neues_im_nationalpark_bayerischer_wald
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+ | ====== Interessantes aus dem Nationalpark Bayerischer Wald ====== | ||
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+ | **Interessantes aus dem Geschehen im Nationalpark Bayerischer Wald** | ||
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+ | =====Grauerlen-Förderung am Großen Regen ===== | ||
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+ | **Aktion des Nationalparks in Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt** | ||
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+ | Grauerlen-Wälder sind rar geworden. Denn die Bäume sind wahre Spezialisten. Sie können sich dort durchsetzen, | ||
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+ | Die Maßnahme findet im Rahmen von Verpflichtungen des Natura-2000-Netzwerkes der Europäischen Union statt. Darin werden Grauerlenwälder als prioritär zu erhaltender Lebensraum eingestuft. Ein darauf basierender Managementplan wird nun in Absprache mit der Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern umgesetzt. Für den Bereich des Großen Regens bei Ludwigsthal sieht dieser vor allem die Entnahme von Fichten vor. Diese Baumart würde in den Flussauen natürlicherweise nicht so dominant vorkommen. Mit dem zusätzlichen Licht hat der Grauerlen-Nachwuchs auf einen Schlag wieder bessere Wachstumschancen. | ||
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+ | =====Echte Botschafter für die Natur===== | ||
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+ | **Verein der Nationalpark-Partner feiert 10. Geburtstag – Gründungsmitglieder ausgezeichnet** | ||
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+ | Nachhaltiger Tourismus ist der Urlaubstrend der Zeit. Die Nationalpark-Partner haben dies schon weit vor vielen anderen erkannt – und sich genau deswegen zu einem schlagkräftigen Verein zusammengeschlossen. Nachhaltigkeit, | ||
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+ | „Der Nationalpark braucht Partner wie sie, die ihm ein Leben lang beistehen“, | ||
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+ | „Als Wirtschaftsfaktor ist der Nationalpark nicht mehr wegzudenken“, | ||
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+ | Für die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald bedankte sich Peter Schmid, Beauftragter im Vermieterbeirat, | ||
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+ | Beeindruckende Zahlen lieferte schließlich Jochen Stieglmeier, | ||
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+ | Im Anschluss präsentierte Katrin Wachter, die die Kooperation bei der Nationalparkverwaltung betreut, eine launige Bilderpräsentation zur Geschichte des Vereins. Mit Urkunden für all jene anwesenden Vertreter der Betriebe, die dem Verein seit dessen Gründung angehören, im Gepäck ging es schließlich zum geselligen Teil der Veranstaltung über, bei der schon die ein oder andere Idee für zukünftige Themen besprochen wurde. | ||
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+ | Die ausgezeichneten Betriebe: | ||
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+ | Haus Corinna in Kirchdorf, Ferienhaus Mitterdorf in Philippsreut, | ||
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+ | =====Erfolgreiche NaturVision Filmtage===== | ||
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+ | **Publikumsliebling war „Der wilde Wald“ von Lisa Eder – 789 Kinder beim Schulklassenprogramm | ||
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+ | Bereits im 20. Jahr machte am vergangenen Wochenende NaturVision Station im [[Hans-Eisenmann-Haus]]. Zwar kamen insgesamt etwas weniger Besucher wie bei der letzten Auflage 2019, um einen der rund 30 Filme rund um die Themen Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit zu bestaunen, nichtsdestotrotz waren die beiden Kinosäle auch immer wieder voll. Gut angekommen ist zudem das Programm für regionale Schulklassen im Vorfeld der Filmtage. | ||
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+ | Besonderer Publikumsliebling war „Der wilde Wald“ der Mauther Regisseurin Lisa Eder. Sowohl bei der Eröffnung am Freitagabend, | ||
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+ | „Was gibt es schöneres, als ein Jubiläumsfestival mit seinem eigenen Jubiläumsfilm zu eröffnen“, | ||
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+ | Neben dem Festival-Programm war damit vor allem auch das Programm für Schulklassen gemeint. Bereits im Vorfeld hatten diese die Möglichkeit, | ||
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+ | Das NaturVision Filmfestival wurde 2002 im Nationalpark Bayerischer Wald gegründet. Zehn Jahre später zog es nach Ludwigsburg um, wo es mittlerweile zu einer festen Größe in der internationalen Szene aufgestiegen ist. Seit dem Umzug finden im Bayerischen Wald weiterhin die NaturVision Filmtage als Best-Of-Veranstaltung des Festivals statt. Sie werden unter der gemeinsamen Trägerschaft des Landkreises Freyung-Grafenau und des Nationalparks Bayerischer Wald durchgeführt. | ||
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+ | =====Mit dem Luchs in Ingolstadt===== | ||
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+ | Nationalpark präsentierte sich als Vorbote auf Landesgartenschau 2023 in [[Freyung]] | ||
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+ | Ein [[Luchs]] sonnt sich vor ein paar Bäumchen, während ein Schwarzspecht in der Nähe an einem toten Baumstamm sitzt. Dieser Anblick ist schon im Nationalpark Bayerischen Wald selten. Umso ungewöhnlicher war er vergangenes Wochenende in Ingolstadt. | ||
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+ | Wer auf der Landesgartenschau den Stand des Nationalparks besuchte, konnte sich diese Szenerie der Waldwildnis jedoch einmal genauer anschauen. An den präparierten Tieren staunten die Besucher nicht schlecht darüber, wie groß die Luchse und vor allem deren Pfoten sind. Wer sich den Luchs genau angeschaut hatte, konnte danach mit Leichtigkeit alle Fragen am Glücksrad beantworten und einige Erinnerungsstücke gewinnen. | ||
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+ | Für den Nationalpark war der diesjährige Auftritt auch eine Einstimmung auf die Landesgartenschau in der Region – genauer gesagt 2023 in [[Freyung]]. Auch das Wetter spielte mit, was nicht nur die Standbetreuerinnen Katharina Wipplinger, Sofie Hofbauer, beide Teilnehmerinnen am Freiwilligen Ökologischen Jahr, und Commerzbank-Umweltpraktikantin Lea Gerhäußer freute: „Bei Sonnenschein macht die Öffentlichkeitsarbeit am Stand gleich viel mehr Spaß! Wir kamen mit vielen Menschen ins Gespräch und es ist richtig Interessant, | ||
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+ | =====In Bayern verschollene Pilzart wiederentdeckt===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_56-21_in_bayern_verschollene_pilzart_wiederentdeckt.jpg? | ||
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+ | **Vom Aussterben bedrohter Duftender Venus-Ellerling bei Grafenau gefunden** | ||
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+ | Der Duftende Venus-Ellerling (Aphroditeola olida), eine intensiv nach reifen Walderdbeeren duftende Pilzart aus der Familie der Wachsblättler, | ||
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+ | Für die Funga des Böhmerwaldes ist er nun erstmals nachgewiesen. Der Fund ist ein weiterer Beleg für das große Naturpotenzial der Region. „Die Jahrhunderte alte, traditionelle Waldbewirtschaftung in den umliegenden Bauernwäldern ist ein großer Glücksfall für die Artenvielfalt“, | ||
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+ | Mehr Infos zum Projekt gibt es im Internet unter www.pilze-ohne-grenzen.eu. | ||
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+ | Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald | ||
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+ | =====Umweltminister eröffnet Reptiliengehege===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_46-21_umweltminister_eroeffnet_reptiliengehege.jpg? | ||
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+ | **Thorsten Glauber setzt eigenhändig Kreuzotter ein – Projekt soll bei Aufklärungsarbeit über gefährdete Arten helfen** | ||
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+ | Eröffnungen von neu gebauten Einrichtungen hat der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber schon häufig durchgeführt. Doch die Einweihung des neuen Reptiliengeheges im Nationalpark-Tierfreigelände in [[Neuschönau]] lief gänzlich anders ab als gewohnt. Der Minister bekam keine Schere zum Durchschneiden des Eröffnungsbands in die Hand gedrückt, sondern einen Reptilienhaken. Mit diesem durfte er eine Kreuzotter einsetzen. | ||
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+ | „Das [[Nationalparkzentrum Lusen]] ist mit dem neuen Reptiliengehege um eine Attraktion reicher“, sagte Staatsminister Glauber bei der Eröffnung. „Es ist jetzt möglich, sowohl Ringelnatter, | ||
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+ | Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks, | ||
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+ | Die drei mit Wasser gefüllten Gehege, die mit einer Zisterne und einem Wassergraben mit Frischwasser versorgt werden, haben jeweils eine Insel. Dort finden die Reptilien alle Lebensraumelemente die sie im Jahreslauf brauchen und können auch dort überwintern. Für Besucher sei das neue Gehege, das innerhalb eines Jahres gebaut werden konnte, besonders attraktiv. „Sie kommen ohne Netz oder Glasscheibe nah an die Tiere heran und können diese in Ruhe beobachten. Dies hilft uns auch im Rahmen unserer Bildungs- und Aufklärungsarbeit.“ Denn während Vögel und Säugetiere hohe Sympathiewerte bei der Bevölkerung haben, gibt es gegen die Reptilien immer noch Vorbehalte. „Diese immer noch vorhandenen Ängste wollen wir im Rahmen von Führungen abbauen.“ | ||
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+ | Auch die geladenen Gäste zeigten sich begeistert von der neuen Einrichtung und von den Bewohnern. Regens Landrätin Rita Röhrl zögerte nicht lange und setzte mit der Unterstützung von Paul Hien gekonnt die zweite Kreuzotter ins Gehege ein. „Wir haben nun eine weitere Attraktion im Nationalpark. Hier sehen Schulklassen Arten, die daheim in den Siedlungsgebieten nicht mehr zu finden sind“, lobte Röhrl. Dem stimmte auch Sebastian Gruber, Landrat von Freyung-Grafenau, | ||
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+ | Das neue Reptiliengehege ist ein weiterer wichtiger Baustein im Tier-Freigelände in Neuschönau.“ Neuschönaus Bürgermeister Alfons Schinabeck bedankte sich bei Staatsminister Glauber für die stete Unterstützung. „Es ist für uns von großer Bedeutung, dass in unseren Nationalpark regelmäßig investiert wird. Unsere Region wäre auf der Landkarte nichts ohne das Schutzgebiet.“ | ||
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+ | =====Morchelzeit ist Lorchelzeit===== | ||
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+ | Vorsicht bei Unterscheidung von Gift- und Speisepilzen | ||
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+ | Mit dem Beginn der Apfelblüte startet auch die Hochsaison der Speise- und Spitz-Morcheln. „Im bodensauren Bayerischen Wald sind diese Pilzvertreter jedoch eher Raritäten“, | ||
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+ | Doch der Experte mahnt beim Sammeln zu Vorsicht. Warum? „Die als tödlich giftig geltenden Giftlorcheln sind im Bayerischen Wald viel häufiger als Spitzmorcheln.“ Trotzdem wurden die Lorcheln bis in die Nachkriegszeit noch relativ häufig in der Bayerwald-Küche verarbeitet. „Obwohl beim Kochen Dämpfe des Nervengifts Gyromitrin freigesetzt werden, weshalb die Lorchel auch als Giftpilz gilt.“ Die Lorcheln lassen sich relativ leicht an den hirnartig gewundenen Hüten erkennen. Die genießbaren Spitzmorcheln hingegen zeichnen sich durch wabenartig gekammerte Hüte aus. | ||
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+ | Übrigens: Umgangssprachlich nennt man die Morcheln auch oft Mauracherl. Die Lorcheln sind auch unter den Bezeichnungen Stockmorchel, | ||
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+ | =====Helmut Kustermann ist der neue Förster in Finsterau ===== | ||
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+ | **45-Jähriger legt neben Waldmanagement Schwerpunkt auf Naturschutz** | ||
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+ | Borkenkäferbekämpfung und Verkehrssicherung gehören zu den täglichen Aufgaben eines Nationalpark-Försters. Was Helmut Kustermann, dem neuen Leiter der Nationalparkdienststelle [[Finsterau]], | ||
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+ | Seit 1. November ist der 45-jährige gebürtige Oberbayer im östlichsten Teil des Nationalparks tätig – und schon jetzt fühlt er sich hier wie zu Hause. „Ich wohne zusammen mit meiner Frau und unseren vier Kindern seit 2004 im Landkreis Dingolfing-Landau. Von daher bin ich quasi schon ein Niederbayer.“ Und auch den Nationalpark kennt er aus seinem vorherigen Berufsleben. „Nach meinem Forstwirtschaftsstudium in Weihenstephan und der bestandenen Staatsprüfung habe ich fünf Jahre bei einem Forstunternehmer gearbeitet“, | ||
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+ | Danach arbeitete er zehn Jahre bei den Waldbauernvereinigungen Vilshofen/ | ||
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+ | Doch neben all dem fasziniert ihn auch die eigentliche Philosophie „Natur Natur sein lassen“. „Die Landschaft ist einzigartig – gerade hier im ‚Altpark‘, | ||
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+ | Wichtig ist dem Förster auch, dass die Besucherinfrastrukturen, | ||
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+ | Und dann kommt noch eine richtig große Aufgabe auf ihn zu, und zwar die in diesem Jahr beschlossene Erweiterung des Nationalparks um rund 600 Hektar östlich von Finsterau. „Dies wird sicherlich spannend und es ist eine Herausforderung, | ||
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+ | Ein Projekt, das insbesondere von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber unterstützt wird. Dieser hatte zum 50-jährigen Jubiläum des Nationalparks ein “XXL“-Paket angekündigt, | ||
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+ | Auch Helmut Kustermann sieht dies sehr positiv, doch zunächst steht für ihn ein Umzug auf dem Programm. Ab Anfang Januar hat er sein Büro in der Infostelle in Mauth, damit er für die Bürger schnell und unkompliziert erreichbar ist. Mit dieser räumlichen Umstrukturierung hat die Nationalparkverwaltung auf die Wünsche der Bürger reagiert, die sich einen Ansprechpartner direkt vor Ort gewünscht haben. | ||
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+ | Und neben dem dienstlichen Umzug plant Helmut Kustermann auch einen privaten in die Nationalparkregion. „Ich wohne derzeit unter der Woche in einer Ferienwohnung in Mauth und fahre am Wochenende heim. Wir sind aber schon auf der Suche nach einem passenden Haus.“ Und wenn das gefunden ist, kann auch der Rest der Familie Kustermann in die neue Heimat nachkommen. | ||
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+ | =====Frauenau bekommt neu gestaltete Nationalpark-Infostelle===== | ||
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+ | **Erneuerung der wilden Inhalte im Glasmuseum** | ||
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+ | Zum Informationskonzept des Nationalparks Bayersicher Wald gehört seit jeher eine Grundinformation für Urlauber in den umliegenden Gemeinden. Deswegen gibt’s auch im Frauenauer Glasmuseum eine Infostelle zum Schutzgebiet. Diese bekommt nun ein neues Design und neue Inhalte verpasst. | ||
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+ | Das Hauptanliegen ist war, die Räumlichkeiten nicht nur informativ, sondern auch heller und freundlicher zu gestalten. Deswegen werden die teilweise in die Jahre gekommenen Installationen ausgetauscht, | ||
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+ | „Ganz fertig sind wir zwar noch nicht“, erklärt Achim Klein, Leiter vom Haus zur Wildnis, „denn in den kommenden Wochen werden noch ein paar interaktive Elemente nachgereicht. Besucher bekommen aber auch jetzt schon alle wichtigen Informationen über den Nationalpark und sein Angebot – und das ist die Hauptaufgabe dieser Infostelle.“ | ||
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+ | Geöffnet ist zu den üblichen Museumszeiten, | ||
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+ | =====Neue Erkenntnisse zu Wölfen in Nationalparken===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_71-20_neue_erkenntnisse_zu_woelfen_in_nationalparken.jpg? | ||
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+ | **Forscher der Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava identifizieren zwei Wolfsrudel** | ||
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+ | Seit 2015 kehren Wölfe auf natürliche Weise in das Grenzgebiet zwischen Bayern und Böhmen zurück. Diesen Prozess beobachten vor allem die Forscher der Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava – unter anderem mittels Fotofallen und Genproben. Aufgrund der Ergebnisse des Monitorings sind die Forscher zu dem Schluss gekommen, dass die Wölfe in der Region rund um die grenzüberschreitenden Großschutzgebiete zwei regionalen, standorttreuen Rudeln angehören. | ||
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+ | „Ein Rudel nutzt hauptsächlich die Wälder zwischen Finsterau und Srní“, erklärt Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl. „Das zweite Rudel wird vermehrt zwischen der Trinkwassertalsperre Frauenau und Böhmisch Eisenstein gesichtet, | ||
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+ | Im Bereich Finsterau/ | ||
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+ | Die Tiere im nördlicheren Bereich der Region wurden bereits seit letztem Winter regelmäßig durch Wildtierkameras fotografiert. Bereits genetische Analysen von Kotproben legten nahe, dass sich dort seitdem neben zwei ausgewachsenen Wölfen auch ein Jungtier aufhalten könnte. Auf das Abspielen von Heul-Geräuschen im Norden der Nationalparke Šumava und Bayerischer Wald reagierte das Rudel mit Heulen. Dabei waren deutlich Jungtierlaute herauszuhören. | ||
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+ | =====Wurzelgang erstrahlt in neuem Glanz===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_67-20_wurzelgang_erstrahlt_in_neuem_glanz.jpg? | ||
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+ | **Attraktion im Haus zur Wildnis wurde runderneuert – Nachtraum folgt** | ||
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+ | Noch rechtzeitig für die zweite Hälfte der bayerischen Sommerferien kann das [[Haus zur Wildnis]] im Nationalparkzentrum Falkenstein bei Ludwigsthal mit einer runderneuerten Attraktion für Familien aufwarten. Nachdem der beliebte Wurzelgang seit März 2020 für Bauarbeiten geschlossen war, ist der Erlebnisrundgang seit Montag wieder zugänglich. Geblieben ist dabei nur die äußere Hülle, Stationen und Inhalte wurden aktualisiert. | ||
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+ | „Wir freuen uns, dass die Bauarbeiten so reibungslos verlaufen sind“, sagt Achim Klein, Leiter des Hauses. „Mit der Fertigstellung des Wurzelgangs ist der erste Schritt zur Erneuerung der Dauerausstellung abgeschlossen.“ In wenigen Wochen folgt bereits der zweite Meilenstein. Dann wird der komplett neu entstandene Nachtraum seine Pforten öffnen. Dort können die Gäste dann in die geräuschvollen Abendstunden des Schutzgebiets eintauchen. Nächstes Jahr steht der Einbau eines großen begehbaren Baumes in der Haupthalle an, um den sich der Kern der neuen Ausstellung drehen wird. | ||
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+ | Doch zurück zum Wurzelgang, in denen Besucher auf die Größe einer Maus „schrumpfen“: | ||
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+ | Aufgrund der aktuellen Situation ist die Anzahl der Personen, die sich gleichzeitig im Wurzelgang aufhalten dürfen, jedoch beschränkt. Eine Anmeldung an der Infotheke ist erforderlich. | ||
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+ | Der Großteil der restlichen Bereiche im Haus zur Wildnis, also das 3D-Kino, die Sonderausstellung „50 Jahre (Wald)Entwicklung im Nationalpark Bayerischer Wald in Bildern“, Laden und Gastronomie sind wie gewohnt geöffnet. Nur der Kinder-Erlebnisraum ist bis auf Weiteres noch geschlossen. Dafür hat das Haus zur Wildnis – wie auch das [[Hans-Eisenmann-Haus]] bei Neuschönau und das [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtliche Museum St. Oswald]] – wieder ab 9 Uhr geöffnet. | ||
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+ | =====Einblicke in die Nationalparkforschung: | ||
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+ | **Bis 8. November**: Ausstellung „Zehn Dinge, die wir in 50 Jahren gelernt haben“ im Hans-Eisenmann-Haus | ||
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+ | Wie geht's den Auerhühnern im Bayerischen Wald? Was sind Urwaldrelikte? | ||
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+ | „Die komplexen Zusammenhänge der natürlich ablaufenden Prozesse zu verstehen, ist dem Nationalpark seit Jahrzehnten ein Hauptanliegen“, | ||
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+ | Zu besichtigen ist die Sonderausstellung **bis 8. November**. Das [[Hans-Eisenmann-Haus]] hat bei freiem Eintritt täglich geöffnet – aktuell von 10 bis 18 Uhr. | ||
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+ | =====Jubiläumsausstellung im Haus zur Wildnis===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_53-20_jubilaeumsausstellung_im_haus_zur_wildnis.jpg? | ||
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+ | **Bis 8. November 2020: Sonderausstellung „50 Jahre (Wald)Entwicklung im Nationalpark Bayerischer Wald in Bildern“** | ||
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+ | Zum 50. Geburtstag gibt’s für die Besucher spannende Einblicke in die Waldentwicklung | ||
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+ | Viel ist nicht geblieben vom groß geplanten Geburtstagsprogramm des Nationalparks Bayerischer Wald. Doch zumindest in einem Punkt gibt es nahezu keine Abstriche – bei den Ausstellungen. Seit wenigen Tagen ist nun auch die aufwändigste Schau zugänglich. Im Haus zur Wildnis können sich Besucher über die Waldentwicklung der vergangenen 50 Jahre informieren. Im Fokus stehen beeindruckende, | ||
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+ | „Damit haben wir einen attraktiven Höhepunkt für unsere Gäste geschaffen“, | ||
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+ | Neben den faszinierenden Naturaufnahmen finden Besucher in der Ausstellung auch noch eine Kurzeinführung in die Geschichte des ersten deutschen Nationalparks, | ||
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+ | Zu besichtigen ist die Sonderausstellung „50 Jahre (Wald)Entwicklung im Nationalpark Bayerischer Wald in Bildern“ bis 8. November. Das Haus zur Wildnis hat bei freiem Eintritt täglich geöffnet – aktuell von 10 bis 18 Uhr. | ||
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+ | =====Erfolgreiches Bildungsprojekt geht zu Ende===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_46-20_erfolgreiches_umweltbildungsprojekt_geht_zu_ende_1_.jpg? | ||
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+ | **Umweltbildung zu Natura 2000 in Oberösterreich und Bayern** | ||
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+ | Sichtlich zufrieden blickt Elisabeth Frank auf das frisch eingetroffene „Forschertagebuch – Biodiversität im Böhmerwald“. „Es ist wirklich schön geworden“, | ||
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+ | In der Böhmerwald-Region befinden sich mehrere große Natura 2000-Gebiete, | ||
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+ | Neben diesem Hauptthema sind Totholz, Boden, Wasser und Natura 2000 Gegenstand der einzelnen Programme. Zusammen mit Forschern aus ihren Einrichtungen arbeitete das Projektteam ihre Ideen aus und testete sie gründlich mit Schulklassen und anderen Gruppen. Zudem wurden rund um das Jugendwaldheim drei regensichere Unterstände sowie barrierefreie Gruppenräume in Österreich gebaut und kindgerechte Informationstafeln entwickelt und vor den Einrichtungen aufgestellt. „Vor allem Kinder und Jugendliche wollen wir für die Schutzgebiete vor unserer Haustüre sensibilisieren“, | ||
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+ | Ehrenamtliche, | ||
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+ | =====Pilzfernseher fürs Waldgeschichtliche Museum===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_37-20_pilzfernseher_fuers_waldgeschichtliche_museum.jpg? | ||
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+ | **Neue Installation zeigt Film „Mykorrhiza: | ||
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+ | Pünktlich zur Wiederöffnung nach der coronabedingten Zwangspause gibt es im [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtlichen Museum]] in St. Oswald eine neue Installation. In einem Rahmen, der wie ein Pilz aussieht, gibt es auf einem Bildschirm den Film „Mykorrhiza kinderleicht erklärt: Was Pilz und Pflanze verbindet“ in Deutsch, Tschechisch und Englisch zu sehen. | ||
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+ | „Diese neue Installation im Untergeschoss ist eine Bereicherung für das Haus“, erklärt Christian Binder, Leiter des Waldgeschichtlichen Museums. Der Lehrfilm erklärt die Symbiose zwischen Pilz und Pflanze. Der dreiminütige, | ||
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+ | Generell gibt es im Waldgeschichtlichen Museum derzeit noch coronabedingte Einschränkungen. „Wir müssen die aktuell geltenden Hygiene- und Abstandsregeln einhalten“, | ||
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+ | =====Aufbruch ins Walderleben===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_31-20_aufbruch_ins_walderleben_3_.jpg? | ||
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+ | **Rückblick auf 50 Jahre Umweltbildung im Nationalpark Bayerischer Wald | ||
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+ | Ein alter, morscher Baumstamm steht mitten im Wald. Überall ist er von Baumpilzen und Moosen überwuchert. An vielen Stellen ist die Rinde schon komplett abgeblättert. Kurz dahinter steht ein gutes Dutzend Studenten. Sie hören nicht nur gebannt dem lauten Zwitschern der Vögel zu, sondern vor allem den Worten von Lukas Laux. Er ist seit 1989 Umweltbildungsreferent des Nationalparks. Sein Ziel: Junge Menschen für wilde Natur begeistern. | ||
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+ | Die Szene hat sich so im April des vergangenen Jahres in der Nähe von [[Zwieslerwaldhaus]] ereignet. Laux war dort im Rahmen des Einführungsseminars für Commerzbank-Umweltpraktikanten aus ganz Deutschland als Referent unterwegs. Auch 2020 hätte das einwöchige Seminar stattfinden sollen. Wie so vieles wurde es Opfer der Corona-Pandemie. | ||
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+ | Trotz der aktuellen Ruhe im Wald, zieht das Schutzgebiet derzeit Jubiläumsbilanz. Als erster deutscher Nationalpark überhaupt wird es heuer 50 Jahre alt. Fast genauso lang wird zwischen Fichten, Tannen und Buchen Umweltbildung betrieben. Vieles hat sich dabei verändert. Methoden und Einrichtungen haben sich weiterentwickelt. Im Laufe der Zeit sind dem Bildungsteam des Nationalparks auch einige wegweisende Weichenstellungen geglückt. Ein Rückblick. | ||
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+ | „Die Anfangsjahre waren stark von Arbeitseinsätzen geprägt“, | ||
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+ | Anfang der 1990er Jahre begann dann der Aufbruch ins Walderleben. „Wir haben fortan versucht, sinnliche und experimentelle Ansätze zu verfolgen“, | ||
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+ | Weiterer Erfolgsfaktor ist die Aufteilung in Kleingruppen. „Früher war es üblich, dass ein Führer mit der ganzen Klasse durch den Wald läuft“, blickt Laux zurück. „Mittlerweile versuchen wir überall dort, wo es geht, Kleingruppen zu bilden.“ Vorteil dabei: „Wir können garantieren, | ||
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+ | Generell werden die Angebote für Schulen immer offener gestaltet. „Bei Klassenfahrten mit Übernachtung in den Themenhütten des 2002 eröffneten Wildniscamps am Falkenstein geht das sogar so weit, dass wir den Kindern eine Woche Zeit im Wald schenken“, | ||
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+ | Doch seit jeher lag der Fokus der Umweltbildung auch auf Urlaubern und Tagesausflüglern. Deswegen beginnt der Nationalpark Anfang der 1990er Jahre sein Führungsprogramm zu erweitern. Gab es vorher nur in den Ferienzeiten frei buchbare Angebote, werden diese nun zeitlich ausgedehnt. Das geht mit einem erhöhten Bedarf an Führungspersonal einher. „An dieser Stelle kamen Einheimische ins Spiel“, erinnert sich Umweltbildungsreferent Laux. Wurden geführte Touren bisher meist von Studenten geleitet, kamen nun ehrenamtliche Waldführer hinzu. „Wir wollten, dass die Einheimischen ihren Nationalpark vorstellen.“ Bis heute hat sich dieses Konzept so gut bewährt, dass es vielerorts kopiert wurde. | ||
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+ | Um auch Menschen der Region mit Programmen zu erreichen, entwickelt das Umweltbildungsteam regelmäßig Sonderführungsreihen. So gab es Veranstaltungen mit Künstlern, Heimatverbänden und Kirchen. Letzteres hat sich unter dem Motto „Nationalpark und Schöpfung“ sogar langfristig etabliert. Bahnbrechend zum Kontakt mit der jungen Bevölkerung war Ende der 1990er Jahre der Start des Junior-Ranger-Projekts, | ||
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+ | „Seit 2011 gibt’s darüber hinaus sogar eigens ausgezeichnete Nationalpark-Schulen, | ||
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+ | Mit der wachsenden Zahl an Umweltbildungsangeboten – 2019 nahmen über 50.000 Menschen an den Programmen teil – wachsen auch die Herausforderungen für die Waldführer, | ||
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+ | Neuester Trend dabei ist das Philosophieren. „Gerade in der Natur gibt es oft kein richtig oder falsch“, begründet Laux diesen neuen Schwerpunkt. „Allein der Begriff ‚Wildnis‘ ist nicht wirklich klar definierbar. Beim Philosophieren darüber kommt man mit den Gästen ganz anders ins Gespräch, als bei einer klassisch vorgetragenen Führung. Es wird interaktiver und lebendiger.“ | ||
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+ | Und wohin geht die Reise im nächsten Jahrzehnt? „Zunächst einmal wollen wir das erarbeitete hohe umweltpädagogische Niveau halten“, sagt Nationalparkleiter Leibl. „Zudem leben wir in einem wilden, trilateralen Grenzgebiet, | ||
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+ | Einige von der Europäischen Union geförderte Interreg-Projekte sind bereits angestoßen oder sogar umgesetzt. Beispielsweise gibt es zur nahezu fertiggestellten Waldwerkstatt im [[Hans-Eisenmann-Haus]] ein Spiegelprojekt im Nationalpark Šumava. Daneben hat das [[Jugendwaldheim]] zusammen mit der Böhmerwaldschule in Oberösterreich Bildungskonzepte zum Thema Biodiversität erarbeitet. Weitere Ideen liegen in der Schublade. So bleibt auch nach Corona viel zu tun im Umweltbildungsteam des Nationalparks. | ||
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+ | Meilensteine der Nationalpark-Umweltbildung: | ||
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+ | 1974: Das Jugendwaldheim bei Schönbrunn am Lusen geht als erstes dieser Art in Bayern in Betrieb. | ||
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+ | 1978: Bei Spiegelau wird das Waldspielgelände eröffnet. | ||
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+ | 1990: Im Nationalpark wird das Commerzbank-Umweltpraktikum entwickelt. Mittlerweile sind 27 Schutzgebiete Teil des Projekts. | ||
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+ | 1990: Erstmals werden Einheimische zu ehrenamtlichen Waldführern ausgebildet. | ||
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+ | 1994: Für 1,6 Millionen Deutsche Mark wird das Jugendwaldheim erweitert. | ||
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+ | 1998: Erstmal findet in den Ferien das Junior-Ranger-Projekt statt. | ||
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+ | 2002: Als zweite große Umweltbildungseinrichtung wird das Wildniscamp am Falkenstein eröffnet. | ||
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+ | 2009: Im Jugendwaldheim entsteht ein Anbau mit Seminar- und Computerraum. | ||
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+ | 2009: Das Wildniscamp wird „ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade für nachhaltige Entwicklung“. | ||
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+ | 2011: Die Nationalpark-Bildungsarbeit wird erstmals mit dem Gütesiegel „Umweltbildung.Bayern“ ausgezeichnet. | ||
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+ | 2011: Das Kooperationsprojekt Nationalpark-Schulen startet. | ||
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+ | 2016: Die Waldführer-Ausbildung wird reformiert und findet nun als Blockseminar statt. | ||
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+ | =====Schulklassen: | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_15-20_schulklassen_bitte_laecheln_1_.jpg? | ||
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+ | **Fotoaktion des Nationalparks im Rahmen des 50. Geburtstags** | ||
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+ | Im Schnitt besucht täglich mehr als eine Schulklasse den Nationalpark Bayerischer Wald, um von seiner wilden Natur zu lernen. Allein 2019 nahmen 475 Klassen mit über 10 000 Schülern an Umweltbildungsprogrammen teil. „Die große Zahl und die Vielfalt der interessierten Kinder möchten wir in unserem Jubiläumsjahr in besonderer Weise dokumentieren“, | ||
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+ | Auf der Homepage des Nationalparks – www.nationalpark-bayerischer-wald.de – finden Lehrer ein Infoblatt zur Aktion zum Download. Damit können die Eltern vorab informiert werden. Die Fotos selbst sollen dann am Ende der Führungen im Nationalpark entstehen. | ||
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+ | =====Gemeinsames Wildtiermonitoring – Bereits 200 000 Fotofallenbilder===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_11-20_inventur_der_wildtiere_in_den_deutschen_nationalparks_1_.jpg? | ||
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+ | Wie viele Huftiere streifen in den deutschen Nationalparks umher? Und welchen Einfluss haben die Tiere auf die natürliche Waldentwicklung? | ||
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+ | „Ziel des Projekts ist es, Zusammenhänge zwischen der Populationsgröße einzelner Huftierarten und deren Wirkung auf das Ökosystem zu erforschen sowie ein langfristiges Wildtiermonitoring in den Nationalparks zu etablieren“, | ||
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+ | Im Rahmen eines Projektworkshops kamen Vertreter der terrestrischen Nationalparks Deutschlands sowie knapp 20 Wissenschaftler aus Deutschland, | ||
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+ | Bereits beim Auftaktworkshop des Mammutprojektes im Frühjahr 2019 hatten sich die Nationalparks auf die Durchführung eines einheitlichen Populationsmonitorings mit Hilfe von Fotofallen – also automatischen Wildtierkameras – geeinigt und dafür einen einjährigen Probelauf beschlossen. „Seit Oktober sind bundesweit insgesamt 643 Fotofallen in zehn Großschutzgebieten im Einsatz“ erklärt Dr. Christian Fiderer, Projektkoordinator an der Universität Freiburg. „Allein in den ersten beiden Monaten des Testlaufs sind bereits weit mehr als 200 000 Fotofallenbilder bei uns eingegangen, | ||
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+ | Zusammen mit den Ergebnissen des Wildwirkungsmonitorings sollen die Auswertungen der Fotofallenbilder wichtige Informationen zum Einfluss der Huftiere auf die Waldentwicklung in den Nationalparks liefern. Doch damit nicht genug: An den aktuellen Probebetrieben nehmen neben dem Nationalparks Bayerischer Wald auch die Nationalparks Berchtesgaden, | ||
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+ | Auch in Nationalparks wird zumindest außerhalb der Kernzonen mittels Jagd regulatorisch in Wildbestände eingegriffen. Zum einen sind die deutschen Schutzgebiete in Anbetracht teils sehr großer Streifgebiete der Tiere oft zu klein, um dem Wild ganzjährig genügend Lebensraum zu bieten. Zum anderen können Wildschäden in der umgebenden Kulturlandschaft, | ||
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+ | =====Infos zum 50. Nationalpark-Geburtstag auf einen Blick===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_04-20_infos_zum_50._nationalpark-geburtstag_auf_einen_blick.jpg? | ||
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+ | **Neue Sonderseite www.nationalpark-bayerischer-wald.de/ | ||
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+ | Seit der Gründung des Nationalparks Bayerischer Wald 1970 sind 50 Jahre vergangen. Viel ist in dieser Zeit geschehen – zum Geburtstag wird daher kräftig in der Region gefeiert. Eine neu gestaltete Sonderseite auf der Website des Nationalparks informiert kompakt über alles, was 2020 geplant ist. | ||
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+ | Neben aktuellen Berichten zum Jubiläum des Nationalparks sind dort sämtliche Veranstaltungen zu finden, die speziell zum 50. Geburtstag angeboten werden. Neben den zwei großen Festen der Region in und um die beiden Nationalparkzentren wird es wöchentlich Führungen geben, bei denen Mitarbeiter unter dem Motto „Nationalpark exklusiv“ zu spannenden Plätzen unterwegs sind und über ihre tägliche Arbeit berichten. Und unter dem Motto „NationalparkEinblicke“ werden die Türen der Nationalpark-Einrichtungen geöffnet und seltene Blicke hinter die Kulissen gewährt. | ||
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+ | Als besonderes Schmankerl sind auf der Sonderseite interaktive Vorher-Nachher-Vergleiche zu finden. Diese zeigen deutlich, wie viel sich in den vergangenen Jahrzehnten auf dem Gebiet des Nationalparks getan hat. Der Nationalpark hat sein Archiv durchforstet, | ||
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+ | Ein weiteres Highlight sind die Statements von 50 unterschiedlichen Menschen sowohl aus der Region als auch aus den Bereichen Kabarett, Forschung, Politik, Naturschutz, | ||
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+ | Die Sonderseite ist via www.nationalpark-bayerischer-wald.de/ | ||
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+ | ===== Die besten Touren in einem Heft===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_112-19_die_besten_touren_in_einem_heft.jpg? | ||
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+ | **Nationalpark hat neue Broschüre mit zwölf Outdoor-Tipps im Angebot** | ||
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+ | Wohin zuerst? Diese Frage stellt sich Outdoor-Fans immer wieder, wenn sie eine Region neu kennenlernen. Antworten bietet der Nationalpark Bayerischer Wald nun mit einer neuen, kostenlosen Broschüre. Unter dem Titel „Touren-Tipps – Wandern und Radfahren“ werden zwölf Routen verschiedenster Schwierigkeiten detailliert beschrieben. | ||
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+ | „Einzigartige Orte findet man überall in unserem Schutzgebiet“, | ||
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+ | Auf 58 Seiten finden sich neun Wandervorschläge. Dabei werden nicht nur die drei Gipfel Falkenstein, | ||
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+ | Die Broschüren gibt es in allen Nationalpark-Einrichtungen sowie bei den Tourist-Informationen der Region. Zudem ist das Heft als PDF-Dokument auf der Nationalpark-Homepage – www.nationalpark-bayerischer-wald.de – im Bereich „Service/ | ||
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+ | =====Der Naturraum Bayerischer Wald – Šumava in den Eiszeiten===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_09-20_der_naturraum_bayerischer_wald_-_sumava_in_den_eiszeiten_2_.jpg? | ||
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+ | **Neue Publikation der Nationalparkverwaltung – Autorenteam der TU München** | ||
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+ | Wie hat der Naturraum Bayerischer Wald – Šumava in den Eiszeiten ausgesehen? Welche Gletscher gab es und wo verliefen sie? Antworten auf diese Fragen gibt das neu erschienene Heft 20 aus der Wissenschaftlichen Forschungsreihe des Nationalparks Bayerischer Wald. Ein geowissenschaftliches Autorenteam der Technischen Universität München hat sich die Aufgabe gestellt, die Oberflächenformen, | ||
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+ | In den letzten Jahrzehnten gab es diesseits und jenseits der bayerisch-tschechischen Grenze bereits zahlreiche Untersuchungen zu diesem Thema. Allerdings war es in schwer zugänglichen, | ||
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+ | Die Kombination der berechneten Reliefdaten mit bekannten Fakten und neuen Geländebefunden der Autoren hat zu neuen Forschungsergebnissen des geowissenschaftlichen Teams von Ulrich Hauner, Gerhard Lehrberger und Matthias Brugger geführt. Mit der neuen Methode verfügten sie über ein leistungsfähiges Instrument der stufenlosen Relief-Erfassung vom großen Gesteinsblock bis zum Großraum. Damit ist es gelungen, flächendeckend die Hochlagen in beiden Nationalparks und zusätzlichen Bergmassiven auf eiszeitliche Spuren hin zu untersuchen, | ||
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+ | Die Karte zeigt alle sieben Vereisungszentren des Mittelgebirges: | ||
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+ | Durch detaillierte Kartierung, Geländebefunde und mineralogische Untersuchungen wurde eindeutig geklärt, dass es sich bei den „Grübenfeldern“ um historische Plätze der Goldgewinnung handelt, also nicht um Formungen der Natur. | ||
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+ | Die Broschüre ist im Publikationsshop des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz erhältlich. Mehr Infos sowie den Link dorthin gibt es unter www.nationalpark-bayerischer-wald.de | ||
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+ | =====2019 war drittwärmstes Jahr===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_02-20_2019_war_drittwaermstes_jahr.jpg? | ||
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+ | **Klimastation in Waldhäuser: | ||
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+ | Blicken die Wissenschaftler um Dr. Claus Bässler auf den Jahresrückblick 2019 der nationalparkeigenen Klimastation im Bergdorf [[Waldhäuser]], | ||
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+ | Die Durchschnittstemperatur lag 2019 auf 945 Höhenmetern bei 7,8 Grad, während der Mittelwert der Jahre 1972 bis 2001 dagegen bei 5,8 Grad liegt. Ein erheblicher Unterschied. 2019 stellt damit das drittwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Nationalpark dar. Nur 2014 und 2018 war es mit 7,9 Grad noch wärmer. Auch die Sonnenscheindauer war außergewöhnlich hoch. Das vergangene Jahr weist mit 1804 Stunden den vierthöchsten Ausschlag nach 2003, 2011 und 2018 auf. | ||
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+ | Seit 1970 werden im Nationalpark Klimadaten erfasst – unter anderem Temperaturen, | ||
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+ | Die gesammelten Daten der Messtechniker laufen bei Bässler, stellvertretender Leiter des Nationalpark-Sachgebiets Naturschutz und Forschung, und seinen Kollegen zusammen. Ihr Fazit bezüglich der waldökologischen Auswirkungen 2019: Die Abfolge sehr warmer Jahre haben zu einer vermehrten Entwicklung des Buchdruckers und zu einem entsprechend starken Befall der heimischen Fichten geführt. | ||
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+ | Für alle Arten lässt sich dieser Schluss aber nicht ziehen. „Anders als etwa im Nationalpark Hainich, kommen die Buchen im Nationalpark Bayerischer Wald mit den aktuellen Klimaveränderungen noch gut zurecht“, sagt Klimaforscher Bässler. „Auch für die Pilze scheinen die aktuellen Niederschläge noch auszureichen. Ob das bei sich fortschreitender Entwicklung hin zu wärmeren Temperaturen und weniger Niederschlag so bleibt, ist jedoch nicht absehbar.“ | ||
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+ | Mehr Wetterdaten sowie die komplette Jahresbilanz der Wetterstation Waldhäuser finden Sie auf der Homepage des Nationalparks Bayerischer Wald – www.nationalpark-bayerischer-wald.de – im Bereich „Aktuelles“. | ||
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+ | =====Kurzurlaub zu den Festen der Region===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_105-19_kurzurlaub_zu_den_festen_der_region.jpg? | ||
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+ | **Trip zum Nationalpark-Jubiläum verlost: Nationalpark-Partner küren sechs Gewinner** | ||
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+ | Ein ganzes Jahr lang konnten die Gäste der Nationalpark-Partner ihr Glück in die Hand nehmen. Bei der großen Verlosung des Vereins, der die 70 Betriebe aus Hotellerie, Gastronomie, | ||
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+ | Ihr Gewinn: Ein Rundum-Sorglos-Packet für einen dreitägigen Nationalpark-Kurzurlaub. Darin inkludiert sind zwei Übernachtungen für zwei Personen in einem der Partnerhotels, | ||
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+ | „Wir freuen uns, dass so viele Urlauber bei unserer Aktion mitgemacht haben“, sagt Jochen Stieglmeier, | ||
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+ | =====Neue Kooperation mit Schutzgebiet in Albanien===== | ||
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+ | {{schutzgebiet_in_albanien.jpg? | ||
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+ | **Nationalparks Prespa und Bayerischer Wald arbeiten bei Forschung und Umweltbildung zusammen** | ||
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+ | Grafenau/ | ||
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+ | „Ich denke, wir können den albanischen Kollegen aufgrund unserer fast 50-jährigen Erfahrung gewinnbringende Tipps geben – gerade in Sachen Nationalparkentwicklung“, | ||
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+ | Einen gezielten Austausch soll es etwa beim Wildtier-Monitoring, | ||
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+ | Das südosteuropäische Schutzgebiet liegt im Dreiländereck zu Nordmazedonien und Griechenland, | ||
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+ | =====Ausgezeichnetes Austauschprogramm mit Israel===== | ||
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+ | {{austauschprogramm_mit_israelischen_rangern.jpg? | ||
+ | Das erste Arbeitstreffen von deutschen uns israelischen Rangern fand 2017 im Nationalpark Bayerischer Wald statt. | ||
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+ | **Internationaler Rangerverband würdigt völkerverbindendes Projekt** | ||
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+ | Chitwan/ | ||
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+ | Unter dem Titel „Twinning project – Winning project“ stellten Ilan Yeger aus Israel und Urs Reif aus Deutschland die bereits durchgeführten Aktivitäten in Nepal vor. Der Präsident der International Ranger Federation (IRF), Sean Willmore, würdigte das Programm anschließend vor allem aufgrund seiner beispielhaften völkerverbindenden Wirkung. | ||
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+ | Für die beiden Rangerverbände wie auch für die Projektpartner der Naturwacht Brandenburg sowie der Nationalparks Bayerischer Wald und Schwarzwald stellt die Auszeichnung eine Bestätigung und wichtige Unterstützung dar. „Häufig ist es schwierig in einer durchstrukturierten Arbeitswelt gleichwohl in Israel wie auch in Deutschland, | ||
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+ | =====5700 Zigarettenkippen gesammelt===== | ||
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+ | {{zigarettenkippen_gesammelt.jpg? | ||
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+ | **Kippen-Kästen des Nationalparks werden gut angenommen – Achtklässler aus Riedlhütte liefern neue Fragen** | ||
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+ | 5700 Zigarettenstumpen konnte die Nationalparkverwaltung in den Sommerferien mit Hilfe der an den Besuchereinrichtungen aufgestellten Kippen-Kästen sammeln. Eine Bilanz, die nicht nur Karin Kirchner, im Nationalpark zuständig für die Anti-Müll-Kampagne, | ||
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+ | „Es freut uns, dass die Kästen so gut angenommen werden und ein so großer Teil von Kippen nicht mehr in der Natur landet“, sagt Karin Kirchner. Dem konnten die Schüler aus Riedlhütte nur zustimmen. Sie sind Paten für den Kippen-Kasten, | ||
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+ | Seit dem vergangenen Jahr sensibilisiert der Nationalpark Bayerischer Wald seine Besucher dazu, Zigarettenstumpen nicht in der Natur zu entsorgen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Kippen-Kästen an den stark frequentierten Besucherzentren aufgestellt. Auf jedem Kippen-Kasten findet der Raucher eine Frage mit zwei möglichen Antworten. Unter den zwei Antworten sind Schlitze, in die der Raucher seine Kippe hineinwerfen kann – je nachdem für welche Antwort er sich entscheidet. | ||
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+ | Erarbeitet wurden die Fragen von Schülern des Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasiums in Grafenau und eben von der Paul-Friedl-Mittelschule Riedlhütte. Und nun haben die Achtklässler aus Riedlhütte eine weitere Frage für die Besucher parat: Und zwar: „Wie groß ist der Nationalpark? | ||
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+ | Die Kippen-Kästen gehören zur Anti-Müll-Kampagne des Nationalparks Bayerischer Wald „Müll aus, Natur an“, die seit Anfang vergangenen Jahres läuft. In einer ersten Aktion wurden Hundebesitzer dafür sensibilisiert, | ||
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+ | =====In den Arbeitsalltag der Eltern geschnuppert===== | ||
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+ | {{npv_bw_in_den_arbeitsalltag_der_eltern_geschnuppert.jpg? | ||
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+ | **Mitarbeiter des Nationalparks durften am Buß- und Bettag Kinder mitbringen** | ||
+ | |||
+ | Ausschlafen konnten die Kinder der Nationalpark-Mitarbeiter am Buß- und Bettag nicht – dafür bekamen sie einen tollen Vormittag mit einem bunten Programm geboten. An dem schulfreien Tag durften sie mit ihren Eltern in die Arbeit kommen und deren Arbeitsplätze besichtigen. Danach standen Spiele und eine Bastelaktion auf dem Programm. | ||
+ | |||
+ | „Wir haben den Kinder-Mitbring-Tag im vergangenen Jahr zum ersten Mal durchgeführt“, | ||
+ | |||
+ | Danach übernahmen Ruth Goldhahn und Fabio Kastenhuber, | ||
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+ | =====Mehr Platz und Licht für Grau-Erlen===== | ||
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+ | {{platz_und_licht_fuer_grau-erlen.jpg? | ||
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+ | **Entnahme von Fichten am Reschbach zum Schutz der besonderen Lebensräume** | ||
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+ | Fichten, Tannen und Buchen – das sind die Baumarten, an die man im Nationalpark Bayerischer Wald als erstes denkt. In den Randzonen des Schutzgebietes gibt es in den Bachbereichen aber auch Grau-Erlen-Vorkommen. Der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union zufolge gelten Grauerlenwälder als seltene und prioritär zu schützende Vegetationsbestände. Um diese Bestände zu fördern, werden derzeit am [[Reschbach]] bei [[Mauth]] Grau-Erlen freigestellt. | ||
+ | |||
+ | „Die Auwälder entlang der Bäche, in denen die Grau-Erlen dominieren, sind bis auf wenige Reste im Nationalpark verschwunden“, | ||
+ | |||
+ | Um diesen besonderen Lebensraum der Auwälder und damit auch der Grau-Erlen zu erhalten, hat die Nationalparkverwaltung in der Randzone des Nationalparks zwischen Finsterau und Mauth Maßnahmen ergriffen. „Wir fällen Fichten, die in der Nähe der Grau-Erlen stehen und ihnen Licht und Platz nehmen“, so Rainer Simonis, Leiter der Nationalparkdienststelle Finsterau. Größere Fichten werden mit dem Harvester entnommen, kleiner Fichten mit der Motorsäge. Entsprechende Maßnahmen wurden bereits am Kolbersbach zwischen Lindbergmühle und Spiegelhütte durchgeführt, | ||
+ | |||
+ | Wichtig sei, dass einer Grau-Erlen-Förderung eine Renaturierung des Bachbereichs vorausgehen muss. Im Bereich des Reschbachs ist dies im Rahmen des Life+ Projektes in den vergangenen Jahren geschehen. | ||
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+ | =====Nationalpark-Boot hat neuen Ankerplatz===== | ||
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+ | {{nationalpark-boot_hat_neuen_ankerplatz.jpg? | ||
+ | |||
+ | Bewohner des Caritas-Wohnheims Spiegelau sind umgezogen – Bepflanzungsaktion als Abschluss | ||
+ | |||
+ | In den vergangenen Jahren sind die Bewohner des Caritas-Heims Spiegelau im Rahmen einer Kooperation regelmäßig in den Nationalpark zu Besuch gekommen – zuletzt um im Waldspielgelände ein Holzboot aus einem Baumstamm zu bauen. Im Juli ist die Einrichtung mitsamt dem Nationalpark-Boot in das Caritas-Wohnheim St. Franziskus nach Waldkirchen umgezogen. Um diese jahrlange Zusammenarbeit abzuschließen, | ||
+ | |||
+ | Tatkräftige Unterstützung erhielten die acht Bewohner von Seiten des Nationalparks. Samuel Steinhilber, | ||
+ | |||
+ | „In der langjährigen Zusammenarbeit sind viele interessante Inklusionsprojekte verwirklicht worden, wie zum Beispiel ein riesiges Insektenhotel oder eine bekletterbare Spechthöhle“, | ||
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+ | =====Urwaldkäfer kehrt nach 113 Jahren zurück===== | ||
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+ | {{kaefer_nach_113_jahren_wiederentdeckt.jpg? | ||
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+ | **Sensationsfund im Nationalpark Bayerischer Wald – Peltis grossa ist 16. Urwaldreliktart** | ||
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+ | Drei Punkte auf der Deutschlandkarte. Allesamt im Alpenraum. Doch bald kommt ein vierter Punkt hinzu – diesmal im Nationalpark Bayerischer Wald. Die Rede ist von der Verbreitungskarte eines äußerst seltenen Käfers. Wissenschaftlich heißt er Peltis grossa. Ein deutscher Name fehlt der Flachkäferart aus der Familie der Jagdkäfer noch. 113 Jahre lang wurde er im Bayerwald nicht nachgewiesen. Da auch seit der Intensivierung der Käferforschung im Nationalpark vor 13 Jahren kein Exemplar gesichtet wurde, musste man davon ausgehen, dass die Art ausgestorben war. Nun der lang erwartete Erfolg: Nationalpark-Forschungsleiter Prof. Jörg Müller fand das bis zu zwei Zentimeter große Insekt an einem mächtigen Fichtenstumpf. Damit gibt es nun 16 Urwaldreliktkäfer im Nationalpark – so viele wie nirgendwo sonst in Bayern. | ||
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+ | Es ist eine laue Spätsommernacht. Entomologe Lukas Cizek aus Budweis ist am Plöckenstein im tschechischen Nationalpark Šumava unterwegs. Er ist auf der Suche nach dem Zottenbock, ebenfalls ein Urwaldrelikt. Doch anstelle dessen findet er in der Nationalpark-Kernzone fast 20 Exemplare des Peltis grossa. Alle tummeln sich an Borkenkäferfichten, | ||
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+ | „Das Geheimnis des Erfolgs liegt in einem kleinen Reliktvorkommen in einem Reservat auf tschechischer Seite, rund 20 Kilometer hinter der Grenze,“ vermutet Müller. „Hier gab es in den 1990er Jahren noch Peltis-grossa-Funde“. Dies zeigt wie wichtig natürliche Spenderflächen für die Wiederbesiedlung sind. | ||
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+ | Für große langfristig überlebensfähige Populationen braucht der Käfer vor allem eins: Viel Totholz mit Baumschwämmen. Das findet er mittlerweile in den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava auf großer Fläche – dank Borkenkäfer und Sturmereignissen. Nur deswegen gelang es dem Urwaldrelikt sich aus seinem kleinen urwaldartigen Refugium in die grenzüberschreitende Waldwildnis auszubreiten. | ||
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+ | Glückwünsche zur Wiederentdeckung kommen auch aus Tschechien. Pavel Hubený, Direktor des Nationalparks Šumava, freut sich nicht nur darüber, dass das Urwaldrelikt sich jüngst in seinem Schutzgebiet wieder ausgebreitet hat, sondern vor allem über den Sprung nach Bayern. „So wird die Nachricht zur grenzübergreifenden Erfolgsgeschichte, | ||
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+ | Für Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl bestätigt dies ebenfalls den hohen Wert ungestörter Walddynamik auf großer Fläche. „Der Fund erinnert an die Geschichte der Zitronengelben Tramete. Auch dieser höchst gefährdete Pilz hat bei uns in naturnahen Waldreservaten überdauert und sich von dort aus in die Naturzonen des Nationalparks Bayerischer Wald ausgebreitet.“ Die Gemeinsamkeit mit dem wiederentdeckten Flachkäfer: | ||
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+ | Der Fund beflügelt übrigens nicht nur die Naturschutzabteilung des Nationalparks, | ||
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+ | =====So denken Schüler über den Klimawandel===== | ||
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+ | {{klimawandel.jpg? | ||
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+ | **Bei einem EU-Projekt gestaltete Plakate sind im Haus zur Wildnis ausgestellt** | ||
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+ | 30 Plakate, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen, | ||
+ | |||
+ | Gestaltet wurden die Plakate von Schülern des Dominicus-von-Liprun-Gymnasiums und der Staatlichen Realschule Viechtach, die sich bei einem Aufenthalt im [[Haus zur Wildnis]] und dem Wildniscamp am Falkenstein dem Thema Klimawandel genähert und ihre Ideen und Skizzen in Plakate umgesetzt haben. Betreut wurden sie dabei von Medienpädagogin Britta Wahlers und Ruud Hendrikx, Dozent an der SintLucas Schule in Eindhoven in den Niederlanden. Das Projekt wurde mit Mitteln des Erasmus-Programms der EU gefördert. | ||
+ | |||
+ | Die Ausstellung ist noch bis zum 8. November zu sehen, der Eintritt ist frei. Das Haus zur Wildnis ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. | ||
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+ | =====Mit GPS-Geräten den Wald erkunden===== | ||
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+ | {{mit_gps-geraeten_den_wald_erkunden.jpg? | ||
+ | |||
+ | **Schüler aus der Nähe von Düsseldorf beim esri-Sommercamp im Nationalpark | ||
+ | ** | ||
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+ | Unter dem Motto „Wahrnehmen, | ||
+ | |||
+ | Die ganze vorhergehende Woche waren die Teenager im [[Jugendwaldheim]] bei Schönbrunn am Lusen untergebracht. Von dort wurde etwa das [[Felswandergebiet]], | ||
+ | |||
+ | Vorgestellt wurde das Ergebnis dann nicht nur einer Reihe von Ehrengästen, | ||
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+ | =====Pollenanalyse im Nationalpark zeigt Baumzusammensetzung seit über 10 000 Jahren===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_107-19_einblicke_in_die_waldgeschichte.jpg? | ||
+ | }} | ||
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+ | **Einblicke in die Waldgeschichte** | ||
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+ | Wie hat sich der Wald in den vergangenen Jahrtausenden entwickelt? Diese Frage können Forscher des Nationalparks Bayerischer Wald nun beantworten. Zu verdanken ist dies der Analyse von Pollen, die bei Bohrproben im Bereich des Rachels gesammelt wurden. „Das interessanteste Ergebnis ist, dass die menschlichen Eingriffe so stark waren, dass sich stellenweise ursprüngliche Tannen- und Buchenwälder zu Fichtenwäldern entwickelt haben“, erklärt Nationalpark-Sachgebietsleiter Marco Heurich. „Diese Entwicklung startete schon gegen 1000 nach Christus, was massive Holzkohlereste aus dieser Epoche belegen.“ | ||
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+ | Wissenschaftler des Nationalparks sowie der Universität Bern und der Karlsuniversität Prag trieben im Rachelsee, im Alten Rachelsee und im Stangenfilz Bohrungen in den Untergrund. Die Standorte präsentieren sowohl jetzige Bergmischwälder als auch die Fichtenwälder der Hochlagen. Datiert wurden die gesammelten Pflanzenpollen mithilfe der Radiocarbonmethode, | ||
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+ | Die Ergebnisse im Einzelnen: Zwischen 9500 und 8500 vor Christus, also bereits nach der letzten Eiszeit, gibt es im Bayerischen Wald zunächst Wälder, die hauptsächlich aus Kiefern und Birken bestehen. Diese beiden Arten werden danach über einen Zeitraum von 1000 Jahren von Fichten, Eichen, Linden, Ulmen und Eschen verdrängt. Ab 6500 vor Christus gibt es auch Buchen. Nochmal 2000 Jahre später beginnt das Klima feuchter und milder zu werden, was Buchen und später auch Tannen stark begünstigt. | ||
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+ | Ab 2000 vor Christus ist schließlich ein menschlicher Einfluss nachweisbar – durch Hanf- und Getreide-Pollen sowie Belege für die Schaffung von Grasland. Im Wald ist die Tanne weiter auf Expansionskurs. Erst kurz vor Christi Geburt geht deren Anteil zurück, dafür kommen wieder vermehrt Birken und Kiefern vor, auch dank menschlicher Aktivitäten wie der Waldweide. Die ersten 800 Jahre nach Christi Geburt, während der Zeit der Völkerwanderungen, | ||
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+ | Im Frühmittelalter, | ||
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+ | Zwischen 1800 und 1900 wird gerade im Bereich des Stangenfilzes eine intensive Waldweide betrieben, die dazu führt, dass sich das Moor nicht mehr weiterentwickeln kann. Am Rachelsee hingegen erholen sich die Wälder im selben Zeitraum, sogar der Tannenanteil steigt. Dafür lagern sich nun verstärkt industrielle Rußpartikel ab. Das Maximum dieser Entwicklung wird in den 1970er und 1980er Jahren erreicht. | ||
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+ | „Die Arbeit trägt zu einem besseren Verständnis der Waldentwicklung und Walddynamik im Nationalpark bei“, freut sich Nationalparkleiter Franz Leibl. „Sie zeigt uns, dass unsere Wälder über längere Zeiträume hinweg betrachtet keine statischen, sondern hoch dynamische Ökosysteme sind.“ | ||
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+ | =====Erforschung der Biologischen Vielfalt aus dem All===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_72-19_erforschung_der_artenvielfalt_aus_dem_all.jpg? | ||
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+ | **Wissenschaftler aus 30 Ländern arbeiten seit fünf Jahren an Fernerkundungs-Verfahren im Nationalpark Bayerischer Wald – Treffen in Neuschönau** | ||
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+ | Kann man mit Hilfe von Satelitten den Chlorophyllgehalt von Blättern messen und erkennen, ob eine Fichte mit dem Borkenkäfer befallen ist? Oder ermitteln, wo die besten Habitate für Rothirsche sind? Ja, kann man. Seit fünf Jahren beschäftigen sich im Rahmen einer Datenpoolinitiative Wissenschaftler aus 30 Ländern an Forschungsprojekten, | ||
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+ | Beim jährlichen Treffen des Netzwerkes im Hans-Eisenmann-Haus in Neuschönau gaben die Forscher einen Überblick über laufende Projekte und aktuelle Ergebnisse. „Unser Ziel ist es, mit Hilfe der Fernerkundung Monitoringverfahren zu entwickeln, mit denen Rückschlüsse auf die biologische Vielfalt in einem Gebiet getroffen werden können“, erklärt PD Dr. Marco Heurich, Koordinator der Initiative und Leiter des Sachgebietes Monitoring im Nationalpark Bayerischer Wald. „Diese Verfahren sollen dann nicht nur im Nationalparkgebiet, | ||
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+ | Radarmessungen oder Hyperspektral-Aufnahmen mit der Drohne, dem Hubschrauber oder eben auch mit Satelliten gehören zu den Arbeitsmethoden der Forscher. „Die Fernerkundung, | ||
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+ | Nach fünf Jahren Forschungsarbeit zieht Marco Heurich daher eine positive Bilanz. „Bereits sechs Studenten haben erfolgreich ihre Doktorarbeit und ein Mitarbeiter seine Habilitation abgeschlossen.“ Derzeit arbeiten weitere sechs Doktoranden innerhalb des Projekt . Was laut Heurich von großer Bedeutung ist, ist die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und seinem tschechischen Pendant Czech Globe. Diese Kooperation ermöglicht es den Forschern, immer die neuesten Sensoren im Nationalpark zu testen. „Aktuell sind das ein Hyperspektrometer auf der Internationalen Raumstation und das Global Ecosystems Dynamics Investigation Instrument der NASA.“ | ||
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+ | =====Jungbären nach Österreich ausgewandert===== | ||
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+ | **Umzug vom Neuschönauer Tier-Freigelände in den Wildpark Ferleiten** | ||
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+ | Sie verbrachten ihre ersten drei Lebensjahre im [[Tier-Freigelände]] des Nationalparks Bayerischer Wald bei Neuschönau. Die Rede ist von den beiden im Januar 2016 geborenen Jungbären. „Von Anfang an war klar, dass die Tiere nur begrenzte Zeit bei uns verbringen können“, erklärt Nationalpark-Tierärztin Susanne Klett. „Schließlich trennen sich junge Bären in freier Wildbahn am Beginn des Erwachsenwerdens auch von ihrer Mutter.“ Nun war die Zeit also reif. Die zwei dreijährigen Männchen sind nach Österreich gezogen – genauer gesagt in den Wildpark Ferleiten im Salzburger Land. | ||
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+ | Die dortige Anlage ist brandneu, die beiden Braunbären sind die ersten Bewohner. Um sicher zu gehen, dass die Tiere in gute Hände abgegeben werden, hat das Team des Nationalparks das Gehege vorab besichtigt und die dortigen Betreuer kennengelernt. Reibungslos ist schließlich auch der Transport verlaufen, so dass sich die beiden Bären nun ganz stressfrei am Rande des Nationalparks Hohe Tauern einleben können. | ||
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+ | ===== Pilz hielt sich 34 Jahre lang versteckt ===== | ||
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+ | **Extrem seltener Flaumhaar-Trichterling im Nationalpark wiederentdeckt** | ||
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+ | Was eine naturnahe Landschaft ist und was nicht, darüber gehen die Meinungen oft auseinander. Dabei kann man sich in dieser Frage ganz auf die Natur selbst verlassen, denn ein naturnahes Ökosystem zeichnet sich meist durch ihre Naturnähezeiger aus: Das sind Tiere, Pflanzen oder Pilze, deren Existenz auf eine besonders ursprüngliche und unberührte Umgebung angewiesen ist. Zur letzteren Kategorie gehört nach Expertenmeinung auch der Flaumhaar-Trichterling, | ||
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+ | Ein solcher Trichterling wurde nun nach 34 Jahren erstmals wieder im Nationalpark entdeckt. Im Rahmen des Interreg-Projektes Funga des Böhmerwaldes fand jüngst ein Workshop mit Pilzexperten aus Bayern, Österreich und Tschechien statt. In der Nähe von [[Zwieslerwaldhaus]] stieß man dabei an einem morschen Buchenstumpf zufällig auf die extrem rar gewordene Art. Der kleine, beige gefärbte Pilz wirkt unscheinbar, | ||
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+ | Zuletzt wurde der Pilz am 8. Oktober 1985 auf dem Hochschachten gesichtet. Umso erfreuter ist man im Nationalpark nun, dass durch diesen aktuellen Fund des Flaumhaar-Trichterlings ein weiterer Beweis für hohen Naturschutzwert des wilden und unberührten Schutzgebietes erbracht ist. | ||
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+ | =====50 junge Waldkäuze im Nationalpark | ||
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+ | **Rekord bei Beringung von Jungtieren – Bruterfolg dank vieler Mäuse und wilder Natur ** | ||
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+ | Eigentlich wird der Nationalpark Bayerischer Wald ja erst im nächsten Jahr 50 Jahre alt. Doch passend zum anstehenden Jubiläum gibt’s schon heuer etwas zu feiern: Die Mitarbeiter des Sachgebiets Naturschutz und Forschung konnten in diesem Jahr genau 50 junge Waldkäuze beringen. Damit können die Tiere bei erneuten Beobachtungen in Zukunft eindeutig zugeordnet werden. | ||
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+ | „Wir beringen nun schon seit acht Jahren Jungtiere, aber so viele kleine Waldkäuze hatten wir bisher noch nie“, erzählt Helmut Hackl vom Nationalpark, | ||
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+ | Die Nistkästen werden seit 1981 von der Nationalparkverwaltung angebracht – hauptsächlich um die Population der Habichtskäuze zu stärken. „Auch bei dieser Vogelart konnten heuer mit elf Jungtieren besonders viele Vögel beringt werden“, berichtet Jonas Hagge. | ||
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+ | =====Nationalpark-Ecke für die Paul-Friedl Mittelschule ===== | ||
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+ | {{nationalpark-ecke_paul-friedl_mittelschule.jpg? | ||
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+ | **Feierliche Einweihung - Nationalparkmitarbeiter und Schüler schaffen gemeinsam Begegnungsort** | ||
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+ | Im Rahmen des Partnerschulenprogramms des Nationalparks Bayerischer Wald entstanden in den vergangenen Jahren an vielen Schulen der Region Nationalparkinfoecken. Diese Begegnungsräume bringen die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Nationalpark zum Ausdruck und bieten den Schülern einen Treffpunkt mit Informationen über die wertvolle Natur ihrer Heimat. Seit vergangenem Freitag ist nun auch die Paul-Friedl Mittelschule in [[Riedlhütte]] offiziell im Besitz einer solchen Infoecke. | ||
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+ | Vor dem großflächigen Foto von einer dynamischen Waldlandschaft ist ein optisch ansprechender und durchdachter Treffpunkt in der Schulaula entstanden. In Zusammenarbeit mit Schülern der Mittelschule wurden in den letzten Wochen von zwei Mitarbeitern des Nationalpark-Betriebshofes die Holzverkleidungen und Wandelemente gefertigt und zuletzt von den Schülern mit Farbe versehen. | ||
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+ | Rektorin Iris Schneck zeigte sich begeistert über die Zusammenarbeit und lobte das Engagement der Schüler sowie des Nationalparks. Prof. Jörg Müller, stellvertretender Leiter des Nationalparks, | ||
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+ | =====Wiedersehen mit einem Habichtskauz-Weibchen===== | ||
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+ | {{habichtskauz-weibchen.jpg? | ||
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+ | **Vogel wurde 2017 von Forschern des Nationalparks beringt – Jetzt hat sie drei Küken ausgebrütet** | ||
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+ | Eine alte Bekannte haben die Forscher des Nationalparks Bayerischer Wald zu Gesicht bekommen. Und zwar ein Habichtskauz-Weibchen, | ||
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+ | „Der Fang des bereits beringten Habichtskauz-Weibchens war für uns alle eine große Freude“, sagt Prof. Jörg Müller, stellvertretender Nationalparkchef und Leiter der Forschungsabteilung. Zusammen mit seinen Mitarbeitern Jonas Hagge und Helmut Hackl konnte er im Jahr 2017 in den Wäldern des Forstbetriebs Poschinger das Küken beringen. Dass der Vogel nun im Bereich des [[Rachel|Rachels]] wiedergefangen und mittels der Ringnummer zugeordnet werden konnte, ist eine kleine Sensation. „Wiederfänge sind sehr selten und liegen bei vielen Arten unter fünf Prozent“, erklärt Müller. Für Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks, | ||
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+ | Dies sieht auch Gerhard Wilhelm, Forstbetriebsleiter der Freiherr von Poschinger Gutsverwaltung Frauenau, so. Der Forstbetrieb hat sich an dem Projekt zum Habichtskauz-Monitoring beteiligt und dem Nationalpark auch die Erlaubnis erteilt, Brutkasten aufzuhängen. „Es freut mich sehr, dass unser Habichtskauz-Weibchen wohl auf ist und gebrütet hat“, so Wilhelm. „Es ist auch eine Bestätigung für mich, dass sich naturgemäße Forstwirtschaft positiv auf die Biodiversität des Bergmischwaldes auswirkt.“ Insgesamt wurden im Bereich des Forstbetriebes Poschinger im Rahmen des Habichtskauz-Projektes sechs Nistkästen aufgehängt, | ||
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+ | Infos zum Projekt: | ||
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+ | Mit Gründung des ersten deutschen Nationalparks im Bayerischen Wald 1970 wurden Konzepte zur bestmöglichen Wiederherstellung der ursprünglichen Artenvielfalt aus der Tierwelt diskutiert. Darunter fiel auch der Habichtskauz, | ||
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+ | =====Beweidung hilft bedrohten Pflanzenarten===== | ||
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+ | {{beweidung_hilft_bedrohten_pflanzenarten.jpg? | ||
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+ | **Ästige Mondraute auf dem Hochschachten gefunden – Art steht auf Roten Liste** | ||
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+ | Einen besonderen Fund haben die Botaniker des Nationalparks Bayerischer Wald auf dem [[Hochschachten]] gemacht, und zwar eine Ästige Mondraute. Diese Farnart steht als stark gefährdet auf der Roten Liste und Deutschland besitzt eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser Pflanzenart. | ||
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+ | In ganz Bayern gibt es nur mehr wenige Standorte der Ästigen Mondraute, zwei davon liegen im Nationalpark Bayerischer Wald, und zwar auf dem [[Ruckowitzschachten]] und der [[Rachel|Rachelwiese]]. Dass nun ein dritter Standort dazugekommen ist, freut die Forscher sehr. „Es ist schon ganz etwas Besonderes, einen neuen Standort einer bedrohten Pflanzenart zu finden“, erklärt Dr. Christoph Heibl, Botaniker im Nationalpark. „Diese Pflanzenart ist im Nationalpark ein überaus wichtiges Schutzgut.“ | ||
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+ | Gefunden wurde die Ästige Mondraute im Zuge von Vegetationsaufnahmen. „Seit vergangenem Jahr wird der Hochschachten wieder von Rindern beweidet“, | ||
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+ | Dass die Ästige Mondraute von der Beweidung profitiert, davon ist Heibl überzeugt. „Die Ästige Mondraute wächst auf sauren Magerrasen mit wenig Konkurrenz von anderen stärkeren Pflanzen.“ Diese besonderen Bedingungen findet sie auf dem Schachten. Außerdem passt ihr Lebenszyklus perfekt zur Beweidung. „Die Pflanzenart bildet sehr früh im Jahr Sporen.“ Wenn die Rinder im Juli auf den Schachten getrieben werden, hat sie ihre Samen bereits verstreut. „Die Rinder arbeiten beim Herumtrampeln die Sporen dann in die Erde ein und so kann die Pflanze im Frühjahr neu keimen.“ Aufgrund der Bedingungen sieht Heibl eine reale Chance, dass sich die Ästige Mondraute auf dem Hochschachten vermehren kann – und bei den Vegetationsaufnahmen im kommenden Jahr nicht nur ein Exemplar gefunden wird. | ||
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+ | =====Seelensteig wird auf Vordermann gebracht===== | ||
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+ | {{seelensteig_wird_auf_vordermann_gebracht.jpg? | ||
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+ | Routenführung wird an Walddynamik angepasst – Ruhebereiche entstehen | ||
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+ | Der [[Seelensteig]] am Fuße des Rachels ist seit 1995 einer der beliebtesten Anlaufpunkte für Nationalparkbesucher, | ||
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+ | Grund für die Baumaßnahme: | ||
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+ | Der erste Bauabschnitt, | ||
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+ | =====Wenn die Schule zum Nationalpark wird===== | ||
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+ | {{schule_zum_nationalpark_wird.jpg? | ||
+ | )}} | ||
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+ | Die Wildnis vor der Haustür zieht sich jetzt quer durch die Heinz-Theuerjahr-Schule | ||
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+ | So nah wie die Heinz-Theuerjahr-Schule liegt keine andere der zehn Nationalpark-Partnerschulen an der wilden Natur des Schutzgebiets. Und seit wenigen Tagen ist die entstehende Waldwildnis nun auch im Schulgebäude omnipräsent – und das nicht nur in der frisch eingeweihten Nationalpark-Ecke. | ||
+ | |||
+ | Schon seit Beginn, also seit 2011, ist die Neuschönauer Schule Teil des umweltpädagogischen Partnernetzwerks. „Neben den vielen Aktionen im Wald, soll der Nationalpark auch in den Schulgebäuden lebendig werden“, sagte Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl bei der Vorstellung des neuen Bereichs in der Schulaula. Nachdem in den Vorjahren viele Bautätigkeiten im Schulgebäude durchgeführt wurden, konnte die Nationalpark-Ecke erst nun installiert werden. Im Zentrum stehen dabei ein wuchtiger Buchenstamm sowie die zahlreichen Bewohner von Totholz. | ||
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+ | Bei der Gestaltung haben die Schüler fleißig mitangepackt. So sind etwa zahlreiche Tierzeichnungen entstanden. Die Schulfamilie wollte es dann auch nicht bei einem kleinen Bereich bleiben lassen. Deswegen durchziehen jetzt Tierspuren das komplette Schulgebäude. Jede Fährte endet an einem Klassenzimmer, | ||
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+ | =====Nationalpark-Tierpfleger hat ein Leben gerettet===== | ||
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+ | {{tierpfleger_hat_ein_leben_gerettet.jpg? | ||
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+ | **Andreas Hackl spendete 2018 Stammzellen – Empfänger ist auf dem Weg der Besserung** | ||
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+ | Im Mai vergangenen Jahres hat Andreas Hackl, Tierpfleger beim Nationalpark Bayerischer Wald, etwas getan, das ihn wohl sein ganzes Leben begleiten wird: Er hat einem unbekannten Leukämiepatienten Stammzellen gespendet. Dass diese Entscheidung richtig war, daran hat der 39-Jährige nie gezweifelt. Seit drei Wochen weiß er darüber hinaus, dass seine Spende tatsächlich ein Leben gerettet hat – und der Empfänger auf dem Weg der Besserung ist. | ||
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+ | Als Andreas Hackl Mitte März von seinem Dienst im Tier-Freigelände heimgekommen ist, wusste er schon, dass er Post von der „Aktion Knochenmarkspende Bayern“ (AKB) bekommen hat. „Meine Frau hat mir telefonisch Bescheid gegeben – und ich habe dann den ganzen Nachmittag darauf hin gefiebert, was wohl drinsteht.“ Fast ein Jahr war seit der Stammzellen-Spende vergangen. Und Hackl wusste, dass es zu diesem Zeitpunkt bereits erlaubt war, dass Spender und Empfänger anonym über die AKB Kontakt aufnehmen. „Ich habe selbst oft nachgedacht, | ||
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+ | Umso mehr hat es den Tierpfleger gefreut, als er im Umschlag der AKB den handgeschriebenen Brief des Empfängers gefunden hat. „Darin steht, dass die Transplantation erfolgreich war und sie oder er dankbar ist, dass ich dies möglich gemacht habe“, erzählt Hackl. „Wenn man diese Zeilen das erste Mal liest, ist dies unbeschreiblich.“ Das Gefühl, jemandem tatsächlich das Leben gerettet zu haben, kann Hackl gar nicht in Worte fassen. „Da hatten sowohl ich als auch meine Frau Tränen in den Augen.“ | ||
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+ | Und noch etwas stand in dem Brief, das für den 39-Jährigen besonders wichtig ist: Der Empfänger möchte ihn nach Ablauf der Sperrfrist im nächsten Jahr gern näher kennenlernen. „Und das will ich natürlich auch. Vielleicht kann sie oder er mich sogar irgendwann hier im Tier-Freigelände besuchen.“ Bis es so weit ist, kann aber noch viel Zeit vergehen. „Ich hoffe, dass wir mit Briefen den Kontakt halten.“ Zurückgeschrieben hat Andreas Hackl natürlich auch schon – und nun wartet er darauf, dass er bald einen zweiten Brief bekommt. | ||
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+ | In diesem Zusammenhang möchte der Tierpfleger noch etwas loswerden: „Jeden kann Leukämie treffen. Dann ist man um einen Spender froh. Daher sollte sich auch jeder typisieren lassen.“ | ||
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+ | ===== 550 Fotofallen für Hirsch, Reh und Wildschwein===== | ||
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+ | {{fotofallen_hirsch_reh_und_wildschwein.jpg? | ||
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+ | **Deutsche Nationalparks arbeiten beim Wildtiermonitoring zusammen – „Im Umfang bislang einzigartig“** | ||
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+ | Wie viele Rehe streifen eigentlich im Wald umher? Wie sieht’s beim restlichen Schalenwild, | ||
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+ | Dabei diskutierten Vertreter aus neun der 13 terrestrischen Nationalparks Deutschlands sowie knapp 20 Forscher aus Deutschland, | ||
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+ | Konkret wurde bereits ein einjähriger Testlauf beschlossen. „Ab Herbst sind bundesweit über 550 Fotofallen – also automatische Wildtierkameras – im Einsatz, um die Bestände von Hirschen, Rehen oder Wildschweinen zu erfassen“, | ||
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+ | „Alle Nationalparks mit Schalenwild stehen vor den gleichen Herausforderungen und müssen ähnliche Aufgaben erfüllen“, | ||
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+ | Auch in Nationalparks wird zumindest in Teilbereichen mittels Jagd regulatorisch in Wildbestände eingegriffen. Zum einen sind die deutschen Schutzgebiete in Anbetracht teils sehr großer Streifgebiete der Tiere oft zu klein, um dem Wild ganzjährig genügend Lebensraum zu bieten. Zum anderen können hohe Wildschäden in der umgebenden Kulturlandschaft, | ||
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+ | =====Forscher entdecken Vulkanasche aus der Eifel im Bayerischen Wald===== | ||
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+ | {{npv_forscher_entdecken_vulkanasche_2_.jpg? | ||
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+ | **Spuren einer Eruption vor rund 13.000 Jahre im Rachelsee nachgewiesen** | ||
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+ | Welch große Folgen ein Vulkanausbruch nach sich ziehen kann, hat 2010 der isländische Eyjafjallajökull eindrucksvoll gezeigt. Tagelang legte eine monströse Aschewolke den Flugverkehr in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas lahm. Derartige Probleme verursachten ähnliche Naturschauspiele vor 13.000 Jahren zwar noch nicht, beachtliche Strecken legten vulkanische Sedimente aber schon damals zurück. So zeigen jüngste Forschungsergebnisse des Nationalparks Bayerischer Wald sowie der Karlsuniversität Prag und der Universität Bern, dass im [[Rachelsee]] Vulkanasche zu finden ist, die aus der Eifel stammt. | ||
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+ | Konkret geht es um eine Eruption, die circa 11.000 vor Christus stattgefunden und rund 1400 Quadratkilometer Fläche bis zu 50 Meter dick mit vulkanischem Material bedeckt hat. Der Laacher Vulkan, dessen Krater mittlerweile den Laacher See in Rheinland-Pfalz bildet, spie dabei auch eine beachtliche Aschewolke aus. „Anders als bislang angenommen zog diese Wolke wohl direkt gen Osten“, erklärt Dr. Marco Heurich, Sachgebietsleiter im Nationalpark Bayerischer Wald. „Das legen unsere Funde im Rachelsee nahe.“ | ||
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+ | Im Gletschersee, | ||
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+ | Eigentlich wollten die Wissenschaftler bei den Untersuchungen klären, wie sich die Vegetation – allen voran die Verbreitung der Baumarten – im Bayerischen Wald im Laufe der vergangenen Jahrtausende entwickelt hat. Daher standen hauptsächlich Pollen von Pflanzen im Fokus der Forscher. „Die vulkanische Erkenntnis ist ein überraschender Beifang“, berichtet Heurich. Datiert wurden die Aschepartikel aus der Eifel mit Hilfe der Radiokarbonmethode, | ||
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+ | =====Minister mit Schneeschuhen im Nationalpark unterwegs===== | ||
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+ | {{minister_mit_schneeschuhen_durch_den_urwald.jpg? | ||
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+ | **Erster Besuch von Bayerns neuem Umweltminister Thorsten Glauber im Nationalpark** | ||
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+ | Einen ersten Besuch hat Umweltminister Thorsten Glauber dem Nationalpark Bayerischer Wald abgestattet. Auf dem Programm stand dabei in erster Linie, die Eckdaten des Schutzgebietes sowie die Philosophie „Natur Natur sein lassen“ kennenzulernen. | ||
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+ | Dazu führte Prof. Jörg Müller, stellvertretender Leiter des Nationalparks, | ||
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+ | Nach der Schneeschuhwanderung, | ||
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+ | =====Was ist eigentlich Biodiversität? | ||
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+ | {{biodiversitaet.jpg? | ||
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+ | **Nationalpark und Böhmerwaldschule Österreich entwickeln neues Konzept in der Umweltbildung** | ||
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+ | Biodiversität – dieses Wort taucht ständig in den Medien auf. Doch die wenigsten Menschen wissen, was sich dahinter verbirgt. Um das zu ändern, tüftelt Elisabeth Frank, Umweltpädagogin und Projektbetreuerin im [[Jugendwaldheim]] des Nationalparks Bayerischer Wald, gerade ein neues Umweltbildungskonzept im Rahmen eines grenzüberschreitenden Interreg-Projekts aus. Unterstützt wird sie dabei von Iris Niederdöckl, | ||
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+ | Mit dem fertigen Konzept soll nicht nur Kindern und Jugendlichen, | ||
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+ | Bis zum Jahr 2020 soll das Konzept fertig sein, getestet wurde es bereits jetzt. Und zwar von den Teilnehmern am Freiwilligen Ökologischen Jahr, die im Nationalpark eingesetzt sind, bei einem gemeinsamen Austausch in der Böhmerwaldschule. Von den jungen Erwachsenen wurden beispielsweise diverse Versionen eines Memorys zum Thema Artenvielfalt durchgespielt, | ||
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+ | =====Akzeptanz des Nationalparks steigt weiter an ===== | ||
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+ | {{akzeptanz_des_nationalparks_steigt_weiter_an.jpg? | ||
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+ | **Studie der Universität Würzburg vorgestellt – 85,8 Prozent der Einheimischen sprechen sich für das Schutzgebiet aus** | ||
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+ | Welche Begriffe fallen Ihnen spontan ein, wenn Sie an den Nationalpark Bayerischer Wald denken? Halten Sie dortige Regeln für angemessen? Wie groß ist das Vertrauen in die Verwaltung? Auf diese und viele weitere Fragen gibt eine Akzeptanzstudie der Universität Würzburg zum Nationalpark Bayerischer Wald Antworten. Der Öffentlichkeit wurden die Ergebnisse nun vom zuständigen Professor Hubert Job im Waldgeschichtlichen Museum in St. Oswald vorgestellt. | ||
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+ | Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks und damit Auftraggeber der Studie, freute sich sehr, dass Job persönlich zur Vorstellung der Ergebnisse gekommen ist. „Für unsere Arbeit ist es wichtig zu wissen, wie der Nationalpark von der lokalen Bevölkerung wahrgenommen wird“, so Leibl. Die Ergebnisse der Studie seien positiv. | ||
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+ | Wie die Akzeptanz gestiegen sei, zeige sich ganz deutlich an den gegebenen Antworten auf die Frage: „Wenn es am kommenden Sonntag eine Abstimmung über das Weiterbestehen des Nationalparks geben würde, wie würden Sie abstimmen? | ||
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+ | Wie die Zustimmungswerte im Detail angestiegen sind, zeigte Prof. Job bei der Vorstellung der Akzeptanz-Studie, | ||
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+ | Die dabei herausgekommenen Ergebnisse seien für den Nationalpark erfreulich, sagte Job und zeigte dies anhand einiger Beispiele auf. Besonders bemerkenswert sei, wie massiv sich die Einstellung der Einheimischen zum heranwachsenden Naturwald des Nationalparks zum Positiven geändert habe. „Generell sind 80,8 Prozent der Befragten der Meinung, dass Totholz wichtig für die biologische Vielfalt ist“, erklärte Job. Dass im Nationalpark die Philosophie „Natur Natur sein lassen“ gilt, befürworten 62,6 Prozent der Befragten, 2008 waren es nur 39,2 Prozent. 65,1 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, Totholz nur dort wegzuräumen, | ||
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+ | Auch das Thema [[Borkenkäfer]] wurde bei der Akzeptanzstudie thematisiert, | ||
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+ | Auf Verständnis bei der Bevölkerung stoßen würden auch die Regeln, die es im Nationalpark gebe. Das Verbot, in der Kernzone markierte Wege zu verlassen, halten 78 Prozent der Befragten für angemessen. Auch das zeitweise Wegegebot zum Schutz gefährdeter Arten sei für 85,9 Prozent absolut in Ordnung. | ||
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+ | Das Fazit von Leibl und Job lautete am Ende: Der Nationalpark erfährt eine steigende Zustimmung. „Diese Ergebnisse bestätigen uns, den Weg der offenen Kommunikation, | ||
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+ | =====Impressionen vom Aktionstag begleiten durchs neue Jahr===== | ||
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+ | {{impressionen_vom_aktionstag_begleiten_durchs_neue_jah....jpg? | ||
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+ | **Veranstaltung für Menschen mit Behinderungen im Nationalpark – Beste Fotos in einem Kalender zusammengestellt** | ||
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+ | Beim Durchblättern dieses Kalenders werden bei vielen Menschen schöne Erinnerungen wach – und zwar an den Aktionstag für Menschen mit Behinderung, | ||
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+ | Dr. Franz Leibl, der Leiter des Nationalparks, | ||
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+ | 2019 findet der Aktionstag für Menschen mit Behinderungen im Landkreis Regen rund um das [[Haus zur Wildnis]] statt. | ||
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+ | Bilder zum Download gibt es unter www.nationalpark-bayerischer-wald.de/ | ||
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+ | =====Nationalpark-Weg erneut ausgezeichnet===== | ||
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+ | {{nationalpark-weg_erneut_ausgezeichnet.jpg? | ||
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+ | **Zertifikat vom Deutschen Wanderverband für den Rundweg „Bussard“** | ||
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+ | Über einen weiteren vom Deutschen Wanderverband zertifizierten Rundweg kann sich die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald freuen. Bei der CMT Urlaubsmesse in Stuttgart wurde der Weg mit der Markierung „Bussard“ von [[Bayerisch Eisenstein]] zum [[Schwellhäusl]] ausgezeichnet. Das Zertifikat nahm Georg Bauer, Bürgermeister von Bayerisch Eisenstein, von Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, dem Präsidenten des Deutschen Wanderverbandes, | ||
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+ | „Es freut mich für die Gemeinde, für den Nationalpark und für die gesamte Region, dass wir einen Qualitätswanderweg mehr verzeichnen können“, sagte Georg Bauer, der sich ganz besonders bei Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl und seinem Team für die Unterhaltung und Pflege des Weges bedankte sowie bei Ludwig Lettenmaier, | ||
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+ | Auch für Leibl haben Auszeichnungen in diesem touristischen Bereich einen hohen Stellenwert. „Die Zertifikate sind ein Spiegel für die hohe Qualität unserer Wanderwege im Nationalpark Bayerischer Wald und wir sind stets bemüht, diese für unsere Besucher zu optimieren.“ Bereits im September 2018 wurden vier Rundwanderwege im Nationalpark Bayerischer Wald ausgezeichnet. „Nun können die Nationalpark-Besucher sich aus der Vielzahl von tollen Wegen genau den aussuchen, der für ihren Anspruch oder für eine bestimmte Zielgruppe am besten passt.“ | ||
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+ | =====Mehr Luchse | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_134-18_mehr_luchse_nachgewiesen.jpg? | ||
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+ | **Ergebnisse des Monitorings der Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava vorgestellt** | ||
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+ | Seit 2009 wird in den beiden Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava ein gemeinsames Luchs-Monitoring durchgeführt. Nun liegen die neusten Ergebnisse vor: Es sind mehr Luchse unterwegs. | ||
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+ | Waren es im Beobachtungszeitraum von Mai 2015 bis April 2016 noch 21 selbstständige, | ||
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+ | Insgesamt wurden auf einer Fläche von 820 Quadratkilometern über einen Zeitraum von 100 Tagen an 66 Standorten 105 [[Fotofallen]] aufgestellt. | ||
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+ | Die Ergebnisse zeigen damit auch, dass die Luchse in den beiden Nationalparks ein relativ hohes Alter erreichen können. Beispielsweise wurde ein männlicher Luchs bis zum Jahr 2015 immer wieder abgelichtet und war damals 13 Jahre alt. Auch eine Luchsin konnte acht aufeinanderfolgende Jahre nachgewiesen werden, zuletzt hatte sie ein Alter von 14 Jahren. Die Beutetierbestände seien dabei in den vergangenen Jahren auf gleichem Niveau geblieben. | ||
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+ | Wie Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, erklärt, ist das Luchs-Monitoring für die beiden Nationalparks von großer Bedeutung. „Durch die Untersuchung der Aufnahmen des Foto-Monitorings können wir ermitteln, wo sich das jeweilige Tier aufhielt, wie alt es ist oder welche Katze Junge mit sich führt.“ Die Daten seien unverzichtbar, | ||
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+ | =====Digitale Nationalparkinfos===== | ||
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+ | {{digitale_nationalparkinfos.jpg? | ||
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+ | **[[Hans-Eisenmann-Haus]] wartet mit interaktiver Stele auf** | ||
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+ | Der Nationalpark erweitert sein digitales Informationsangebot – und zwar in Form von gut 1,80 Meter hohen Stelen. Das erste dieser überdimensional wirkenden Smartphones steht seit Beginn der Wintersaison im Neuschönauer Hans-Eisenmann-Haus. So können Besucher sich jetzt interaktiv über die Möglichkeiten vor Ort informieren. | ||
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+ | Die Grundlage der Infodisplays bildet die im Sommer komplett überarbeitete Homepage. Die dort präsentierten Ausflugstipps und Tourenvorschläge sowie Wissenswertes rund um die wilde Natur sind nun auch auf der Stele verfügbar. Daneben gibt’s eine große Übersichtskarte, | ||
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+ | Das [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtliche Museum]] in St. Oswald soll bis Ende Januar über den bereits vorhandenen Bildschirm mit der digitalen Technik ausgestattet werden. Auch das Haus zur Wildnis wird im Laufe des Jahres eine Stele zur digitalen Besucherinformation bekommen. Doch bevor diese installiert werden kann, muss der derzeit laufende Breitbandausbau abgeschlossen werden. | ||
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+ | =====Nationalpark erfüllt Sternstunden-Wunsch ===== | ||
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+ | {{nationalpark_erfuellt_sternstunden-wunsch_1_.jpg? | ||
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+ | **Aylin (12) aus dem Fränkischen Seenland kommt Wölfen im Tier-Freigelände ganz nah** | ||
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+ | Seit 25 Jahren erfüllt Bayern 1 Kinderwünsche im Rahmen der Sternstunden, | ||
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+ | Aylin, zwölf Jahre alt, wohnt im Haus St. Antonius in Gersdorf im Fränkischen Seenland. Die dank Sternstunden frisch renovierte Anlage der Kinder- und Jugendhilfe bietet sowohl stationäre als auch ambulante Angebote an. Aylin lebt dort mit Gleichaltrigen in einer heilpädagogischen Wohngruppe. Später möchte sie gern einen Beruf ergreifen, der mit Tieren zu tun hat. Ganz besonders haben es ihr Wölfe angetan. Und so reifte der Wunsch, diesen Vierbeinern mal ganz nahe zu kommen. | ||
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+ | Unter den rund 300 Anliegen, die Kinder und Jugendliche in einer der heuer von Sternstunden bedachten Einrichtungen äußerten, wurde Aylin ausgewählt. „Uns hat besonders gefallen, dass Aylin mit dem Wunsch schon eine konkrete Zukunftsperspektive verbindet“, | ||
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+ | Die freudige Botschaft überbrachte der Zwölfjährigen schließlich Wildtierbiologe Dr. Marco Heurich vom Nationalpark via Telefon. Nur wenige Tage später reiste Aylin zusammen mit einer Betreuerin auch schon in den Bayerwald – auch dank Unterstützung der Nationalpark-Partnerbetriebe, | ||
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+ | Zwei Programmpunkte standen am großen Tag schließlich für Aylin an. Am Vormittag war sie mit Marco Heurich inmitten der wilden Natur unterwegs. Eigentlich wollten beide dabei Ausschau nach Spuren der in der Region lebenden Wölfe halten. Doch anstelle von Wolfsspuren fanden sie eine wenige Tage zuvor von einem Luchs gerissene Hirschkuh. Eine ganz in der Nähe aufgestellte Fotofalle, die sogleich vor Ort mittels Laptop ausgelesen wurde, zeigte sogar wenige Stunden alte Bilder, die den Luchs eindrucksvoll in Szene setzten. | ||
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+ | Davon beeindruckt ging es am Nachmittag schließlich ins [[Tier-Freigelände]] des [[Nationalparkzentrum Lusen|Nationalparkzentrums Lusen]] bei Neuschönau. Zunächst durfte Aylin Tierärztin Susanne Klett und Tierpfleger Christoph Wagner beim Herrichten des Wolfsfutters zur Hand gehen. Danach folgte der eigentliche Höhepunkt: Zusammen mit den Profis ging es im Auto direkt ins [[doku.php? | ||
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+ | „Das war richtig toll“, bilanzierte Aylin am Ende. Nur wenige Meter von ihr entfernt seien die vier Wölfe des Tier-Freigeländes nach und nach gekommen, um sich ihren Teil vom reichlich gefüllten Gabentisch zu holen. „Ich hätte mir die Tiere ganz anders vorgestellt“, | ||
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+ | Nach all den spannenden Erfahrungen ging es am späten Nachmittag dann auch schon wieder zurück ins Haus St. Antonius nach Gersdorf. Doch die Erinnerungen vom ganz besonderen Sternstundentag hängen mittlerweile schon in Form eines Plakats in Aylins Zimmer. Und auch die Hörer des Bayerischen Rundfunks kamen in den Genuss einer bildhaften Reportage des Erlebnisses. | ||
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+ | =====Begegnungsstätte für deutsche und tschechische Schüler===== | ||
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+ | {{begegnungsstaette_fuer_deutsche_und_tschechische_schueler.jpg? | ||
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+ | **Grenzüberschreitende Treffen im Jugendwaldheim nehmen zu - Grundschulen aus Hohenau und Zdikov waren zu Gast** | ||
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+ | Im [[Jugendwaldheim]] „Wessely Haus“ finden immer häufiger Treffen zwischen deutschen und tschechischen Schulen statt. Eine Entwicklung, | ||
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+ | Jüngst waren die Drittklässler der Grundschule Hohenau und ihrer tschechischen Partnerschule aus Zdikov im Jugendwaldheim. | ||
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+ | „Baum“ heißt auf Tschechisch „strom“, | ||
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+ | Auf dem Programm standen auch das Basteln mit Kastanien sowie das Gestalten eines Stoffbeutels, | ||
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+ | Die nächsten grenzüberschreitenden Treffen im Jugendwaldheim sind bereits geplant. „Im April 2019 wird die Grundschule aus Altreichenau mit ihren tschechischen Partnern zu uns kommen“, berichtet Rita Gaidies. | ||
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+ | =====Schülerinnen der Realschule Grafenau besuchen Nationalpark-Forschungseinrichtung Taferlruck===== | ||
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+ | {{an_der_grossen_ohe.jpg? | ||
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+ | Einen frostig-nassen Eindruck in die Nationalpark-Forschung haben jüngst 15 Achtklässlerinnen der Grafenauer Realschule gewonnen. Im Rahmen der Girls’ Day Akademie besuchten sie die Pegelstation [[Taferlruck]] an der Großen Ohe. | ||
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+ | Seit 1978 wird dort, an der Straße zur Racheldiensthütte, | ||
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+ | =====Mongolischer Blick auf den Bayerischen Wald===== | ||
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+ | {{mongolischer_blick_auf_den_bayerischen_wald.jpg? | ||
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+ | **Delegation aus dem Gorkhi-Terelj Nationalpark besucht bayerische Partner** | ||
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+ | Seit 2015 pflegt der Gorkhi-Terelj Nationalpark in der Mongolei enge Kontakte zum Nationalpark Bayerischer Wald. Gerade in den Bereichen Umweltbildung, | ||
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+ | Angeführt von Nationalparkdirektor Dashdemberel Batmunkh besuchte die dreiköpfige Gruppe unter anderem das Wildniscamp am Falkenstein, | ||
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+ | =====Mit dem LIFE+ Projekt der Natur mehr Raum gegeben===== | ||
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+ | {{mit_dem_life_projekt_der_natur_mehr_raum_gegeben_1_.jpg? | ||
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+ | **Abschlussveranstaltung im Waldgeschichtlichen Museum - 1,3 Millionen Euro für Maßnahmen im Bereich der Fließgewässer, | ||
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+ | Ein Projekt, das die Weiterentwicklung des Nationalparks Bayerischer Wald tatkräftig unterstützt hat, fand in diesem Jahr seinen Abschluss: Und zwar das von der Europäischen Union und dem Bayerischen Naturschutzfonds kofinanzierte LIFE+ Projekt „Moore, Fließgewässer und Schachten“. Die Abschlussfeier fand nun mit einer Vielzahl an geladenen Gästen im Waldgeschichtlichen Museum in St. Oswald statt. | ||
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+ | Fünf Jahre lang wurden im Rahmen des LIFE+ Projektes zahlreiche Naturschutzmaßnahmen durchgeführt. „Damit ist es gelungen, die Artenvielfalt in drei ganz besonderen Lebensräumen im Nationalpark Bayerischer Wald zu fördern – in den Mooren, Bächen und auf den Schachten“, | ||
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+ | Doch auch wenn die Natur im Nationalpark seit beinahe 50 Jahren ihren eigenen Regeln folgen darf, seien an einigen Orten immer noch negative Folgen aus früherer menschlicher Nutzung erkennbar. „Im Rahmen des LIFE+ Projekts konnten mit über 1,3 Millionen Euro Gesamtbudget diese Folgen menschlicher Nutzung wieder rückgängig gemacht werden“, so Lorenz. Müsste man für die Durchführung und Ergebnisse des Projektes eine Note vergeben, wäre es eine 1 plus. „Es war eine Gemeinschaftsleistung der Nationalparkverwaltung sowie aller beteiligter Behörden, Verbände und auch Grundstücksnachbarn“, | ||
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+ | Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks, | ||
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+ | Um den Gästen der Abschlussveranstaltung auch in der Praxis die Maßnahmen des LIFE+ Projektes vorzustellen, | ||
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+ | Das LIFE+ Projekt in Zahlen: | ||
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+ | · Mehr als 260 Staudämme wurden zur Hochmoor- und Moorwaldrenaturierung gebaut | ||
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+ | · 700 Meter Entwässerungsgräben und alte Rückewege wurden verfüllt | ||
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+ | · 4,6 Kilometer Fließgewässer wurden renaturiert | ||
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+ | · 60 Hektar Moorwälder und Fichten-Auwälder wurden hydrologisch verbessert | ||
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+ | · 34 Durchlässe wurden wieder durchgängig gemacht | ||
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+ | · Über 100 freiwillige Helfer waren bei der Moorrenaturierung im Einsatz | ||
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+ | · 381 Tage weidete die Rotviehherde auf dem Ruckowitzschachten | ||
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+ | · 88 Führungen, Fachexkursionen und Vorträge wurden zum Projekt durchgeführt | ||
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+ | Ein Video zum Thema finden Sie [[https:// | ||
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+ | =====Braucht die Region eine Biosphäre? | ||
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+ | {{glasarche_sonnenanker1_k.jpg? | ||
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+ | **Diskussionsrunde zum 15. Geburtstag der Glasarche am Lusen** | ||
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+ | Aus der wilden Natur rund um den [[Lusen]] ist sie nicht mehr wegzudenken. Die [[Glasarche]] am Fuße der Himmelsleiter steht dort als verbindendes Element zwischen Traditionen, | ||
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+ | Vorab konnten die gut 50 Zuhörer der Veranstaltung erstmal kreativ werden. Unter der Anleitung von Künstlerin Gabi Hanner wurden aus Ton und Naturmaterialien wie Zweigen, Bucheckern oder Herbstlaub viele kleine Archen geformt. „Das Boot ist für mich ein Symbol des Lebens“, so Hanner. | ||
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+ | Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl führte am Anfang ins Feld, dass es bereits jetzt eine „intensive, | ||
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+ | Viel wichtiger als den Titel Biosphärenreservat hält auch Dr. Olaf Heinrich, Präsidiumsmitglied der Europaregion Donau-Moldau, | ||
+ | |||
+ | Von vielen Erfolgen in seiner Gegend berichtete Michael Geier, der Leiter des bayerischen Teils des Biosphärenreservats Rhön. „Dank des Biosphärenreservats ist eine enge kommunale Zusammenarbeit zwischen zwei bayerischen, | ||
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+ | Ein Schutzkonzept sollte nicht einfach von oben auferlegt werden, fand auch Rupert Fartacek, Geschäftsführer der Böhmerwaldschule in Österreich. Für ein reibungsloses Miteinander im [[Dreiländereck]] sieht Fartacek noch ein paar ganz praktische Hürden: „Es ist etwa erschreckend, | ||
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+ | Und so war man sich am Ende zumindest in einer Sache einig: Biosphäre ja oder nein – wichtig sei vor allem, dass die Region sich in Zukunft noch mehr als eine Einheit versteht. Und dass die schützenswerte Natur erhalten bleiben muss. Da kommt dann auch wieder die symbolhafte Arche ins Spiel: „Das Transparente und Brüchige des Glases vermittelt, dass die Welt in Gefahr sein kann und das man Orte braucht, die etwas Bewahrendes und Schützendes, | ||
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+ | =====Rinder haben den Hochschachten verlassen, Premiere geglückt===== | ||
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+ | {{rinder_verlassen_den_hochschachten.jpg? | ||
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+ | **Premiere auf zweiter Weidefläche geglückt** – „Tiere haben sich sichtlich wohl gefühlt“ | ||
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+ | Auf dem [[Ruckowitzschachten]] in der Nähe des Großen Falkensteins gehören die nationalparkeigenen Rinder seit einigen Jahren zum gewohnten Erscheinungsbild. Heuer jedoch gab die aktuell zehn Tiere große Herde eine Premiere und weidete auch auf einer zweiten Fläche inmitten des Schutzgebiets – auf dem [[Hochschachten]], | ||
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+ | „Die Tiere haben sich auch dort sichtlich wohl gefühlt“, | ||
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+ | Die Beweidung der beiden Schachten wird auch im nächsten Sommer fortgesetzt. Bis dahin überwintern die Tiere auf Weiden bei [[Kreuzstraßl]] sowie im Bereich des Tier-Freigeländes des Nationalparkzentrums Falkenstein. | ||
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+ | =====61 neue Junior Ranger===== | ||
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+ | {{neue_junior_ranger.jpg? | ||
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+ | **Abschlussfeier des Sommerferienprogramms** – „Großer Dienst für die Region“ | ||
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+ | Sich einfach mal in die wilde Natur entführen lassen. Einsame Flecken erkunden. Pilze und Insekten unter die Lupe nehmen. Gipfel erklimmen. All das und noch viel mehr können Fünftklässler Jahr für Jahr beim Junior-Ranger-Einführungsprogramm des Nationalparks Bayerischer Wald erleben. In den Sommerferien haben 61 Kinder aus den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau dieses Abenteuer gewagt. Nun gab’s im Neuschönauer Hans-Eisenmann-Haus die Teilnahme-Zertifikate dafür überreicht. | ||
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+ | „Wir freuen uns riesig, dass wir auch heuer wieder so viele junge Leute aus der Region für unser einmaliges Schutzgebiet begeistern konnten“, berichtete Michael Großmann, Leiter der Nationalparkwacht. Schon in den Pfingstferien hatten sich 50 Kinder am viertägigen Angebot beteiligt. Insgesamt gab’s bereits 21 Junior-Ranger-Jahrgänge mit fast 3000 Teilnehmern. | ||
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+ | „In der Schule beschäftigt man sich viel mit der Natur“, sagte Alexander Muthmann, Vorsitzender des Junior-Ranger-Vereins, | ||
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+ | Als „großen Dienst für die Region“ lobte das Projekt schließlich Toni Domani | ||
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+ | Nach den Grußworten der Ehrengäste weckte Mario Schmid, Geschäftsführer des Junior-Ranger-Vereins, | ||
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+ | =====Bei den Kippen-Kasten sind die Raucher gefragt===== | ||
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+ | **Zigarettenstumpen können hier entsorgt werden** – Aktion im Rahmen der Anti-Müll-Kampagne der Nationalparkverwaltung | ||
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+ | „Müll aus, Natur an“ heißt die Anti-Müll-Kampagne des Nationalparks Bayerischer Wald, die seit Anfang dieses Jahres läuft. In einer ersten Aktion wurden Hundebesitzer dafür sensibilisiert, | ||
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+ | „Wir stellen im Nationalpark fest, dass Raucher ihre Zigarettenstumpen einfach auf den Wegen oder am Wegesrand liegen lassen“, erklärt Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald. Diesem achtlosen Handeln wolle man nun mit Aufklärung entgegentreten. „Eine Zigarettenkippe enthält bis zu 4000 Giftstoffe und kann 50 Liter Wasser ungenießbar machen.“ Vielen Besuchern sei nicht bewusst, welch negative Folgen Abfall in der Natur verursache. „Daher klären wir unsere Gäste nun verstärkt darüber auf – etwa mit Plakaten und über die sozialen Medien.“ | ||
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+ | Und speziell für die Raucher werden in den stark frequentierten Bereichen des Nationalparks – wie etwa an den Parkplätzen der Tier-Freigelände, | ||
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+ | Bei der Ausarbeitung der Fragen erhielt die Nationalparkverwaltung Unterstützung vom Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasium in Grafenau und von der der Paul-Friedl-Mittelschule in Riedlhütte. „Die Schüler haben sich verschiedene Fragen und jeweils zwei Antworten überlegt“, | ||
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+ | Bei der „Einweihung“ des ersten Kippen-Kastens direkt am Gebäude der Nationalparkverwaltung in Grafenau war auch die 9. Klasse des Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasiums mit ihren Lehrern Christian Haeuschkel und Dr. Thomas Feicht dabei. „Es ist toll, dass ihr bei unserer Aktion mitgemacht und uns unterstützt habt“, sagte Karin Kirchner und gab den Gymnasiasten noch einige Infos zur Müllkampagne. | ||
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+ | =====Hochschachten ist wieder beweidet===== | ||
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+ | {{hochschachten_ist_wieder_beweidet.jpg? | ||
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+ | **Rotes Höhenvieh zieht im Rahmen des LIFE+ Projekts erstmals auf zweiten Schachten | ||
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+ | Seit 2014 gehört es im Sommer zum gewohnten Bild, dass auf dem [[Ruckowitzschachten]] unterhalb des Großen Falkensteins wieder Rinder grasen. Nun ist das Rote Höhenvieh erstmals auf einen weiteren Schachten umgezogen. Seit Donnerstag weidet die zehnköpfige Herde auf dem Hochschachten oberhalb von Frauenau. | ||
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+ | Die Tiere sind im Rahmen des von der EU und dem Bayerischen Naturschutzfonds finanzierten LIFE+ Projekts im Einsatz. Eines der Projektziele ist schließlich der Erhalt artenreichet Borstgrasrasen. Dazu können die Vierbeiner erheblich beitragen, da sie die Hochweiden sehr selektiv abfressen. So werden etwa Borstgras – aber auch Arnika oder Ungarischer Enzian – gefördert. | ||
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+ | Eigentlich war der Umzug der Tiere erst für Anfang September geplant. „Aber die langanhaltende Hitze | ||
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+ | , verbunden mit den geringen Niederschlägen, | ||
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+ | =====Jugendliche aus drei Ländern helfen dem Moor===== | ||
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+ | Aufenthalt im Wildniscamp mit Unterstützung des LIFE+ Projekts verknüpft | ||
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+ | Das Treffen ist seit Jahrzehnten schon fest eingeplant in den sechs grenzüberschreitenden Nationalparks entlang der tschechischen Grenze. Jedes Jahr treffen sich Jugendliche aus Schutzgebieten in Deutschland, | ||
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+ | Für die Naturentdecker aus den Nationalparks Thayatal, Podyjí, Sächsische Schweiz, Böhmische Schweiz, Šumava und Bayerischer Wald stand neben Workshops und dem Durchwandern der wilden Landschaften auch anstrengende Arbeit auf dem Programm. Das rund ein Hektar große Hochmoor Rundes Filzel nahe des Grenzübergangs Gsenget galt es zu renaturieren. | ||
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+ | Das Moor wurde einst durch Entwässerungsgräben trocken gelegt. „Dadurch wurden hochmoortypische Pflanzen wie Moosbeere oder Wollgras zunehmend verdrängt“, | ||
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+ | Die schweißtreibenden Stunden im Moor haben die Jugendgruppe zusammengeschweißt, | ||
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+ | Vor allem das tolle Miteinander der Gruppe ist dem Betreuerteam positiv aufgefallen. „In einer Zeit, in der es nicht nur in Europa deutliche Tendenzen zur Abschottung gibt, ist es umso wichtiger, junge Menschen zusammen zu bringen“, meint Wildniscamp-Leiter Achim Klein. Bei den Jugendlichen der Nationalparkregionen habe dies super funktioniert. | ||
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+ | =====Luchsnachwuchs im Nationalparkzentrum Falkenstein===== | ||
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+ | **Anzahl der Jungtiere steht noch nicht fest** | ||
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+ | Das Luchspaar im Gehege des [[Nationalparkzentrum Falkenstein|Nationalparkzentrums Falkenstein]] hat Nachwuchs. „Ein Jungtier konnte schon von Besuchern und auch von einem Mitarbeiter gesichtet werden“, erklärt Susanne Klett, Tierärztin im Nationalpark. Ob es nur ein Junges oder doch mehrere sind, könne man zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht sagen. „Die Mutter versteckt den Nachwuchs noch gut.“ | ||
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+ | Die Nachricht über den Luchs-Nachwuchs sorgt in der Nationalparkverwaltung für Freude. Die beiden Luchse sind reine Karpatenluchse und „genetisch wertvoll“, | ||
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+ | =====Ausstellung "Die Schachten im Porträt" | ||
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+ | {{die_schachten_im_portraet.jpg? | ||
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+ | **Haus zur Wildnis präsentiert Bilder von Gerhard Steppes-Michel** | ||
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+ | Imposante Eindrücke der Inseln im Waldmeer, wie die Schachten oft genannt werden, sind ab sofort im Haus zur Wildnis zu sehen. Bis Anfang November werden gut 30 Bilder des Schönberger Malers Gerhard Steppes-Michel unter dem Titel „Verträumte Schachten“ ausgestellt. Schon zur Vernissage war der Andrang mit rund 100 Besuchern erfreulich groß. | ||
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+ | „Inzwischen malt Gerhard Steppes-Michel | ||
+ | |||
+ | „Nachdem sich der Nationalpark schon seit langem zusammen mit dem Bayerischen Wald-Verein für den Erhalt der [[Schachten]] engagiert, freut es mich besonders, dass sich Gerhard Steppes-Michel mit diesen ganz speziellen Lebensräumen beschäftigt hat – und die beeindruckenden Ergebnisse in einem unserer Häuser zur Schau stellt“, betonte Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl. Georg Pletl, Vorsitzender des Wald-Vereins, | ||
+ | |||
+ | Jede der alten Waldweiden habe etwas ganz Besonderes, sagte der Maler selbst. „Deswegen habe ich auch keinen Lieblingsschachten. Wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht, sieht man überall etwas Schönes.“ | ||
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+ | Die Ausstellung im [[Haus zur Wildnis]] dauert bis November. | ||
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+ | =====Grenzüberschreitende Panoramablicke===== | ||
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+ | **Gemeinsamer Kalender der Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava vorgestellt** | ||
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+ | Schon zum vierten Mal haben sich die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava zusammengetan, | ||
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+ | Zu sehen sind beispielsweise verschneite Waldlandschaften, | ||
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+ | Verkauft wird der Kalender in der Buchhandlung Lang in [[Freyung]] sowie in den Läden im [[Hans-Eisenmann-Haus]] und im [[Haus zur Wildnis]]. | ||
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+ | Zudem kann er beim Lichtland Verlag bestellt werden. Der Kaufpreis liegt bei 24,80 Euro. | ||
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+ | =====Luchs-Skulptur am Schloss===== | ||
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+ | {{luchs-skulptur_am_schloss.jpg? | ||
+ | Bei der Einweihung der Luchs-Skulptur: | ||
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+ | Kunstwerk von Nationalpark-Ranger soll Wilderei thematisieren | ||
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+ | Aus einem alten Holz-Zugschlitten hat Nationalpark-Ranger Stefan Neuberger einen an die Kette genommenen Luchs kreiert. Das Kunstwerkt wurde nun vor dem Schloss in [[Ludwigsthal]] platziert und eingeweiht. Es soll zum Nachdenken über illegale Tiertötungen vor der eigenen Haustür anregen. | ||
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+ | Neuberger will die Gäste des Schlosses mit seiner Skulptur, die den Titel „Halbe Freiheit“ trägt, | ||
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+ | In seiner Laudatio sagte Nationalpark-Förster Reinhold Gaisbauer, dass es der Luchs nicht nur in jüngster Zeit schwer habe in der Region. „Bereits 1846 galt er in Bayern als ausgerottet.“ Dass mittlerweile wieder rund 60 Tiere durch den deutsch-tschechisch-österreichischen Grenzraum streifen, sei ein Verdienst eines Auswilderungsprojekts der 1980er Jahre im Böhmerwald. „Doch diese Populationsgröße ist langfristig wohl nicht überlebensfähig“, | ||
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+ | Als wichtiges Thema bezeichnete auch Schlossherr Franz Henzler, Vorsitzender von Pro-Nationalpark im Zwieseler Winkel, die durch das Werk angesprochene Problematik. Dass Neuberger das Schloss als Standort ausgesucht hat, „macht uns als Verein total stolz“. | ||
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+ | =====Mit Filmen Jugendliche für die Luchsforschung begeistern===== | ||
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+ | {{luchs-pirsch.jpg? | ||
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+ | Premiere der dreiteiligen Umweltbildungsreihe im [[Hans-Eisenmann-Haus]] – Marco Heurich vom Nationalpark einer der Hauptprotagonisten | ||
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+ | Woran erkennt man Luchsspuren? | ||
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+ | Mit Tourenski zieht Dr. Marco Heurich, Luchsforscher im Nationalpark Bayerischer Wald, im ersten Teil der Filmreihe durch die verschneiten Wälder des Nationalparks. Denn auch wenn man Luchse nur äußert selten sieht, hinterlassen sie Spuren. Und diese will Heurich finden. Er erklärt, wie man Luchsspuren von denen anderer Tiere unterscheidet und warum die großen Katzen zum Beispiel im Schnee nicht versinken. | ||
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+ | Im zweiten Teil wertet Marco Heurich die – wie er es nennt – Selfies aus, die Fotofallen von den Tieren machen. Jeder Luchs hat eine ganz spezielle Zeichnung im Fell. „Und wenn er dann in die Fotofalle geht, können wir ihn identifizieren und die Zahl und Verbreitung der Tiere ermitteln“, | ||
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+ | Zur Durchführung eines guten Luchs-Monitorings gibt es jedoch noch eine weitere Vorgehensweise, | ||
+ | |||
+ | Am Ende der Film-Vorstellung gab es nicht nur für die beiden Hauptdarsteller Marco Heurich und Laura Hollerbach großen Applaus, sondern auch für den Filmemacher Andreas Kastiunig von Stube1 sowie für Franziska Baur, Fachreferentin der Louisoder Umweltstiftung, | ||
+ | |||
+ | Auch Christian Binder, Leiter des Hans-Eisenmann-Hauses, | ||
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+ | Zu sehen sind die Filme auf der Homepage der Gregor Louisoder Umweltstiftung unter www.umweltstiftung.com zu sehen. | ||
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+ | =====Ausstellungsvitrine in der DB-Lounge am Bahnhof in Nürnberg eingeweiht===== | ||
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+ | **Werbung für den Bayerischen Wald und für die Glastradition: | ||
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+ | Sie soll Werbung für den Bayerischen Wald als Natur-, Kultur- und Urlaubsregion machen und über die Glastradition informieren. Die Rede ist von der Vitrine, die in der DB Lounge am Bahnhof in Nürnberg aufgestellt wurde. Zu sehen sind darin drei Miniatur-Exponate, | ||
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+ | „Das Thema Glas ist für die Region Bayerischer Wald sehr bedeutend, bis heute gibt es in Frauenau eine kunstvolle Glasproduktion“, | ||
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+ | Herbert Schreiner, Bürgermeister der Gemeinde Frauenau, erklärte, dass die Gläsernen Gärten rund um das Glasmuseum in Frauenau monumentale Glaskunst im Freien bieten. „Wir sind sehr stolz darauf, dass Miniaturen dieser Glasskulpturen in der DB Lounge präsentiert werden.“ | ||
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+ | Andreas Schneider, Leiter der DB Lounge in Nürnberg, freute sich sehr, dass die Lounge mit Elementen aus dem Fahrziel-Natur-Gebiet Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald gestaltet werden konnte. „Wir haben zirka 800 Gäste täglich, das Interesse an den Ausstellungsstücken ist sehr groß.“ Wie Dr. Kathrin Bürglein, Projektleiterin von Fahrtziel Natur, erklärte, wolle man in der Lounge in erster Linie Bahnreisende, | ||
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+ | Konzipiert wurde die Glasvitrine von der Nationalpark-Mitarbeiterin Raphaela Holzer, die praktische Umsetzung haben Gabi Zechmann und Karl Friedrich vom Hans-Eisenmann-Haus in Neuschönau übernommen. | ||
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+ | =====Luchsnachwuchs im Nationalparkzentrum Falkenstein===== | ||
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+ | {{ https:// | ||
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+ | **Anzahl der Jungtiere steht noch nicht fest** | ||
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+ | Das Luchspaar im Gehege des [[Nationalparkzentrum Falkenstein|Nationalparkzentrums Falkenstein]] hat Nachwuchs. „Ein Jungtier konnte schon von Besuchern und auch von einem Mitarbeiter gesichtet werden“, erklärt Susanne Klett, Tierärztin im Nationalpark. Ob es nur ein Junges oder doch mehrere sind, könne man zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht sagen. „Die Mutter versteckt den Nachwuchs noch gut.“ | ||
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+ | Die Nachricht über den Luchs-Nachwuchs sorgt in der Nationalparkverwaltung für Freude. Die beiden Luchse sind reine Karpatenluchse und „genetisch wertvoll“, | ||
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+ | =====Drei junge Falken fliegen im Höllbachgespreng aus===== | ||
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+ | {{ https:// | ||
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+ | **Brut war erfolgreich – Sperrung des Wanderweges im [[Höllbachgespreng]] ab 23. Juni aufgehoben** | ||
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+ | Schon Anfang Mai war die Freude in der Nationalparkverwaltung groß, als feststand, dass ein Wanderfalkenpaar im Höllbachgespreng brütet. Nun gibt es eine weitere gute Nachricht zu vermelden. „Mitarbeiter von der Wacht konnten beobachten, dass drei junge Falken aus dem Nest ausgeflogen sind“, berichtet Jochen Linner, Naturschutzbeauftragter des Nationalparks Bayerischer Wald. „Das ist eine tolle Nachricht, gerade vor dem Hintergrund, | ||
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+ | Wem Linner in diesem Zusammenhang ganz besonders danken möchte, sind die Wanderer. „Um den Falken die Chance auf eine erfolgreiche Brut zu geben, haben wir den Wanderweg durch das Höllbachgespreng in diesem Jahr deutlich länger gesperrt.“ Dies war nötig, denn anders als in den Vorjahren haben sich die Vögel in diesem Jahr in einem Horst niedergelassen, | ||
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+ | Um die Falken und den Bruterfolg verfolgen zu können, haben Ranger der Wacht den Horst in regelmäßigen Abständen beobachtet. Auch Mitarbeiter des Landesbundes für Vogelschutz sind immer mit eingebunden. „Allerdings sind sie dabei sehr vorsichtig vorgegangen, | ||
+ | |||
+ | In diesem Zusammenhang weist Linner noch einmal auf das Wegegebot hin, das in Teilen des Nationalparks gilt. „Zum Schutz gefährdeter Arten ist ein Verlassen der markierten Wege im Kerngebiet nicht gestattet.“ Auch in anderen Bereichen des Nationalparks gebe es Brutplätze. Hier handle es sich vor allem um die Lebensräume des Auerhuhns oder um Moore. „Die Wanderer können durch ihr Verhalten dazu beitragen, dass wir den Tieren eine Chance geben, ihren Nachwuchs groß zu ziehen.“ Knapp 60 Prozent der Nationalparkfläche sind allerdings ganzjährig betretbar. | ||
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+ | =====Nationalpark-Tierpfleger wird zum Lebensretter===== | ||
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+ | {{nationalpark-tierpfleger_hackl.jpg? | ||
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+ | **Andreas Hackl spendet für Leukämie-Patienten Stammzellen - „Jeder sollte sich typisieren lassen“** | ||
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+ | Es ist das größte Geschenk, dass er jemals einem Menschen machen wird. „Dieser kleine Beutel voll Blut.“ Darin ist sich Andreas Hackl sicher. Der 38-jährige Tierpfleger, | ||
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+ | Andreas Hackl ist früh morgens im [[Tier-Freigelände]] des Nationalparks bei Altschönau unterwegs. Gerade hat er der Bärenfamilie ihr Futter gebracht. Hühner, Äpfel und Salat. Nun geht es weiter zu den Wisenten. Der 38-Jährige macht mit der Schaufel und dem Schubkarren ganz absichtlich etwas Lärm. „Dann wissen die Tiere, dass ich da bin und dass es Frühstück gibt“, sagt er. Und nur wenige Minuten später stehen die großen Rinder vor ihm und warten am Eingangstor zu ihrem Futterplatz, | ||
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+ | 2015 hat sich Andreas Hackl typisieren lassen. Damals war eine Bürgerin aus seiner Heimatgemeinde Mauth an Leukämie erkrankt. Er wollte helfen, es war selbstverständlich für ihn, da hin zu gehen. Als Spender kam er damals nicht in Frage. „Dass ich nun drei Jahre später für einen Patienten ausgewählt werde, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, | ||
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+ | Und diese Unterstützung war auch nötig. Denn die Vorbereitung auf eine Stammzellenspende ist aufwändig. Einen Tag lang wurde Andreas Hackl in der Klinik in Gauting untersucht. Danach bekam er eine Kühltasche voller Spritzen mit nach Hause. Fünf Tage lang musste er sich dreimal täglich eine Injektion in den Bauch geben. „Für mich war das schon eine Herausforderung, | ||
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+ | Und dennoch würde Andreas Hackl all dies noch einmal auf sich nehmen. „So schlimm, wie ich es mir aufgrund von Erfahrungsberichten vorgestellt habe, war es nicht.“ Die Entnahme selbst fand im Roten Kreuz Haus in München statt und war innerhalb von drei Stunden vorbei. „Es ist wie eine Dialyse. Das Blut wird abgenommen, in einer Zentrifuge werden die Stammzellen herausgefiltert, | ||
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+ | Wem er seine Stammzellen gespendet hat, weiß der Tierpfleger nicht. „Ich darf nach sechs Monaten fragen, wie es dem Patienten geht.“ Nach zwei Jahren besteht die Möglichkeit, | ||
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+ | =====Hightech-Drohnen haben Borkenkäfer im Visier===== | ||
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+ | **Internationales Projektteam will Methode zur Früherkennung von befallenen Fichten entwickeln: Drohnen sollen vom Borkenkäfer befallene Fichten suchen.** | ||
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+ | Vögel zwitschern. Schmetterlinge flattern zwischen jungen Bäumchen, mächtigen Giganten und mit Pilzen überwucherten Totholzstämmen umher. Im Hintergrund macht sich noch das Rauschen eines Bergbaches bemerkbar. Die urwaldähnliche Stimmung wird nur von einem mechanischen Dröhnen durchbrochen, | ||
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+ | Koordiniert wird das internationale Projekt mit dem Namen BarkBeeDet – was für bark beetle detection, also Borkenkäfererkennung, | ||
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+ | In den Naturzonen der Großschutzgebiete dürfen die Insekten als natürlicher Bestandteil der Fauna die Walddynamik beeinflussen und so als Motor der Biodiversität wirken. In fichtendominierten Wirtschaftswäldern sind Buchdrucker jedoch ein Problem. Massenvermehrungen der kleinen Tierchen sorgen Jahr für Jahr für enorme wirtschaftliche Schäden. In der ungestörten Nationalparkumgebung soll nun ein Rezept dagegen entwickelt werden. Die Wissenschaftler setzen dabei auf die Hilfe spezieller Hyperspektral- und Thermalkameras sowie auf Laserscanner. | ||
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+ | Die eingesetzte Technik soll aus der Luft erkennen, wann Borkenkäfer eine Fichte besiedelt haben. Dafür erfassen die an den Drohnen angebrachten Messsysteme spektrale Daten, also Bereiche des Lichts, die für das menschliche Auge nicht erkennbar sind, aber sehr viel über den Zustand von Pflanzen verraten können. So lassen sich nicht nur sehr genaue 3D-Modelle von Waldstücken anfertigen, sondern auch detaillierte Analysen einzelner Bäume. Die eingesetzten Hyperspektralkameras stellen das Licht zum Beispiel nicht wie üblich in drei, sondern in über 125 verschiedenen Farben dar, was eine sehr feine Abstufung des von den Pflanzen reflektierten Sonnenlichts ermöglicht. Diese genaue Unterscheidung soll letztendlich auch die Erkennung eines Buchdruckerbefalls mit ermöglichen. | ||
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+ | Bisher können von den Insekten befallene Bäume aus der Luft mit herkömmlichen Kameras erst in einem sehr späten Befallsstadium erkannt werden – durch die dann verfärbten Kronen. Zur effektiven Eindämmung eines Befalls in Wirtschaftswäldern sollte dieser aber sehr frühzeitig entdeckt werden, damit die besiedelten Fichten schnell aus dem Bestand entfernt werden können. Eine schnelle Erkennung des Borkenkäferbefalls ist derzeit aber nur durch rechtzeitige Erfassung des herabfallenden Bohrmehls am Fuß des Baumstammes möglich. Dies ist jedoch sehr zeit-, personal- und somit kostenintensiv. Wird die Bohrmehlkontrolle nur stichprobenartig erledigt ist sie zudem sehr fehleranfällig. | ||
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+ | Die aktuelle von der EU mit Interreg-Mitteln geförderte Forschung soll diese Probleme aus der Welt schaffen. Die Forscher wollen durch den Drohneneinsatz einen Weg finden, möglichst frühzeitig, | ||
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+ | Das Forschungsprojekt wird voraussichtlich bis Mitte 2020 andauern. Bis dahin werden auf zwei je einen Hektar großen Testflächen im Nationalpark Bayerischer Wald und im Nationalpark Šumava intensiv Daten gesammelt. Die Drohnen sind dafür schwerpunktmäßig von Mai bis Juli im Einsatz. Um aussagekräftiges Material zu sammeln, wird nach Möglichkeit sogar mehrmals täglich geflogen. Nur so kann der Verlauf der Buchdruckerbesiedlungen exakt analysiert werden. | ||
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+ | =====Auch in El Salvador soll es bald Junior Ranger geben===== | ||
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+ | **Besuch aus dem Partner-Nationalpark Montecristo - Umweltbildung und Tourismuskonzepte begeistern die Gäste** | ||
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+ | Der Austausch zwischen dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem Nationalpark Montecristo in El Salvador, der Teil des trinationalen Biosphärenreservats Trifinio Fraternidad ist, geht in die nächste Runde. Nachdem Ende vergangenen Jahres die Bayerwäldler 10 000 Kilometer nach Zentralamerika geflogen sind, folgte nun ein fast zweiwöchiger Gegenbesuch. In dieser Zeit bekamen die Gäste viele Informationen zu den Themenbereichen Forschung, Tourismus und Regionalentwicklung, | ||
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+ | Idalma Marilu Aldana ist eine der fünf weitgereisten Gäste. Sie arbeitet im Nationalpark Montecristo im Umweltbildungsbereich. An diesem Morgen werden sie nach der Übernachtung im [[Jugendwaldheim]] bei Glashütte von Ranger Mario Schmid abgeholt. Die beiden vorhergehenden Tage hat er die Gruppe bereits betreut und ihnen die Arbeit der Nationalparkwacht und der Junior Ranger näher erläutert. Nun steht eine Wanderung von der Hirschbachschwelle über das Zwieselter Filz zum Hochschachten auf dem Programm. | ||
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+ | Doch zuerst heißt es Koffer in die Shuttle-Busse schleppen. An dem von Idalma Marilu Aldana hängt ein Feuerwehrhelm. Den hat sie bei ihrem Besuch hier im Bayerischen Wald geschenkt bekommen, erzählt sie. Denn in El Salvador kann der Helm nützlich werden. „Unser Nationalpark ist ein Trockenwald, | ||
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+ | Mario Schmid hat sie den Besuchern geschenkt. Zusammen mit den Junior Rangern hat er den Gästen gezeigt, welche Aktionen im Rahmen dieses Programms durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Betreuung von Infoständen, | ||
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+ | Doch nicht nur Wissen und Ideen hatten die El Salvadorianer bei ihrer Abreise im Gepäck, sondern auch Spenden und Geschenke. Von der Louisoder Umweltstiftung erhielten sie Zelte mit Platz für 30 Schüler, die für umweltpädagogische Programme verwendet werden sollen. Überreicht wurden diese von Dr. Franz Leibl, dem Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, im Rahmen eines geselligen Abends. „Wir freuen uns, dass die Partnerschaft zu einem regen Austausch führt und wir nicht nur unsere Erfahrung weitergeben können, sondern auch wertvolle Impulse erhalten.“ Von Lusenwirt Heinz Duschl bekamen die Gäste aus Zentralamerika eine Spende in Höhe von 850 Euro. Der Betrag stammt aus dem Erlös, den der Lusenkalender 2017 erbracht hat, und soll ebenfalls für umweltpädagogische Zwecke verwendet werden. Vorgestellt wurde in diesem Rahmen auch die Spendenbox für das trinationalen Biosphärenreservats Trifinio Fraternidad, | ||
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+ | Das nächste Treffen ist für November dieses Jahres geplant. Dann wird Umweltbildungsreferent Lukas Laux in El Salvador einen Workshop durchführen. | ||
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+ | Neben den Besuchern aus El Salvador konnte zeitgleich auch eine Gruppe aus dem Sharri National Park, der im Kosovo liegt, begrüßt werden. Die Mitarbeiter des Nationalparks Bayerischer Wald stellten den Gästen derzeit laufende Maßnahmen vor, wie zum Beispiel aus dem Bereich der Forstwirtschaft oder des Wildtiermanagements, | ||
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+ | =====Nationalpark stellt Dog-Stations auf===== | ||
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+ | **Im Waldspielgelände und in den Nationalparkzentren gibt es nun Entsorgungsmöglichkeiten – Aufklärungsaktion über Hundekot** | ||
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+ | „Müll aus – Natur an“ – unter diesem Motto hat der Nationalpark Bayerischer Wald Ende April eine neue Kampagne zur Abfallvermeidung gestartet. In den nächsten zwei Jahren sollen die Besucher dafür sensibilisiert werden, ihren Müll wieder mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen. Die erste Aufklärungsaktion richtet sich an Hundebesitzer. | ||
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+ | „Wir mussten in den vergangenen Jahren feststellen, | ||
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+ | Um diesem Negativ-Trend entgegen zu wirken, hat die Nationalparkverwaltung daher in den stark frequentierten Bereichen Dog-Stations aufgestellt. In den [[Nationalparkzentrum Lusen|Nationalparkzentren Lusen]] bei Neuschönau und [[Nationalparkzentrum Falkenstein| Falkenstein]] bei Ludwigsthal mit den Tier-Freigeländen sowie im [[Waldspielgelände Spiegelau]] bei Spiegelau können Hundebesitzer den Kot ihrer Tiere entsorgen, Beutel müssen selbst mitgebracht werden. | ||
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+ | In den restlichen Bereichen des Nationalparks können vor allem aus logistischen Gründen keine Dog-Stations angeboten werden. Dort seien die Besucher daher aufgefordert, | ||
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+ | Um auf die Aktion hinzuweisen, | ||
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+ | =====„Der Frühling beginnt drei bis vier Wochen eher“===== | ||
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+ | {{der_fruehling_beginnt_drei_bis_vier_wochen_eher.jpg? | ||
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+ | **Seit 1970 misst der Nationalpark in Waldhäuser sämtliche Klimadaten – April und Mai 2018 deutlich zu warm** | ||
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+ | Ein bisschen Tau liegt noch auf den Wiesen im Bergdorf [[Waldhäuser]]. Doch die morgendlichen Temperaturen lassen schon vermuten, dass es ein besonders warmer Tag wird im Nationalpark Bayerischer Wald. Das ist jedoch keine Ausnahme mehr, wie die Auswertungen der nationalparkeigenen Klimastation zeigen. „Der Frühling beginnt drei bis vier Wochen eher“, fasst Forscher Claus Bässler den Trend der vergangenen Jahre zusammen. Das belegen auch die aktuellen Zahlen. Im April 2018 lag die Durchschnittstemperatur bei 11,4 Grad, im Mai 2018 bei 12,8 Grad. Die Mittelwerte der Jahre 1972 bis 2001 weisen für April nur 4,4 Grad aus, im Mai zumindest 10,0 Grad. „Wir lagen heuer also stolze sieben beziehungsweise knappe drei Grad über einst normalen Werten.“ | ||
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+ | Seit Gründung des Nationalparks 1970 werden Klimadaten erfasst – neben den Temperaturen zum Beispiel Niederschlagsmengen, | ||
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+ | Die gesammelten Werte landen schließlich bei Bässler und seinen Kollegen. „Dank dieser langfristigen Messreihen können wir ganz genau sagen, wie sich das Klima in unserem Mittelgebirge verändert und welche Auswirkungen dies für die Waldstruktur sowie die Biodiversität mit sich bringt“, erklärt der Wissenschaftler. Besucher des Parks konnten in den vergangenen Jahren beispielsweise beobachten, dass Buchen mittlerweile viel eher austreiben. „Dieses Jahr war es dann sogar so warm, dass die Laubbäume im gesamten Park nahezu gleichzeitig in saftiges Grün getaucht waren, egal ob in den Tälern oder in den Höhenlagen“, | ||
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+ | Die Erwärmung birgt jedoch auch einige Gefahren. „Gerade hochmontane Arten wie die Bergglasschnecke, | ||
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+ | Die veränderten Bedingungen sorgen letztlich dafür, dass sich sämtliche Artengemeinschaften in Deutschlands ältestem Nationalpark ständig reorganisieren müssen. Eine Entwicklung, | ||
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+ | =====Nationalparkwasser auf Leinwand gebannt===== | ||
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+ | {{nationalparkwasser_auf_leinwand_gebannt.jpg? | ||
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+ | **Filmemacher Heiko Knauer hat das kühle Nass im Schutzgebiet ein Jahr lang begleitet** | ||
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+ | "Eine bessere Wasserqualität als bei uns im Nationalpark Bayerischer Wald werden sie in Bayern kaum woanders finden", | ||
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+ | „Umso schmackhafter man den wilden Wald zeigen kann, umso besser ist sein Schutz verständlich“, | ||
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+ | Um den Anforderungen der teils gefährdeten Arten wieder gerecht zu werden, läuft im Nationalpark Bayerischer Wald seit 2015 ein von der EU und dem Bayerischen Naturschutzfonds finanziertes LIFE+ Projekt, welches sich die Revitalisierung von Lebensräumen zur Aufgabe gemacht hat. „So konnten wir zum Beispiel sechs Kilometer Wildbachstrecke wieder durchgängig und somit dynamisch machen“, erklärte Leibl. Auch diese wichtige Naturschutzarbeit wird in Knauers Werk thematisiert. | ||
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+ | Abgerundet wird der Film von einem emotionalen Sprechertext nebst fließender Klaviermusik. Diese stammt von der Österreicherin Julia Reschenhofer, | ||
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+ | =====Den Urwald-Käfer in der Badewanne gefunden===== | ||
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+ | {{urwald-kaefer_in_der_badewanne_gefunden1_thomas_michler.jpg? | ||
+ | }} | ||
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+ | **Entdeckung von Nationalpark-Mitarbeiter Thomas Michler – Bindiger Schnellkäfer steht auf der roten Liste** | ||
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+ | 100 Jahre lang war er so gut wie nicht auffindbar – und dann krabbelte er bei Thomas Michler, pädagogischer Mitarbeiter des Nationalparks Bayerischer Wald, in der Badewanne herum. Die Rede ist von dem höchst seltenen Bindigen Schnellkäfer (Danosoma fasciata). Was sich banal anhört, ist für die Forscher eine kleine Sensation und ein Erfolg zum Erhalt der biologischen Vielfalt. | ||
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+ | „Der Bindige Schnellkäfer steht auf der roten Liste und konnte zwischen 1905 und 2006 – also gut 100 Jahre lang - nicht mehr nachgewiesen werden“, erklärt Prof. Jörg Müller, stellvertretender Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald. 1905 wurde das zirka ein Zentimeter große Insekt von dem Käferforscher Franz Hennevogl am „Fuße des Lusens“ gefunden – so beschreibt es dieser in seinem Beitrag „Zur Käferfauna des Böhmerwaldes“. „Den nächsten Nachweis hatten wir erst wieder im Jahr 2006“, berichtet Müller. Seitdem konnte der Bindige Schnellkäfer zwar immer wieder vereinzelt im Gebiet zwischen Lusen und Rachel gefunden werden. „Dass wir nun ein Exemplar in einem Wohnhaus haben, das nicht einmal direkt im Nationalparkgebiet steht, ist schon etwas ganz Besonders.“ | ||
+ | |||
+ | Der Bindige Schnellkäfer fühlt sich im Fichtentotholz wohl, seine Larven entwickeln sich nur dort. Die vielen abgestorbenen Fichten, die im Altgebiet des Nationalparks zu finden sind, bieten ihm einen idealen Lebensraum. „Es ist eine tolle Entwicklung. Wir können nun immer häufiger Arten, von denen wir schon fast vermutet haben, dass sie ausgestorben sind, nachweisen“, | ||
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+ | Auch Thomas Michler hat sich sehr darüber gefreut, dass der Urwald zu ihm ins Haus gekommen ist. Dass sich der seltene Gast ausgerechnet dort wohl gefühlt hat, dafür hat er auch eine Erklärung: „Hinter unserem Haus lagerte gut zehn Jahre ein meterhoher Stoß aus starkem Fichtenholz, | ||
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+ | Dass Thomas Michler und seine Lebensgefährtin Julia Herzig auch gleich die Art des Insekts bestimmen konnten, ist einem weiteren glücklichen Umstand geschuldet. „Ich bin ja kein Forscher und kenne nun auch nicht jede Art“, erzählt der Pädagoge. Aber 2015 hat er das Kinderbuch „Die wilden 14 - Die unglaubliche Reise der Urwaldkäfer im Bayerischen Wald“ geschrieben. In dieser Geschichte machen sich elf kleine Krabbelkäfer auf die Suche nach einem neuen Zuhause. Dabei treffen sie auch auf den „berühmten Käfer, den seit 100 Jahren niemand mehr gesehen hat“ und „über den jedes Käferkind schon in der Schule lernt“. „Wir haben den Bindigen Schnellkäfer in dem Buch mit weißem Bart illustriert, | ||
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+ | =====Die Storchendame ist Grafenau treu geblieben===== | ||
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+ | {{storchendame_in_grafenau.jpg? | ||
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+ | **Weibchen brütete schon 2017 auf dem Dach der Nationalparkverwaltung** | ||
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+ | Sie ist ihrem Standort treu geblieben: | ||
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+ | Nun heißt es abwarten, ob sich bei Familie Adebar tatsächlich auch Nachwuchs einstellt. Wie die Dokumentationen von Lukas Laux zeigen, hat das Storchenweibchen im vergangenen Jahr zwischen dem 22. und 25. April Eier gelegt, die Jungen sind dann am 21. und 22. Mai geschlüpft. „Das Weibchen sitzt zwar beharrlich im Nest. Ob dort auch ein Gelege ist, wissen wir jedoch nicht“, so Laux. „Bis jetzt konnten wir noch keine Eier sehen.“ Nach den für Mai doch eher ungewöhnlich heißen Temperaturen in den vergangenen Tagen könne es jedoch auch sein, dass die Störche die Eier abdecken. Wer über die Storchenkamera auf der Homepage des Nationalparks (www.nationalpark-bayerischer-wald.de) Beobachtungen dazu macht, kann dies gerne der Nationalparkverwaltung melden. | ||
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+ | =====In der Waldwerkstatt wird schon fleißig gewerkelt: Umbau soll Mitte 2019 abgeschlossen sein===== | ||
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+ | **Hans-Eisenmann-Haus bekommt Bereich für Kinder und Jugendliche** | ||
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+ | Der Startschuss für den Umbau des [[Hans-Eisenmann-Haus|Hans-Eisenmann-Hauses]] ist gefallen, die ersten Bauarbeiten zur Errichtung der Waldwerkstatt haben begonnen. „Wir sind froh, dass wir mit unserem Projekt nun endlich starten können“, sagt Christian Binder, Leiter des Hans-Eisenmann-Hauses. „Wir wünschen uns schon lange einen Bereich, in dem Kinder spielen, forschen und entdecken können.“ Bis Mitte des Jahres 2019 soll - wenn alles nach Plan verläuft - das EU-Projekt realisiert sein. | ||
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+ | Christian Binder und die Projektkoordinatorin Lisa Ornezeder besichtigen einen Tag nach Beginn der Bauarbeiten den Bereich im Obergeschoss, | ||
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+ | Im Herbst 2018 soll dann mit dem Aufbau der Waldwerkstatt begonnen werden. Herzstück ist der nachgebaute Lusen, auf den die Kinder klettern können und bei dem es viel zu entdecken gibt. Außerdem wird es einen Arbeitsbereich geben, der für Bastel- und Werkarbeiten genutzt werden kann. Themenboxen erklären die Abläufe im Nationalpark. „Die Waldwerkstatt nutzen wir für unser Umweltbildungsprogramm, | ||
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+ | Möglich macht den Bau der Waldwerkstatt ein gemeinsames Projekt mit dem Nachbar-Nationalpark Sumava. In Kasperske Hory wird in einem neuen Gebäude ebenfalls eine Waldwerkstatt errichtet. „Der Schwerpunkt liegt hier aber nicht wie bei uns auf der ökologischen Wertschätzung, | ||
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+ | Nachdem der Bau der Waldwerkstatt im Hans-Eisenmann-Haus schon sehr lange im Gespräch ist und bisher wegen fehlender Finanzmittel nicht realisierbar war, freut sich auch Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, dass Dank der Interreg-Fördergelder ein Bereich, zugeschnitten auf die Interessen von Kindern und Jugendlichen, | ||
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+ | =====Müll aus – Natur an===== | ||
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+ | {{muell_aus_-_natur_an_2_.jpg? | ||
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+ | **Nationalpark startet Kampagne zur Abfallvermeidung – Mitarbeiter machen bei Aktionstag den Anfang** | ||
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+ | Über eine Million Besucher kommen jährlich in den Nationalpark Bayerischer Wald, um seine einmalige Natur zu genießen. Viele der hier lebenden Tiere, Pflanzen und Pilze sind nicht nur sehr selten, sondern auch sehr empfindlich. Daher ist es besonders wichtig, dass Müll jeglicher Art nicht leichtfertig im Wald entsorgt wird. Leider passiert das immer noch viel zu oft. Müll aus – Natur an lautet nun das Motto der neuen Kampagne zur Abfallvermeidung. | ||
+ | |||
+ | Vor allem vier Müllarten finden Nationalparkmitarbeiter in jüngster Vergangenheit vermehrt entlang der Wege im Großschutzgebiet: | ||
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+ | Wanderer erfahren so etwa, dass allein ein Zigarettenstummel 4000 Giftstoffe enthält. Landet dieser im Wasserkreislauf, | ||
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+ | Um Besucher für die Müllproblematik zu sensibilisieren, | ||
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+ | =====Nationalpark hilft Kröten und Molchen über die Straße===== | ||
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+ | {{kroeten_und_molchen_ueber_die_strasse.jpg? | ||
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+ | **Amphibien-Fangzäune in drei Bereichen aufgestellt – Warnschilder sollen Autofahrer sensibilisieren** | ||
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+ | Frühlingszeit ist auch im Nationalpark Bayerischer Wald Krötenwanderzeit. Die Amphibien ziehen derzeit zu ihren Laichgebieten und müssen dabei auch Straßen überqueren. Um die Erdkröten, Grasfrösche und Bergmolche davor zu schützen, überfahren zu werden, hat die Nationalparkverwaltung an beliebten Wanderrouten der Amphibien insgesamt drei Fangzäune errichtet. | ||
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+ | Manfred Schwarz ist einer der Ranger, die sich um den Straßenabschnitt Richtung [[Zwieslerwaldhaus]] kümmern. Hier liegt eine der gefährlichen Hauptwanderrouten der Erdkröten. Ein zirka 200 Meter langer und etwa 40 Zentimeter hoher Fangzaun hindert die Amphibien daran, die Straße zu überqueren. Zweimal täglich kontrollieren die Ranger die Eimer, welche entlang des Zauns in regelmäßigen Abständen ebenerdig eingegraben wurden und in die die hier überwiegend vorkommenden Erdkröten fallen. In der vergangenen Woche hatte Manfred Schwarz bei einem Kontrollgang 38 Erdkröten im Eimer, die er sicher auf die gegenüberliegende Straßenseite gebracht hat. „Das war heuer bis jetzt der Rekord“, erzählt er. | ||
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+ | Weitere Zäune gibt es auch bei [[Spiegelau]]/ | ||
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+ | Faktoren für diese Entwicklung gebe es mehrere, wie den Klimawandel, | ||
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+ | Bis dahin kontrollieren die Helfer des Nationalparks die Zäune. Dies sind neben den Rangern auch der Servicetrupp Naturschutz, | ||
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+ | Neben den Fangzäunen weist Linner noch auf eine weitere Maßnahme hin, und zwar die grün-weißen Krötenwarnschilder, | ||
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+ | =====Schwarzwild: | ||
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+ | {{wildschweine.jpg? | ||
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+ | **Im Jagdjahr 2017/2018 wurden in den Revieren 290 Stück erlegt - Derzeit Behebung der Schäden** | ||
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+ | Die Jagd auf Schwarzwild ist auch im Nationalpark Bayerischer Wald ein Thema. In den Flächen, auf denen gejagt werden darf, wurden im Jagdjahr 2017/2018 insgesamt 290 Stück Schwarzwild erlegt. „Wir unternehmen alles, um die Wildschweinpopulation einzudämmen und zu reduzieren“, | ||
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+ | Von den 290 Wildschweinen wurden 173 im Saufang erlegt, erläutert Baierl. Neben mobilen Saufängen, die an Brennpunkten mit vielen Schwarzwildschäden aufgestellt werden können, gibt es im Nationalparkgebiet acht fest installierte Anlagen. Die restlichen 117 Tiere wurden bei der Einzeljagd oder kleineren Sammelansitzen geschossen. Zusätzlich wurden noch 29 Stück Fallwild aufgefunden. Das sind zum einen Verkehrsopfer, | ||
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+ | Grund für die hohen Abschusszahlen sei laut Baierl die massive Buchenmast im Jahr 2016. „Die Buchen haben viele Früchte getragen. Dies hat dazu geführt, dass sich die Wildschweine durch das außerordentlich gute Nahrungsangebot stark vermehren konnten.“ Die Folge seien große Rotten, in denen eine Bache bis zu zehn Frischlinge führt, normal seien fünf bis acht Jungtiere. In Jahren mit einer starken Buchenmast sei die Jagd auf Schwarzwild besonders schwierig. „Die Wildschweine bevorzugen die Buch-Eckern und gehen daher nicht an die Kirrungen und in die Saufänge, wo ihnen Mais angeboten wird“, erklärt Baierl. 2016 konnte daher deutlich weniger Schwarzwild im Nationalparkgebiet erlegt werden. | ||
+ | |||
+ | Was Baierl in diesem Zusammenhang noch mitteilt ist, dass die Schäden, die im Winter 2017/2018 durch Schwarzwild entstanden sind, derzeit von der Nationalparkverwaltung behoben werden. „Im Laufe dieser Woche werden wir mit diesen Arbeiten fertig sein, sofern es die Witterung zulässt.“ | ||
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+ | =====Grenzenlose Ranger===== | ||
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+ | {{ http:// | ||
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+ | **Mitarbeiter der Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava verstärken gemeinsame Kontrollgänge.** | ||
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+ | Es ist ein kalter, spätwinterlicher Morgen. Nebel hängt über [[Scheuereck]]. Und trotzdem freuen sich Michael Pscheidl und Pavel Nedved auf den Tag. Die beiden Ranger der Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava gehen heute gemeinsam Streife – grenzüberschreitend. Diese Art der Kontrollgänge wird in Zukunft weiter intensiviert. Es ist ein weiteres Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen den Großschutzgebieten. | ||
+ | |||
+ | Die Kooperation liegt den beiden Rangerchefs, | ||
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+ | Doch auch in anderen Arbeitsbereichen wollen die Nationalparkwächter enger zusammenarbeiten. Etwa bei der Überwachung der Schutzbestimmungen oder bei Monitoring-Projekten. Gerade bei den wissenschaftlichen Methoden besteht die Notwendigkeit nach gleichen Standards vorzugehen, um die gesammelten Daten später gemeinsam auswerten zu können. Das wird etwa schon beim grenzüberschreitenden Monitoring von Raufußhühnern umgesetzt, eine Erfassung von Bruthöhlen soll folgen. | ||
+ | |||
+ | „Gemeinsame Kontrollgänge unserer Ranger sind ein weiterer Beleg dafür, dass beide Nationalparks gleiche Zielsetzungen verfolgen und die Zusammenarbeit immer enger wird“, betont Nationalparkleiter Franz Leibl. „Mein großer Wunsch ist es, dass in den Augen der Besucher die Nationalparks Šumava und Bayerischer Wald zu einem Gebiet werden. Ich weiß, dass es dahin noch ein langer Weg ist, aber jede solche Maßnahme, wie die gemeinsamen Streifen unserer Ranger, hilft beim Erreichen dieses Ziels“, ergänzt Pavel Hubený, Direktor des Nationalparks Šumava. | ||
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+ | =====Erinnerungen an einen Brückenbauer===== | ||
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+ | {{ http:// | ||
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+ | **Ehrenkolloquium für den vor einem Jahr verstorbenen Karl Friedrich Sinner** | ||
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+ | Ein Jahr nach dem völlig überraschenden Tod von Karl Friedrich Sinner versammelten sich rund 80 ehemalige Weggefährten, | ||
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+ | Der studierte Forstwissenschaftler Sinner übernahm 1998 die Leitung des Nationalparks Bayerischer Wald, ein Jahr nach der Erweiterung um das Falkenstein-Rachel-Gebiet. In dieser Zeit, in der der Nationalpark noch viele Kritiker hatte, setzte Sinner vor allem auf Dialog. „Seine Bürgerwanderungen waren legendär“, | ||
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+ | „Den Menschen vor Ort den Wert der Wildnis zu vermitteln, war einer seiner wichtigsten Verdienste“, | ||
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+ | Dabei habe er nicht nur im Bayerwald für wichtige Impulse gesorgt, wie Guido Puhlmann, Vorstandsvorsitzender von EUROPARC Deutschland, | ||
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+ | Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Vorsitzender vom Bund Naturschutz in Bayern, betonte schließlich auch Sinners Wirken bevor er Nationalparkleiter wurde. Er habe als Forstamtsleiter einen herausragenden Umbau des Nürnberger Reichswalds vorangetrieben, | ||
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+ | Seine Leistungen für den naturgemäßen Waldumbau pries auch Prof. Manfred Schölch von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Die Verdienste um die Forschung im Nationalpark Bayerischer Wald zählte Dr. Claus Bässler, stellvertretender Forschungsleiter, | ||
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+ | Darüber hinaus fand im Rahmen der Veranstaltung eine Podiumsdiskussion zu den Qualitätsperspektiven von Nationalparks in Deutschland statt. Moderiert von Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern, erklärten Dr. Christiane Paulus vom Bundesumweltministerium und Manfred Großmann, Leiter des Nationalparks Hainich, ihre Zukunftspläne für die Nationalparks. Deutlich wurde, dass diese naturschutzfachlich und regionalökonomisch von großer Bedeutung sind. Gerade in strukturschwachen ländlichen Räumen spielen sie eine wichtige identitätsstiftende Rolle. Um das Entwicklungspotenzial dieser Gebiete entfalten zu können sei, vergleichbar mit dem Bildungsbereich, | ||
+ | |||
+ | Karl Friedrich Sinner war der führende Wildnisexperte bei EUROPARC Deutschland und wirkte maßgeblich mit, entsprechende Qualitätskriterien für Wildnisgebiete auszugestalten. Beispielhaft stellte Dr. Jürgen Stein die in Sachsen liegende Königsbrücker Heide, das erste und bisher einzige als Nationale Naturlandschaft ausgewiesene Wildnisgebiet Deutschlands, | ||
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+ | =====Ein Logo gegen den Müll===== | ||
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+ | **Nationalpark zeichnet 23-jährigen Designwettbewerb-Gewinner Sebastian Wosch aus** | ||
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+ | Leider registrieren Nationalparkmitarbeiter in jüngster Zeit immer mehr Müll in der Natur. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Papiertaschentücher, | ||
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+ | „Es war ziemlich spannend“, | ||
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+ | {{ http:// | ||
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+ | Lob für die gute grafische Umsetzung gab’s bei der Preisverleihung von Jörg Müller, stellvertretendem Nationalparkleiter, | ||
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+ | Den zweiten Platz holte sich eine gemeinsame Einsendung von Maria Wölfl und Frank Karlstetter aus Augsburg. Der dritte Rang ging an Sabrina Liepold aus Hutthurm. Nach der Ehrung der besten Entwürfe durften die Teilnehmer noch bei einer Führung den Baumwipfelpfad erkunden. | ||
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+ | =====Nationalpark bringt sich in UN-Debatte ein===== | ||
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+ | **Biodiversität und Klimawandel: | ||
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+ | Die natürliche Vielfalt zu schützen ist eine Aufgabe aller Staaten dieser Erde. Deswegen beschlossen die Vereinten Nationen bereits 1992 auf der Rio-Konferenz eine Biodiversitätskonvention, | ||
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+ | Gerade erst hat das Sekretariat der Biodiversitätskonvention mit Sitz im kanadischen Montreal neue Beiträge der Wissenschaft zur Politik für nachhaltige Entwicklung veröffentlicht. Durch diese Schriftreihe werden Entscheider der Umweltpolitik auf dem ganzen Globus regelmäßig über aktuelle Forschungsergebnisse informiert. | ||
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+ | „Wir durften unser Monitoring auf einer UN-Klimakonferenz als Best-Practice-Beispiel vorstellen“, | ||
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+ | Die Auswertungen des Nationalparks zeigen, dass sich die Artengemeinschaften aufgrund der sich verändernden Klimabedingungen neu organisieren. Mit besonders negativen Folgen müssen hochmontane oder alpine Arten wie Bergglasschnecke, | ||
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+ | Eine weitere Erkenntnis: „Große Schutzgebiete wie Nationalparks können die Effekte des Klimawandels abfedern“, | ||
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+ | „Die Bekämpfung des Klimawandels und der Schutz der biologischen Vielfalt sind zentrale Herausforderungen für die Menschheit im 21. Jahrhundert“, | ||
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+ | ==========Beachtliche Jahresbilanz der Waldführer========== | ||
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+ | **Ehrenamtliche leiteten 2017 knapp 4000 Führungen im Nationalpark Bayerischer Wald** | ||
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+ | Eine beeindruckende Bilanz zog jüngst das Umweltbildungsteam des Nationalparks Bayerischer Wald. Bei der Zusammenschau der geführten Besucher kam heraus, dass im Vorjahr 116 ehrenamtliche Waldführer stolze 3894 Führungen leiteten. Allein dabei wurden 30.386 Gäste fundiert und unterhaltsam in die wilden Wälder geführt. | ||
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+ | „Wir können uns glücklich schätzen, eine so dermaßen engagierte Truppe von Einheimischen hinter uns zu wissen“, | ||
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+ | Die Renner unter den Führungen der Waldführer sind weiterhin die fachkundigen Ausflüge durch die beiden [[Tier-Freigelände]] bei [[Neuschönau]] und [[Ludwigsthal]]. Zudem erfreuen sich grenzüberschreitende Wanderungen und Radtouren immer größerer Beliebtheit, | ||
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+ | Damit die aktiven Waldführer, | ||
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+ | =====Neue Partnerschaft mit El Salvador===== | ||
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+ | **Nationalparke Bayerischer Wald und Montecristo tauschen Erfahrungen aus – Forschung und Umweltbildung im Fokus** | ||
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+ | Knapp 10.000 Kilometer liegen zwischen den ältesten Nationalparks des zentralamerikanischen Landes El Salvador und der Bundesrepublik Deutschland. Trotzdem haben die Nationalparks Bayerischer Wald und Montecristo viele Gemeinsamkeiten. Aufgrund dieser stattete im Dezember eine bayerische Delegation um Nationalparkleiter Franz Leibl dank Unterstützung der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie des Vereins Flüchtlingshilfe Mittelamerika den dortigen Kollegen einen Besuch ab. Herausgekommen ist eine ambitionierte Kooperationsvereinbarung. Drei Jahre lang wollen sich beide Seite intensiv austauschen – vor allem in den Bereichen Forschung und Umweltbildung. | ||
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+ | Im mehrere tausend Hektar großen Nationalpark Montecristo, | ||
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+ | Gerade bei den Möglichkeiten für den Schutz angrenzender Privatwälder vor Borkenkäferbefall konnten den Fachleuten vor Ort bereits wertvolle Tipps an die Hand gegeben werden. Besonderes Interesse fand die im Nationalpark Bayerischer Wald erprobte Methode des Rindenschlitzens. Dabei wird die Ausbreitung von Borkenkäfern in befallenen Waldbereichen effektiv bekämpft. Trotzdem bleibt der Großteil der Rinde – und somit der Biomasse – im natürlichen Kreislauf, was einen signifikanten Gewinn für die Artenvielfalt zur Folge hat. | ||
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+ | „Wir freuen uns, dass unser durch jahrzehntelange Erfahrung gesammeltes Wissen in der Mitte Amerikas helfen kann“, so Leibl. „Und natürlich erhoffen auch wir uns wertvolle Impulse.“ Schließlich solle eine „Partnerschaft aus Augenhöhe“ entstehen, wie Vize-Umweltminister Ángel Ibarra bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung sagte. | ||
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+ | Vereinbart wurde bereits, dass dieses Jahr Mitarbeiter des Nationalparks Montecristo aus den Bereichen Forschung und Tourismus in den Bayerwald kommen. Außerdem soll ein bayerischer Experte in El Salvador einen Umweltbildungsworkshop durchführen. Getreu dem Motto von Francisco Roberto Lorenzana, Sekretär des Präsidenten von El Salvador, der während des Besuchs der deutschen Delegation sagte: | ||
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+ | =====Schüler-Clips zur Nationalpark-Natur online===== | ||
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+ | **P-Seminar Biologie des Gymnasiums Zwiesel beschäftigt sich mit Biodiversität | ||
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+ | Richtig tief in die Natur des Nationalparks Bayerischer Wald eingetaucht sind jüngst die Mitglieder des P-Seminars Biologie des Gymnasiums Zwiesel. Mit der Filmkamera haben sich die Schüler auf die Spur der biologischen Vielfalt begeben. Herausgekommen sind vier etwa fünfminütige Videos, die nun in der Aula der Nationalparkschule präsentiert wurden. | ||
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+ | Eine der Gruppen hat einen Kurzfilm für Kinder produziert, bei dem ein Schnecken-Opa seinem Enkel kinderleichte Antworten zur Natur gibt. Die anderen Beiträge drehen sich um Wildschweine, | ||
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+ | Ein dickes Lob für die Ergebnisse sprach Nationalparkleiter Franz Leibl – selbst promovierter Biologe – nach der Präsentation aus. „Das war wirklich eine gelungene Sache“, so Leibl. „Ihr habt es verstanden, ein so komplexes Thema wie die Biodiversität filmisch in Szene zu setzen.“ Gefreut habe ihn auch, dass der Nationalpark dem Projekt als Kulisse zur Verfügung stehen konnte. | ||
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+ | Die Aktion der Schüler fand im Rahmen der Initiative „GreenCut – Jugend filmt biologische Vielfalt“ statt, die deutschlandweit junge Menschen mit Themen wie Biodiversität und Nachhaltigkeit in Verbindung bringen will. Dahinter steht die Gesellschaft für Solidarität und Partnerschaft, | ||
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+ | Die vier Filme sind online unter [[http:// | ||
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+ | =====Nationalpark-Einrichtungen rücken zusammen===== | ||
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+ | **Neuer Flyer in moderner Optik bietet für Besucher bessere Übersichtlichkeit** | ||
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+ | Der Nationalpark Bayerischer Wald ist einer der bedeutendsten touristischen Anziehungspunkte der Region. Rund 1,3 Millionen Besuche werden Jahr für Jahr registriert. Schließlich bekommen die Gäste einiges geboten. Neben dem faszinierenden Naturgenuss selbst hält das Schutzgebiet zahlreiche Einrichtungen bereit. Diese werden nun erstmals gemeinsam in einem Flyer präsentiert. | ||
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+ | In moderner Optik mit großformatigen Bildern stellen sich auf 32 Seiten die Nationalparkzentren [[Nationalparkzentrum Lusen|Lusen]] und [[Nationalparkzentrum Falkenstein|Falkenstein]], | ||
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+ | Der Nationalpark will so seine Angebote besser verzahnen. Außerdem haben Besucher nun einen eindeutigen Mehrwert, da in dem einen Produkt automatisch auch viele Inspirationen für den nächsten Nationalparkbesuch stecken. | ||
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+ | Unter [[http:// | ||
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+ | =====Außergewöhnlich spannende Pilzfunde===== | ||
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+ | **Jahresbilanz der Nationalparkforscher weist einige Erstfunde auf** | ||
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+ | Seit diesem Jahr wird den Pilzen im Bayerischen Wald noch intensiver hinterhergejagt. Schließlich hat sich das 2017 gestartete Projekt Funga des Böhmerwaldes der Pilzforschung und -kartierung verschrieben. Dabei stehen nicht nur die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava im Fokus, sondern das komplette Dreiländereck. Für das bayerische Nationalparkgebiet haben die Forscher nun eine erste Bilanz gezogen. Und die kann sich sehen lassen. | ||
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+ | Insgesamt wurden heuer vier Pilzarten erstmals in Bayern nachgewiesen. Zwei davon wurden zuvor in ganz Deutschland noch nicht gesichtet. Für das Nationalparkgebiet gab es sogar über zehn Erstnachweise. „Das zeigt, welch hohe ökologische Qualität der Nationalpark aufweist“, | ||
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+ | Das von der EU finanzierte Interreg-Projekt Funga des Böhmerwaldes setzt verstärkt auf Bürgerbeteiligung. So konnte etwa nahe [[Altschönau]] die äußerst seltene Böhmische Tramete (Fibroporia bohemica) nachgewiesen werden – erstmals im Freistaat. Diese Art benötigt alte, von Forstnutzung ungestörte Habitate als Lebensraum. Auch die Wiederbeweidung des [[Ruckowitzschachten]] nahe Zwieslerwaldhaus hat positive Effekte. So wurde dort der bislang nur aus Skandinavien bekannte Helmling (Mycena pasvikensis) erstmals in der Bundesrepublik entdeckt. Auch der in Deutschland als echte Rarität geltende Gelbe Kreiselblätterpilz (Stereopsis vitellina) wurde erstmals im Nationalpark gefunden. Der dottergelbe Moosbewohner wurde zuletzt 1975 in Franken gesichtet. | ||
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+ | =====Waldschmidthaus nun im Eigentum des Nationalparks===== | ||
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+ | **Schutzhütte unterhalb des Rachels soll so bald wie möglich wieder als Tagesgaststätte öffnen** | ||
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+ | {{ waldschmidthaus.jpg? | ||
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+ | Schutzhütte unterhalb des [[Rachel|Rachels]] soll so bald wie möglich wieder als Tagesgaststätte öffnen | ||
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+ | Die ganze Saison über blieb die Küche im [[Waldschmidthaus]] kalt. Die auf 1360 Meter unterhalb vom Großen Rachel gelegene Schutzhütte war bis dato in Privatbesitz. Ein eigenwirtschaftlicher Betrieb schien – auch aufgrund einiger baulicher Mängel – nicht mehr möglich. Daher hatte sich Eigentümer Hans Genosko um einen Käufer bemüht – und mit der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald nun gefunden. Seit Anfang November befindet sich das Waldschmidthaus im Eigentum des Freistaats Bayern. | ||
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+ | „Ich bin froh, dass damit die Zukunft des Hauses gesichert ist“, freut sich Genosko. Nationalparkleiter Franz Leibl betont, dass eine Öffnung als Tagesgaststätte im Sommerhalbjahr so früh wie möglich erfolgen soll. „Dafür müssen wir jedoch zunächst den baulichen Zustand – vor allem in Hinblick auf Hygiene- und Brandschutzvorschriften – genau überprüfen und umfangreiche Renovierungsarbeiten durchführen lassen.“ Danach soll ein neuer Pächter gesucht werden, wie jüngst bei der [[Racheldiensthütte]], | ||
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+ | „Langfristig ist auch erwünscht, im Waldschmidthaus wieder Übernachtungen zu ermöglichen“, | ||
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+ | =====Bekenntnis zum gemeinsamen Wegekonzept===== | ||
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+ | **Nationalparks Šumava und BayerischerWald kooperieren beim Schutz des Auerh uhns und bei der Entwicklung grenzüberschreitender Wanderrouten** | ||
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+ | Die Natur kennt keine Grenzen. Die Nationalparks Šumava und Bayerischer Wald auch nicht. Das zeigt die in der vergangenen Zeit stark intensivierte Zusammenarbeit. Nun unterzeichneten die beiden Leiter, Pavel Hubený und Franz Leibl, eine Kooperationsvereinbarung zu einem gemeinsamen Wegekonzept – vor allem in Hinblick auf einen sinnvollen Schutz der grenzüberschreitenden Auerhuhn-Population. Es ist bereits die dritte derartige Erklärung. Auch bei den Themen Umweltbildung und Forschung ist die Zusammenarbeit schon schriftlich fixiert und durch zahlreiche Projekte mit Leben erfüllt. | ||
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+ | Ziel der neuesten Vereinbarung ist es, die gemeinsame Population des Auerhuhns zu stärken und deren Lebensraum zu verbessern. Dafür sollen Ruhegebiete in enger gemeinsamer Abstimmung unter vergleichbaren, | ||
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+ | „Im Nationalpark Šumava steht die neue Definition des Ruhegebiets gerade auf der Tagesordnung. Und wenn der Schutz des Auerhuhns und die damit verbundene touristische Infrastruktur sinnvoll sein sollen, müssen wir zusammenarbeiten. Jetzt ist die beste Zeit dafür“, sagt Hubený. „Zeitliche und räumliche Eckpunkte der Nutzung des Gebiets für naturverträglichen Wandertourismus werden wir bestmöglich aufeinander abstimmen“, | ||
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+ | Im Zentrum der Verhandlungen steht dabei unter anderem der Grenzübergang für Wanderer bei den [[Blaue Säulen|Blauen Säulen]] am Lusen. „Ich wäre sehr froh, wenn man über die mögliche Zugänglichkeit dieses Ortes so bald wie möglich entscheiden würde. Die Umweltverträglichkeitsprüfung auf tschechischer Seite ist notwendig, jedoch auch zeitaufwändiger als erwartet“, | ||
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+ | =====Grenzenlos wilde Nationalparks in Prag===== | ||
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+ | **Gemeinsame Ausstellung über Bayerischen Wald und Šumava in der Bayerischen Repräsentanz** | ||
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+ | „Der Natur ihren freien Lauf zu lassen, ist unser gemeinsames Ziel – beiderseits der Grenzen arbeiten wir mit viel Herzblut daran“, betonen Pavel Hubený, | ||
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+ | „Die Natur kennt keine Grenzen. Die Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava sind ein großes gemeinsames Identifikationsband und herausragende Naturschätze“, | ||
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+ | „Die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava haben viele Gemeinsamkeiten. Sie besitzen ein und dieselbe Natur. Sie stehen für gute nachbarschaftliche Beziehungen und gemeinsame Entwicklungen“, | ||
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+ | Die Wanderausstellung zeigt die Nationalparks mit ihrem einzigartigen Artenreichtum. Dazu stellen Mitarbeiter und Ehrenamtliche der beiden Großschutzgebiete mit Statements und eindrucksvollen Bildern ihren jeweiligen Themenbereich, | ||
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+ | Die Repräsentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik lädt alle Prag-Besucher zur Besichtigung in die Galerieräume der Repräsentanz – Michalská 12, 110 00 Praha 1 – ein. Die Ausstellung kann ab 23. Oktober bis Anfang Mai von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr kostenlos besichtigt werden – außer an bayerischen und tschechischen Feiertagen. | ||
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+ | =====Junior Ranger bekommen 110-fachen Nachwuchs===== | ||
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+ | **Aus Fünftklässlern werden Nationalpark-Experten – „Das tut der ganzen Region gut“** | ||
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+ | Zum 20. Mal gab’s einen Jahrgangsabschluss zu feiern. Die Rede ist vom Junior-Ranger-Programm des Nationalparks Bayerischer Wald, das jedes Jahr aufs Neue die Fünftklässler der Landkreise Freyung-Grafenau und Regen zum intensiven, kindgerechten Natur-Kennenlernen einlädt. 110 Mädchen und Jungen hatten dabei in den Pfingst- und Sommerferien richtig viel Spaß. | ||
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+ | Mit den großen Rangern ging es je vier Tage ins Gelände. Auf den Lusen, zu den Schachten und zu eher unbekannteren Stellen mitten im ersten Nationalpark Deutschlands. „Das ist ein super Gemeinschaftserlebnis, | ||
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+ | Dass nach den Schnuppertagen nicht Schluss sein muss, berichtete Nationalpark-Sachgebietsleiter Josef Wanninger: „Jetzt geht’s erst richtig los!“ Junior Ranger nehmen etwa regelmäßig im Dienste des Parks an Veranstaltungen teil. „Ohne die jungen Unterstützer könnten wir das Programm in diesem Maße nicht bewältigen.“ | ||
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+ | Knapp 2700 Kinder haben mittlerweile schon ein Abschlusszertifikat daheim. „Das tut der ganzen Region gut“, befand MdL Alexander Muthmann, Vorsitzender des Junior Ranger Vereins. Er dankte vor allem den Eltern: „Das ist aller Ehren wert, dass sie ihren Sprösslingen dieses Angebot ermöglichen.“ „Dabei lernen die Kinder schließlich nicht nur ihren Nationalpark kennen, sondern knüpfen auch neue Kontakte“, | ||
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+ | Junior Ranger, die sich weiter im Verein engagieren, dürfen nach dem viertägigen Start übrigens weiter regelmäßige Wanderungen mit Rangern und andere Freizeitaktivitäten genießen. Die emsigsten Mädchen und Jungen können mit der Zeit sogar an europaweiten Austauschprogrammen teilnehmen. So stellten bei der Feier sechs jungen Nachwuchs-Ranger ihre jeweiligen Erfahrungen von diesjährigen Fahrten ins Emsland, in die Schweiz oder nach Polen vor. Dabei gab’s viele spaßige Bilder von Wanderungen, | ||
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+ | =====Bayerisch-amerikanisches Nationalpark-Treffen===== | ||
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+ | **Umweltministerin und US-Generalkonsulin bei „Wild America“-Filmvorführung im Haus zur Wildnis** | ||
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+ | Die Natur zu schützen ist eine gemeinsame Aufgabe aller Staaten der Erde. Ein Blick über den eigenen Tellerrand schadet daher nie. Genau deswegen war eine hochrangige bayerisch-amerikanisch Delegation zu Gast im Nationalpark Bayerischer Wald. Angeführt von Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, | ||
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+ | „Amerika und Bayern sind seit langem Sehnsuchtsziele für Naturliebhaber. Durch Naturschutz gewinnen Natur und Menschen“, | ||
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+ | „Der US-Nationalpark-Service feierte 2016 sein hundertjähriges Bestehen. Anlässlich dieses Geburtstages hat BrandUSA den Film ‚Wild America‘ in 30 Nationalparks gedreht und die facettenreiche Wildnis der USA in spektakulären Aufnahmen eingefangen“, | ||
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+ | Der Austausch über die Nationalparkidee kam bei beiden Delegationen gut an. „Wir freuen uns über dieses gemeinsame Projekt mit dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Partnerschaften und Kooperationen zwischen unseren Ländern sind sehr wichtig, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Projekte zu ermöglichen“, | ||
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+ | Am Ende des filmgeladenen Spätvormittags führte Nationalparkleiter Franz Leibl seine Gäste – unter ihnen auch Roland Baier, neuer Leiter des Nationalparks Berchtesgaden, | ||
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+ | „Dass der Nationalpark Bayerischer Wald in vielen Bereichen mittlerweile ein weltweit gefragter Ideengeber ist zeigen übrigens nicht nur unsere vielen Kooperationen, | ||
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+ | =====Grafenauer Störche nun auf Weltreise===== | ||
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+ | **Ausstellung in der Nationalparkverwaltung – Webcam ruht bis zur nächsten Saison** | ||
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+ | Nun ist der Horst auf dem Dach der Grafenauer Nationalparkverwaltung erstmal wieder unbesetzt. Vor kurzem haben die Weißstörche ihre Sommerresidenz verlassen. Sie befinden sich nun auf der langen Reise nach Süden. Nachdem die Jungstörche mit ihren Eltern für ihre bis dato längste Flugstrecke wochenlang trainiert hatten, sind sie nun Richtung Afrika aufgebrochen. Dabei überfliegen sie entweder die Route über die Türkei, Syrien und Ägypten oder die Strecke über Spanien und Marokko. Da sowohl Storchenmutter als auch Jungstörche beringt sind, könnten aufmerksame Beobachter, welche eine der Beringungsnummern bei einer Vogelwarte melden, für Aufschluss über den Reiseverlauf sorgen. Es bleibt also spannend, aus welchem Land die erste Sichtung kommt. | ||
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+ | Um die Reise von Störche nachverfolgen zu können, lädt die Nationalparkverwaltung alle Interessierten ein, sich im Erdgeschoss des Adolf-Mayer-Hauses am Stadtplatz rund um das Thema Weißstorch und seinen Weg gen Süden zu informieren. Farbenfrohe Bilder gestalteten die Schüler der Klassen 5a und 5b der Realschule Grafenau unter der Leitung von Lehrerin Kerstin Resch. Ganz nach dem Motto: Von fernen Ländern träumen leicht gemacht. | ||
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+ | Die Webcam, welche alle Storch-Fans an deren Leben teilhaben hat lassen, wird derweil vorerst deaktiviert. Ab der nächsten Saison sind die Bilder wie gewohnt wieder über www.nationalpark-bayerischer-wald.de abzurufen. | ||
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+ | =====Freiwillige arbeiten fürs Moor===== | ||
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+ | **40 Helfer des Bergwaldprojektes waren bei Tieffilz-Renaturierung im Einsatz** | ||
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+ | Es ist ein mystisches Naturidyll mitten im Nationalpark Bayerischer Wald. Weit weg von markierten Wegen. Und es war der ständigen Gefahr des Verschwindens ausgesetzt – zumindest bis jetzt. Gemeint ist der Moorkomplex [[Tieffilz]] unterhalb des [[Lusen]]. Damit der einzigartige Lebensraum erhalten bleibt, arbeiteten in den vergangenen zwei Wochen rund 40 Freiwillige Hand in Hand bei einer Renaturierungsmaßnahme mit. Nun schaut die Zukunft des rund zwei Hektar großen Areals wieder rosig aus. | ||
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+ | Einst wurde die Fläche in der Senke zwischen Sulzriegel und Hohem Filzberg von Förstern entwässert, | ||
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+ | Also wurde die Fläche in ein aktuell laufendes, von der EU und dem Bayerischen Naturschutzfonds kofinanziertes LIFE+ Projekt des Nationalparks mit aufgenommen, | ||
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+ | Das benötigte Material, neben Brettern allein 120 Kubikmeter Sägemehl und Hackschnitzel, | ||
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+ | Unter der Anleitung erfahrener Projektleiter bauten die Helfer neue Spundwände, | ||
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+ | Das Ökosystem im Tieffilz kann so seine Funktionen als Wasser- und Kohlenstoffspeicher in Zukunft wieder besser entfalten. In naturnahen Mooren werden dauerhaft Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid gespeichert. Die Renaturierung ist also vorbeugender Klimaschutz erster Güte. „Außerdem sind Moore wichtige Rückzugsräume für seltene Tier- und Pflanzenarten“, | ||
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+ | =====Zwei Schwammerl erstmals in Bayern nachgewiesen===== | ||
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+ | **Pilzexperten entdecken extreme Seltenheiten im Nationalpark Bayerischer Wald** | ||
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+ | Pilze gelten in der Wissenschaft oft als vergessene Lebewesen. Hauptsächlich, | ||
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+ | „Und Entdeckungen dieser Art stehen uns noch einige bevor“, erzählt Peter Karasch, der beim Nationalpark für das Projekt Funga des Böhmerwaldes zuständig ist. Dabei soll auch mit Hilfe von Bürgerbeteiligung die Pilzvielfalt des Grenzgebiets zwischen Bayern, Böhmen und Oberösterreich genau unter die Lupe genommen werden. Bis zu 4000 verschiedene Arten vermuten die Forscher in der Region, sicher nachgewiesen sind bisher aber nur knapp 3000. Wer mitforschen und etwa an Pilzexkursionen teilnehmen will, kann sich bei Peter Karasch (peter.karasch@npv-bw.bayern.de) melden. | ||
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+ | Einer der beiden Erstfunde für Bayern ist der Pilz Antrodiella niemelaei. Diese Art wächst an abgestorbenen Weidenästen und wurde zuvor auch im restlichen Deutschland erst einmal sicher nachgewiesen. Der zweite Neuling für den Freistaat nennt sich Skeletocutis stellae. Der Knorpelporling gedeiht an mächtigen Tannenstämmen, | ||
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+ | ===== In 3D durch Wald und Wildnis===== | ||
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+ | Neue App " | ||
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+ | Die Besucher können den Nationalpark Bayerischer Wald ab sofort neu erleben und ihre Touren noch besser am Handy planen. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf hat dazu zu Beginn der Ferienzeit in Bayern die neue App " | ||
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+ | "Die einzigartige Landschaft des Nationalparks kann man jetzt bereits Zuhause hautnah erfahren. Mit der neuen App wird Deutschlands ältester Nationalpark zum digitalen Erlebnis. Die App bietet einen echten Mehrwert to go für jeden, der seine Freizeit im Nationalpark optimal gestalten will. Damit wird der Besuch im Nationalpark ein persönliches Highlight", | ||
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+ | Die neue App zeigt 500 Kilometer Touren, Rad- und Wanderwege in den Karten wirklichkeitsgetreu in 3D. Sie bringt damit unter anderem 26 ausgewählte Besucher-Tipps, | ||
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+ | =====Pekinger Schüler erkunden den Nationalpark===== | ||
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+ | **Neben Naturerlebnissen stand auch das Kennenlernen von Gleichaltrigen aus der Region auf dem Programm** | ||
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+ | Einen imposanten Tapetenwechsel erlebten jüngst sechs junge Chinesen. Die Schüler im Alter von neun bis 14 Jahren verbrachten eine Woche im Nationalpark Bayerischer Wald. Dort entdeckten sie nicht nur die wilde Natur, sondern lernten auch viele Gleichaltrige aus der Region kennen. „Es war ein für beide Seiten wertvoller Austausch, der tolle Eindrücke hinterlassen hat“, bilanziert Rita Gaidies, die Leiterin des Jugendwaldheims bei Schönbrunn am Lusen, wo die Gäste aus Peking untergebracht waren. | ||
+ | |||
+ | Geocaching im Wald, Wandern auf den Lusen, Bionik-Spiele mit dem Umweltbildungsteam, | ||
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+ | Für die persönlichen Momente des Austausches sorgten viele Schüler aus der Region, etwa der Grundschule Ruderting, die zusammen mit den Chinesen im [[Jugendwaldheim]] untergebracht waren. Aktivitäten gab’s aber auch mit zwei Nationalpark-Partnerschulen, | ||
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+ | Etwa ein Jahr Vorbereitungszeit steckte hinter dem Austausch. Begleitet wurden die Pekinger Kinder von ihrer Betreuerin Ying Jiang, die perfekt Deutsch spricht. Auch sie war von den Eindrücken begeistert und überlegt, mit einer weiteren Gruppe wieder in den Nationalpark zu kommen. | ||
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+ | =====Internationale Fernerkundungsexperten im Nationalpark===== | ||
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+ | **Doktoranden aus 15 Ländern zu Gast im Bayerischen Wald – Biodiversität in Wäldern im Fokus** | ||
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+ | Im Nationalpark Bayerischer Wald hat man schon einiges an Erfahrung, wenn es darum geht, den Wald aus der Luft genau unter die Lupe zu nehmen. Schließlich sind die Experten hier seit einigen Jahren damit beschäftigt, | ||
+ | |||
+ | In der ersten Woche stand die Einführung in die Methodik und die Feldarbeit im Nationalpark auf dem Programm. Im Kern ging es den Teilnehmern darum, mit luftgestützten Methoden die biologische Vielfalt in Waldökosystemen zu erkennen und auszuwerten. Neben Messungen mit bodengestützten Instrumenten, | ||
+ | |||
+ | Im Bayerischen Wald nutzt man derlei Daten etwa dazu, Waldinventuren durchzuführen, | ||
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+ | „Das große Interesse von Forschern aus der ganzen Welt zeigt, wie bedeutend die Waldökosysteme im Nationalpark Bayerischer Wald sind. Durch die internationalen Kooperationen konnten wir eine einzigartige Datengrundlage über unsere Wälder aufbauen“, | ||
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+ | =====Stars der Manege===== | ||
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+ | **Waldzirkusgruppe des Nationalparks gab Abschlussvorstellung** | ||
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+ | Der Natur auf eine andere Weise begegnen. Diesen Vorsatz haben die elf Kinder der Waldzirkusgruppe des Nationalparks Bayerischer Wald in den vergangenen vier Monaten wöchentlich in die Tat umgesetzt. Gemeinsam mit Nina Felsmann und Anja Raimer, die gerade ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Nationalpark ableisten, wurde die Philosophie „Natur Natur sein lassen“ künstlerisch mit Zirkusnummern in Szene gesetzt. Jetzt gab es die gut besuchte öffentliche Abschlussvorstellung. | ||
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+ | Aufgrund der mauen Wetterlage musste die Show im [[Hans-Eisenmann-Haus]] aufgeführt werden, nicht wie geplant im Freien. Trotzdem kamen dutzende Zuschauer in die Nationalpark-Einrichtung, | ||
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+ | =====Nachwuchs bei den Wildpferden===== | ||
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+ | **Junge Stute kommt im Nationalparkzentrum Falkenstein zur Welt** | ||
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+ | Es gibt Nachwuchs bei den Przewalski-Pferden im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]]. Vergangene Woche kam im dortigen Tier-Freigelände eine junge, vitale Stute zur Welt. „Dem Jungtier und dem Muttertier geht’s prächtig“, | ||
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+ | „Die Geburt ist aber in erster Linie ein toller Erfolg für die Arterhaltung“, | ||
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+ | =====Ruckowitzschachten ist wieder beweidet===== | ||
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+ | **Rotes Höhenvieh sorgt schon im vierten Jahr für die Artenvielfalt unterhalb des Falkensteins** | ||
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+ | In den nächsten Monaten ist für das Rote Höhenvieh des Nationalparks nun wieder Höhenluft angesagt. Bereits in der vierten Saison sorgt die aktuell achtköpfige Herde für eine größere Artenvielfalt auf dem [[Ruckowitzschachten]]. Die probehafte Beweidung findet im Rahmen eines LIFE+ Projekts statt, welches sich um den Erhalt spezieller Lebensräume kümmert. Gefördert wird die Maßnahme von der EU und dem Bayerischen Naturschutzfonds. | ||
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+ | Frühmorgens rückte das Team des Servicezentrums Falkenstein am Mittwoch zu den Übergangsweideflächen in Kreuzstraßl aus, um die Tiere mithilfe von Anhängern auf über 1100 Meter zu transportieren. Oben angekommen, begannen die Vierbeiner nach nur wenigen Sekunden ihre Sommerheimat zu erkunden. | ||
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+ | „Die Rinder schaffen Vielfalt“, | ||
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+ | Wer mehr über die Beweidung erfahren will, kann am 15. Juli oder 12. August an Führungen zur Insel im Waldmeer teilnehmen. Los geht’s jeweils um 13 Uhr am Parkplatz P1 in Zwieslerwaldhaus. | ||
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+ | =====Lehrernachwuchs erprobt Nationalpark-Umweltbildung===== | ||
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+ | **Baumbegegnungen und Wohnungsmarkt: | ||
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+ | Nochmal selbst zum Schüler werden. Dieses Gefühl durften 13 angehende Grundschullehrer rund ums Haus zur Wildnis bei Ludwigsthal spüren. Schließlich erlebten sie einen Tag lang, welch spannende Themen die Nationalpark-Umweltbildung für Kinder und Jugendliche bereithält. | ||
+ | |||
+ | Katharina Ries, stellvertretende Leiterin im Haus zur Wildnis, stellte den Pädagogen, die aktuell in den Landkreisen Straubing-Bogen und Regen eingesetzt sind, interessante Schulprogramme vor – und ließ die Besucher selbst aktiv werden. So erkundete der Lehrernachwuchs etwa den Wohnungsmarkt, | ||
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+ | „An vielen Stellen gab’s richtig staunende Blicke“, bilanziert Ries. „Etwa, wenn wir uns über das stattliche Alter einiger Bäume unterhielten.“ Gut angekommen sind bei der Gruppe um Seminarleiter Dr. Franz Helminger auch die philosophischen Ansätze der Erlebnispädagogik im Nationalpark sowie der stets präsente Nachhaltigkeitsgedanke. | ||
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+ | =====Start für die Waldwerkstatt===== | ||
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+ | **Umbau im Hans-Eisenmann-Haus – Sechs-Millionen-Euro-Budget für Interreg-Projekte der Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava** | ||
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+ | Es gibt grünes Licht für einen lange gewünschten Umbau im Nationalparkzentrum Lusen. Das Neuschönauer [[Hans-Eisenmann-Haus]] bekommt eine Waldwerkstatt, | ||
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+ | „Wir freuen uns sehr, dass wir die Planungen zur Weiterentwicklung des Hans-Eisenmann-Hauses | ||
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+ | Der bisher vor allem für Wechselausstellungen genutzte Raum im Obergeschoss des Nationalpark-Informationsgebäudes wird in den kommenden Monaten komplett umgebaut. Ein stilisierter Berg wird den Mittelpunkt der Waldwerkstatt bilden. Dort sollen in Zukunft Kinder und Jugendliche sowie Schulklassen und Familien spielerisch die Natur begreifen lernen. „Damit können wir endlich unsere pädagogischen Konzepte voll umsetzen“, | ||
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+ | Parallel zur Umgestaltung im Hans-Eisenmann-Haus beinhaltet das kürzlich genehmigte Projekt den Bau einer Umweltbildungseinrichtung in Bergreichenstein. Im Nationalpark Šumava steht bei der Waldwerkstatt das Erleben und Kennenlernen des Kultur- und Naturerbes im Fokus. Als dritte Komponente kommen Austauschprogramme für Schüler beidseits der Grenze hinzu. | ||
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+ | Die Genehmigung der Waldwerkstatt ist ein weiterer Meilenstein der stets intensiver werdenden Zusammenarbeit der Schutzgebiete. Derzeit arbeiten Forscher etwa daran, ein gemeinsames Monitoring der Biodiversität und Hydrologie des bayerisch-böhmischen Grenzgebirges zu etablieren, die bisher nur rudimentär kartierten Pilze des Böhmerwalds zu erfassen oder ein grenzüberschreitendes Rotwildmanagement zu entwickeln. Außerdem stehen ein gemeinsames sozio-ökonomisches Monitoring-System in den Startlöschern sowie weitere Projekte in den Bereichen der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. | ||
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+ | Die acht laufenden Maßnahmen haben einen Kostenansatz von 5.997.094 Euro. Der Eigenanteil der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald liegt bei 558.685 Euro, die Nationalparkverwaltung Šumava steuert 327.598 Euro bei. „Aus jedem für Interreg-Projekte eingesetzten Euro unserer Haushalte können wir also sieben Euro machen“, rechnet Leibl vor. „So werden in der Nationalparkregion beidseits der Grenzen Arbeitsplätze und Investitionen geschaffen.“ | ||
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+ | Diese beeindruckenden Zahlen seien ein „greifbares Ergebnis der Zusammenarbeit der Nationalparks Šumava und Bayerischer Wald“, findet Pavel Hubený, Direktor des Nationalparks Šumava. „Und ein klarer Beweis dafür, dass sich die Kooperation auf bestmöglichem Niveau befindet. Ich hoffe, dass die zugrunde liegende Freundschaft und das Vertrauen für lange Zeit halten werden.“ Dem pflichtet auch Leibl bei: „Die Arbeit mit unseren tschechischen Kollegen trägt mittlerweile sehr viele Früchte, von denen beide Nationalparks enorm profitieren. Wir wünschen uns, dass dies auch in Zukunft weiter so ausgezeichnet funktioniert. Schließlich tragen wir damit auch einen Teil dazu bei, dass der Bayerische Wald und der Böhmerwald weiter zusammenwachsen.“ | ||
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+ | Hubený und Leibl haben auch für die nächsten Jahre noch viel vor. „Wir können dank der aktuellen Kooperationen zwar schon auf viele Erfolge zurückblicken, | ||
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+ | =====Jungstörche haben jetzt einen Fingerabdruck===== | ||
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+ | **Vögel tragen nun Ringe, damit sie jederzeit identifiziert werden können – Hilfe von LBV und Feuerwehr** | ||
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+ | Langsam wird der Storchnachwuchs auf dem Dach der Grafenauer Nationalparkverwaltung flügge. Doch bevor das passiert, haben die beiden Vögel am Dienstagabend noch ihren Fingerabdruck bekommen. Markus Schmidberger vom Chamer Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat den Tieren mit Unterstützung der Grafenauer Feuerwehr Ringe an den Beinen befestigt, dank derer Seriennummern können die Jungstörche in Zukunft eindeutig identifiziert werden. | ||
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+ | Nur wenige Minuten brauchte Schmidberger, | ||
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+ | Die Seriennummern lässt der Nationalpark nun bei der Vogelwarte Radolfszell registrieren, | ||
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+ | Erstmal sollte aber die [[http:// | ||
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+ | Wer sich übrigens schon einmal gefragt hat, wo die Störche das Futter zur Aufzucht ihrer Jungen herbekommen: | ||
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+ | =====Eine Spürnase im Nationalpark===== | ||
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+ | **Suchhund Maple erschnüffelt Luchs, Wildkatze und Wolf – Projekt | ||
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+ | Ein speziell trainierter Suchhund unterstützt seit kurzem die in Frankfurt ansässige Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung bei Wildtiermonitoring und -forschung. Die einjährige Labrador-Hündin hilft beim Sammeln von schwer zugänglichen DNA-Proben verschiedener bedrohter Wildtierarten. Die Methode erweist sich gegenüber herkömmlichen Ansätzen als sehr effektiv: Während der bisherigen Einsätze im Nationalpark Bayerischer Wald spürte das Tier gemeinsam mit einem weiteren Suchhund über 50 Proben von Luchs, Wildkatze und Wolf auf. | ||
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+ | Eine feine Nase ist unerlässlich für die Arbeit von Maple, Senckenbergs erstem ausgebildeten Spürhund. Die einjährige Labradorhündin unterstützt seit kurzem die Senckenberg-Wissenschaftler bei der Suche nach Wildtierproben. „Als genetisches Referenzzentrum für große Beutegreifer führen wir seit beinahe zehn Jahren DNA-Analysen von bedrohten Wildtierarten durch. Dabei sind wir auf Proben sehr seltener Tierarten angewiesen. Maples Arbeit wird hierbei immer wichtiger“, | ||
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+ | Informationen über die Verbreitung von Wildtieren zu erlangen ist häufig schwierig: Die Tiere sind scheu und leben in schwer zugänglichen Gebieten. Herkömmliche Methoden, wie Sichtbeobachtungen und Fotofallen liefern häufig nur begrenzte Informationen. „Für uns sind daher direkte Hinterlassenschaften, | ||
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+ | Bei ihren ersten Einsätzen im Nationalpark Bayerischer Wald konnte die vierpfotige Neu-Senckenbergerin bereits Erfolge aufweisen: Gemeinsam mit der hierfür beauftragten Suchhündin Nara und ihrer Hundeführerin Elena Jeß erschnüffelte sie 50 Kotproben von neun Luchsindividuen sowie mehrere Wildkatzen- und Wolfhinterlassenschaften. „Solch ein großer Datensatz entsteht mit den bisherigen Methoden über lange Zeiträume hinweg – unsere Hunde haben es in nur wenigen Wochen geschafft“, | ||
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+ | Zusätzlich zur Erfassung mit Suchhunden wurden in Zusammenarbeit mit Martin Gahbauer von der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald 44 Haarfallen aufgestellt, | ||
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+ | Die Ergebnisse zeigen, dass ausgebildete Hunde im Vergleich zu Menschen sehr viel größere Flächen in einem kürzeren Zeitraum absuchen können und zudem deutlich höhere Detektionsraten aufweisen. „Daher möchten wir zukünftig Maples Artenspektrum auch noch auf weitere relevante Arten ausbauen“, | ||
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+ | Das Hessische Landesamt für Naturschutz, | ||
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+ | =====Sprachpaten und Flüchtlinge erkunden Nationalpark===== | ||
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+ | ** | ||
+ | Umweltbildungsteam und Landratsamt ermöglichen spannenden Tag auf dem Seelensteig und im Waldspielgelände** | ||
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+ | „Was stellt ihr euch eigentlich unter einem Nationalpark vor?“ Die zehnjährigen Samia aus Syrien antwortet ohne zu zögern: „Alles lassen, wie es ist.“ Da kann das Umweltbildungsteam nur nicken, beschreibt das doch treffend die Philosophie des Nationalparks Bayerischer Wald – Natur Natur sein lassen. | ||
+ | Mit vielen Eindrücken im Gepäck geht‘s später mit dem Igelbus ins [[Waldspielgelände Spiegelau]]. Nach der ausgiebigen Picknick-Pause helfen die beiden FÖJler Paula Moosbauer und Thies Hinrichsen sowie Commerzbank-Umweltpraktikantin Cathleen Kertscher den Naturerlebnispfads mit allen Sinnen zu erkunden. An einer Station wird die natürliche Filterfunktion des Bodens erklärt. Anderorts können sich die Kinder beim Weitsprung mit Waldmaus, Baummarder oder Eichhörnchen messen. Und auf dem Barfußpfad werden mit Händen und Füßen die Naturmaterialien des Waldes blind erfühlt. | ||
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+ | Sowohl die Kinder als auch die erwachsenen Sprachpaten waren mit viel Spaß bei der Sache und genossen den lehrreichen Sonnentag im Nationalpark. Organisiert wurde der Ausflug von Christian Fiebig, Koordinator für Ehrenamtliche im Bereich Asyl am Landratsamt Freyung-Grafenau, | ||
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+ | =====Gymnasiasten filmen unsere Artenvielfalt===== | ||
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+ | **Zwieseler P-Seminar fokussiert auf die biologische Vielfalt des Nationalparks** | ||
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+ | „Ich hätte mir das am Anfang schon einfacher vorgestellt“, | ||
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+ | „Da sind wirklich richtig pfiffige Ideen entstanden“, | ||
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+ | „GreenCut – Jugend filmt biologische Vielfalt“ nennt sich die Aktion, die deutschlandweit junge Menschen mit Themen wie Biodiversität und Nachhaltigkeit in Verbindung bringen will. Dahinter steht die Gesellschaft für Solidarität und Partnerschaft (Gespa), unter anderem gefördert vom Bundesumweltministerium und der Bingo-Umweltstiftung. „Die Jugendlichen haben die Themen in tollen Kompositionen umgesetzt und schön in die Nationalparkumgebung integriert“, | ||
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+ | Nach dem Dreh folgt jetzt die Postproduktion der vier Beiträge. In ein paar Wochen können die vier- bis sechsminütigen Filme dann zunächst im Internet unter www.green-cut.de begutachtet werden. Und auch eine öffentliche Vorführung ist geplant. | ||
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+ | =====Helikopter scannen Nationalparks===== | ||
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+ | **Aus der Luft gesammelte Daten ergeben ein 3D-Bild der Waldstruktur** | ||
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+ | In den kommenden Tagen kommt es zu vermehrtem Luftverkehr über den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava. Verantwortlich dafür ist ein Hubschrauber, | ||
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+ | Das vom Nationalpark Bayerischer Wald mitentwickelte Verfahren ist im Vergleich zur stichprobenartigen und sehr personalintensiven Waldinventur am Boden nicht nur kostengünstiger, | ||
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+ | =====Neue Plattform im Tier-Freigelände===== | ||
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+ | **Einblicke in natürliche Walddynamik – Infotafeln werden Schritt für Schritt erneuert** | ||
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+ | Das Areal des [[Tier-Freigelände|Tier-Freigeländes]] bei [[Neuschönau]] liegt zwar am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald, trotzdem lässt sich selbst hier schon viel natürliche Walddynamik hautnah erleben. Das findet nun auch Einzug in die Besucherinformation vor Ort. Den Auftakt dafür markiert eine neue Plattform nebst kurzem Bohlenweg am Biberteich. | ||
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+ | Dort können Besucher faszinierende Einblicke in eine einstige Borkenkäferfläche werfen. Seit Jahren wächst ein junger, strukturreicher Naturwald nach. Auch im restlichen Gelände zwischen den Gehegen sind vielerorts urwaldartige Strukturen, wie Wurzelteller, | ||
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+ | Gebaut hat die barrierearme Plattform übrigens das Azubi-Duo Maximilian Faschingbauer und Johannes List unter Anleitung von Forstwirtschaftsmeister Ludwig Hilgart. | ||
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+ | =====Die Schöne und das Biest===== | ||
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+ | **Wie Naturdynamik in Nationalparkwäldern geeigneten Lebensraum für die bedrohte Mopsfledermaus schafft** | ||
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+ | Seit Jahrzehnten entwickeln sich die Naturzonen des Nationalparks Bayerischer Wald zu ursprünglichen Naturwäldern der Zukunft. Mit dafür verantwortlich sind zahlreiche Borkenkäferausbrüche, | ||
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+ | Dass viele totholzbewohnende Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in den Naturzonen des Nationalparks einen neuen Lebensraum finden, wurde bereits vielfach aufgezeigt. Die neu entstehenden lichtdurchfluteten Wälder machen diesen Schub für die Biodiversität möglich. Oftmals weniger klar nachweisbar war bisher die Reaktion von Arten, die nicht direkt an Totholz gebunden sind. | ||
+ | |||
+ | Die Mopsfledermaus | ||
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+ | Auf Borkenkäferflächen im Bayerischen Wald wurde nun von Mitarbeitern des Freiburger Instituts für angewandte Tierökologie in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark untersucht, wie die Mopsfledermaus auf Änderungen in der Waldstruktur reagiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mopsfledermaus in Borkenkäferflächen häufiger auf die Jagd geht als in ungestörten Waldbereichen. Das liegt wohl daran, dass durch die Auflichtung mehr Beute verfügbar ist. | ||
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+ | Quartiere für die Aufzucht der Jungtiere – Wochenstuben genannt – fanden die Forscher im Rahmen der Studie ausnahmslos unter Rindenschuppen von Fichten, die von Borkenkäfern zum Absterben gebracht wurden. Häufig wählen die Muttertiere Quartiere aus, die von vitalen Bäumen umgeben sind, da diese Deckung und somit Schutz gegen natürliche Feinde wie dem Waldkauz bieten. Im Durchschnitt waren die Fichten mit Wochenstuben deutlich dicker, als benachbarte Fichten. Dies bestätigt die Bedeutung von dicken, alten Bäumen für den Naturschutz – nicht nur für Holzbewohner wie Käfer und Pilze. | ||
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+ | Das Nationalparkprinzip „Natur Natur sein lassen“ hat dieser geschützten Säugetierart also zahlreiche neue Kinderstuben und Jagdreviere verschafft. So zeigt auch dieses Beispiel auf, wie wichtig großflächiger Prozessschutz für die Natur ist – und wie die schöne Fledermaus vom vermeintlichen Biest, dem [[Borkenkäfer]], | ||
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+ | =====Nationalpark Bayerischer Wald: Storchenpässe bayernweit gefragt===== | ||
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+ | **Stadt, Werbegemeinschaft und Nationalpark freuen sich über starkes Interesse an Aktionen rund um die Weißstörche** | ||
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+ | Mit einem derartigen Feedback hatte das Veranstalter-Trio des Storchenfestes nicht gerechnet. Binnen weniger Tage waren die Storchenpässe in [[Grafenau]] nahezu vergriffen. Nun haben Stadt, Werbegemeinschaft und Nationalpark für Nachschub gesorgt. Die Rückmeldungen zu den Aktionen rund um die Webcam, die das Weißstorch-Paar auf dem Dach der Nationalparkverwaltung | ||
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+ | Doch nicht nur überregional kommt das Mitmachprojekt gut an. „In der Stadtbücherei haben wir selbst erlebt, wie Schüler ihre Lehrer für die Storchenpässe begeistert haben“, erzählt Friedl. Aufgrund der regen Nachfrage konnten anfangs nicht alle Interessenten befriedigt werden. „Mit dem Nachschub versorgen wir jetzt erstmal die Warteliste, etwa die Grundschule Grafenau“, | ||
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+ | Besonders schön findet Laux, dass mit dem Heftchen auch die biologischen Abläufe bewusster gemacht werden. „Etwa, dass Naturschutz immer internationale Aspekte hat.“ Schließlich benötigen Störche passende Bedingungen auf der kompletten Flugroute von Südafrika bis Europa. Und weil dies im Storchenpass schülergerecht aufgearbeitet wird, haben Klassen aus ganz Bayern schon Interesse an den Grafenauer Heftchen angemeldet. | ||
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+ | Wer letztendlich einen der tollen Preise, etwa ein Urlaubswochenende in Burghausen, gewinnen will, muss mindestens zehn der 14 Fragen des Passes beantworten. Die Teilnahme-Seite muss bis zum Storchenfest am 22. Juli bei der Touristinfo, | ||
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+ | =====Israelische Ranger im Bayerwald===== | ||
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+ | **Gäste vor allem von Zusammenarbeit mit Junior Rangern und Freiwilligen begeistert** | ||
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+ | Vier Ranger aus verschiedenen Schutzgebieten Israels kamen jüngst in den Bayerischen Wald, um sich mit den Kollegen des Nationalparks auszutauschen. Im Fokus der Visite stand die Informationsarbeit im Gelände. „Beide Seiten konnten viele wertvolle Impulse aus dem einwöchigen Treffen mitnehmen“, | ||
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+ | Mit den Israelis ging es zu vielen besucherstarken Punkten im Bayernwald, etwa auf den [[Lusen]], zum [[Hans-Watzlik-Hain]], | ||
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+ | „Besonders fasziniert waren die Kollegen von der tollen Zusammenarbeit mit unseren Junior Rangern sowie mit anderen Freiwilligen“, | ||
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+ | =====Hotspot des Waldnaturschutzes===== | ||
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+ | **Knapp 200 Forscher aus der ganzen Welt tagten im Nationalpark Bayerischer Wald – „Natur Natur sein lassen“ als Motor der Biodiversität** | ||
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+ | Beeindruckt schlendern zwei der weltweit führenden Waldnaturschutz-Experten durch die Mittelsteighütte. Umgeben von hunderte Jahre alten Tannen und Buchen erklärt Franz Leibl, Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, gerade die Einzigartigkeit dieses Stückchens Wald. David Lindenmayer von der Australian National University und Reed Noss von der University of Central Florida sind – trotz des winterlichen Wetters – begeistert. „Ich bin überrascht, | ||
+ | |||
+ | Die renommierten Forscher gehören zu den Teilnehmern einer internationalen Tagung, die der Nationalpark vergangene Woche im Neuschönauer [[Hans-Eisenmann-Haus]] veranstaltete. Vier Tage lang stellten knapp 200 Wissenschaftler aus über 20 Ländern, | ||
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+ | Schließlich sei der Waldnaturschutz „fundamental wichtig“, stellt der Australier Lindenmayer fest. „In vielen Fällen bieten geschützte Gebiete den Arten einen Lebensraum, die nirgendwo sonst überleben könnten.“ Dies funktioniere gerade auch wegen natürlicher Störungen, etwa durch Feuer, Stürme oder [[Borkenkäfer]], | ||
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+ | Der Nationalpark Bayerischer Wald ist seit einigen Jahren eng in internationale Forschungsarbeiten eingebunden. „Viele unserer Ergebnisse fließen in globale Studien ein und leisten einen wertvollen Beitrag für den wissenschaftlichen Dialog“, berichtet Leibl. Daher sei man der ideale Austragungsort für eine große Konferenz – zum zweiten Mal nach 2013. Klar, dass einer der Veranstaltungstage für Exkursionen reserviert war. Neben vielen Plätzen im Nationalpark Bayerischer Wald ging es dabei auch in den Nachbar-Nationalpark [[Šumava]] und Waldgebiete des Bistums Passau. | ||
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+ | „Es hinterlässt viel mächtigere Eindrücke, wenn man die wundervollen Effekte des Prozessschutzes selbst erlebt, als wenn man nur darüber redet“, sagt Lindenmayer, | ||
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+ | Neben der Natur begeisterte die Teilnehmer vor allem der konstruktive Dialog, der sich auch abseits der Vorträge entwickelte. „Wir freuen uns, dass so viele bedeutende Forscher und motivierte Studenten in den Bayerischen Wald gekommen sind“, bilanziert am Ende Nationalpark-Forschungsleiter Jörg Müller. „Die hier entwickelten Ideen bringen viele Projekte ins Laufen.“ „Und so ist der Nationalpark wieder Impulsgeber für globale Forschung“, | ||
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+ | =====Den Störchen ins Nest geschaut===== | ||
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+ | **Nationalpark bietet Webcam an – Eines der Tiere wurde 13 Jahre lang nicht gesichtet** | ||
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+ | Es herrscht wieder Leben im Storchennest auf der Grafenauer Nationalparkverwaltung – und zwar nicht wie erwartet durch das Paar vom vergangenen Jahr. Stattdessen hat sich dort am 26. März ein Vogel niedergelassen, | ||
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+ | Einer der neuen Grafenauer Störche kam 2004 im Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) zur Welt. Kurz darauf wurde er beringt, so dass eine eindeutige Identifizierung möglich ist. Bloß genutzt hat’s bisher nichts, schließlich wurde das Tier vor seinem Einzug nach Niederbayern nicht mehr gesehen. Dafür ließ sich die diesjährige Flugroute recht gut abschätzen, | ||
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+ | Solche und andere spannende Fakten sind im Storchenpass nachzulesen, | ||
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+ | =====Ausgezeichnete Bildungsarbeit===== | ||
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+ | **Nationalpark Bayerischer Wald trägt wiederholt das Qualitätssiegel „Umweltbildung.Bayern“** | ||
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+ | Ob mit Familien durch Urwaldreste, | ||
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+ | „Mit der Anerkennung zählt der Nationalpark zum Kreis derer, die bayernweit die Leistungen und Chancen der Umweltbildung als wichtige Säule einer Bildung für nachhaltige Entwicklung stärken“, | ||
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+ | Zusammen mit den weiteren Trägern des Qualitätssiegels wird fortlaufend daran gearbeitet, die Angebote weiterzuentwickeln und zu verbessern. In diesem Netzwerk spielt der gegenseitige Austausch eine wichtige Rolle. „So konnten wir seit unserer Erstauszeichnung für unsere Arbeit viele spannende Ideen mitnehmen, im Gegenzug dafür unseren Partnern auch interessante Erfahrungen aus dem Nationalpark an die Hand geben“, so Laux. | ||
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+ | =====Jungbären treffen erstmals auf Benny===== | ||
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+ | **Im Tier-Freigelände des Nationalparkzentrums Lusen können die vier Bären nun miteinander interagieren** | ||
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+ | Nachdem Bärenpapa Benny den Winter im neuen, geräumigen Trenngehege im Tier-Freigelände des Nationalparkzentrums Lusen bei Neuschönau verbrachte, ist er nun ins Hauptgehege umgezogen. Hier trifft Benny wieder auf Bärenmama Luna und erstmals auf den gemeinsamen Nachwuchs Luserl und Ralu. Die beiden erwachsenen Tiere verstanden sich bei der ersten Begegnung gleich wieder prächtig. Dagegen hielten sich die Jungbären vorerst abwartend im Hintergrund. | ||
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+ | Benny wurde vor etwa einem Jahr für die Sommermonate in den Zoo von Haale gebracht, um Luna die ungestörte Aufzucht des Nachwuchses zu ermöglichen. Schließlich ziehen Bärenweibchen in der freien Natur ihre Jungen auch ohne das Zutun des Männchens auf. Während sich Benny in Sachsen-Anhalt aufhielt, baute die Nationalparkverwaltung ein großzügiges Ausweichquartier an die bestehende Anlage an. Dies steht den Jungbären und Bärenmutter Luna weiterhin als Rückzugsort zur Verfügung. | ||
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+ | Siehe dazu auch unsere Waidlerwiki-Videos: | ||
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+ | =====Offenen Borkenkäfer-Fragen auf der Spur===== | ||
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+ | **Internationaler Forscher-Workshop im Nationalpark beschäftigt sich mit Wissenslücken rund um die kleinen Insekten** | ||
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+ | In vielen Wirtschaftswäldern der Erde sind [[Borkenkäfer]] die gefürchtetste | ||
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+ | Das interdisziplinäre Team aus Südafrika, Frankreich, den USA, Indien, Norwegen, Belgien, Tschechien und Deutschland verbrachte eine Woche im Jugendwaldheim bei Schönbrunn am Lusen. Hauptaugenmerk des Workshops: „Wir wollten neue Ideen sammeln“, erklärt Müller. Schließlich könne man zwar auf eine lange Geschichte der Borkenkäferforschung zurückblicken, | ||
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+ | Käfer, Bäume, deren Abwehrmechanismen sowie weitere Mitspieler wie Bakterien oder Pilze bilden ein komplexes System, das die Experten bisher nur teilweise verstehen. „Wir haben uns darüber unterhalten, | ||
+ | |||
+ | Zu den wichtigsten Teilnehmern gehörten Diana Six (University of Montana), Richard Hofstetter (Northern Arizona University) und Michael Wingfield (University of Pretoria). „Nach über 100 Jahren der Forschung wissen wir immer noch nicht, wie Borkenkäfer Bäume zum Absterben bringen. Einige sagen, Pilze seien dafür verantwortlich, | ||
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+ | Ihr Kollege Wingfield, zugleich Präsident des Internationalen Verbands Forstlicher Forschungsanstalten (IUFRO), stellte fest: „Durch den globalen Handel mit Holz, verbreiten wir weltweit auch viele Borkenkäferarten, | ||
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+ | Und das Fazit des Austauschs? „Es war eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit, | ||
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+ | ===== Raus aus dem Hörsaal, rein in die Wildnis===== | ||
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+ | Commerzbank-Umweltpraktikanten bereiten sich im Nationalpark auf Einsatz in deutschen Schutzgebieten vor | ||
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+ | Die Hängematte ist noch ganz starr. Nicht nur von unten kriecht Kälte in die brasilianische Hütte. „Und jetzt soll ich aus dem kuscheligen Schlafsack raus?“, murmelt Anja Lauer (28) aus Frankfurt am Main ihren Mitstreitern zu. Doch nach der heißen Dusche und dem frisch aufgebrühten Kaffee im Haupthaus des [[wildniscamp_am_falkenstein|Wildniscamps am Falkenstein]] steigt mit der Körpertemperatur auch die Vorfreude auf die Einführungswoche der diesjährigen Commerzbank-Umweltpraktikanten. | ||
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+ | „Mit dem Winter hatte ich eigentlich schon abgeschlossen“, | ||
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+ | Spielerisch geben Nationalparkmitarbeiter Einblicke in die Umweltbildung. „Fasziniert hat mich etwa wie spannend man eigentlich komplizierte Zusammenhänge der Natur kindgerecht vermitteln kann“, so Julia Schütt (28) aus der Nähe von Hamburg. „Nicht gedacht hätte ich, wie viel mühevolle Vorbereitung hinter pädagogischen Angeboten steckt“, ergänzt Anna-Lena Knoll (22) aus Schwaben. | ||
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+ | Nach der frostigen Wildniscamp-Woche geht’s nun weiter in Nationalparks, | ||
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+ | Infos zum Commerzbank-Umweltpraktikum finden Sie unter www.umweltpraktikum.com. | ||
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+ | =====Bayerischer Wald ist bekanntester Nationalpark Deutschlands===== | ||
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+ | **Eine auf der ITB vorgestellte Studie unterstreicht die touristische Bedeutung des Schutzgebiets um Falkenstein, | ||
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+ | Der Nationalpark Bayerischer Wald gehört zu den Flaggschiffen der deutschen Großschutzgebiete. Ganz aktuell zeigt dies eine Studie, die auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin vorgestellt wurde. Demnach ist die Region um [[Falkenstein]], | ||
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+ | „Wir freuen uns über das positive Feedback“, | ||
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+ | Die wissenschaftliche Untersuchung wurde von der Fachhochschule Westküste in Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem Tourismus- und Freizeitinstitut inspektour aus Hamburg durchgeführt. Die repräsentativen Befragungen Deutscher im Alter zwischen 14 und 74 Jahren übernahm die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). In fast allen untersuchten Kategorien – Bekanntheit, | ||
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+ | Ein Grund dafür: „Der Nationalpark Bayerischer Wald trägt eine starke Destination im Deutschlandtourismus im Namen“, erklärt inspektour-Projektleiterin Sarah Staub. Dabei sei schon allein das Prädikat Nationalpark sehr wichtig. „Die touristische Relevanz von Nationalparks war tatsächlich noch höher, als wir erwartet hatten“, berichtet Straub. „83 Prozent der Befragten haben Interesse daran, einen Nationalpark zu besuchen. Für etwa die Hälfte der Befragten hat der Nationalpark-Status sogar einen Einfluss auf die Wahl ihres Reiseziels.“ | ||
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+ | Neben Nationalparks hat die Studie die Relevanz der 41 deutschen UNESCO-Welterbestätten untersucht. Vergleicht man diese Ergebnisse mit den Werten des Nationalparks Bayerischer Wald, so wird klar, dass das Großschutzgebiet in derselben Liga wie der Kölner Dom oder das Wattenmeer spielt. | ||
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+ | Die touristische Bekanntheit des Nationalparks weiter zu fördern, steht in der Grafenauer Verwaltung übrigens ganz oben auf der Agenda. „Naturschutz und Naturerlebnis geht bei uns Hand in Hand“, so Nationalparkchef Leibl. Das Ziel naturverträglichen Tourismus zu fördern und Erholung zu ermöglichen sei schließlich in der Nationalparkverordnung verankert. Dafür zeigt der Nationalpark auf touristisch relevanten Messen, derzeit etwa auf der Umweltmesse in Landshut, Flagge – meist in Kooperation mit der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald und den Nationalpark-Partnerbetrieben. | ||
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+ | Die letztgenannten dürfte die Studie auch freuen. Steht darin doch, dass sich 33 Prozent der Befragten einen mindestens viertägigen Urlaub in der Nationalpark-Region vorstellen könnten. Der nächste Topwert unter den 16 deutschen Nationalparks. | ||
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+ | =====Welchen Wert hat die Natur?===== | ||
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+ | **Lehrer der Nationalpark-Schulen bilden sich zum Thema Naturethik fort** | ||
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+ | Alle zwei Jahre gibt’s für Lehrer der momentan neun Nationalpark-Partnerschulen ein exklusives Fortbildungsangebot zu aktuellen Schwerpunktthemen. Bei der jüngsten Infoveranstaltung im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald stand die Frage „Welchen Wert hat die Natur?“ im Vordergrund. Die Einführung zur Naturethik kam bei den zwölf Pädagogen der Gymnasien in Grafenau und Zwiesel sowie der Don Bosco Schule-Grafenau bestens an. | ||
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+ | Die relativ junge Wissenschaftsdisziplin beschäftigt sich damit, wie sich der Mensch aus moralischer Sicht gegenüber der Natur verhalten soll. Sind es seltene Käfer und Pilze wert, dass man auf die Nutzung des Rohstoffs Holz verzichtet? Schützen wir die Natur um ihrer selbst willen oder für uns Menschen? Wo fängt eigentlich Natur an und wo hört Kultur auf? Durch die Diskussionen führte Florian Kolbinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Didaktik der Biologie an der Universität Regensburg. Die Hochschule kooperiert seit 2002 mit dem Umweltbildungsteam im Nationalpark. | ||
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+ | An konkreten Beispielen aus dem Nationalpark ging’s beim praktischen Teil der Fortbildung in aktive Gesprächsrunden. Dabei wurde schnell klar, dass sich bei der Bildungsarbeit über das Schutzgebiet schnell biologische und ethische Themen treffen. Gerade deswegen wird sich der Nationalpark in den nächsten Jahren verstärkt mit Naturethik befassen. | ||
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+ | =====Gymnasium Zwiesel rückt Nationalpark-Partnerschulen ins rechte Licht===== | ||
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+ | **Teilnehmer des Kunstkurses von Lehrer Johann Welsch sammeln Ideen für Präsentationen im Haus zur Wildnis und im Hans-Eisenmann-Haus** | ||
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+ | Wie bringt man die aktuell neun Nationalpark-Partnerschulen noch näher an die Besucher des ältesten deutschen Nationalparks? | ||
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+ | Das erste Grobkonzept stellten die Schülerinnen und Schüler nun Nationalpark-Mitarbeiterin Katharina Ries vor. Dabei wurde gleich weiter an den Vorschlägen gefeilt, die in den kommenden Wochen weiter verfeinert werden sollen. Nun steht vor allem noch an, die Steckbriefe der Partnerschulen zu vervollständigen und grafisch aufzuarbeiten, | ||
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+ | Aktuell sind neun Schulen der beiden Landkreise Regen und Freyung-Grafenau eine feste Partnerschaft mit dem Nationalpark Bayerischer Wald eingegangen. Dieses Kooperationsprojekt wird exklusiv für regionale Schulen angeboten. Die vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen zwischen dem Nationalpark und den beteiligten Schulen zeugen von einer intensiv gelebten Partnerschaft. | ||
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+ | =====Die Bayerwald-Pilze im Fokus===== | ||
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+ | **Nationalpark Bayerischer Wald koordiniert die Zusammenarbeit des trilateralen Projekts „Funga des Böhmerwalds“** | ||
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+ | Es ist eine einmalige Gelegenheit, | ||
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+ | Im Fokus der Untersuchungen steht dabei weit mehr als nur das Gebiet der beiden Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava. Auf deutscher Seite ist etwa auch der Oberpfälzer Wald und das Nationalpark-Umland dabei, in Tschechien ebenso das Vorfeld des Nationalparks bis hin zum Gratzener Bergland. Aus Österreich kommen noch Teile des Mühl- und Waldviertels dazu. Ziel ist es, die im Naturschutz oft als „forgotten species“ (vergessene Lebewesen) titulierten Pilze ins Rampenlicht zu rücken. Schließlich sind diese faszinierenden Organismen essenziell wichtig in allen natürlichen Stoffkreisläufen – und noch dazu bei der Bevölkerung als kulinarische Spezialität hochbegehrt. | ||
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+ | Um einen besseren Überblick zur Verbreitung von weit über 3000 Arten in der Region zu erhalten, setzen die Verantwortlichen des Kartierungsprojekts stark auf die Karte „Citizen Science“ (Bürgerwissenschaft). So sollen in lokalen Vereinen ehrenamtlich tätige Amateure in die Erhebung von Beobachtungsdaten eingebunden werden. Besonders knifflige Arten werden anhand von DNA-Proben identifiziert. Alle gesammelten Pilze landen am Ende in einem Online-Atlas, | ||
+ | |||
+ | Neben den beiden Nationalparkverwaltungen arbeiten das Biologiezentrum Linz mit der dort angegliederten Mykologischen Arbeitsgemeinschaft (MYAG) und der Lehrstuhl für Ökologie und Naturschutzbiologie der Universität Regensburg am Projekt mit. Außerdem sind die Deutsche Gesellschaft für Mykologie und die Österreichische Mykologische Gesellschaft mit im Boot. | ||
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+ | Dass es in der Region in Sachen Pilzkunde noch reichlich Potenzial gibt, hat erst eine mykologische Fachtagung im vergangenen Sommer gezeigt. Dabei wurden viele extrem seltene Pilze teilweise erstmals im Nationalpark Bayerischer Wald nachgewiesen. „Umso mehr sind wir darauf gespannt, wie viele interessante Entdeckungen wir im Laufe der Untersuchungen machen können“, freut sich Dr. Claus Bässler, Pilzexperte und stellvertretender Sachgebietsleiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald. | ||
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+ | =====Nationalpark Bayerischer Wald: Haus zur Wildnis knackt Marke von 1,5 Millionen Besuchern===== | ||
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+ | **Familie Oechsel-Kiep aus Leipzig „gefällt’s hier prima“ – Scharf: „Nationalparke sind Motor für regionalen Tourismus“ | ||
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+ | Nach der Geburtstagsfeier zum Zehnjährigen im vergangenen Jahr, hat das [[Haus zur Wildnis]] in [[Ludwigsthal]] schon wieder einen Meilenstein zu feiern: Am Freitag, 24. Februar, wurde die Marke von 1,5 Millionen Besuchern geknackt. Das ist eine stolze Zahl, wie der Leiter der Nationalpark-Einrichtung, | ||
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+ | Völlig überrascht vom großen Auflauf um ihren Besuch war Familie Oechsel-Kiep aus Leipzig. Mama Ivonne macht zusammen mit ihren Kindern Franz, Frieda und Ida sowie deren Freundin Rosalie eine Woche Urlaub in Daxstein – und nutzt diesen natürlich für einen Nationalpark-Besuch. „Uns gefällt’s hier prima. Wir waren auch schon zweimal da und kommen bestimmt wieder“, so Oechsel-Kiep. | ||
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+ | Zum zehnten Geburtstag lobte Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf das Besucherzentrum bereits als „den Gipfel der Attraktivität“. Dies unterstreicht Scharf nun nochmals: „Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Musterbeispiel für die Entwicklung einer einzigartigen Natur. Und er zeigt klar: Nationalparke sind ein Motor für den regionalen Tourismus. Das beweisen die 1,5 Millionen Besucher eindrucksvoll, | ||
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+ | Das Haus zur Wildnis in Ludwigsthal wurde nach der Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald um das Falkenstein-Rachel-Gebiet am 4. August 2006 eröffnet. Zusammen mit dem Tier-Freigelände und der Steinzeithöhle ist das Nationalparkzentrum Falkenstein seither ein attraktives Ziel, nicht nur für die Menschen vor Ort, sondern auch für Urlauber und Tagesgäste. Durch die Anbindung mit der Waldbahn sind die Einrichtungen zudem perfekt erschlossen. | ||
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+ | „Wir freuen uns sehr, dass das Haus zur Wildnis so gut angenommen wird“, sagt Nationalpark-Leiter Franz Leibl. | ||
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+ | =====Waldführer haben viel vor===== | ||
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+ | **Jahrestreffen der Ehrenamtlichen – Nationalparkleiter lobt Engagement – Neue Fortbildungsschwerpunkte** | ||
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+ | Zum traditionellen Jahrestreffen kamen rund 70 Waldführer ins Waldgeschichtliche Museum St. Oswald. Dort ließ man das zurückliegende Jahr Revue passieren – und blickte mit konkreten Ideen bis ins Jahr 2020. Wie wichtig das Engagement der Ehrenamtlichen ist, unterstrich Nationalparkleiter Franz Leibl gleich am Anfang: „Ohne eure Mithilfe wäre es nicht möglich, unser Führungsprogramm in dieser guten Qualität zu stemmen.“ | ||
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+ | Damit dies so bleibt, bilden sich die Waldführer regelmäßig fort. Für die kommende Zeit sind vor allem drei Schwerpunkte geplant: Walddynamik, | ||
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+ | Daneben gab es noch eine organisatorische Neuerung zu verkünden. Ab März läuft die Anmeldung für die Tagesprogramme der Schulklassen, | ||
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+ | =====Auerhühnern auf der Spur===== | ||
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+ | Josef Drexler hilft bei Monitoring-Projekt des Nationalparks – DNA-Analysen lassen auf Populationsgröße schließen | ||
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+ | Aufmerksam schweift der Blick von Josef Drexler über die unberührte Schneedecke. Er sucht nach ganz besonderen Spuren. Auf dem lichten Hochplateau des Farrenbergs nahe [[Finsterau]] dauert es jedoch nicht lang, bis der 57-Jährige aus Ringelai fündig wird. „Da ist was“, frohlockt er nach einigen Augenblicken und setzt sich mit seinen Schneeschuhen in Bewegung. Nachdem Drexler der gesichteten Auerhuhn-Fährte nur wenige Meter gefolgt ist, zieht er ein Röhrchen aus der Jacke und kniet sich hin, um die entdeckte Losung einzusammeln. Anhand der Kotproben, die in ihrer Form an Holzpellets erinnern, können die Forscher des Nationalparks Bayerischer Wald später herausfinden, | ||
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+ | Es ist die letzte Tour, die der Ringelaier im Gebiet zwischen Lusen und Finsterau unternimmt. Zusammen mit drei weiteren Freiwilligen ist er für 43 Planquadrate zu je 50 Hektar zuständig. „Jede Fläche sollte im Winter zweimal besucht werden“, erklärt Drexler. „Da braucht’s dann für 45 Raster schon vier Leute.“ Einer seiner Mitstreiter ist sein Bruder Matthias, der im Kirchenwald der Diözese Passau arbeitet und daher einen guten Draht zum Nationalpark hat. „Ich habe mich dann nicht zweimal fragen lassen, ob ich bei dem Projekt mitmache, schließlich ist das eine tolle Gelegenheit zu helfen“, so der 57-Jährige | ||
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+ | Insgesamt beteiligen sich allein im Bayerwald etwa 50 Freiwillige und Nationalpark-Mitarbeiter beim Auerhuhn-Monitoring. Hinzu kommen die Kollegen des Nationalparks Šumava auf tschechischer Seite der Grenze. „Die Hilfe der Ehrenamtlichen ist dabei für uns extrem wichtig, um flächendeckend Daten zu sammeln“, berichtet Dr. Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, „daher sind wir sehr dankbar für tatkräftige Unterstützung“. | ||
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+ | Die bedrohten Tiere lieben ebenso wie Wanderer den Ausblick von den Berggipfeln und die dazwischen liegenden Kammlagen. Gebiete, auf denen sich regelmäßig Besucher bewegen, meiden die Auerhühner jedoch. In guten, ruhigen Habitaten sind die Vögel schließlich einer deutlich geringeren Stressbelastung ausgesetzt. Die ist übrigens über den Kot messbar. | ||
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+ | Bereits vor fünf Jahren waren damals gesammelte Monitoring-Daten für den Nationalpark entscheidend, | ||
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+ | Um die für den Schutz so wichtigen Informationen zu bekommen, müssen alle Quadranten im Nationalpark besucht werden. „Durch die richtige Wahl des Wetters und ein umsichtiges Vorgehen entsteht hierbei aber keine für die Hühner relevante Störung“, | ||
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+ | Josef Drexler ist derweil weitergezogen. Ein halbes Dutzend der mit Fichtennadeln durchzogenen Würstchen hat er schon fein säuberlich im Rucksack verstaut, als er erneut eine Spur entdeckt. Diesmal muss er der Fährte etwas weiter folgen, ehe das Ziel erreicht ist. Dafür findet er direkt an einer abgestorbenen Fichte nicht nur eine einzelne Losung, sondern gleich einen ganzen Haufen. Schnell ist klar warum: „Das wird ein Schlafbaum sein“, so Drexler. „Der dicke Ast da oben liegt direkt darüber.“ Doch es gibt noch andere Stellen, an denen der Ringelaier oft fündig wird. „Wurzelteller sind immer ganz gut, da die Vögel dort Magensteinchen finden, mit denen sie Fichtennadeln zerkleinern können.“ Oder kleine Fichten, die vom Boden aus abgenagt werden können. | ||
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+ | Da Drexler immer auf diese Besonderheiten im Gelände achtet, ist er nun schon bei der 95. Probe angekommen – Blickkontakt zu den Tieren gibt’s jedoch nur äußerst selten. Routiniert füllt er einen kleinen Teil der Losung mit Hilfe des Röhrchens und dessen Kappe ein. Danach zückt er Zettel, Stift und GPS-Gerät. Jede Kotprobe wird inklusive der Koordinaten schriftlich erfasst. Kurz darauf geht’s weiter. „Das Ganze ist ein bisschen wie Schwammerl suchen“, witzelt der 57-Jährige und verschwindet in Richtung nächster Auerhuhn-Hinterlassenschaft. | ||
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+ | ===== Deutsche Junior Ranger wollen mehr Verantwortung===== | ||
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+ | Winterakademie der Jugendlichen und Fachtagung der Betreuer im Nationalpark Bayerischer Wald | ||
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+ | Sechs Tage lang lag das Zentrum der deutschen Junior-Ranger-Arbeit im Nationalpark Bayerischer Wald. Schließlich fand gerade die Winterakademie der Jugendlichen im [[Jugendwaldheim]] bei Schönbrunn am Lusen statt. Dabei ging es den älteren Junior Rangern vor allem darum, künftig mehr Verantwortung zu übernehmen. Diesen und weitere Impulse griffen im Anschluss an die Winterakademie die Betreuer der vielen Junior-Ranger-Programme in den Nationalen Naturlandschaften bei ihrem Arbeitsgruppen-Treffen im [[waldgeschichtliches_museum_sankt_oswald|Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald]] auf. | ||
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+ | Die 14- bis 21-Jährigen aus den Schutzgebieten im Wattenmeer, in der Eifel oder in der Lausitz lernten zunächst den Bayerwald kennen, bei einer nächtlichen Wanderung rund um die Unterkunft, einer verschneiten Tour auf den [[Lindbergerschachten]] und einem Besuch des [[Baumwipfelpfad|Baumwipfelpfades]]. Zwischen den Aktivitäten war aber auch mächtig Arbeit angesagt. Im Fokus stand die Zukunft der älteren Junior Ranger, die im Nationalpark Bayerischer Wald Volunteer Ranger genannt werden. Alle Ergebnisse der Gruppenarbeiten stellten einige der 24 Teilnehmer den Betreuern dutzender Nationalparks, | ||
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+ | „Wir können extrem stolz auf unsere Jugendlichen sein“, bilanzierte Neele Larondelle, die bei EUROPARC Deutschland die Junior-Ranger-Aktivitäten koordiniert, | ||
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+ | Wie gut die jüngeren Junior Ranger im Bayerischen Wald über ihre Heimat informiert sind, bewies ein Quintett in der Bärnlochhütte. Dorthin hatten sich die Betreuer aus ganz Deutschland aufgemacht, um von den Nachwuchskräften etwas über den Schutz der Auerhühner im Bayerwald zu erfahren. Das eingespielte Team erklärte dabei unter anderem, warum das Wegegebot im Winter und während der Aufzucht der Küken so wichtig für den Schutz der störungsempfindlichen Tiere ist. „Wirklich klasse gemacht“, lobte nicht nur Larondelle, sondern auch ihre gut 40 Kollegen. | ||
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+ | Damit solch engagierte Nachwuchsranger bald in noch mehr deutschen Schutzgebieten zu Hause sind, lag ein Fokus der Fachtagung auf der Etablierung von Junior-Ranger-Projekten, | ||
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+ | Letztendlich herrschte bei den beiden Treffen in vielerlei Hinsicht Aufbruchsstimmung. „Wir haben einen guten Austausch mit tollen Ergebnissen geschafft“, | ||
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+ | ===== Rothirsche surfen auf der grünen Welle===== | ||
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+ | Experiment im Nationalpark zeigt erstmals, dass die Huftiere fit für den Klimawandel sind | ||
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+ | Die meiste Energie steckt im frischen Frühjahrsgrün. Im Laufe des Jahres sinkt die Futterqualität der Pflanzen dann beständig. In den Bergen läuft das „Greening“ – also der Austrieb – im Frühjahr von unten nach oben ab. Viele Tiere folgen im besten Falle genau dieser grünen Welle. Der Klimawandel verschiebt diesen Rhythmus jedoch. Bei kurzen Wintern sprießt das Grün schon früher als es viele Tiere gewöhnt sind. Können Wildtiere darauf reagieren? | ||
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+ | Dieser Frage haben sich Forscher der Universitäten Oslo, Würzburg und Freiburg im Nationalpark Bayerischer Wald erstmals in einem experimentellen Ansatz gewidmet. Verantwortlich für die Studie war Jörg Müller, Professor für Tierökologie und Tropenbiologie an der Uni Würzburg und Forschungsleiter im Nationalpark Bayerischer Wald. | ||
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+ | Im Bayerwald gibt es die dafür notwenige Infrastruktur, | ||
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+ | Die jetzt in der Fachzeitschrift „Ecology“ publizierten Ergebnisse zeigen, dass die Tiere gezielt die frische und nährstoffreiche Vegetation aufsuchen. Die Hirsche, die die Wintergatter bereits früh verlassen hatten, surften direkt auf der Welle des frischen Grüns vom Tal zu den Höhenlagen. Aber auch die später aus den Gattern entlassenen Tiere zeigten sich hochflexibel. Sie rannten einfach schneller bergauf, dorthin, wo besseres Grün zu finden war. | ||
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+ | „Beobachtet hatte man dieses Verhalten schon seit Jahren, doch erst jetzt im Experiment wurde bewiesen, welch hohe individuelle Flexibilität Rothirsche zeigen, um auf veränderte Umweltbedingungen reagieren zu können“, fasst Jörg Müller das Ergebnis der Studie zusammen. Oder, kurz gesagt: „Die Tiere sind in der Lage, sich schnell und flexibel anzupassen.“ Eine Eigenschaft, | ||
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+ | =====Siegerehrung der besten Schachten-Fotografen===== | ||
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+ | Hobbyfotografen des Wettbewerbs zum LIFE+ Projekt auf dem Ruckowitzschachten ausgezeichnet | ||
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+ | Seit 2014 grast im Sommer wieder Rotes Höhenvieh auf dem Ruckowitzschachten oberhalb von Zwieslerwaldhaus im Rahmen des LIFE+ Projekts des Nationalparks Bayerischer Wald. Im vergangenen Jahr gab’s dazu einen Fotowettbewerb, | ||
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+ | „Der Wettbewerb lebte natürlich davon, dass sich Menschen für das LIFE+ Projekt interessieren“, | ||
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+ | Eine der beiden Siegerinnen, | ||
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+ | =====Einblicke in die Alkoholiker unter den Borkenkäfern===== | ||
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+ | Dr. Peter Biedermann überrascht im [[Waldgeschichtliches Museum Sankt Oswald|Waldgeschichtlichen Museum]] mit spannenden Fakten zu den Ambrosiakäfern | ||
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+ | Alkohol, Inzucht und Kinderarbeit – das soll zu Insekten passen? Geht nicht, oder? Geht doch, wissen jetzt rund 100 Besucher des jüngsten Vortrags aus der wissenschaftlichen Reihe des Nationalparks Bayerischer Wald im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald. Dabei schilderte Dr. Peter Biedermann vom Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena das Leben von im Holz brütenden [[Borkenkäfer|Borkenkäfern]]. | ||
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+ | Die Ambrosiakäfer bauen sich – entgegen dem Buchdrucker – ihr Nest nicht in der Rinde, sondern im Holz selbst. Dort züchten sie Pilze, die ihnen als Nahrung dient. „Doch beide Seiten profitieren davon“, erklärt Biedermann. „Schließlich verbreiten die Käfer auch den Pilz.“ Als Lebensraum nutzen sie vor allem frisch umgefallene Bäume, bei deren Absterben besonders viel Alkohol freigesetzt wird. „Denn Ambrosiakäfer sind wahre Alkoholiker – desto hochprozentiger, | ||
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+ | In Sachen Fortpflanzung setzen die Lebewesen auf Inzucht. Ein Weibchen legt rund 50 Eier im Nest ab, daraus entwickeln sich jedoch nur ein oder zwei Männchen, die sich dann ihr Leben lang mit den eigenen Schwestern paaren. „Wenn das der Mönch, der sie im 19. Jahrhundert entdeckt hat, gewusst hätte, hätte er sie sicher nicht Ambrosiakäfer, | ||
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+ | Dafür zeigen die kleinen Wesen erstaunliches Sozialverhalten. „Sie schützen das Nest, pflegen die Pilze und putzen sich gegenseitig“, | ||
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+ | Und auch für menschliche Anwendungsbereiche könnten die Käfer noch interessant werden. „Das klingt zwar absurd, aber vielleicht können wir von der tierischen Landwirtschaft noch viel lernen“, meint der Experte. „Schließlich betreiben die Tiere seit 60 bis 80 Millionen Jahren Pilz-Monokulturen.“ Demnächst wird sich Biedermann daher besonders mit möglichen Anwendungsbereichen in der Landwirtschaft beschäftigen. | ||
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+ | =====Tausendfaches Kennenlernen der Natur===== | ||
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+ | Knapp 450 Schülergruppen nehmen an Umweltbildungsprogrammen des Nationalparks teil – Besonders enge Zusammenarbeit mit der Region | ||
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+ | Im Wald Pflanzen und Tiere entdecken, mit dem GPS-Gerät die richtige Spur finden, dank Mikroskop einen genauen Blick auf die Lebewesen im Bergbach werfen oder am Kamin über die Natur philosophieren, | ||
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+ | Die Nachfrage nochmal kräftig angekurbelt hat eine neue Umweltbildungsbroschüre, | ||
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+ | Der Großteil der 2016 betreuten jungen Tagesbesucher tummelte sich rund um die Besuchereinrichtungen. Das [[Haus zur Wildnis]] in Ludwigsthal, | ||
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+ | Besonders viele Aktionen fanden mit den Nationalparkschulen statt, zu denen seit 2016 auch die Realschule Grafenau, das Gymnasium Zwiesel und die Paul-Friedl-Mittelschule Riedlhütte gehören. So wurden Projekt- und Ökologietage, | ||
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+ | Aber nicht nur hiesige Kinder und Jugendliche erkundeten das Großschutzgebiet. Vor allem das [[wildniscamp_am_falkenstein|Wildniscamp]] am Falkenstein bei [[Zwieslerwaldhaus]] und das [[Jugendwaldheim]] in Schönbrunn am Lusen waren Anlaufpunkte für Schüler aus ganz Deutschland. „Die weiteste Anreise hatte ein Gymnasium aus Ronnenberg in Niedersachsen, | ||
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+ | „Wir freuen uns, dass unsere pädagogischen Programme weiterhin so regen Zulauf haben“, sagt Sachgebietsleiter Josef Wanninger. „Den Erfolg verdanken wir hauptsächlich dem überdurchschnittlichen Engagement unserer Mitarbeiter und vieler ehrenamtlichen Waldführer.“ So steht der Nationalpark jungen Naturfreunden auch im kommenden Jahr jederzeit als spannendes Outdoor-Klassenzimmer zur Verfügung. | ||
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+ | =====Es wimmelt im Nationalpark Bayerischer Wald - Artenfülle überrascht Experten ===== | ||
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+ | „Die Artenfülle hat uns alle überrascht“, | ||
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+ | Als Teil eines internationalen Insektenfang-Projekts (Global Malaise Programm, GMP) wurde im Sommer 2012 im Nationalpark Bayerischer Wald eine sogenannte Malaise-Falle aufgestellt. Malaise-Fallen sind zeltartige Gebilde, die sich besonders gut zur Erfassung der Biodiversität flugaktiver Insekten eignen. Während der nur fünf Monate dauernden Fangzeit wurden fast 30.000 Insekten gesammelt, die 2.530 Arten zugeordnet werden konnten. „Eine enorme Zahl, wenn man bedenkt, dass in den bisherigen Langzeiterfassungen für den Nationalpark erst 3257 Insektenarten sicher nachgewiesen wurden“, freut sich Dr. Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung „Gerade im Hinblick auf das ansonsten weithin beobachtete Artensterben ist dieses Ergebnis sehr erfreulich. Nicht zu Unrecht gilt der Nationalpark Bayerischer Wald als eines der 30 Hotspot Gebiete für biologische Vielfalt in Deutschland.“ Schätzungen gehen derzeit von über 7.000 Insektenarten für den Nationalpark Bayerischer Wald aus. | ||
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+ | Und eine weitere Überraschung zeigt die lange Liste der Arten aus dem Bayerischen Wald: Knapp die Hälfte der bestimmten Arten ist nur jeweils durch ein einziges Exemplar vertreten – sogenannte Singletons. „Dies zeigt uns deutlich, dass es weit mehr seltene Arten gibt, als bisher angenommen“, | ||
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+ | Initiator des internationalen Insektenfang-Projekts (Global Malaise Programm, GMP) ist der kanadische Forscher Paul Hebert, der sich zum Ziel gesetzt hat, weltweit alle Tierarten genetisch zu erfassen, und zu diesem Zweck in Kanada ein großes Analyselabor aufgebaut hat. Im GMP wurde seit 2012 an 50 Standorten über den gesamten Erdball verteilt jeweils eine Malaise-Falle aufgestellt, | ||
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+ | Als optimaler Standort für Mitteleuropa wurde als naturnahe Waldlandschaft der Nationalpark Bayerischer Wald ausgewählt. | ||
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+ | Die ZSM beherbergt rund 25 Millionen zoologische Objekte und gehört, als Teil der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB), weltweit zu den größten naturkundlichen Sammlungen. Im Rahmen der Initiativen " | ||
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+ | Mehr Informationen zum Thema finden sich unter www.barcoding-zsm.de. | ||
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+ | =====Vom umstrittenen „Betonbunker“ zum Besuchermagneten: | ||
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+ | Das Besucherzentrum [[Haus zur Wildnis]] lockte seit seiner Eröffnung | ||
+ | 1,4 Millionen Gäste an – Jubiläumsfest im August | ||
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+ | Seine schiefen Wände und das Flachdach wurden mit großer Skepsis betrachtet und viele der Baustellenbesucher wetterten heftig gegen den „Betonbunker“, | ||
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+ | Die Nationalparkerweiterung um das Falkenstein-Rachel-Gebiet Ende der 1990er Jahre gab den Anstoß zum Bau des neuen Besucherzentrums, | ||
+ | So umstritten die Maßnahme bei der Bevölkerung zunächst war, so positiv bewerten Einheimische und Feriengäste das Nationalparkzentrum Falkenstein heute. Weil allein im Haus zur Wildnis allerhand geboten ist: ein Laden mit fair produzierten Geschenken, Souvenirs und Büchern, eine hochwertige Bio-Gastronomie mit raffinierter Speisekarte sowie jährlich mehrfach wechselnde Ausstellungen, | ||
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+ | Doch nicht nur der Kultur wegen strömten in den vergangenen zehn Jahren unermüdlich Gäste nach [[Ludwigsthal]]: | ||
+ | Durch die gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sei das Besucherzentrum ganzjährig hoch frequentiert: | ||
+ | „Das Nationalparkzentrum Falkenstein bereichert die gesamte Region und hat unser Image ordentlich aufpoliert“, | ||
+ | Reinhold Weinberger pflichtet bei und ergänzt: „Auch die regionalen Wirtschaftstreibenden profitieren vom Haus zur Wildnis – so zum Beispiel die Zulieferer, die unsere Gastronomie und den Shop versorgen.“ Derzeit bereiten er und sein Team das Festwochenende zum zehnten Jubiläum vor, das vom 5. bis 7. August mit Sommernachtsball und „WoidWejd“-Festival über die Bühne geht. Tags zuvor zieht Umweltministerin Ulrike Scharf Bilanz, indem sie die Bedeutung des Nationalparkzentrums Falkenstein mit seinen rund 200.000 Besuchern jährlich einmal mehr hervorhebt. | ||
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+ | =====Schüler verzieren mongolische Jurte===== | ||
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+ | **Siebte Klasse des Gymnasiums Zwiesel gestaltet Zierbretter mit mongolischen Ornamenten für Wildniscamp am Falkenstein** | ||
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+ | Ein besonderes Kunstprojekt bearbeitete die Klasse 7d des Gymnasiums Zwiesel in diesem Schuljahr. Sie gestalteten mit Kunstlehrerin Usija Wallner Zierbretter mit mongolischen Ornamenten für die mongolische Jurte des [[Wildniscamp am Falkenstein|Wildniscamps am Falkenstein]] im Nationalpark Bayerischer Wald. Bei einem zweitägigen Aufenthalt im Wildniscamp wurden die Bretter angebracht und feierlich eingeweiht. | ||
+ | Die Schüler der Klasse 7d des Gymnasiums Zwiesel ließen sich nicht lange bitten als Wildniscamp-Leiter Achim Klein bei einem Besuch in der Schule anfragte, ob sie gerne die Zierbretter für die neue Überdachung der mongolischen Jurte bemalen wollten. Noch zu schön hatten sie die Tage im Wildniscamp am Falkenstein bei ihrem Besuch im Vorjahr in Erinnerung. Als Nationalpark-Partnerschule schickt das Gymnasium Zwiesel seit zwei Jahren ihre sechsten Klassen immer im Juli für drei Tage in die Einrichtung des Nationalparks Bayerischer Wald, um dort in den Themenhütten zu übernachten. | ||
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+ | Mit dem Ansporn, wieder eine Nacht im Camp verbringen zu dürfen, machten sich die Siebtklässer mit Kunstlehrerin Usija Wallner ans Werk und verzierten Bretter mit traditionellen mongolischen Elementen, die später an der neu überdachten Jurte festgemacht werden sollten. Dazu war die Klasse eingeladen das Wildniscamp am Falkenstein von 18. bis 19. Juli zu besuchen und diesmal in den Länderhütten zu schlafen. | ||
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+ | Zur Einweihung der acht Bretter hatten sich die Schüler außerdem etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Verkleidet in traditionellen mongolischen Gewändern gaben sechs Siebtklässlerinnen ihren Mitschülern eine Einführung in die Mongolei. Dabei erläuterten sie die Lebensweise der Mongolen, ihre Religion und ihr Naturverständnis. Auch über Begrüßungsrituale sowie Verhaltensregeln beim Betreten einer Jurte und die Sitzordnung darin informierten die sechs „mongolischen“ Damen. Im Anschluss reichten sie traditionellen mongolischen Tee. | ||
+ | Im anschließenden Programm machten sich die stellvertretende Leiterin des Wildniscamps, | ||
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+ | Mit sichtlich viel Spaß nahmen die Schüler am Programm teil und zeigten sich wissbegierig. Den Eindruck, dass die Kinder von sich aus und sehr begeistert ins Wildniscamp am Falkenstein zurückkehrten, | ||
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+ | Auch Camp-Leiter Achim Klein lobte die Zusammenarbeit mit der Nationalpark-Partnerschule. Grundsätzlich sei man immer offen für Kooperationen mit Schulen und Jugendgruppen – sei es für einzelne Projekte bis hin zu Patenschaften für Länderhütten. Das Schulklassenprogramm in den Länderhütten, | ||
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+ | Seit März 2016 besteht im Übrigen auch eine internationale Partnerschaft zwischen dem bei der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator gelegenen Nationalpark Gorkhi-Terelj und dem Nationalpark Bayerischer Wald. | ||
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+ | =====Gelebte Vielfalt, Nationalpark Bayerischer Wald präsentiert sich auf der Woche der Umwelt===== | ||
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+ | Unter dem Motto „Biodiversität – gelebte Vielfalt im Nationalpark Bayerischer Wald“ präsentiert sich der Nationalpark Bayerischer Wald vom **7. – 8. Juni** auf der Woche der Umwelt im Park von Schloss Bellevue in Berlin. „Die Woche der Umwelt ist eine ideale Gelegenheit für den Nationalpark, | ||
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+ | v.l. unten: Sarefa Dervis (Asylbewerberin - Teeausschank am Stand und " | ||
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+ | Zur Woche der Umwelt lädt Bundespräsident Joachim Gauck bereits zum fünften Mal zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft ins Schloss Bellevue ein. Für zwei Tage stehen das Thema Umweltschutz und die damit verbundenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Chancen in 80 Fachforen mit 400 anwesenden Experten | ||
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+ | Unter knapp 600 Bewerbungen überzeugte der Nationalpark Bayerischer Wald mit seinem Ausstellungskonzept zur grenzenlosen Vielfalt. | ||
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+ | „Da sich im Nationalpark der Begriff Biodiversität nicht nur auf Lebensräume, | ||
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+ | =====GUTi für den Fahrtziel-Natur-Award 2016 nominiert===== | ||
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+ | **Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald stehen mit „Gästeservice Umwelt-Ticket“ (GUTi) im Finale – Preisverleihung am 1. Juli in Potsdam** | ||
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+ | Es ist eine schöne Bestätigung, | ||
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+ | Neben dem Bayerischen Wald stehen das Biosphärenreservat Südost-Rügen mit der Kurkarte „Bus frei“ sowie das Naturschutzgebiet Ammergauer Alpen mit der „elektronischen Gästekarte“ und der „KönigsCard“ im Finale des diesjährigen „Fahrtziel Natur“-Award. | ||
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+ | „Wir freuen uns sehr, dass wir zusammen mit dem Naturpark zu den drei diesjährigen Finalisten gehören“, | ||
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+ | Heinrich Schmidt, Vorsitzender des Naturparks, ergänzt: „Schon 2009 konnten wir mit Bayerwald-Ticket und Igelbussen diesen Preis gewinnen. Durch unser kontinuierliches Engagement zur Weiterentwicklung der Vernetzung von nachhaltigem Tourismus und einer umweltfreundlichen Mobilität haben wir es jetzt zum zweiten Mal in die erste Reihe der Bewerber geschafft.“ | ||
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+ | Die Kooperation „Fahrtziel Natur“ wird getragen von den drei großen Umweltverbänden Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU), Ökologischer Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Deutschen Bahn (siehe Hintergrund). Dieses Jahr ist der Wettbewerb zum mittlerweile fünften Mal ausgeschrieben. Nach 2009 könnten nun Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald bereits zum zweiten Mal mit dem „Fahrtziel Natur“-Award ausgezeichnet werden. | ||
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+ | „Für Nationalpark und Naturpark als ‚Fahrtziel Natur‘-Region der ersten Stunde ist es eine wertvolle Bestätigung, | ||
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+ | Der „Fahrtziel Natur“-Award 2016 wird am 1. Juli in Potsdam auf der Jubiläumsfeier „15 Jahre Fahrtziel Natur“ verliehen. Die Auszeichnung ist mit einem Kommunikationspaket im Wert von 25.000 Euro dotiert. Teilnahmeberechtigt waren alle 20 deutschen „Fahrtziel Natur“-Gebiete. Weitere Informationen zur Kooperation sind im Internet unter [[http:// | ||
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+ | =====Neue Infotafeln am P+R Spiegelau===== | ||
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+ | **Nationalpark Bayerischer Wald macht mit neuen Infotafeln am P+R Spiegelau auf Igelbus-System aufmerksam – Übersichtlicher und dreisprachig** | ||
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+ | Mehr Informationen, | ||
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+ | Der P+R in Spiegelau ist der Dreh- und Angelpunkt des öffentlichen Personennahverkehrs der Region. Viele Urlauber, die bei ihrem Besuch in der Nationalpark-Region das kostenlose Bus- und Bahnangebot nutzen, wechseln hier die Buslinie und haben dadurch kurze Zwischenaufenthalte und Wartezeiten. Die völlig überarbeiteten Informationstafeln sind nun auch dreisprachig (Deutsch, Englisch, Tschechisch). Die Darstellungstechnik mit gefrästen Holztafeln ist längst zum Markenzeichen des Nationalparks Bayerischer Wald geworden. Die in den letzten Jahren erfolgreich getestete farbige Ausgestaltung erhöht die Attraktivität der Informationen zusätzlich. | ||
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+ | Neben Informationen zum Nationalpark und den wichtigsten Besuchereinrichtungen gibt es Tourenvorschläge und aktuelle Hinweise auf Führungen und Veranstaltungen. Wünsche der Besucher über Auskünfte zu Wegelängen, | ||
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+ | „Igelbus-System wird transparenter“ | ||
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+ | Die nächstgelegenen Igelbus-Haltestellen sind nun auch auf den Wegweisern im Gelände besser ausgeschildert. „So sind die Vorteile des Igelbus-Systems, | ||
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+ | Die deutlich übersichtlichere und aussagekräftigere Ausschilderung des P+R entlang der Ortsdurchfahrtsstraße Spiegelau beseitigt nach vielen Jahren endlich die schwierige Auffindbarkeit der Zufahrt zum P+R. | ||
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+ | =====UN-Auszeichnung für „Nationalpark-Baby“===== | ||
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+ | **Commerzbank-Umweltpraktikum als UN-Dekade-Projekt gewürdigt – 1.400 Naturschutz-Praktikanten in 25 Jahren** | ||
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+ | Höchste Anerkennung für ein Kind des Bayerwalds: Die Deutsche UNESCO-Kommission hat das Commerzbank-Umweltpraktikum, | ||
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+ | Den Preis nahmen Dr. Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, Lukas Laux, Stellvertretender Sachgebietsleiter für Besucherzentren und Umweltbildung sowie Umweltbildungsreferent der Nationalparkverwaltung, | ||
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+ | „Bundesweites Vorzeigeprojekt“ | ||
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+ | „Ohne die Umweltpraktikanten der Commerzbank wäre die Arbeit im Nationalpark in dieser Form nicht denkbar“, erklärte Nationalpark-Leiter Dr. Leibl am selben Abend bei einer Gesprächsrunde den Stellenwert des Commerzbank-Umweltpraktikums. An der Diskussion nahm auch Britta Kreuselberg teil, Umweltpraktikantin der ersten Stunde und heute im Umweltministerium von Rheinland-Pfalz tätig. „Wir sind stolz und dankbar, dass unser Nationalpark-Baby in 25 Jahren zu einem bundesweiten Vorzeigeprojekt herangewachsen ist“, sagte Nationalpark-Umweltbildungsreferent Laux am Rande der Preisverleihung. Laux selbst hatte das Praktikum 1990 gemeinsam mit der Commerzbank und weiteren Schutzgebieten aus der Taufe gehoben (siehe Hintergrund). | ||
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+ | Seither haben sich dank der Initiative mehr als 1.400 Praktikantinnen und Praktikanten in mittlerweile 25 Nationalparks, | ||
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+ | Reaktionen | ||
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+ | „Ohne die Umweltpraktikanten der Commerzbank wäre die Arbeit im Nationalpark in dieser Form nicht denkbar. Umweltwissen wird hier nicht nur theoretisch vermittelt, sondern durch die Mitarbeit der Praktikanten werden auch ganz praktisch neue Impulse zum Wohle der Natur gesetzt. Die Commerzbank und der Nationalpark Bayerischer Wald sind dabei von Anfang an starke und glaubwürdige Partner des Naturschutzes gewesen – und das seit nunmehr 25 Jahren.“ | ||
+ | Dr. Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald | ||
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+ | „Wir sind stolz und dankbar, dass unser Nationalpark-Baby in 25 Jahren zu einem bundesweiten Vorzeigeprojekt herangewachsen ist. Am Anfang stand die Idee, Studierende für eine nachhaltige Entwicklung zu sensibilisieren und ihnen dabei berufliche Perspektiven im Natur- und Umweltschutz aufzuzeigen.“ | ||
+ | Lukas Laux, Stellvertretender Sachgebietsleiter für Besucherzentren und Umweltbildung der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, zugleich Umweltbildungsreferent und Mitinitiator des Commerzbank-Umweltpraktikums | ||
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+ | „Die Auszeichnung würdigt unser langfristiges Engagement für die Umwelt. Ein nachhaltiger Umgang mit der Natur ist für uns eine Investition in die Zukunft und in die der nachfolgenden Generationen.“ | ||
+ | Frank Annuscheit, Commerzbank-Vorstand für den Personal- und IT-Bereich | ||
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+ | Hintergrund | ||
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+ | Das Commerzbank-Umweltpraktikum ist 1990 auf gemeinsame Initiative von Nationalpark Bayerischer Wald und Commerzbank als Naturschutz- und Berufsbildungsprojekt mit weiteren Schutzgebieten ins Leben gerufen worden. Heute sind 25 Nationalparks, | ||
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+ | Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der erste und älteste Nationalpark in Deutschland und zugleich eines der größten Waldgebiete Mitteleuropas. 1970 gegründet und 1997 erweitert erstreckt sich der Nationalpark heute auf rund 24.250 Hektar in den niederbayerischen Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen. Damit ist das Schutzgebiet größer als Liechtenstein, | ||
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+ | Die Commerzbank ist eine international agierende Geschäftsbank mit Standorten in mehr als 50 Ländern. 1870 gegründet finanziert sie heute über 30 Prozent des deutschen Außenhandels. Die Commerzbank ist zudem Marktführer in der Mittelstandsfinanzierung. Mit rund 1.100 Filialen sowie rund 90 Geschäftskundenberatungszentren betreibt sie eines der dichtesten Filialnetze deutscher Privatbanken. Insgesamt zählt die Bank rund 15 Millionen Privat- sowie eine Million Geschäfts- und Firmenkunden. Sie ist an allen wichtigen Börsenplätzen der Welt vertreten. Der Commerzbank-Tower, | ||
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+ | =====Für den Ernstfall gerüstet===== | ||
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+ | **Nationalparkverwaltung, | ||
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+ | Der Notruf ging jeweils um kurz nach 14 Uhr in der Integrierten Leitstelle ein – glücklicherweise nur zu Übungszwecken: | ||
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+ | Bei den beiden Rettungsübungen nahe des Waldspielgeländes bei Spiegelau (25. November) und in der Waldabteilung „Eselurhäng“ (26. November) hatten die Ersthelfer jeweils eine verletzte Person zu versorgen, die von umstürzendem Totholz an Kopf und Schulter getroffen wurde. Neben einer offensichtlichen Platzwunde am Kopf lautete der Verdacht auf Schlüsselbeinbruch und Wirbelsäulenverletzung. Die Verletzten waren ansprechbar, | ||
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+ | Erste Hilfe und Notruf erfolgten bei beiden Rettungsübungen unverzüglich, | ||
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+ | Insgesamt haben 19 Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung, | ||
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+ | =====Nächster Halt auf dem Weg zum Einstundentakt===== | ||
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+ | **Neubau des Schneiderauwegs bei Spiegelau ermöglicht Auflassung des Bahnübergangs am Lindaustraßl | ||
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+ | Eine weitere Etappe auf dem Weg zum Einstundentakt der Waldbahn zwischen [[Zwiesel]] und [[Grafenau]] ist geschafft: Im Auftrag von Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald und Staatlichem Bauamt Passau ist der Schneiderauweg zwischen der Schwarzach- und Geisbergstraße nördlich von [[Spiegelau]] erneuert worden. Bis Ende November hat das Bauunternehmen Max Hilz aus Spiegelau die 813 Meter lange Trasse auf nunmehr durchgängig vier Meter verbreitert (siehe Bild). | ||
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+ | So ist auf dem Schneiderauweg schon im beginnenden Winter nicht nur Platz für die beliebte Loipe, sondern auch für einen parallel verlaufenden Winterwanderweg. Dank der im Schnitt um ein bis zwei Meter verbreiterten Fahrbahn kann der Schneiderauweg künftig im Sommer auch als Radweg genutzt werden. | ||
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+ | Am Schneiderbach hat das Bauunternehmen Max Hilz aus Spiegelau die in die Jahre gekommene Holzbrücke durch einen Halbrohr-Stahldurchlass ersetzt. So steht der geplanten Auflassung des Bahnübergangs am Lindaustraßl nichts mehr im Wege. | ||
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+ | Die Nationalparkverwaltung ist für die Einführung des Einstundentakts auf der Waldbahn-Strecke zwischen Zwiesel und Grafenau mit der Erneuerung dieses Abschnitts in Vorleistung gegangen. Jetzt gilt es, auch noch die übrigen Nadelöhre auf der Bahnstrecke zu beseitigen. | ||
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+ | =====Hochwaldsteig hat seine Schuldigkeit getan===== | ||
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+ | **Lehrpfad mit Hilfe eines Einspänners abgebaut – 15 Jahre stiller Zeuge einer lebendigen Waldentwicklung** | ||
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+ | Manchmal reicht schon eine einzige Pferdestärke: | ||
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+ | Der rund 400 Meter lange Lehrpfad war im Frühjahr 2000 eingerichtet worden, um Nationalpark-Besuchern die Waldentwicklung in Hochlagen vor Augen zu führen. Nachdem die natürliche Waldverjüngung entlang des Weges längst meterhoch sichtbar ist, haben Mitarbeiter der Nationalparkdienststelle Neuschönau den in die Jahre gekommenen Holzbohlensteg nun möglichst naturschonend abgebaut – mit Hilfe eines Pferdes. | ||
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+ | Der Hochwaldsteig auf dem Lusen war einer der Lieblings-Lehrpfade des früheren Nationalpark-Leiters Karl Friedrich Sinner (1998 bis 2011). „Jedes Mal, wenn er mit einer Gruppe auf dem Steig unterwegs war“, erinnert sich der heutige Sachgebietsleiter „Besucherzentren und Umweltbildung“, | ||
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+ | Heute wäre von „Sinners Stäbchen“ unter den teils meterhohen Fichten entlang des Hochwaldsteigs kaum noch etwas zu sehen: Der Wald auf dem 1.373 Meter hohen Lusen hat sich in den vergangenen 15 Jahren sichtbar verjüngt. | ||
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+ | Für die Nationalparkverwaltung war es deshalb nun an der Zeit, zumal die Witterung nicht spurlos an dem Holzbohlensteg vorübergegangen ist, den Lehrpfad abzubauen. Möglichst naturschonend, | ||
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+ | =====Junior-Ranger auf fremdem Terrain===== | ||
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+ | **Wachtnachwuchs besucht Nationalpark Berchtesgaden** | ||
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+ | Es war ein traumhafter Herbsttag im einzigen alpinen Nationalpark Deutschlands: | ||
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+ | Ranger Klaus Melde aus Berchtesgaden nahm den Wachtnachwuchs aus dem Bayerischen Wald in Empfang und erklärte den Junior-Rangern das Informationszentrum des alpinen Schutzgebiets. Schließlich versteht sich das Haus der Berge als „Tor zum Nationalpark“. | ||
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+ | Die dortige Dauerausstellung „Vertikale Wildnis“ vermittelt alles Wissenswerte über den Nationalpark Berchtesgaden. Außerdem haben die Junior-Ranger im Haus der Berge auch einiges über die Natur und die Menschen in der Region erfahren. | ||
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+ | Danach ging es aber raus an die frische Luft: Auf einem der schönsten Wanderwege im Freistaat, mitten durch die Wimbachklamm, | ||
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+ | Auf einem stetig ansteigenden Weg führte die Wanderung schließlich zur Berggaststätte Wimbachschloss. Bei einer ausgiebigen Rast konnten die jungen Naturfreunde hier das sonnige Spätherbstwetter genießen, bevor es am späten Nachmittag zurück in den Bayerischen Wald ging. | ||
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+ | =====Ausgezeichneter grenzenloser Naturschutz===== | ||
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+ | **Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava erhalten Transboundary-Zertifikat** | ||
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+ | Ein grenzüberschreitender Urwald, wo einst der Eiserne Vorhang die Welt teilte: Diese Vision von Europas größtem zusammenhängenden Waldschutzgebiet verfolgen die Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava (Tschechien) schon seit Jahren. Jetzt sind die beiden Schutzgebiete mit dem sogenannten „Transboundary“-Zertifikat ausgezeichnet worden, Europas wichtigstem Naturschutz-Gütesigel – und das bereits zum zweiten Mal nach 2009. | ||
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+ | Damit würdigt EUROPARC, Europas größte Schutzgebiet-Vereinigung, | ||
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+ | **Umweltministerin: | ||
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+ | Auch Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf gratulierte den ausgezeichneten Nationalparks: | ||
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+ | „Transboundary Parks“, also grenzüberschreitende Parks, dürfen sich nur Schutzgebiete nennen, die über Staatsgrenzen hinweg partnerschaftlich zusammenarbeiten. Die Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava etwa haben ihre grenzenlose Kooperation seit der ersten gemeinsamen Auszeichnung im Jahr 2009 in vielen Bereichen ausgebaut: Neben mehrsprachigen Multimedia-Ausstellungen im Hans-Eisenmann-Haus (Neuschönau), | ||
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+ | Umweltbildungsexperten auf deutscher wie tschechischer Seite haben in den letzten Jahren neues Lehrer- und Schülermaterial entwickelt. Die Naturschutz- und Forschungsabteilungen beider Nationalparke arbeiten zusammen an Tier- und Pflanzenschutzprojekten und präsentieren ihre Ergebnisse auf gemeinsamen Konferenzen vor internationalem Publikum. Regelmäßige Arbeitstreffen von Mitarbeitern verschiedener Fachbereiche sind heute selbstverständlich geworden. | ||
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+ | **EUROPARC-Präsident: | ||
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+ | Fünf weitere Jahre dürfen sich deshalb die Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava nun mit dem Transboundary-Zertifikat schmücken – bis zur nächsten Beurteilungsrunde durch das grenzüberschreitende Steuerungs- und Evaluations-Komitee von EUROPARC. „Verstehen Sie den Preis deshalb bitte nicht nur als Anerkennung Ihrer bisherigen Arbeit“, erklärte EUROPARC-Präsident Schops. „Nehmen Sie ihn auch als Ansporn, Ihre Zusammenarbeit zum Wohle der Natur, der Landschaften und der Menschen in Ihrer Region weiter zu verbessern.“ | ||
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+ | 23 Schutzgebiete in 13 europäischen Ländern gehören aktuell zum „TransParcNet“, | ||
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+ | **Seltenes Naturschutz-Gütesigel** | ||
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+ | Gerade einmal zehn grenzüberschreitende Schutzgebiete in Europa dürfen sich gemäß der EUROPARC-Beurteilung als grenzenlose Parks bezeichnen. Von den 16 Nationalparken in Deutschland führt derzeit neben dem Bayerischen Wald nur noch die Sächsische Schweiz das Transboundary-Zertifikat. In Tschechien tragen dagegen alle vier Nationalparke das europäische Naturschutz-Gütesigel: | ||
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+ | **Reaktionen** | ||
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+ | „Der Bayerische Wald und der Böhmerwald haben eine gemeinsame Natur und Geschichte. Unsere grenzüberschreitende naturschutzfachliche wie touristische Zusammenarbeit bringt Menschen und Natur zueinander. Die erneute Auszeichnung mit dem Transboundary-Zertifikat ist für uns in erster Linie Ansporn, die zukunftsorientierte Entwicklung unserer beiden Nationalparke voranzutreiben.“ | ||
+ | Dr. Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald | ||
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+ | „Die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn aus dem Bayerischen Wald ist für uns eine Frischzellenkur. Wir haben nicht nur eine gemeinsame Landschaft und gemeinsame Tier- und Pflanzenarten, | ||
+ | Pavel Hubený, Direktor des Nationalparks Šumava | ||
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+ | „Die erneute Auszeichnung mit dem Transboundary-Zertifikat ist für uns ein wichtiger Impuls, mit unseren Nachbarn aus Šumava unsere gemeinsame Vision weiterzuentwickeln: | ||
+ | Hans Kiener, Sachgebietsleiter „Planung, Besucherlenkung und Besucherinformation“ der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald | ||
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+ | „Die Natur kennt keine von Menschen gezogenen Staatsgrenzen. Die Zusammenarbeit der beiden benachbarten Nationalparkverwaltungen ist deshalb nicht nur eine fachliche, sondern auch eine strategische Notwendigkeit. Gesellschaftliche Grenzen zu überwinden, | ||
+ | Martin Starý, Stellvertretender Direktor des Nationalparks Šumava und Sachgebietsleiter „Naturschutz und Forschung“ | ||
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+ | **Hintergrund** | ||
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+ | Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der erste und älteste Nationalpark in Deutschland und zugleich eines der größten Waldgebiete Mitteleuropas. 1970 gegründet und 1997 erweitert erstreckt sich der Nationalpark heute auf rund 24.250 Hektar in den niederbayerischen Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen. Damit ist das Schutzgebiet größer als Liechtenstein, | ||
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+ | Der Nationalpark Šumava ist der größte Nationalpark Tschechiens und zugleich eines der artenreichsten Schutzgebiete Mitteleuropas. 1991 gegründet dehnt sich der Nationalpark heute auf fast 68.100 Hektar in den böhmischen Bezirken Klatovy (Klattau), Prachatice (Prachatitz) und Český Krumlov (Krumau) aus. Zusammen mit dem benachbarten Bayerischen Wald bildet der Šumava – oder auch Böhmerwald – das „grüne Dach Europas“, das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas. Mit einem fast 900 Kilometer langen Wegenetz ist der Nationalpark Šumava zudem eine der touristischen Topadressen in Tschechien. | ||
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+ | Die EUROPARC-Vereinigung ist die Dachorganisation der Nationalparks, | ||
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+ | =====Auf den Spuren der Arche ===== | ||
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+ | Wanderer feiern Andacht an der [[Glasarche]] am Lusen | ||
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+ | Bei strahlendem Sonnenschein hat sich kürzlich eine Gruppe von mehr als 20 Wanderern an der Fredenbrücke getroffen, um gemeinsam entlang der Großen Ohe und durch das Teufelsloch die Glasarche am Lusen zu besuchen. Begleitet wurde die Gruppe von Lukas Laux, dem Bildungsreferenten des Nationalparks Bayerischer Wald, den Pfarrern Sonja Schuster aus Grafenau und Uwe Krause aus dem Sauerland sowie der Künstlerin Gretel Eisch aus Frauenau. | ||
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+ | An fünf ausgesuchten Zwischenstopps wurden Interpretationen zu Holzschnitten vorgelesen, die Gretel Eisch von 2003 bis 2009 von der Glasarche gefertigt hatte. Dabei zeigte sich, dass viele der Wünsche und Hoffnungen von damals für den Wald im Zusammenhang mit der Glasarche in Erfüllung gegangen sind. Einige jedoch auch nicht. | ||
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+ | Es wurde auch klar, dass die Arche als Symbol immer noch Kraft genug hat, um selbst die großen Anliegen unserer Zeit aufzugreifen: | ||
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+ | Gretel Eisch selbst empfand die Interpretationen der beiden Pfarrer zu ihren alten Holzschnitten als „wunderbare Bereicherung“. An der Glasarche angekommen, wurden die Wanderer mit einem Saxophon-Ständchen von FÖJler Franz Riedel begrüßt und zu einer Brotzeit von der Commerzbank-Umweltpraktikantin Stefanie Jessolat eingeladen. Trotz des an der Glasarche scharf blasenden Windes gab es noch eine Andacht mit musikalischer Untermalung, | ||
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+ | Am Ende konnte noch das Buch „Geborgen in der Arche“, das in der Reihe „Kunst in der Kirche“ erschienen ist, erworben werden. Autor Uwe Krause war bei Recherchen auf die Holzschnitte von Gretel Eisch gestoßen und so fasziniert von ihren erzählerischen Bildern, dass er ein Büchlein mit Holzschnitten von Gretel Eisch und eigenen meditativen Texten zusammenstellte. | ||
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+ | =====Projekttag der 10. Klassen: Ein zentrales Standbein der Zusammenarbeit zwischen Nationalpark und Gymnasium Zwiesel ===== | ||
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+ | Die komplette Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums Zwiesel nutzte die Zeit vor den Sommerferien für einen Biologie-Unterricht der besonderen Art: Sie besuchten den Nationalpark und erkundeten bei einem Projekttag das Ökosystem Wald direkt vor Ort. Die Veranstaltung fand heuer zum vierten Mal in Folge statt. | ||
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+ | Der Wald als Ökosystem ist einer der Schwerpunkte des Biologie-Unterrichts der 10. Klassen im Gymnasium. Warum aber dieses Thema ausschließlich im Klassenzimmer behandeln, wenn man nicht nur den Wald, sondern sogar einen Wald-Nationalpark vor der Haustür hat? Das dachte sich Biologie-Lehrerin Ingeborg Schmidt bereits vor vier Jahren. Seit 2012 besucht deshalb auf ihre Initiative hin jedes Jahr die jeweilige 10. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Zwiesel den Nationalpark und erforscht bei einem aufwändig organisierten und intensiv betreuten Projekttag die Besonderheiten der Nationalparkwälder. | ||
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+ | Insgesamt 75 Schüler nahmen dieses Mal an der Veranstaltung teil und erlebten gemeinsam mit ihren Lehrern Frau Tröger und Herrn Eckl in fünf verschiedenen Stationen hautnah die großen und kleinen Bewohner des Waldes im Nationalpark sowie deren vielfältige Vernetzung untereinander. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, | ||
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+ | Mykologe Heinrich Holzer ließ die Schüler in die geheimnisvolle Welt der Pilze eintauchen. Hier lernten sie nicht nur die Rolle dieser Fadenwesen im Ökosystem Wald, sondern auch deren Arten- und Formenvielfalt kennen. Darüber hinaus erfuhren sie, dass der Nationalparke Heimat für eine ganze Reihe von seltenen und bedrohten Pilzarten ist, die beispielsweise an abgestorbenen Bäumen leben und in Wirtschaftswäldern fehlen. | ||
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+ | Doch nicht nur Pilze, sondern auch verschiedene Käferarten sind auf Totholz spezialisiert. Dies stellten die Schüler bei der Station von Nationalpark-Waldführer Herbert Linsmeier fest, der anschaulich erklärte, warum der Nationalpark in der Bayern-Liga der Totholzkäfer ganz vorne mitspielt: 14 Urwaldrelikte sind hier aktuell nachgewiesen, | ||
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+ | Abgerundet wurde der Tag durch einen Vortrag, bei dem der Nationalpark mit seiner Naturausstattung und Zielsetzung vorgestellt wurde. Nach fünf kurzweiligen Stunden waren sich alle Beteiligten einig, dass die gelungene Veranstaltung ein wichtiges Standbein in der Zusammenarbeit zwischen dem Gymnasium Zwiesel und dem Nationalpark darstellt und deshalb auch zukünftig beibehalten werden soll. | ||
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+ | =====Fahrtziel Natur – eine hervorragende Werbeplattform für nachhaltigen Tourismus ===== | ||
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+ | Regionale Fahrtziel Natur-Trägergruppe spricht sich deutlich für eine Beteiligung beim Fahrtziel-Natur-Award aus. | ||
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+ | In der Kooperation Fahrtziel Natur engagieren sich BUND, NABU, VCD und Deutsche Bahn für nachhaltigen Tourismus und klimafreundliches Reisen. 22 Schutzgebiets-Regionen in Deutschland, | ||
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+ | Schon einmal ging der mit 25.000 Euro dotierte Award in den Bayerischen Wald. 2009 zeigten der Nationalpark und Naturpark gemeinsam mit dem Nationalparkverkehrskonzept auf, wie Urlauber, Tagesgäste und Einheimische mit „Igelbus und Bayerwald-Ticket“ die Region ohne Auto erfahren können. Nach einer verstrichenen Wartefrist hat der Bayerische Wald nun wieder die Chance, sich zu bewerben. Aber was bringt eine Bewerbung den Tourismusakteuren vor Ort? Lohnt sich der große Aufwand einer Bewerbung? | ||
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+ | Von links: Hartwig Löfflmann, Geschäftsführer Naturpark; Christina Wibmer, Projektumsetzung Fahrtziel-Natur-Award; | ||
+ | (Foto: Naturpark Bayerischer Wald).}} | ||
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+ | Jochen Stieglmeier, | ||
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+ | Auch wenn die Anforderungen für eine Bewerbung sehr hoch sind, erhofft man sich dennoch gute Chancen, denn seit dem letzten Sieg hat sich vieles zum Positiven entwickelt: Das Bayerwald-Ticket wurde um GUTi, dem Gästeservice Umwelt-Ticket, | ||
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+ | =====Ein Haus macht Schule ===== | ||
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+ | Jugendwaldheim „Wessely-Haus“ – Fernseher aus, Natur an! | ||
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+ | Staatsminister Dr. Hans Eisenmann sprach schon in den 70er Jahren davon, dass es nötig sei, der Jugend, die von den Errungenschaften der modernen Gesellschaft geprägt werde, den Lebensraum Wald zu erschließen. Also: Handys aus, Fernseher Fehlanzeige. Im Jugendwaldheim gestaltet die Natur das Programm. | ||
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+ | Maria Sperl, Rektorin der Grundschule in Bad Kötzting, ist zum wiederholten Male hier. Zusammen mit weiteren Lehrkräften und 34 Kindern aus ihren vierten Klassen und von der Stufe 4/5 des benachbarten Förderzentrums. Eine Hälfte von ihnen ist gerade in der Felswandergebiet unterwegs und staunt dort über die gewaltigen Felsbastionen. Die andere Hälfte macht Programm am Haus. Ein buntes Fallschirmtuch wird zum Gemeinschaftserlebnis und weitere Spiele sorgen für jede Menge Spaß. „Bei und in Bewegung sind alle gleich“, sagt Maria Sperl. Berührungsängste werden abgebaut und unterschiedliche Stärken werden statt vermeintlicher Schwächen er- und anerkannt. Letzte Woche haben sie miteinander musiziert. Auch das klappt bestens. Der inklusive Gedanke wird großgeschrieben. Ideal ist, dass die beiden Schulen in Bad Kötzting sich in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. Keine Berührungsängste am Pausenhof und der Wechsel in Regelklassen oder die Entscheidung für mehr Förderung sind bei enger Verzahnung auch viel selbstverständlicher. | ||
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+ | Eine noch dichtere Packung für gegenseitigen Respekt gibt es in einer Woche Jugendwaldheim. Bei dem bunten Gewusel unter dem Fallschirmtuch könnte man echt nicht sagen, wer welcher „Schultyp“ ist. Kurz vor dem Übertritt ist gerade eine sehr sensible Zeit, was die Selbstfindung betrifft. Da hält Maria Sperl auch so eine Kennenlernphase für sehr wichtig. Die gewohnte Ablenkung ist dagegen rar. Eine Art Medienfasten wird strikt durchgezogen. Und siehe da: Den Kindern fehlt nichts. Bis auf die üblichen „Heimwehwehchen“. Aber mal selbst die Betten beziehen , verantwortlich sein für Müllvermeidung und -trennung, sich ohne „Elterns“ Stütze durch den ganzen Tag zu bringen, das baut gleich mächtig auf. | ||
+ | Und dann ist da natürlich noch das einzigartige Programm. Mal auf den Baumwipfelpfad -super. Mal durch den Wald - abenteuerlich. Elche im Tierfreigelände - Na so was! Schaurige Geschichten am Lagerfeuer; großer Grusel und Gänsehaut. Und mal auf den Lusen; gemeinsam fast wie Mount Everest für kurze Beine. Da bleiben viele Erinnerungen hängen, die sich auch mit dem umweltpädagogischen Anspruch des Hauses verbinden. Denn sie sind draußen, sie bekommen 1:1-Heimat- und Sachkundeunterricht, | ||
+ | Rita Gaidies, Leiterin des Jugendwaldheims, | ||
+ | Die Tage sind angefüllt bis zum Rand, sagt Maria Sperl mit Kreativität, | ||
+ | In 40 Jahren Jugendwaldheim waren mittlerweile knapp 50 000 junge Menschen hier zu Gast. Und auch die Bad Kötztinger werden wieder kommen. | ||
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+ | =====Erster Elch im Nationalparkgebiet per Fotofalle dokumentiert ===== | ||
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+ | Bild des Monats Juni aus dem Nationalpark Bayerischer Wald | ||
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+ | Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung konnten kürzlich einen jungen Elchbullen in der Nähe von [[Buchenau]] mit einer Fotofalle dokumentieren. Zwei Tage zuvor wurde eine Elchbeobachtung auf der Nationalparkbasisstraße zwischen [[Waldhäuser]] und [[Guglöd]] gemeldet - ob es sich um das gleiche Tier handelt konnte nicht geklärt werden. Bei den Aufnahmen handelt es sich um den ersten gesicherten Nachweis eines Elches im Nationalpark. Bislang lagen nur Sichtbeobachtungen von Nationalparkbesuchern vor. | ||
+ | Von der kleinen Elchpopulation südlich des Moldaustausees, | ||
+ | Das Bild des Monats – Was ist das? Jeden Monat stellt die Nationalparkverwaltung einen besonderen Moment aus Deutschlands ältestem Nationalpark mit einem Foto vor. Viel Vergnügen mit besonders Schönem oder Bemerkenswertem aus dem Nationalpark Bayerischer Wald! | ||
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+ | Siehe dazu auch unsere Wikiseite " | ||
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+ | =====Echt wild - Erster genetischer Nachweis Europäischer Wildkatzen im Nationalpark Bayerischer Wald===== | ||
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+ | Das Vorkommen der Europäischen Wildkatze im Bayerischen Wald gilt seit fast 170 Jahren als erloschen; im Rahmen des Fotofallen-Monitorings werden im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald seit ein paar Jahren jedoch mit zunehmender Häufigkeit wildfarbene Katzen beobachtet. Durch den Einsatz von mit Baldrian beköderten Lockstöcken gelang es jetzt erstmals, Haarproben einzusammeln, | ||
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+ | „Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir mit der Wildkatze nach dem Luchs einen weiteren ‚Rückkehrer‘ begrüßen können, der im Nationalpark den geeigneten Rückzugsraum gefunden hat, der zum Überleben dieser extrem scheuen und gefährdeten Tiere in Bayern und Deutschland beiträgt“, | ||
+ | Der genetische Nachweis der Europäischen Wildkatze im Nationalpark gilt – trotz der Hinweise aus dem Fotofallen-Monitoring, | ||
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+ | Die genetische Analyse der Wildkatzenhaare, | ||
+ | Die Europäische Wildkatze ist eine von vier Wildkatzen-Unterarten, | ||
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+ | Siehe dazu auch unsere Wikiseite " | ||
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+ | =====Langzeitstudie zu Borkenkäfer-Effekt im Nationalpark Bayerischer Wald zeigt, dass Trinkwasserqualität ausgezeichnet bleibt und die Artenvielfalt steigt===== | ||
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+ | Forscher konnten anhand einer Studie über einen Zeitraum von 28 Jahren zeigen, dass die Trinkwasserqualität in Fließgewässern, | ||
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+ | Natürliche Störungen in Wäldern – zum Beispiel durch Stürme oder Insekten – nehmen bedingt durch den Klimawandel weltweit zu. In Nationalparken, | ||
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+ | In einer fachübergreifenden Studie werteten Wissenschaftler des Nationalparks sowie nationale und internationale Experten jetzt einen umfangreichen Datensatz über 28 Jahre Gewässer-Monitoring in dem rund 20 km² großen Wassereinzugsgebiet der Großen Ohe aus, das neben den in Bächen abfließenden Oberflächenwasser auch das Sicker- und Grundwasser berücksichtigte. Mit einem Höhengradienten zwischen 770 und 1.447 Metern über N. N. repräsentiert das Untersuchungsgebiet ein typisches Bergbachsystem im für die Region charakteristischen Bergmischwald. Nach Lage und Größe des Einzugsgebietes sind die Große Ohe und ihre zuführenden Quellbäche zudem repräsentativ für Gewässer, wie sie typischerweise von Nationalpark-Gemeinden und von der Wasserversorgung Bayerischer Wald (Talsperre Frauenau) für Trinkwassergewinnung genutzt werden. Eine Fichtendominanz von 70 % machte das Gebiet außerdem zu einem Areal mit hohem Borkenkäfer-Befallsrisiko, | ||
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+ | Das großflächige Altfichtensterben durch Borkenkäfer-Befall hinterließ zwar ein messbares Nitrat-Signal im Oberflächenwasser des Untersuchungsgebietes. Allerdings handelte es sich dabei in der Regel um Konzentrationsschwankungen von jeweils wenigen Milligramm pro Liter mit Konzentrationsspitzen bis zu 10 mg/l. Die höchste während des gesamten Untersuchungszeitraums gemessene Nitratkonzentration von 25 mg/l trat nur in einem einzigen Jahr und nur in einem kleinen Quellbach auf. Auch im untersuchten Grundwasser, | ||
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+ | „Unsere Beobachtungen über einen so langen Zeitraum machen deutlich: Die Versorgung mit sehr gutem Trinkwasser aus dem Nationalpark ist zu jeder Zeit gewährleistet; | ||
+ | Um die Auswirkungen des Borkenkäferbefalls auf die Artenvielfalt zu untersuchen, | ||
+ | „Zwei der wichtigsten Kernaufgaben von Schutzgebieten sind die Bewahrung und Förderung der Biodiversität sowie die Sicherstellung von sogenannten Ökosystemdienstleistungen, | ||
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+ | Fragen zu der Studie beantworten: | ||
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+ | Burkard Beudert | Fachgebiete Integriertes Ökosystemmonitoring, | ||
+ | Tel.: Tel. 08552 – 9600 147 | Mobil: 0151 – 12 10 74 97 | ||
+ | | Email: burkhard.beudert@npv-bw.bayern.de | ||
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+ | Dr. Jörg Müller | Stellv. Nationalparkleiter und Leiter des Sachgebiets Naturschutz und Forschung, Tel. 08552 – 9600 179 | Mobil 0160 – 90 96 64 75 | E-Mail: joerg.mueller@npv-bw.bayern.de | ||
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+ | Schauen Sie sich zu diesem Thema auch unsere Wikiseiten | ||
+ | [[auswirkungen_des_borkenkaefers_im_nationalpark_bayerischer_wald|Auswirkungen des Borkenkäferbefalls im Nationalpark Bayerischer Wald]] und [[kampf_gegen_den_borkenkaefer|Kampf gegen den Borkenkäfer]] an! | ||
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+ | =====Käfer-Rarität im Nationalpark Bayerischer Wald entdeckt===== | ||
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+ | Im Rahmen eines Forschungsprojektes zu Totholz und Artenvielfalt im Nationalpark Bayerischer Wald konnte kürzlich erstmals der Reitters Rindenkäfer Synchita separanda nachgewiesen werden, der nach der bundesdeutschen Roten Liste akut vom Aussterben bedroht ist. Mit nun insgesamt 16 dokumentierten seltenen Käferarten, | ||
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+ | Gefunden wurde das seltene Insekt, das 1998 noch als ausgestorben/ | ||
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+ | „So unscheinbar der Reitters Rindenkäfer dem Laien auch erscheinen mag – für uns Waldökologen ist sein Fund eine kleine Sensation, nicht nur, weil er so superselten ist, sondern weil er uns auch wertvolle Rückschlüsse über den Lebensraum ermöglicht, | ||
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+ | Mit seiner eindrucksvollen Liste an seltenen Urwaldreliktkäfern ist das Großschutzgebiet an der tschechischen Grenze Spitzenreiter in der Rangliste von aus ökologischer Sicht besonders wertvollen Wäldern in Bayern, die sich alle durch hohe Artenvielfalt und im Management durch den Schutz von möglichst ursprünglichen Lebensraumbedingungen auszeichnen, | ||
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+ | Die Bedeutung von Totholz für die Artenvielfalt und den Nährstoffhaushalt von Waldökosystemen sowie die Wirkmechanismen verschiedener Totholzkriterien, | ||
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+ | Fragen zu dem Käferfund und der Totholzstudie beantwortet: | ||
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+ | Dr. Jörg Müller | Stellv. Nationalparkleiter und Leiter des Sachgebiets Naturschutz und Forschung | ||
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+ | Tel. 08552 – 9600 179 | Mobil 0160 – 90 96 64 75 | ||
+ | E-Mail: joerg.mueller@npv-bw.bayern.de | ||
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+ | Schauen Sie auch auf unsere Waidlerwiki-Seiten [[Borkenkäfer]] | ||
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+ | =====Rückblick auf erfolgreiche gemeinsame Inklusionsarbeit 2014===== | ||
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+ | Nationalpark übergibt „Inklusionskalender“ an Kooperationspartner | ||
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+ | Seit einigen Jahren engagiert sich der Nationalpark Bayerischer Wald gemeinsam mit verschiedenen Einrichtungen der Caritas im Bereich Inklusion – also der Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung. Highlight im Jahr 2014 war die erfolgreiche Restauration des historischen Backofens an der Tummelplatzhütte gemeinsam mit den Wolfsteiner Caritas-Werkstätten in Freyung. Aus den Fotos, die während des Projekts entstanden, wurde nun ein Kalender für das Jahr 2015 zusammengestellt und mit Bildern aus früheren gemeinsamen Inklusionsprojekten ergänzt. Anfang der Woche überreichte Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl den Kalender als Dank für die hervorragende Zusammenarbeit im Jahr 2014 an Vertreter der Wolfsteiner Werkstätten und des Caritas-Wohnheims Spiegelau sowie an Sebastian Gruber, Landrat von Freyung-Grafenau. | ||
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+ | „Mit dem Nationalpark Bayerischer Wald und den Caritas-Einrichtungen im Landkreis Freyung-Grafenau, | ||
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+ | Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl fügte hinzu: „Es gehört zu den aktuellen Aufgaben der Nationalparkverwaltung, | ||
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+ | „Die Inklusionsprojekte im Nationalpark sind eine wertvolle Schnittstelle von Menschen mit und ohne Behinderung, | ||
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+ | =====Luchse machen Mittagspause===== | ||
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+ | Zu welcher Tageszeit ein [[Luchs]] jagt und wie aktiv er ist, hängt vor allem vom Verhalten seiner wichtigsten Beutetiere und von seinen individuellen Eigenschaften ab. Die Lichtverhältnisse dagegen spielen für das grundlegende Verhaltensmuster keine entscheidende Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die ein internationales Forscherteam um den Wildtierbiologen Dr. Marco Heurich jetzt im Fachmagazin „PLOS ONE“ veröffentlicht hat (doi: | ||
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+ | Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben 38 wildlebende Luchse mit GPS-Halsbändern und Bewegungssensoren ausgestattet. Die Untersuchungsgebiete liegen zwischen Zentraleuropa und dem nördlichen Skandinavien, | ||
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+ | Wichtiger für die Erklärung der Aktivitätsmuster sind der Studie zufolge individuelle Eigenschaften der Tiere: Heranwachsende Luchse sind aktiver als erwachsene, bei den erwachsenen wiederum zeigen die männlichen eine höhere Aktivität als die weiblichen. Außerdem bewegen sich die Raubkatzen im Frühling und Sommer mehr als im Herbst und Winter, und je weiter im Norden sie leben, desto größer sind ihre Reviere – was sich in höherer Aktivität niederschlägt. Zu welcher Tageszeit sie auf die Jagd gehen, wird vom Verhalten ihrer Beutetiere bestimmt. In polaren Regionen ist der Höhepunkt der Aktivität in der Dämmerung weniger stark ausgeprägt. Dies entspricht dem Verhaltensmuster von Rentieren, die außerhalb ihrer Schlafphasen ein gleichmäßiges Bewegungsprofil zeigen. In Zentraleuropa dagegen hat das Forscherteam eine maximale Aktivität in der Dämmerung festgestellt – bei Luchsen ebenso wie bei Rehen. „Die Ergebnisse dieser Studie sind ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der Lebensweise von Raubtieren in unserer Landschaft“, | ||
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+ | Marco Heurich ist Lehrbeauftragter am Institut für Forstwissenschaften der Universität Freiburg, wo er an der Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement bei Prof. Dr. Ilse Storch an seiner Habilitation arbeitet. Zudem ist er stellvertretender Leiter des Sachgebiets „Naturschutz und Forschung“ des Nationalparks Bayerischer Wald. An dem Projekt beteiligt sind außerdem die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Schwedische Universität für Agrarwissenschaften, | ||
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+ | Fragen zu der Studie beantwortet: | ||
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+ | Dr. Marco Heurich | ||
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+ | Professor für Wildtierökologie und Wildtiermanagement, | ||
+ | Stellvertretender Leiter des Sachgebiets „Naturschutz und Forschung“, | ||
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+ | Tel.: 08552 – 9600 136 | mobil: 0175 – 2622 823 | E-Mail: marco.heurich@npv-bw.bayern.de | ||
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+ | =====Lehrerkollegium der Mittelschule Zwiesel im Waldgeschichtlichen Museum in St. Oswald===== | ||
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+ | **Gelebte Partnerschaft: | ||
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+ | Die Mittelschule Zwiesel, seit 2011 offizielle Partnerschule des Nationalparks Bayerischer Wald, pflegt ihre Kooperation mit dem Großschutzgebiet vor ihrer Haustür intensiv. So nutzte vergangene Woche das komplette Lehrerkollegium seinen pädagogischen Tag als Lehrerfortbildung im [[waldgeschichtliches_museum_sankt_oswald|Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald]]. | ||
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+ | Wolfgang Bäuml, Kulturbeauftragter des Nationalparks Bayerischer Wald, führte die 24-köpfige Gruppe durch das 2013 neu eröffnete Museum, das in drei gänzlich neu konzipierten, | ||
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+ | „Die zahlreichen Aktionen, die wir alljährlich gemeinsam durchführen, | ||
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+ | Die Mittelschule Zwiesel gehört zu den dienstältesten Nationalpark-Schulen und hat dieses Kooperations-Projekt vor drei Jahren auch mit angestoßen. Mittlerweile haben über 1200 Zwieseler Schüler im Rahmen von unterschiedlichsten Projekten und Aktionen den Nationalpark besucht. | ||
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+ | Auch Lehrer der Heinz-Theuerjahr-Schule Neuschönau sowie der gerade erst als Nationalpark-Schule ausgezeichneten Don Bosco-Schule Grafenau nutzten in der vergangenen Woche die Gelegenheit zu einer Lehrerfortbildung im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald. | ||
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+ | Für das Schuljahr 2014 / 2015 hält das exklusive Fortbildungsprogramm des Nationalparks für Lehrer der insgesamt sechs Nationalpark-Schulen einen Fortbildungs-Katalog mit acht fachlichen und fachdidaktischen Angeboten bereit, die den Lehrern die Möglichkeit bieten, sich mit den Angeboten und der Zielsetzung des Nationalparks vertieft auseinander zu setzen. Die Bandbreite reicht dabei vom Kennenlernen der verschiedenen Bildungseinrichtungen des Nationalparks über die Vorstellung aktueller Forschungs- und Naturschutzprojekte bis hin zu einer Wanderung mit Nationalpark-Leiter Dr. Leibl. | ||
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+ | =====„Aber schee is trotzdem g’wen“ – Erzählcafé zum Leben der Holzhauer im Bayerischen Wald fand großen Anklang===== | ||
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+ | Gut 120 Gäste – etwa dreimal mehr als sonst – hatten sich zum Erzählcafé im [[Glasmuseum Frauenau]] eingefunden, | ||
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+ | Drexler, Robert Schmid und Mario Schmid (Foto: NPV Bayerischer Wald)}} | ||
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+ | Bis Anfang der 1970er Jahre wurde in den Forstämtern des jetzigen Nationalparkgebiets das im Sommer vorbereitete Holz im Winter mit von Menschenkraft gezogenen Schlitten ins Tal zu den Lagerplätzen gebracht, von wo aus es dann von Lastwagen weitertransportiert werden konnte. Im Erzählcafé erläuterte Hermann Ganserer den Besuchern, wie diese Schlitten gebaut waren und wie sie funktionierten. Zur besseren Anschauung hatte er einen Original-Schlitten mit dabei. Die Zuhörer erfuhren, dass es in der Region unterschiedliche Bautypen gab: den Böhmischen, | ||
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+ | „Wia bei der russisch‘n Eisenbahn mit ihren Breitspur-Schienen“, | ||
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+ | Johann Woldrich ging auf die Arbeit auf den Schlittenzugbahnen ein. „Wenn’s in der Nacht wieder viel g‘schneit hat, mussten die Holzhauer zunächst die gesamte Bahn bis zum Rachel ausschaufeln“, | ||
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+ | Besonders schwer wurde die Arbeit, wenn ein Schlitten umkippte und das Holz hangabwärts rollte. Dann mussten die langen Stämme oder das Scheitholz wieder zum Schlitten hochgeschleppt und aufgeladen werden. „Bis zu 40 Zentner hatten die Waldarbeiter hinter sich auf den Schlitten gepackt; schwere Unglücke blieben da leider nicht aus“, erzählte Otto Schettl. | ||
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+ | Karl Heidenreich, | ||
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+ | Holzhauer arbeiteten im Akkord. „Nach 14 Tagen bekamen sie im Wirtshaus ihr Geld“, berichtete Hermann Ganserer. Oft waren die Frauen mit dabei, die genau darauf schauten, wie viel ihr Ehemann im Vergleich zu den anderen Holzhauern bekam. Bekam einer weniger Lohn als andere, begründete er dies gegenüber seiner Frau mit besonders schweren Arbeitsbedingungen, | ||
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+ | Abgerundet wurde das Erzählcafé durch eine Diaschau von Max Drexler aus Buchenau, der aus seinem großen Fotoarchiv eine Reihe von historischen Aufnahmen von den Buchenauer Holzhauern in Aktion mitgebracht hatte, unter anderem von Hans Woldrich, Max Drexler senior und Karl Hofmann. | ||
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+ | Erzählcafés rund um die Geschichte und die Traditionen der Menschen im jetzigen Nationalparkgebiet finden in loser Folge seit 2007 statt. „Wir möchten damit insbesondere ältere Menschen aus der Region ansprechen und ihren Geschichten und Erfahrungen zum Leben in und mit dem Wald eine Plattform bieten. Natürlich freuen wir uns auch, wenn jüngere Menschen teilnehmen und für sie so die Alltagsgeschichte ihrer Heimat lebendig wird“, so Sabine Eisch, Mitarbeiterin der Nationalparkverwaltung und Initiatorin der Erzählcafés. „Die besonders rege Beteiligung in diesem Jahr freut uns sehr und zeigt, wie gut das Format mittlerweile angenommen wird“, so Eisch weiter. Auch die Vertreter des Waldvereins, | ||
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+ | =====Wertvolle Heimatpflege, | ||
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+ | Anfang Oktober nutzen die Hauptakteure – Vertreter des Nationalparks Bayerischer Wald, der Wolfsteiner Werkstätten in Freyung und des Heimatvereins d' | ||
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+ | „Die Möglichkeit, | ||
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+ | Seit 2008 finden in loser Folge Bürgerfeste bei der Tummelplatzhütte statt, in denen die Geschichte des dortigen ehemaligen Sommersammelplatzes für Weidevieh für die Allgemeinheit lebendig wird. Anlass ist in der Regel ein besonderer Ausbau- oder Renovierungsschritt an dem idyllisch zwischen Mauth und dem Lusen gelegenen Kulturdenkmal, | ||
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+ | =====Damit im Ernstfall alles glatt läuft ===== | ||
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+ | **Nationalpark und örtliche Einsatzkräfte trainieren reibungsloses Zusammenspiel bei Bergrettung** | ||
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+ | Waldarbeit im Nationalpark Bayerischer Wald ist ein großes Betätigungsfeld. Das Spektrum reicht von Instandsetzung und Sicherung des Wegenetzes bis hin zu klassischen forstlichen Tätigkeiten, | ||
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+ | Angenommen wurde jeweils ein Arbeitsunfall, | ||
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+ | Beide Gruppen bewerkstelligten dies kompetent und umsichtig, unter anderem durch Aktivieren eines vor Ort mit Holzrücken beschäftigten Forstunternehmers als zusätzlicher Helfer sowie durch telefonische Einbindung weiterer Nationalparkkollegen. Das BRK und die Bergwacht, die von der zuständigen Leitstelle verständigt worden waren, konnten den Einsatzort am Kleinfalkenstein in weniger als 20 Minuten nach der Alarmierung erreichen; im Bereich Kuhhütten bei [[Finsterau]] waren die Rettungskräfte in 20 – 30 Minuten vor Ort. Am Unfallort wurde der „Verletzte“ dann professionell durch die Sanitäter versorgt und anschließend in die Gebirgstrage der Bergwacht gelegt, von den Helfern zur Forststraße transportiert und in den Rettungswagen umgebettet. | ||
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+ | Rettungsübungen mit unterschiedlichen Szenarien und für verschiedene Zielgruppen der Nationalpark-Mitarbeiterschaft finden jährlich statt. Reinhold Weinberger, stellvertretender Leiter des Nationalparksachgebietes Wald- und Flächenmanagement und Organisator der Rettungsübungen: | ||
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+ | =====Erfolgreiche Gemeinschaftsaktion zur Schachtenpflege 2014 ===== | ||
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+ | **Leibl: „Ohne den Wald-Verein gäbe es die Schachten nicht mehr“** | ||
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+ | Gut 70 freiwillige Helfer trafen sich zur alljährlichen Pflege der Schachten im Erweiterungsgebiet des Nationalparks Bayerischer Wald, bei der seit nunmehr 12 Jahren zur Offenhaltung der historischen Waldweiden Büsche und Bäume entfernt werden. Der rund fünfstündige Arbeitseinsatz wurde diesmal von den Sektionen Lindberg, Mitterfels, Passau, Regen und Spiegelau des Bayerischer Wald-Vereins, | ||
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+ | Die alljährliche Schachtenbegehung im Vorfeld der Pflegeaktion nutzten einige Mitglieder des Bayerischer Wald-Vereins, | ||
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+ | Nach der Abschlussbesprechung am Mittag belohnte das traditionelle gemütliche Beisammensein am Schachtenhaus die harte Arbeit, bei dem der Bayerischer Wald-Verein für das leibliche Wohl und die Gruppe Kirchahöh-Musi für musikalische Umrahmung sorgte. | ||
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+ | In einem kurzen Grußwort bedankte sich Georg Pletl, 1. Vorsitzender des Bayerischer Wald-Vereins, | ||
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+ | Für ein besonderes Dankeschön an die Organisatoren sorgten der Glaskünstler Klaus Büchler, Träger des Kulturpreises 1999 des Bayerischer Wald-Vereins, | ||
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+ | Ehrenamtliche Aktionen zur Schachtenpflege gibt es seit 2003. Gepflegt werden – je nach Bedarf – fünf Schachten, wobei einige Sektionen des Bayerischer Wald-Vereins sowie andere beteiligte Vereine Pflegepatenschaften übernommen haben: die Sektion Regen für den Jährling-Schachten, | ||
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+ | Da der Pfegebedarf für die einzelnen Schachten von Jahr zu Jahr unterschiedlich ist, findet im Vorfeld der Pflegeaktion jedes Mal eine Schachtenbegehung statt, bei der Wald-Vereins-Mitglieder gemeinsam mit Nationalparkvertretern eine Bestandsaufnahme machen und einen Pflegeplan mit Schwerpunkten für die aktuell anstehende Aktion erstellen. In diesem Jahr nutzten der Naturschutzbeiratsvorsitzende Jungwirth, der 1. Wald-Vereinsvorsitzende Pletl, Haymo Richter als Vorsitzender des Kultur- und Presseausschusses sowie einige Vertreter der Sektionen Regen, Lindberg und Mitterfels die Gelegenheit, | ||
+ | Leibl erläuterte den Vorschlag der Nationalparkverwaltung, | ||
+ | Georg Jungwirth zeigte sich bei der Ortseinsicht von der bereits bestehenden Verjüngung am Lackaberg beindruckt. „Der Vorschlag der Nationalparkverwaltung hat Hand und Fuß“, ging er auf die Naturzonenpläne für 2015 ein. „Sollte der Vorschlag die Zustimmung des kommunalen Nationalparkausschusses finden, halte ich ihn für die optimale Lösung. Ich kann die Initiative der Nationalparkverwaltung nur ausdrücklich unterstützen“, | ||
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+ | =====Internationaler Forschungsworkshop im Nationalpark Bayerischer Wald ===== | ||
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+ | Fachtagung im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald zu neusten Methoden der 3D-Ökosystemkartierung mittels Laserfernerkundung. | ||
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+ | Kann man die traditionelle Waldinventur durch Laserstrahlmessungen ersetzen oder gar in Effizienz und Aussagekraft verbessern? Diese und viele andere spannenden Fragen rings um den Einsatz neuster Fernerkundungstechnologien zur Kartierung und Analyse von Landökosystemen waren Thema des internationalen Forschungsworkshops im Nationalpark Bayerischer Wald, zu dem 60 Wissenschaftler aus fünf Kontinenten angereist waren. | ||
+ | |||
+ | Die über 30 Fachvorträge der Tagung gaben einen Überblick zum aktuellen Stand der Technik, insbesondere der Laserscanningmethoden, | ||
+ | Geleitet wurde der Workshop von Prof. Dr. Peter Krzystek, Leiter des Labors für Photogrammetrie und Fernerkundung der Hochschule München, und Dr. Marco Heurich, stellvertretender Leiter des Sachgebiets „Naturschutz und Forschung“ des Nationalparks Bayerischer Wald. Beide Forscher können auf eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich der Fernerkundung zurückblicken, | ||
+ | Zum Hintergrund: | ||
+ | Herkömmliche Waldinventuren sind zeitaufwändig, | ||
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+ | Inventuren mittels moderner Fernerkundungsmethoden bieten dagegen die Möglichkeit, | ||
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+ | Besonders leistungsstark ist die sogenannte LiDAr- (Abkürzung für engl. Light Detection and Ranging)-Technologie, | ||
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+ | Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Inventur erfolgt die Datenerfassung per Laserfernerkundung durch spezialisierte Firmen innerhalb weniger Tage und verursacht nur rund ein Fünftel der Kosten. Das Ergebnis ist eine umfangreiche Datenbasis, die aus lagegenau erfassten Oberschichtbäumen und deren Baumparametern besteht. Diese Daten sind nicht nur von großer Bedeutung für das aktuelle Management des Untersuchungsgebietes, | ||
+ | Experten erwarten daher, dass die Zukunft der Waldinventur im Einsatz von Laserscanningmethoden liegt und sie sich dadurch zu einem weit umfassenderen Werkzeug der Nachhaltssicherung als bisher in Naturschutz und Management natürlicher Ressourcen entwickelt. Auch der Nationalpark Bayerischer Wald hat im Jahr 2012 einen für Mitteleuropa einzigartigen Großversuch gestartet und speziell an seine Verhältnisse angepasste Laserscanning-Algorithmen auf die gesamte Parkfläche angewandt. Eine erste Auswertung der Daten wird gegen Jahresende vorliegen. | ||
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+ | =====Nationalpark Bayerischer Wald hat hohen Stellenwert für sanften Tourismus | ||
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+ | (Foto: NPV Bayerischer Wald) | ||
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+ | Umweltministerin Scharf beim **deutsch-tschechischen Ranger-Treffen der Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava am 19. September 2014** im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]]: | ||
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+ | Die Bewahrung der Naturschätze in Bayern ist eine entscheidende Zukunftsaufgabe. Besondere Bedeutung für den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt hat der Nationalpark Bayerischer Wald. Bei dem deutsch-tschechischen Ranger-Treffen der Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava zum Thema „Aufgaben und Ziele der Nationalparkwacht in grenzüberschreitenden Großschutzgebieten“ am 19. September 2014 im Nationalparkzentrum Falkenstein betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf: „Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Aushängeschild des Naturschutzes in Bayern und ein besonders wertvoller Naturschatz. Er ist Heimat einer einzigartigen Naturvielfalt mit über 2.500 Tierarten. Diesen Schatz müssen wir bewahren. Die Natur kennt keine Staatsgrenzen. Deshalb setzen wir auf die intensive Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Nachbarn. Die beiden Nationalparks sollen zu einem europäischen Schutzgebiet zusammenwachsen.“ | ||
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+ | Seit rund einem Viertel Jahrhundert pflegen beide Nationalparks eine intensive Zusammenarbeit. Zukünftig soll die Kooperation speziell der beiden Nationalparkwachten verstärkt werden: beispielsweise durch gemeinsame Gebietskontrollen und Monitoringprojekte sowie einen verbesserten Austausch bei der Umweltbildungsarbeit und Besucherinformation. „25 Ranger schützen die Natur und sie werben für die Natur. Sie leisten im Nationalpark Bayerischer Wald seit 40 Jahren unschätzbare Arbeit“, so Scharf. | ||
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+ | Der Nationalpark Bayerischer Wald hat große Bedeutung für Naturschutz, | ||
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+ | „Bayern lebt von seinen liebenswerten Landschaften. Wir wollen deshalb den sanften Tourismus stärken. So können die Menschen in den Regionen direkt von den Naturschönheiten vor ihrer Haustüre profitieren“, | ||
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+ | Im Jahr 1970 wurde im Bayerischen Wald der erste [[Nationalpark]] Deutschlands eröffnet. Unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“ kommen auf rund 24.000 Hektar 2.500 Tierarten und 800 höhere Pflanzenarten vor. Mit der Gründung des Nationalparks [[Šumava]] im Jahr 1991 entstand auf einer Fläche von insgesamt 95.000 Hektar – das entspricht der dreifachen Fläche von München – eines der größten Wald-Naturschutzgebiete in Mitteleuropa und gleichzeitig die größte nicht zerschnittene Waldfläche Mitteleuropas. | ||
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+ | ===== Grenzüberschreitende Forschung in Planung: Tschechische Wissenschaftler besuchten Nationalpark Bayrischer Wald===== | ||
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+ | Im August besuchte eine Forscherdelegation der Südböhmischen Universität Budweis unter Leitung von Prof. František Vácha, Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät, den [[Nationalpark|Nationalpark Bayerischer Wald]], um mit der Nationalparkleitung vorbereitende Gespräche für ein grenzüberschreitendes Forschungsprojekt zu führen. Im Fokus der geplanten Forschung, die aus EU-Mitteln finanziert werden soll, stehen die Themen Klima, Biodiversität und Wasserhaushalt in den Nationalparken Šumava und Bayerischer Wald. | ||
+ | Orientieren soll sich das neue grenzüberschreitende Forschungsvorhaben an dem von 2006 – 2011 im Nationalpark Bayerischer Wald durchgeführten BIOKLIM-Projekt, | ||
+ | Neben Prof. Vácha waren auch Prof. Hana Šantrůčková und Prof. Jaroslav Vrba, beide am Lehrstuhl Ökosystembiologie der Universität Budweis tätig, sowie Pavel Hubený, Leiter des Nationalparks Šumava, angereist, um mit Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl und Forschungsleiter Dr. Jörg Müller das anstehende Forschungsvorhaben zu besprechen und in Geländeexkursionen Forschungsstandorte des BIOKLIM-Projektes zu besichtigen. Darüber hinaus unterzeichneten die beiden Nationalparkleiter einen Kooperationsvertrag als Grundlage für die weitere gemeinsame Ausarbeitung und Durchführung des neuen Forschungsvorhabens. | ||
+ | Beide Seiten betonten anlässlich des Treffens die außerordentliche Bedeutung eines grenzüberschreitenden Forschungsansatzes, | ||
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+ | =====Nationalpark Šumava erinnert auf Infotafeln mit einmaligen Fotoalben an untergegangene Ortschaften===== | ||
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+ | **Infotafeln wurden in einer Feierstunde enthüllt** | ||
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+ | Untergegangene Ortschaften und die bewegte Geschichte ihrer Bewohner ist ein Thema, das mit der tschechischen Seite des Böhmerwalds engst verbunden ist. Im ganzen Gebiet gibt es fast Hundert Siedlungen, wo früher Dutzende Häuser | ||
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+ | Nur Wenigen fällt es heute ein, dass an vielen verlassenen Stellen keine Hundert Jahre zurück Häuser standen, in denen Leute lebten. Fast niemand weiss, wovon sie sich ernährten oder wofür sie lebten. Die Landschaft und ihre Besiedlung, aber auch ihre Einwohner und ihr Leben werden nun durch „historische Alben“ nähergebracht. | ||
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+ | Josef Štemberk, Autor des Projekts | ||
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+ | „Seit dem Beginn meiner Arbeit im Böhmerwald bin ich vielen Menschen begegnet, die sich intensiv mit der Geschichte dieser ehemaligen Gemeinden auseinandersetzten und viel Zeit und Mühe investierten. Einige sammeln historische Postkarten und Aufnahmen, andere Erzählungen oder andere Textformen und einige andere spürten den restlichen Spuren der Besiedlung in der Landschaft nach und versuchten ortsgenau Standorte alter Bauten zu erfassen. In unserem Projekt waren wir bemüht, dass alles zusammenzuführen, | ||
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+ | Die neuen Infotafeln sind auch in ihrer Form einmalig. Sie ähneln einer Theke, an der wie zufällig ein geöffnetes Fotoalbum liegt. An allen Stellen werden je vier Fotos präsentiert, | ||
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+ | Josef Štemberk: | ||
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+ | „Ein Foto sagt oft mehr als Tausend Worte. Die symbolische Form eines Fotoalbums haben wir gewählt um die Infotafel als Erinnerung an konkrete Menschen mit ihrem Schicksal zu gestalten. Nur mussten wir eine widerstandsfähige technische Lösung finden,so dass die Aufnahmen das ganze Jahr über im Freien verbleiben können. Ich hoffe, dass es uns mit modernen Materialien letztendlich gelungen ist.“ | ||
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+ | Marie Malá, die in Vorder-Waid geboren wurde: | ||
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+ | „Historisches Album des Böhmerwaldes zu den untergangenen Ortschaften ist eine gute Sache. Ich habe immer vor Augen, wie wir mit meiner Mutter oberhalb meines Geburtsortes Vorder-Waid saßen und beobachteten, | ||
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+ | Die Tafeln sind über den ganzen Nationalpark verstreut, vom Glöckelberg an der österreichischen Grenze bis zum Haidl am Ahornberg oberhalb von Bayerisch Eisenstein. | ||
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+ | Der Leiter der Nationalparkverwaltung Šumava Pavel Hubený: | ||
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+ | „Es ist nicht gut die wechselvolle Geschichte der letzten Jahrhunderte zu vergessen. Es überrascht immer wieder, dass an vielen Stellen unlängst wilde Natur war, dann hartes Leben, nach dem zweiten Weltkrieg eine verlassene Landschaft und jetzt ein Schutzgebiet. Diese Landschaft erinnert an die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und seiner Arbeit“ | ||
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+ | Das Projekt wurde im Rahmen des EU-Förderprogramms der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Freistaat Bayern-Tschechische Republik subventioniert und mit Hilfe des Projektpartners, | ||
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+ | Dr.Leibl Leiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald war von den Infotafeln, die er gemeinsam mit seinem Kollegen Hubený enthüllt hat, angetan: „Mit diesem tollen Projekt wird der Nationalpark Šumava bestimmt die Herzen vieler Bayerwaldler berühren“. | ||
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+ | Weitere Gäste aus Bayern wie Georg Plettl, Vorsitzender des Bayerischen Waldvereins, | ||
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+ | Weiterführende Informationen unter: | ||
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+ | [[http:// | ||
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+ | Vergleichsfotos ehemaliger Ortschaften und heutiger Landschaften in höherer Auflösung auf Anfrage. | ||
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+ | Správa NP a CHKO Šumava | ||
+ | 1. máje 260, 385 01 VIMPERK | ||
+ | mobil: +420 731 530 509 | ||
+ | e-mail: jan.dvorak@npsumava.cz | ||
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+ | [[http:// | ||
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+ | =====Neubürger mit Maske – Waschbär bereichert das Tier-Freigelände Lusen===== | ||
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+ | Seit kurzem hat das Tier-Freigelände im [[nationalparkzentrum_lusen|Nationalparkzentrums Lusen]] | ||
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+ | Der neu im Tier-Freigelände angesiedelte Waschbär stammt aus einem Tierheim und soll nun in seinem neuen zu Hause eine artgerechte Haltung genießen dürfen. Das Waschbärengehege erfüllt diesen Anspruch sehr gut: Als ausgezeichneter Kletterer kann der Waschbär die Baumgruppe in der Mitte des Geheges nutzen; für seine Badegewohnheiten steht ihm ein kleiner Stausee zur Verfügung. Zudem kann er an zwei kleinen Bachläufen selbstständig nach Krebsen und Insektenlarven suchen. Waschbären leben einzelgängerisch oder im Familienverband. Daneben kommen auch regelmäßig Gruppen mit bis zu vier erwachsenen männlichen Waschbären vor – eine Besonderheit in der Tierwelt. In Zukunft soll eine solche Männergruppe im Tier-Freigelände gezeigt werden und so wird der jetzt alleine gehaltene Waschbär entsprechend Gesellschaft bekommen; Nachwuchs ist jedoch dauerhaft nicht geplant. | ||
+ | Am besten zu beobachten ist der Waschbär gegen Abend, da er dämmerungs- und nachtaktiv ist. In kalten oder schneereichen Wintern halten Waschbären eine Winterruhe, während der sie ihre Aktivitäten stark reduzieren. Sie halten jedoch keinen echten Winterschlaf wie zum Beispiel Igel, und so dürfte der Neubürger im Tier-Freigelände bei milder Witterung auch während der Wintermonate für Besucher zu beobachten sein. | ||
+ | Die heutige Waschbärenpopulation Mitteleuropas geht im Wesentlichen auf zwei Freisetzungen in Deutschland zurück: Einer aktiven Ansiedlung 1934 am hessischen Edersee von lediglich zwei Paaren und ca. 20 nach einem Bombentreffer 1945 aus einer Waschbärenhaltung in Brandenburg entflohene Tiere. Mittlerweile kommt der Waschbär in ganz Deutschland flächendenkend und mit steigender Tendenz vor. In Bayern verdreifachte sich die Jagdstrecke in den letzten Jahren und beträgt zurzeit ca. 1000 Tiere pro Jahr. Waschbären sind damit – nicht zuletzt aufgrund ihrer großen Anpassungsfähigkeit – zu einem festen Faunenelement in Mitteleuropa geworden. | ||
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+ | Bislang liegen keine wissenschaftlichen Belege vor, dass Waschbären einen negativen Einfluss auf die Bestandszahlen anderer heimischer Tierarten wie zum Beispiel andere kleine Beutegreifer oder bodenbrütende Vogelarten haben. Die Waschbärhaltung im Nationalpark soll dennoch auf den artenschutzfachlich wichtigen Aspekt der Besiedlung heimischer Lebensräume durch Neobioten – dieser Begriff umfasst auch Neubürger aus dem Pflanzen- und Pilzreich – aufmerksam machen, zudenen bei uns beispielsweise auch der Marderhund, die Regenbogenforelle oder das Drüsige Springkraut zählen. Denn auch wenn sich der Waschbär eher unauffällig in die heimische Tierwelt integriert hat, geht von sich stark ausbreitenden Arten stets eine potenzielle Gefahr aus, heimische Arten zu verdrängen. | ||
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+ | =====Süß und selten: Nachwuchs bei den Przewalski-Pferden im Nationalpark Bayerischer Wald===== | ||
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+ | Gute Nachricht für den Artenschutz: | ||
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+ | „Oktobergeburten sind für Przewalski-Pferde nicht grade typisch, kommen aber dennoch vor. In freier Wildbahn wäre der kommende Winter eine Überlebensherausforderung für Herbstfohlen, | ||
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+ | Aktuell gibt es neben dem Leithengst und den beiden Jungtieren noch einen Junghengst vom letzten Jahr und sechs erwachsene Stuten in der in dieser Größe und Zusammensetzung durchaus typischen Przewalski-Familiengruppe. Alle Tiere gehören als Zuchtleihgaben entweder dem Münchener Tiergarten Hellabrunn oder dem Tiergarten Nürnberg, aus deren Zuchten die Gründungsmitglieder der Herde am Falkenstein stammen. Wo die beiden diesjährigen Fohlen untergebracht werden, entscheidet sich im Lauf des nächsten Jahres in Abstimmung mit anderen Przewalskihaltungen und dem zentral im Kölner Zoo geführten Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, | ||
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+ | Junghengste werden in der Regel in „Junggesellengruppen“ integriert, aus denen sich später Zuchthengste rekrutieren. Die junge Stute wird das Tierfreigelände vermutlich ebenfalls verlassen und in eine andere bestehende Herde eingegliedert. Eventuell werden aber auch beide Tiere für eines der Auswilderungsprojekte ausgewählt, | ||
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+ | Das Przewalski-Pferd ist die letzte überlebende Unterart des Wildpferdes, | ||
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+ | * siehe dazu auch ein wenige Wochen nach der Geburt im Tierfreigelände Falkenstein aufgenommenes Video: [[http:// | ||
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+ | =====Biber bauen Burg am Schwellhäusl-Teich===== | ||
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+ | Seit wenigen Wochen haben die Lettenmaiers, | ||
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+ | „Wir kennen die beiden Biber, die hier bei uns im Deffernik-Tal aktiv sind, schon seit etwa zwei Jahren“, sagt Schwellhäusl-Wirt Lettenmaier. „Vor einiger Zeit haben sie schon einmal versucht, direkt unter unserer Biergartenterrasse zu bauen. Das konnten wir nicht erlauben, zumal dort der Platz für die Burg über kurz oder lang zu eng geworden wäre, und so haben wir diesen Bereich abgezäunt. Nun freuen wir uns aber riesig, dass die beiden sich nicht haben abschrecken lassen und ihre Burg gleich daneben gebaut haben. Solche wilden Gäste sind bei uns immer hoch willkommen!“ | ||
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+ | Obwohl die Biber fleißig ihrer Arbeit als Landschaftsgestalter nachkommen und dabei rings ums Schwellhäusl Bäume fällen, hat Ludwig Lettenmaier mit seinen neuen Nachbarn keinerlei Problem: „Es ist toll, wenn man die putzigen Tiere so hautnah bei ihrem natürlichen Verhalten beobachten kann“, schwärmt er begeistert. „Außerdem ist es ganz einfach, spezielle Bäume, die stehen bleiben sollen, mit einem Antibibergitter zu schützen.“ | ||
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+ | „Auch von unserer Seite begrüßen wir es, wenn Biber bei uns Reviere besetzen“, | ||
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+ | Sollten dort doch einmal Biberdämme für unerwünschte Überflutungen sorgen oder angenagte Bäume die Wegesicherheit gefährden, lässt sich gemeinsam mit der für Bibermanagement zuständigen Naturschutzbehörde Regen und den in Biberfragen beratenden Nationalparkmitarbeitern meist schnell eine sowohl für Biber als auch Besucher verträgliche Lösung finden. Und so müssen sich Gäste, die auf der Speisekarte „Biber“ als Gericht finden, auch keine Sorgen machen: Hierbei handelt es sich nur um eine Hommage an die beiden neuen Schwellhäusl-Mitbewohner aus O’batzem mit Gurkenscheibe als Schwanz und Ohren aus Radieschen, nicht jedoch um Fred und Wilma. | ||
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+ | =====Sozioökonomisches Monitoring belegt: Schutzgebietsstatus und -ausstattung im Nationalpark Bayerischer Wald ist mitentscheidend für Besucherzufriedenheit===== | ||
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+ | **Im November 2012 startete im Nationalpark Bayerischer Wald ein gemeinsam von der Nationalparkverwaltung und der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien geplantes, langfristig angelegtes Forschungsprojekt zu sozioökonomischen Aspekten. Ziel ist die Erhebung einer umfangreichen Datenbasis, um darauf aufbauend das Besuchermanagement im Park nachhaltig zu optimieren. Neben der Erfassung von Besucheraufkommen, | ||
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+ | Die Ergebnisse belegen, dass der Nationalpark mit seinem besonderen Schutzgebietsstatus und den daraus abgeleiteten Managementzielen nicht im Konflikt mit Besuchererwartungen und -wünschen steht. Im Gegenteil: Der Nationalpark Bayerischer Wald mit seiner besonderen Waldlandschaft, | ||
+ | So spielte für knapp 60 % aller Befragten der Status Nationalpark eine große bis sehr große Rolle für ihre Entscheidung, | ||
+ | Der Nationalpark wird dabei nicht nur von Touristen geschätzt: Für knapp 90 % der Einheimischen ist das Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald etwas ganz Besonderes und fast alle (98 %) besuchen es gerne. Mehr als 60 % der Einheimischen können sich von allen Erholungsgebieten im Umkreis am besten hier erholen, knapp 40 % finden das von ihnen gesuchte Erholungserlebnis sogar nur im Nationalpark. Und so ist die weit überwiegende Mehrheit der Einheimischen der Auffassung, dass der Nationalpark Bayerischer Wald die Lebensqualität in der Region erhöht (81 %) und darüber hinaus positive Auswirkungen auf deren wirtschaftliche Entwicklung hat (76 %). | ||
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+ | Die beiden Hauptgründe für den Besuch im Nationalpark sind „Kraft tanken/ | ||
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+ | Auf die Frage, was den Besuchern besonders gut im Nationalpark gefällt, wurde ohne vorgegebene Antworten 670 Mal Begriffe aus der Kategorie Natur/ | ||
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+ | Für über 90 % der Besucher ist die Menge an Besuchereinrichtungen und Wanderwegen im Nationalpark ideal (92 %) und sie sehen sich darüber hinaus auch nicht in ihren Erholungsmöglichkeiten durch den Status Nationalpark eingeschränkt (knapp 94 %). Besondere Zustimmung mit Werten zwischen 90 und 95 % finden die Qualität der Besucherzentren, | ||
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+ | Nationalparkbesucher sind in der Regel Stammgäste, | ||
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+ | „Wir freuen uns natürlich sehr, dass uns unsere Besucher in vielen Kategorien so viele ‚gute Noten‘ gegeben haben. Das gibt uns einen deutlichen Hinweis, dass wir in den Aufgabenfeldern Erholung und regionale Strukturförderung in ganz vielen Bereichen auf einem guten Weg sind“, kommentiert Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl die ersten Ergebnisse der sozioökonomischen Studie. „Gleichzeitig leitet sich daraus aber auch die Verantwortung und umfangreiche Aufgabe ab, diesen hohen Standard zu erhalten. Wichtig sind außerdem weitere detaillierte Auswertungen und die Bearbeitung weiterer Fragestellungen, | ||
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+ | **Zur Methode und zur Zusammensetzung der Befragten: | ||
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+ | Die BOKU Wien, unter deren Federführung die Studie im Nationalpark Bayerischer Wald durchgeführt wird, besitzt mit ihrem Institut für Landschaftsentwicklung, | ||
+ | Die Personenbefragungen im ersten Untersuchungsjahr wurden zwischen Mai 2013 und April 2014 an 12 statistisch relevanten Tagen durchgeführt. Über 100 Personen kamen an knapp 60 Standorten zum Einsatz, um von den Besuchern Antworten auf die insgesamt 34 Fragen des Fragebogens zu erhalten. Darüber hinaus waren durchgängig 15 automatische Zählgeräte an 14 Standorten zur Erfassung von Besucherzahlen im Einsatz, deren Auswertung aber erst Ende des Jahres vorliegen wird. | ||
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+ | 982 komplett ausgefüllte Fragebögen konnten ausgewertet werden. Etwas mehr als ein Drittel der Befragten, insgesamt 355 Personen, stammten aus den beiden Nationalpark-Landkreisen und werden als „Einheimische“ bezeichnet. 66 % davon leben im Landkreis Freyung-Grafenau und 34 % im Landkreis Regen. Von den 627 befragten Touristen waren 78 % Übernachtungsgäste und 22 % Tagesbesucher. | ||
+ | Die überwiegende Mehrzahl der Befragten, knapp 90 %, waren Fußgänger (Spaziergänger/ | ||
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+ | **Zum Hintergrund: | ||
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+ | Großschutzgebiete wie Nationalparke sind beliebte Besucherzielgebiete. Die Erholungsnutzung stellt daher eine wesentliche Herausforderung für das Nationalparkmanagement dar. Mit der Erfassung von Besucherströmen und -strukturen werden Grundlagen für viele Entscheidungen und Maßnahmen im Rahmen des Gebietsmanagements geschaffen. Beispiele sind Personaleinsatzpläne, | ||
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+ | =====Das letzte Refugium der Kreuzotter ===== | ||
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+ | {{npv_bw_-_pm_41-19_das_letzte_refugium_der_kreuzotter.jpg? | ||
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+ | **Nationalpark verstärkt Monitoring der bedrohten Schlangenart** | ||
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+ | Mit leisen, vorsichtigen Schritten bewegen sich etwa 25 Leute weit verstreut durch das hohe Gras und lassen konzentriert ihre Blicke über den Boden schweifen. Frühlingsduft liegt im sanften Wind unter dem leicht bewölkten Himmel. Währenddessen mäandert im Hintergrund der renaturierte Kolbersbach in seiner ursprünglichen, | ||
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+ | Das Verbreitungsgebiet der Schlange erstreckt sich von Westeuropa bis zum östlichsten Russland. Trotzdem wird ihr Anblick besonders in Bayern immer seltener. Dabei bildet das Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald eines der letzten größeren Refugien für die Kreuzotter. Um die Population dieses Reptils besser einschätzen und auch schützen zu können, müssen Forscher ganz genau wissen, wie und wo die Tiere leben. Aus diesem Grund haben sich Nationalparkmitarbeiter und Freiwillige im Rahmen eines Workshops in Sachen Kreuzotter-Monitoring weitergebildet. | ||
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+ | Dabei bestehen in der Bevölkerung immer noch viele Unsicherheiten und Vorurteile bezüglich dieser Schlangenart. In der Vergangenheit wurden Kreuzottern in ganz Bayern gezielt getötet und man betrachtete sie als Schädling, dessen Biss sofort tödlich sei. Wie hartnäckig sich die unbegründeten Ängste in der regionalen Bevölkerung halten, erzählt ein Teilnehmer, der sich schon viele Jahre für den Schutz der bedrohten Tiere einsetzt: „Da hörst du heute noch Geschichten von aggressiven Schlangen, die dich anspringen oder von riesigen Kreuzottern mit 1,50 Metern Länge. Aber sowas gibt es nicht, sage ich dann den Leuten immer. Das sind Schauermärchen.“ | ||
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+ | Entgegen immer noch existierender Gerüchte, stellt der Biss einer Kreuzotter für einen erwachsenen, | ||
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+ | ===== Neuer Wildnissteig in Buchenau ===== | ||
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+ | Seit kurzem lädt ein neuer Wildnissteig dazu ein, den wildromatischen Pommerbach bei [[Buchenau]] und die dort gelegenen Überreste der früheren Glashüttenkultur auf einer rund 2,5 Kilometer langen Trasse zu erkunden. Entstanden war der Weg im Wesentlichen durch den ehrenamtlichen Einsatz von Teilnehmern eines internationalen Junior Ranger Camps, das im vergangenen Jahr von der europäischen Europarc Federation im [[Wildniscamp am Falkenstein]] durchgeführt worden war. | ||
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+ | In einem gemeinsamen Begang mit Mitgliedern des Lindberger Gemeinderates und der Lindberger Bürgermeisterin Gerti Menigat stellten nun Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl und Nationalparkförster Reinhold Weinberger den nach letzten Handgriffen durch Nationalparkpersonal fertiggestellten unmarkierten Wanderweg vor. | ||
+ | „Wir freuen uns, dass der Wildnissteig Pommerbach nach dem tollen Engagement der Jugendlichen im vergangenen Jahr nun genutzt werden kann. Der Steig ist zum einen ideal für Einheimische aus Buchenau und Umgebung, die sich bei einem kurzen Waldspaziergang erholen wollen. Der Weg eignet sich aber auch für Führungen mit Besuchern, die sich einen Eindruck von der wilden Waldnatur des Nationalparks Bayerischer Wald und dem Leben der Waidler in dieser rauen Umgebung verschaffen wollen“, erläuterte Nationalparkleiter Franz Leibl. | ||
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+ | „Der Weg wurde auf der ehemaligen Schlittenzugtrasse entlang des Pommerbaches angelegt; mit dem Ausbau wollten wir verhindern, dass diese Trasse komplett verfällt und so verloren geht. | ||
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+ | In Zukunft werden im [[Schloss Buchenau]] verstärkt Weiterbildungsseminare mit auswärtigen Gästen stattfinden; | ||
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+ | Wer den Wildnissteig Pommerbach erkunden will, sollte in der Tat entweder ortskundig sein oder ein Führungsangebot durch Ortskundige nutzen, da der Weg nicht zum markierten Wegenetz des Nationalparks Bayerischer Wald gehört. | ||
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+ | Ausgehend vom Wanderparkplatz Buchenau ist der Steig entlang des Baches – ganz im Sinne eines Wildnissteiges – lediglich als ausgetretener Pfad erkenntlich, | ||
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+ | Bei ihrem vierwöchigen Einsatz hatten die Jugendlichen des Junior Ranger Camps lediglich Gebüsch weggeschnitten und die Trassenführung durch Erdarbeiten entlang der Wegböschung verbessert. Obwohl der Pfad in der randlichen Managementzone des Nationalparks liegt, kann sich der dortige Wald weitgehend entsprechend der Nationalparkphilosophie „Natur Natur sein lassen“ entwickeln. | ||
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+ | Für Besucher interessant sind außerdem die verschiedenen Überreste der Glaswirtschaft, | ||
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+ | ===== Wilderei bedroht Luchsvorkommen – Aktuelle Studie belegt begrenzte Verbreitung von Luchsen in Ostbayern===== | ||
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+ | //Obwohl Luchse in vielen Bereichen Deutschlands geeignete Lebensbedingungen hätten, sind nach wie vor auf Schutzgebiete als sichere Rückzugsräume angewiesen, in denen sie weder gejagt noch anderweitig verfolgt werden.// | ||
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+ | Europas größte Raubkatze hat sich wieder im deutsch-tschechischen Grenzgebiet etabliert. Allerdings leben die [[Luchs|Luchse]] fast ausschließlich in den zwei benachbarten [[Nationalpark|Nationalparks Bayerischer Wald]] und [[Šumava]] (Tschechien). | ||
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+ | Wissenschaftler haben nun untersucht, warum sich die Tiere nicht in anderen Regionen ansiedeln. Ihr Fazit: Offenbar verhindern illegale Abschüsse die weitere Ausbreitung der geschützten Art. Ihre Studie stellten die Forscher kürzlich im Fachmagazin Biological Conservation vor (Nr. 177 (2014) S. 210–217, DOI: 10.1016/ | ||
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+ | Spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts galt der Luchs im Grenzgebiet zwischen Deutschland, | ||
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+ | „Von diesem Vorkommen ausgehend hoffte man, dass der Luchs neue Lebensräume zum Beispiel im Erzgebirge oder Thüringer Wald erobert“, erklärt Dr. Jörg Müller vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie an der Technischen Universität München (TUM) und Forschungsleiter des Nationalparks Bayerischer Wald. „Nur so kann sich in Mitteleuropa langfristig eine große, stabile Population bilden.“ | ||
+ | Welche Rolle spielen menschliche Aktivitäten? | ||
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+ | In der aktuellen Studie, an der neben der TUM auch die Universität Zürich und das Bayerische Landesamt für Umwelt beteiligt waren, suchten die Wissenschaftler nach der Ursache für die schleppende Ausbreitung der Luchse. Dabei stellten sie fest, dass sich die Tiere selten mehr als 70 Kilometer vom Zentrum der beiden Parks wegbewegen; die Luchsnachweise wurden umso seltener, je weiter eine Gemeinde vom Nationalpark entfernt war. | ||
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+ | In anderen Gebieten, zum Beispiel in Skandinavien, | ||
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+ | In ihrer Studie zeichneten die Wissenschaftler Luchsnachweise in 530 ostbayerischen Gemeinden rund um den Nationalpark auf. Das Ergebnis überraschte: | ||
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+ | Um gesicherte Aussagen über mögliche Störfaktoren und das Nahrungsangebot zu erhalten, hatten die Forscher umfangreiches Datenmaterial aus den Jahren 2005 bis 2010 analysiert und mit den Luchsnachweisen verglichen. Sie nutzten Satellitendaten, | ||
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+ | * Luchse bleiben isoliert | ||
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+ | Wilderei lässt sich selten nachweisen. Allerdings verschwinden immer wieder dokumentierte Jungtiere; 2012 und 2013 wurde in der Nationalparkregion Bayerischer Wald ein Luchs vergiftet und ein trächtiges Weibchen erschossen aufgefunden. Zudem kann Studienleiter Müller auf Daten aus Tschechien zurückgreifen: | ||
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+ | Bei diesem Muster haben die Luchse im Untersuchungsgebiet kaum eine Chance, sich mit anderen Populationen im Harz, in den Vogesen, Karpaten oder Alpen zu vermischen. Dafür, so Müller, müssten die Luchse gleichzeitig in mehreren Regionen Mitteleuropas freigesetzt werden - möglichst in waldreichen Gebieten mit hoher Rehwilddichte. „Nur so kann Europas drittgrößtes Raubtier langfristig überleben“, | ||
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+ | Vor einigen Monaten haben der TUM-Lehrstuhl für terrestrische Ökologie und der Nationalpark Bayerischer Wald die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre vertraglich vereinbart. „Die aktuelle Arbeit zeigt, wie bedeutend Nationalparke für den Artenerhalt sind – und verweist auf Notwendigkeit, | ||
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+ | Fragen zu der Studie beantworten: | ||
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+ | Dr. Jörg Müller | ||
+ | Technische Universität München / Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald | ||
+ | Tel.: +49 8552 9600-179 | ||
+ | joerg.mueller@npv-bw.bayern.de | ||
+ | |||
+ | Prof. Dr. Wolfgang Weißer | ||
+ | Technische Universität München | ||
+ | Lehrstuhl für terrestrische Ökologie | ||
+ | Tel.: +49 8161 71-3496 | ||
+ | wolfgang.weisser@tum.de | ||
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+ | ===== siehe auch ===== | ||
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+ | * [[Nationalpark aktuell]] |