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Fotofallen

Eine Luchsin mit ihrem Jungen, aufgenommen von einer Kamera mit Bewegungsmelder, einer sogenannten Fotofalle. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Seit einiger Zeit stehen an 26 Standorten im Nationalpark Bayerischer Wald Kameras als Fotofallen. Mit diesen können Wildtiere in freier Natur fotografiert und dokumentiert werden.

Der Luchs ist ein heimliches Tier, dessen Gegenwart kaum auffällt. Die als Einzelgänger lebenden Tiere besetzten im Bayerischen Wald große Reviere von 20.000 bis 40.000 ha. Deshalb ist es auch sehr schwierig, ihre genaue Anzahl zu bestimmen. Bislang konnte man nur über Luchsspuren im Schnee oder einen Riss die Anwesenheit der Tiere nachweisen.

Um diese gefährdete Tierart schützen zu können, ist es wichtig, eine Vorstellung zu haben, wie viele Luchse in einem Gebiet vorkommen. Macht es doch einen großen Unterschied für das Überleben der eleganten Waldkatze, ob die Population aus zehn oder 50 Tieren besteht. Durch systematische Erfassung und Beobachtung der Tiere werden Grundlagen für den weiteren Schutz und geeignetes Wildtier-Management geschaffen.

„Der Nationalpark Bayerischer Wald erprobt seit November 2008 eine neue Methode, die Anzahl der Luchse festzustellen“, so Projektleiter Dr. Marco Heurich. „Mit selbstauslösenden Kameras, sogenannten Fotofallen, können wir die Tiere in freier Wildbahn fotografieren.“ Da die Fleckung auf beiden Seiten des Tieres unterschiedlich ist, werden zwei Kameras pro Standort, eine auf der linken, eine auf der rechten Wegseite aufgestellt. Wie die Fingerabdrücke beim Menschen sind die Flecken im Fell der Luchse bei jedem Tier unterschiedlich. Gute Kamerabilder helfen, die Großkatzen individuell zu bestimmen und wieder zu erkennen. Durch die Erfahrungen und Beobachtungen der letzten Jahre konnten geeignete Kamera-Standplätze ausgewählt werden und der Erfolg gibt recht: Diplomandin Kirsten Weingarth von der Universität Freiburg konnte mit ihren Fotofallen im Nationalpark Bayerischer Wald drei Luchs-Katzen und die drei dazugehörigen Jungtiere von 2008, sowie zwei Luchs-Kuder nachweisen.

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