Helmut Brunner besucht das Vermessungsamt Freyung
Der Landtagsabgeordnete sucht Unterstützung in seinem Bemühen um Bürokratieabbau und informiert sich über die Umsetzung der Verwaltungsreform.
Am Mittwoch, den 28. Dezember 2005 hatte das Vermessungsamt Freyung einen prominenten Gast: der Landtagsabgeordnete Helmut Brunner, Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und Forsten war zu einem Informationsbesuch im Amtsgebäude in der Grafenauerstrasse. Anlass war ein unlängst in der Passauer Neuen Presse veröffentlichter Aufruf des Landtagsabgeordneten, ihn beim Kampf gegen die Bürokratie zu unterstützen. Der Freyunger Vermessungsamtsleiter Günther Freund hatte ihn daraufhin ins Vermessungsamt eingeladen, um ihm zu demonstrieren, daß man Bürokratieabbau auch in Behörden durchaus erfolgreich vornehmen könne. Brunner wollte sich daneben auch noch über den Fortgang der Umsetzung der Verwaltungsreform informieren.
Günther Freund begrüßte den Abgeordneten und freute sich darüber, daß dieser - trotz seiner zahlreichen Terminverpflichtungen - zwei Stunden Zeit für das Vermessungsamt eingeplant habe. Der Amtsleiter informierte MdL Brunner dann über Unterbringung, Personalsituation und Aufgaben des Amtes. Brunner, selbst von Beruf Landwirtschaftsmeister, erkundigte sich natürlich besonders nach den Dienstleistungen der Vermessungsbehörde für die Bauern. Besonders interessant fand er dabei die gebotenen Vergünstigungen für Grenzvermessungen, wie z.B. die zur Zeit extrem preisgünstigen Katasterneuvermessungen von größeren Waldgebieten. Gerade in den Wäldern des Bayerischen Waldes gibt es noch viele unabgemarkte Grenzen und er könne nur raten, die Gelegenheit zu nutzen und die Grenzen jetzt ermitteln zu lassen, denn nichts sei schlimmer, wie Streit mit dem Nachbarn wegen einer unsicheren Grenze.
Dann wurden dem Gast die Besonderheiten der insbesondere auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikations-Technologie in dem Ruf einer „High-Tech-Behörde“ stehenden Vermessungsverwaltung mit deren innovativen E-Government-Instrumenten wie z.B. dem „Bayern Viewer“ und den „Geodaten-Online-Diensten“ demonstriert. Für den Abgeordneten waren dies beeindruckende Beispiele, die beweisen, wie wichtig der Einsatz modernster IT-Technologie für mehr Bürgerfreundlichkeit und Bürokratieabbau ist.
Vermessungsdirektor Freund zeigt MdL Brunner im Bayern-Viewer
dessen Anwesen in Zachenberg
Auch vom Intranet der Vermessungsverwaltung, an dessen Entwicklung das Vermessungsamt Freyung beteiligt war, zeigte sich der Abgeordnete sehr beeindruckt. Als hocheffizientes Medium zur Information der Mitarbeiter und wichtiges Management-Instrument ist das Intranet ein unverzichtbarer Bestandteil der täglichen Arbeit der Vermessungsamt-Mitarbeiter geworden.
Zur Verwaltungsreform wurde festgestellt, daß das hohe Vertrauen, das die verantwortlichen politischen Mandatsträger und die Staatsregierung in die Vermessungsverwaltung mit der Bestätigung des Bayerischen Weges im Vermessungswesen„ - ohne öffentlich bestellte Vermessungsingenieure (ÖbVI) - gelegt hatten, berechtigt war. Mit dem von der Mehrheitsfraktion im Landtag beschlossenen Konzept Vermessung21“ erhält die bayerische Vermessungswaltung Strukturen, die sie in die Lage versetzen wird, die notwendigen Aufgaben künftig noch sparsamer, wirtschaftlicher und effizienter zu bewältigen. Brunner konnte sich überzeugen, daß die Umsetzung des Konzepts Vermessung21„ mit Auflösung der Vermessungsabteilungen bei den Bezirksfinanzdirektionen und Verlagerung ihrer Aufgaben an das Landesamt für Vermessung und Geoinformation als neue Mittelbehörde sowie der Reduzierung der Zahl der Vermessungsämter von 79 auf 51 (wovon 23 eine Außenstelle haben werden) zügig voran geht. Das Landesamt für Vermessung und Geoinformation mit Sitz in München wurde am 1. August dieses Jahres gegründet und die Bezirksfinanzdirektionen aufgelöst. Die ersten Vermessungsämter werden schon vor dem Stichtag 01.01.2007 vorzeitig aufgelöst und die Vorarbeiten zur Zusammenführung der Hauptämter und Aussenstellen sind angelaufen. Die Rahmenbedingungen dazu wurden mit der im August in Kraft getretenen modifizierten Geschäftsordnung der Vermessungsämter geschaffen. Das Vermessungstamt Freyung wird mit seiner künftigen Nebenstelle Zwiesel am 16. Januar einen gemeinsamenWorkshop durchführen, bei dem ein Massnahmenkatalog und Zeitplan für die Veränderungsvorhaben vor Ort erstellt wird, damit der Stichtag für die Neuorganisation 01.01.2007 eingehalten werden kann. Auch die ebenfalls beschlossene Übernahme der Vermessungsaufgaben von der Flurbereinigungsverwaltung ist im Gange. Es wird für die Vermessungsämter nicht einfach sein, diese zusätzlichen Aufgaben bei gleichzeitigem Personalabbau zu bewältigen - dazu bedarf es des vollen Engagements hochmotivierter Mitarbeiter, die - wie der Amtsleiter überzeugt ist - aber zur Verfügung stehen und die das schaffen werden.
Zum Bürokratieabbau war man sich einig, dass hier noch ein langer mühsamer Weg bevorstehe. \\ Darüber, daß dazu Freiräume der Mitarbeiter für eigenverantwortliches Handeln, Kreativität und Innovation erforderlich sind, \\ gibt es keine Zweifel. Daß es funktioniert, wenn man diese Freiheiten gewährt und die Mitarbeiter eigenverantwortlich handeln läßt, \\ darüber konnte sich Brunner am Vermessungsamt Freyung überzeugen: mit einer revolutionären Geschäftsordnung für die \\ Vermessungsämter in Bayern wurden im Jahre 2000 in der Vermessungsverwaltung die Weichen dafür gestellt, \\ Qualitätsmanagement eingeführt und seitdem nach dessen Prinzipien verfahren - und es hat sich hervorragend bewährt!\\