benny fortpflanzen, da Braunbärennachwuchs nur schwer zu vermitteln ist. In Gefangenschaft werden die Tiere selten krank, haben eine hohe Lebenserwartung von oft mehr als 30 Jahren und vermehren sich gut. Geeignete Plätze stehen daher nur begrenzt zur Verfügung. Um Nachwuchs bei Weibchen Luna zu verhindern, war bei ihr daher im Herbst ein medikamentöser Trächtigkeitsabbruch durchgeführt worden. Bei der dazu nötigen Vollnarkose kam es jedoch zu für die Bärin lebensgefährlichen Komplikationen, weshalb auf die empfohlene zweite Behandlung verzichtet wurde. Bei einer einmaligen Behandlung bleibt jedoch eine ca. 25%ige Chance, dass der Abbruch nicht erfolgreich durchgeführt sein würde. „Luna ist nach unseren Beobachtungen eine sehr zuverlässige Mutter, die gut mit ihrem Nachwuchs zurechtkommt und Vater Benny beobachtet das Geschehen interessiert, ohne aggressiv zu reagieren“, schildert Tierarzt Müller die Bärenfamilie. „Da die Mutter jedoch noch recht nervös ist und die Kleinen bei der geringsten Störung sofort in die Höhle zurücktreibt, ist die Chance, den Nachwuchs zu beobachten, im Moment noch sehr gering. Unserem Experten Dr. Heiner Rall ist es trotzdem gelungen und er hat dazu ein tolles Video produziert: