Geyersberg
Der „Geyersberg“ (798 m) ist eine Erhebung im Süden der Stadt Freyung, von dem man einen grandiosen Panoramablick hat.
Auf dem Geyersberg gibt es das alte Dorf Geyersberg, den Ferienpark Geyersberg mit kleineren Skiliften, die Bergglashütte der Fa. Weinfurtner, einen Fernsehsendeturm und den markanten, weithin sichtbaren Bau der früheren GESA-Kurklinik.
Vom Geyersberg aus kann man auf aussichtsreichen, auch im Winter geräumten Wegen, wunderschöne Wanderungen machen.
- Freyung-Geyersberg
Die Ortschaft Geyersberg hat ca. 150 Einwohner und ist heute vom Tourismus geprägt: Ab 1970 entstanden 3000 neue Urlauberbetten
Mit dem Tourismus haben Solla und der Geyersberg einen Teil ihrer Ursprünglichkeit eingebüßt. Es entstanden ab 1970 in kurzer Zeit rund 3000 neue Urlauberbetten im Ferienzentrum Solla-Hermansau-Geyersberg. Innerhalb weniger Jahre wuchsen die Dörfer durch den Bau von Hotel Lusen, Dreisessel, Rachel, Arber und Haus Geyersberg zusammen. In der Hermannsau entstanden die charakteristischen Spitzdachhäuser. Den Hotel- und Ferienhausbauten folgten zahlreiche Freizeiteinrichtungen wie Hallenbäder, Minigolfanlagen, Reit- und Wanderwege, Skilifte am Solla und Geyersberg, die Rodelbahn und Eishalle. Skischulen nahmen ihren Betrieb auf, neue Gasthäuser und Restaurants eröffneten. Ein besonderer Anziehungspunkt für Touristen ist die Bergglashütte Weinfurtner.
Im historischen Dorfkern des Weilers Geyersberg, durch den im 13. Jahrhundert der Goldene Steig verlief, stehen um einen Anger errichtet ein Hakenhof aus dem Jahr 1837, ein Kleinbauernhaus in Hausteintechnik (1848) und drei weitere Baudenkmäler sowie eine Holzkapelle (1860).
Nördlich des historischen Weilers dominieren heute die Geschossbauten des Ferienparks Geyersberg. In den Gebäudekomplexen aus dem Jahr 1972 sind in bis zu acht Geschossen etwa 210 Einraum- und 170 Zweiraumappartments untergebracht.
Am Südhang des Geyersbergs fällt die Gesa-Klinik ins Auge, am Nordhang die Bavaria-Klinik, Gebäudekomplexe mit bis zu 750 Betten und bis zu acht Geschossen. Die Bauten aus den 1970-er Jahren bilden einen deutlichen Kontrast zu den ansonsten ländlichen Baustrukturen des Geyersberges.
Entlang einer Gemeindestraße am Nordhang des Geyersberges zieht sich Solla (ca.70 Einwohner) hinab bis zum Stadtkern. Auch durch Solla führte der Goldene Steig. Kern der Ortschaft ist ein Einzelhof, dessen Ursprung zurückgeht ins 13. Jahrhundert. Das früher landwirtschaftliche Anwesen mit einer denkmalgeschützten, kleinen Holzkapelle (Ende 19. Jh.) erinnert heute noch an die lange Entwicklungsgeschichte der Einöde. Nördlich des Anwesens erstreckt sich die Feriensiedlung Hermannsau, eine Anlage mit rund 100 Flachdachbungalows und Nurdachhäusern. Ebenfalls zu Solla gehört eine Eissporthalle und ein Caravan-Stellplatz.
Zur Geschichte von Solla und Geyersberg:
Schon in ältester Zeit war der große Wald im Norden der Donau, auch „Nordwald“ genannt, von Lichtungen durchsetzt, die von Siedlern in der Wildnis geschaffen wurden. Im 12. Jahrhundert erreichte die Siedlungstätigkeit das Gebiet um Freyung. In einer Urkunde von 1301 ist erstmals Solaech, der heutige Ortsteil Solla erwähnt. Das Dorf Geyersberg, wird als Geyersperg bereits in den Hochstifts-Literalien von 1424, das größere Ort, einst Ortt, in einer Hochstifts-Urkunde von 1448 benannt.
Im Jahr 1301 verkauften die Herren Poxrucker ihre Lehen in Solaech an den Passauer Bischof Bernhard von Prambach. Eine Amtsrechnung von 1538 listet in Geyerperg drei Höfe, Solaech zwei Lehen und Ortt neun Höfe auf. Zu den Lehen gehörten Felder und Äcker „gen Hermannsau und der Orttmül“.
Mehrere Hinweise und Funde lassen vermuten, dass auf dem Geyersberg ein Burgstall stand. Im Zuge der Neuordnung der Hochstiftverwaltung wurde Geyersberg im Jahr 1593 dem Pflegamt Wolfstein zugeschlagen und damit auch „gefreit“. Das Privileg bedeutete, dass sie der Grundherrschaft statt der Erbschafts- oder Gutsveränderungssteuer nur ein unbedeutendes Fixum von zwei Pfennig zahlen mussten.
Um 1300 profitierten die Bewohner von den Säumerzügen über den „Oberen Goldenen Steig“. Von Harsdorf aus stiegen die Säumer zum Geyersberg auf und zogen über Solla nach Freyung weiter. Ab 1420 brachten die böhmischen Wirren den Handelsverkehr fast zum Erliegen und der Saumpfad verfiel.