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nationalpark_aktuell [2025/04/19 09:08] – [Rothirsche gelangen aus dem Tier-Freigelände] gfreundnationalpark_aktuell [2025/12/14 10:48] (aktuell) gfreund
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-==========Rothirsche wieder zurück im Tier-Freigelände========== 
  
-{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/rothirsch.jpg?150w=120&h=120&tok=f5b1f6|Rothirsch im Tier-Freigelände}} 
  
  
-**Rothirsche am Karfreitag wieder zurückgeführt** 
  
 +=====Geschicht´n von Rachel und Lusen=====
  
-Bei einem abendlichen Einsatz der Nationalparkverwaltung am Karfreitag konnten die Hirsche, die am Gründonnerstag aus dem Gehege gelangt sindwieder in die Anlage zurückgeführt werden.+{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/0705lusen1.jpg?200w=120&h=120&tok=b6b281|der Lusen}} 
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 +Sagenhafte Tour über den [[Baumwipfelpfad]] **am Donnerstag18Dezember**
  
 + Von je her haben die wilden Wälder zwischen [[Rachel]] und [[Lusen]] die Menschen fasziniert und ihre Fantasie beflügelt. Entsprechend viele Sagen und Mythen ranken sich um das Gebiet. Bei einer leichten Tour über den 1,3 Kilometer langen Baumwipfelpfad nimmt ein erfahrener Waldführer am Donnerstag, 18. Dezember, Interessierte mit auf eine kleine Zeitreise.
 +=====Wanderpark erstrahlt in neuem Gesicht=====
  
 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_108-25_wanderpark_erstrahlt_in_neuem_gesicht.jpg?200w=120&h=120&tok=fa3929|Freuen sich über den neu gestalteten Wanderpark: Bürgermeister Michael Herzog (v.l.), Robert Kürzinger, Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Nationalparkmitarbeiter Martin Weiderer. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}}
  
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-// +**Erneuerung des Spielplatzes in Bayerisch Eisenstein abgeschlossen**
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-==========Rothirsche gelangen aus dem Tier-Freigelände==========+  
 +Eine weitere Baumaßnahme des Nationalparks Bayerischer Wald konnte wie geplant zum Jahresende fertiggestellt werden, und zwar die Erneuerung des Spielplatzes im Wanderpark in [[Bayerisch Eisenstein]]. Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Bürgermeister Michael Herzog machten sich jüngst ein Bild vom neuen Angebot. 
  
-{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_25-25_wildschwein-und_rothirsch-gehege_gesperrt.jpg?150w=120&h=120&tok=ed671a|Rothirsche}}+Bereits Ende September dieses Jahres wurde mit dem Abbau der alten Spielgeräte und der Installation der neuen begonnen. Danach ging es an die Sanierung der Wege. Zum Abschluss mussten die Spielgeräte von einer externen Firma auf ihre Sicherheit geprüft werden. „Doch jetzt steht einem Spielvergnügen nichts mehr im Wege, wenn es das Wetter zulässt“, sagt Ursula Schuster. Kinder können sich beim Balancierparcours, bei einer Spielanlage und bei der Mehrfachschaukel austoben. „Wir haben aber auch an die ganz Kleinen gedacht“, so die Nationalparkleiterin. Für sie ist eine Kleinkindspielanlage sowie eine Kleinkindschaukel geboten.  
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 +Darüber hinaus gibt es einen erweiterten Wasserspielbereich, die beiden Brücken und der Steg wurden saniert sowie neue Sitzgelegenheiten geschaffen. „Die dazugehörigen Tische sind für Rollstuhlfahrer unterfahrbar. Wir werden auch hier unserem Anspruch, wo es möglich ist barrierearme Angebote zu schaffen, gerecht“, betonte Ursula Schuster. 
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 +Im kommenden Jahr muss der Spielplatz noch einmal kurzzeitig gesperrt werden. Dann werden die Flächen zwischen den Wegen und Spielgeräten angepflanzt und Gras angesät. Umgesetzt wurde die Maßnahme von den Mitarbeitern vom [[Nationalparkzentrum Falkenstein]] in Kooperation mit der Spielgerätefirma. „Und noch ganz besondere Helfer waren mit von der Partie, und zwar Menschen mit Handicap von den Regener Werkstätten“, so Ursula Schuster, die sich bei allen Beteiligten herzlich bedankte. 
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 +Dem konnte auch Michael Herzog zustimmen. „Ich freue mich sehr, dass wir hier nun so ein abwechslungsreiches Angebot haben, das auch noch ansprechend fürs Auge ist.“ Herzog dankte dem Nationalpark für die schnelle Umsetzung. „Es war ein sehr gutes Miteinander und wir konnten einbringen, welchen Bedarf es von unserer Seite gibt.“ In Kombination mit dem Anton-Pech-Weg, der vom Bahnhof zum Wanderpark führt und ebenfalls barrierearm gehalten ist, sowie dem Anschluss an den Flusswanderweg biete der Wanderpark nicht nur einen idealen Aufenthaltsort für Familien. Er sei auch Ziel- und Ausgangspunkt für Wanderer und Spaziergänger, nicht nur von bayerischer, sondern auch immer mehr von tschechischer Seite. „Das ist eine tolle Sache und mit dem neuen Wanderpark ergibt sich ein stimmiges Bild.“ 
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 +=====Nationalpark Bayerischer Wald: Stehendes Totholz für seltene Pilzarten===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_stehendes_totholz_fuer_seltene_pilzarten_3_.jpg?200w=120&h=120&tok=c1aa42|Wenige Buchen und Tannen wurden im Waldstück Tanzboden geringelt. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}}
    
 +**Maßnahmen zur Ansiedelung von Tannen- und Buchenstachelbart**
  
-**Baum am Gründonnerstag auf Zaun des Geheges gestürzt – Einfangmaßnahmen laufen**+  
 +Eine Sohle aufs Parkett legen kann man bei diesem Tanzboden nicht. Dafür aber eine Vielzahl an seltenen Arten finden. Denn mit dem Tanzboden des Nationalparks Bayerischer Wald ist ein wertvolles Waldstück nahe [[Neuschönau]] gemeint, das vielfältige Strukturen und Lebensräume sowie eine große Artenvielfalt aufweist. Rund die Hälfte dieser Abteilung liegt in der Managementzone, in der dauerhaft aktive Maßnahmen stattfinden, unter anderem um Lebensräume zu erhalten und zu verbessern. Damit dieser Bereich weiter aufgewertet werden kann, wird derzeit eine Maßnahme für die Ansiedelung und Unterstützung von zwei ausgesprochen seltenen und gefährdeten Pilzen auf den Weg gebracht.
  
-Aufgrund des Sturms am Gründonnerstag ist ein Baum auf den Zaun des Rothirsch-Geheges im [[Tier-Freigelände]] bei Altschönau gefallen. Durch das entstandene Loch konnten einige der Tiere nach draußen gelangen. Die Nationalparkverwaltung versucht derzeit die entkommenen Hirschedie sich immer noch im Bereich rund um die Anlage aufhalteneinzufangenBesucher werden gebetensich den Tieren unter keinen Umständen zu nähernum sie nicht unnötig in Aufregung zu versetzen+Die zwei Pilzarten, die hier künftig einen weiteren Lebensraum finden sollen, sind der Buchenstachelbart (Hericium coralloides) und der Tannenstachelbart (Hericium flagellum). Unter welchen Bedingungen beide Arten am besten wachsen, das wissen die Forscher des Nationalparks aus Ergebnissen eines 2024 gestarteten Forschungsprojekts. „Bei diesem deutschlandweit einmaligen Artenhilfsprogramm für Rote-Liste-Arten, das auch von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wirdwurden zehn Pilzarten zunächst im Labor auf Nährböden kultiviert“erläutert Peter Karasch, Pilzexperte im Nationalpark„Danach wird das Pilzmyzel auf Holzdübel übertragendie man vom Möbelaufbauen kenntund diese wiederum werden in die Stämme ihrer Wirtsbäume eingebracht.
  
-Beobachtungen können unter der Telefonnummer 0173/3623354 gemeldet werden.+Erste Erfolgsergebnisse beim „Pilze impfen“ konnten in diesem Jahr bereits erzielt werden, unter anderem eben mit dem seltenen Buchenstachelbart. „Bisher haben wir nur liegendes Totholz geimpft“, erklärt Karasch. Der Buchen- und der Tannenstachelbart benötigen jedoch ganz besondere Totholzstrukturen. „Beide Arten besiedeln stehende Bäume, die geschwächt oder bereits am Absterben sind.“ Im Tanzboden gibt es zwar stehendes Totholz, jedoch nicht in ausreichender Menge oder in zu stark zersetztem und bereits von anderen Pilzen besiedeltem Zustand. „Deshalb hilft der Mensch etwas nach. Wir haben einige wenige Buchen und Tannen geringelt, sprich im unteren Bereich des Stamms rundherum einen zirka 30 Zentimeter breiten Streifen der Rinde entfernt“, berichtet Jakob Geiger, Leiter der Nationalparkdienststelle Neuschönau. „Dadurch sterben die Bäume langsam ab und können ab dem kommenden Jahr mit den beiden seltenen Pilzen geimpft werden.“ Der Tannenstachelbart konnte bereits im Tanzboden nachgewiesen werden, was die Erfolgsaussichten für diese Maßnahme nochmal verbessert.
  
 +Unterstützt wird das Projekt vom Lehrstuhl für Pilzökologie der Uni Bayreuth. Hier werden Prof. Claus Bässler und Dr. Franziska Zahn den Nationalpark bei der Beschaffung von Impfmaterial unterstützen.  
  
-==========Der Osterbotschaft auf der Spur==========+   
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 +=====Mit grenzüberschreitenden Projekten ins neue Jahr=====
  
-{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_vm_031-25_oekumenische_emmauswanderung_auf_den_lusen.jpg?200w=120&h=120&tok=58d376|Bei der Emmauswanderung am Ostermontag geht es gemeinsam auf den Lusen. (Foto: Sandra Schrönghammer/Nationalpark Bayerischer Wald)}}+{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_mit_grenzueberschreitenden_projekten_ins_neue_jahr.jpg?200w=120&h=120&tok=813fc4|Die Leitungsebenen der [[Nationalpark|Nationalparke Bayerischer Wald]] und [[Šumava]] trafen sich zum zweiten Mal in diesem Jahr zum Austausch. (Foto: Annette Nigl /Nationalpark Bayerischer Wald)}}
    
  
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 +**[[Nationalpark|Nationalparke Bayerischer Wald]] und [[Šumava]]: Austausch der Leitungen**
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 +Bereits zum zweiten Mal hat sich die Leitungsebene der Nachbarnationalparke Bayerischer Wald und Šumava in diesem Jahr getroffen. Nachdem bei dem Zusammenkommen im Frühjahr auf bayerischer Seite eine Exkursion zum Tummelplatz auf dem Programm stand, erkundeten Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Nationalparkleiter Pavel Hubený nun zusammen mit ihren engsten Mitarbeitern natürliche Wälder und Flusslandschaften im südlichen Teil des tschechischen Schutzgebietes. Darüber hinaus wurden zahlreiche gemeinsame Aufgaben besprochen. 
  
    
  
-Ökumenische Emmauswanderung auf den Lusen **am Ostermontag**+Ein erfreuliches Thema, das die beiden Schutzgebiete in diesem Jahr beschäftigt hat, ist die erneute Auszeichnung als „Transboundary Parks“ durch die Europarc Federation, die Dachorganisation europäischer Großschutzgebiete. Im Oktober konnte Martin Starý, stellvertretender Direktor des Nationalparks Šumava, auf der Europarc Konferenz im litauischen Birštonas die Urkunde entgegennehmen. „Wir haben von der Europarc Federation noch einige Hausaufgaben mit auf den Weg bekommen“, erläuterte Starý bei der Besprechung. In erster Linie sollen die Ziele, die sich beide Schutzgebiete in den kommenden 15 Jahren gesetzt haben, aktualisiert und konkretisiert werden. Darunter fällt beispielsweise der Ausbau eines Nationalpark-Partner-Systems auf tschechischer Seite nach dem bayerischen Vorbild.
  
-Eine ökumenische, meditative Emmauswanderung findet am Ostermontag, 21. April, in Waldhäuser statt. Die evangelische Diakonin Gabriela Neumann-Beiler, Gemeindereferentin Verena Blab, Dekanatsjugendseelsorger Johannes Geier und ein Nationalparkmitarbeiter wandern auf den Spuren der Osterbotschaft zum [[Lusen]]. Für die Führungsteilnehmer gibt es unterwegs eine ansprechende Kombination aus Naturerlebnis und nachdenklichen, spirituellen Impulsen.+ 
  
-Treffpunkt für die kostenlose Wanderung ist bereits um 6 Uhr am Parkplatz Ausblick in [[Waldhäuser]]+Aber nicht nur in diesem Bereich arbeiten beide Seiten Hand in Hand. Die Forschungsabteilungen überlegen, gemeinsam ein Interreg-Projekt zur Waldentwicklung und zum Klimawandel auf den Weg zu bringen. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sind Beiträge über die Tier-Freigelände im Nationalpark Bayerischer Wald geplant, die im Magazin des Nationalparks Šumava erscheinen sollen. Beteiligen wird sich die bayerische Seite auch am Tag des Nationalparks Šumava am 23. Mai 2026 in Kvilda, sowohl mit einer Delegation als auch mit Infoständen.
  
-Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit KJB Freyung und Regen, BDKJ Kreise Freyung und Regen, „Kirche und Tourismus Bayerwald“ im Ev.-LuthDekanat Passau und dem Nationalpark Bayerischer Wald statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Im Anschluss an die geführte Wanderung wird ein gemütliches Osterfrühstück im Pfarrzentrum [[St. Oswald]] angeboten.+  
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 +„Wie bei jedem Treffen war auch dieser Austausch wieder für beide Seiten äußert gewinnbringend“, sagt Ursula Schuster. „Es freut mich, dass immer wieder so viele verschiedene Ideen entstehen, um die Zusammenarbeit zu intensivieren. So wachsen beide Nationalparke kontinuierlich enger zusammen.“ 
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 +Dem stimmt auch Pavel Hubený zu. „Ich freue mich, dass die Verbindung zwischen Natur und Menschen auf beiden Seiten der Grenze immer wichtiger wird und wir gemeinsam viele nützliche Dinge tun können - sowohl für die Natur als auch für die Besucher.“ Hubený spüre, dass er auch von Politikern auf beiden Seiten der Grenze immer mehr Unterstützung erfahre. „Ich hoffe, dass die Atmosphäre dieser Zusammenarbeit auch auf alle übergreift, die hier leben und den Böhmerwald lieben.“ 
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 +=====Lust auf wilde Wochen in der Natur?===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_105-25_lust_auf_wilde_wochen_in_der_natur.jpg?200w=120&h=120&tok=e0cad8|Die Natur unter die Lupe nehmen: Auch das ermöglicht das Commerzbank-Umweltpraktikum. (Foto: Vivian Heidrich)}} 
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 +Noch bis 15. Januar sind Bewerbungen fürs Commerzbank-Umweltpraktikum möglich 
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 +Die Bewerbungsphase für das Commerzbank-Umweltpraktikum 2026 ist gestartet. Ab sofort können sich Studierende mit Naturbegeisterung für einen der 60 Praktikumsplätze in 22 Nationalparken und Biosphärenreservaten bewerben. Mit dabei sind auch fünf drei- bis sechsmonatige Stellen im Nationalpark Bayerischer Wald. Die Bewerbungsphase läuft bis zum 15. Januar 2026 via www.umweltpraktikum.com.  
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 +Während ihrer Praktikumszeit engagieren sich die Studierenden vornehmlich in der Umweltbildung – regelmäßig auch mit Kindern und Jugendlichen. Sie leiten Führungen, organisieren und begleiten Veranstaltungen oder wirken in Naturschutz-Projekten mit. Auch die Betreuung von Informationsständen und Besuchereinrichtungen gehört in ihren Verantwortungsbereich. 
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 +„Wir freuen uns, motivierten Studierenden dank des Programms spannende Einblicke in unserer Arbeit geben zu können“, sagt Ursula Schuster, Leiterin des Nationalparks Bayerischer Wald. „Aber natürlich profitieren auch wir immens vom Engagement der jungen Freiwilligen.“ „Unsere ‚Commerzis‘ sind zum Beispiel im Waldspielgelände, Wildniscamp oder Jugendwaldheim eingesetzt“, sagt Nationalpark-Umweltbildungsreferent Achim Klein. „Und die Erfahrung zeigt: Viele, die so in die Umweltbildung hineingeschnuppert haben, bleiben dem Themenfeld auch im späteren Berufsleben treu.“ 
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 +„Die Umwelt-Praktikantinnen und -Praktikanten sind Botschafter für den Naturschutz und tragen mit ihrem Engagement zur Stärkung der Nationalen Naturlandschaften bei”, so Peter Südbeck, Vorstandsvorsitzender des Vereins Nationale Naturlandschaften. Der Dachverband der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete koordiniert das Umweltpraktikum. 
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 +Alexandra Subke, Projektleiterin bei der Commerzbank, begründet das ins 36. Jahr gehende Engagement der Bank: „Mit dem Commerzbank-Umweltpraktikum möchten wir Studierenden die Chance geben, einzigartige Lernorte wie die Nationalparke und Biosphärenreservate nicht nur kennenzulernen, sondern in eigenen Projekten aktiv Verantwortung zu übernehmen, Ideen zu verwirklichen und wertvolle Impulse für die persönliche und berufliche Entwicklung zu erhalten.“ 
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 +Seit dem Start des Commerzbank-Umweltpraktikums im Jahr 1990 haben über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Praktikumszeit in einem der beteiligten Schutzgebiete absolviert. Der Nationalpark Bayersicher Wald war von Anfang an Projektpartner. Für einen Praktikumsplatz bewerben können sich Studierende aller Fachrichtungen, die sich für den Schutz von Natur, Klima und Artenvielfalt begeistern und Spaß am Umgang mit Menschen haben. 
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 +=====Brückeneinhub an der Schwarzach===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_104-25_brueckeneinhub_an_der_schwarzach.jpg?200w=120&h=120&tok=697961|Noch am Haken: Die Brücke über die Schwarzach wurde in einem Stück eingehoben. (Foto: Johannes Dick / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Verbindung für Radfahrer und Wanderer mit 12,6 Meter langem Bauwerk erneuert** 
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 +In der angezuckerten Nationalparkkulisse flog vergangenen Freitag das letzte Puzzlestück einer wichtigen Verbindung ein – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die neue Brücke über die Schwarzach, abzweigend von der Straße zum [[https://www.waidlerwiki.de/gfaell-parkplatz|Parkplatz Gfäll]] unterhalb des [[Rachel|Großen Rachels]], landete sicher in der vorgesehenen Position. Damit hat das dort installierte Brücken-Provisorium bald ausgedient. 
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 +Die komplett vorgefertigte Brücke wurde mittels Tieflader angeliefert. Anschließend hob ein mobiler Kranwagen das Bauwerk zentimetergenau durch die Baumschluchten auf die vorbereiteten Fundamente. Ob die Restarbeiten aufgrund des Wintereinbruchs heuer noch erledigt werden können, ist aktuell noch unklar. „Fest steht aber, dass die Brücke spätestens im Frühjahr benutzt werden kann“, freut sich Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Denn natürlich wollen wir den Nationalpark erlebbar machen. Dazu gehört auch die nötige Infrastruktur.“ Gerade im Bereich der Brücken komme in den nächsten Jahren einiges an Arbeit auf die Verwaltung zu. „Die werden wir konsequent angehen, auch wenn es finanziell herausfordernd ist.“ Allein die Brücke an der Schwarzach schlägt am Ende mit circa 200.000 Euro Kosten zu Buche. 
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 +Nötig wurde die Maßnahme, da der Altbestand in die Jahre gekommen war. Eine Sanierung der baufälligen Brücke wäre nicht wirtschaftlich gewesen. „Mit dem Neubau schlagen wir jetzt mehrere Fliegen mit einer Klappe“, erklärt Johannes Dick, der bei der Nationalparkverwaltung als Bauingenieur arbeitet. „Als Relikt aus Forstamtszeiten war die Brücke einst für die Holzabfuhr konzipiert. Diese Dimensionen benötigen wir heute, hier in der Naturzone, nicht mehr.“ Nun ist die elf Tonnen schwere Konstruktion nur noch für Radfahrer und Wanderer ausgelegt – überspannt aber trotzdem satte 12,60 Meter Länge. „So haben wir es geschafft, die Fundamente abseits des Baches zu platzieren, was nicht nur gut ist für die Standfestigkeit, sondern auch ein natürliches Flussbett ermöglicht.“ 
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 +=====Tiefstand beim Borkenkäferholz===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_101-25_tiefstand_beim_borkenkaeferholz.jpg?200w=120&h=120&tok=9a71f0|Beim Borkenkäfer-Management wird im Nationalpark seit Jahren auch die Technik des streifenförmigen Entrindens eingesetzt. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +In der Nationalpark-Managementzone sinkt der Befall auf ein Fünftel des Vorjahres 
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 +Es ist der absolute Tiefpunkt in Sachen [[https://www.waidlerwiki.de/borkenkaefer|Borkenkäferentwicklung]]. Denn in diesem Jahr gab’s in der Managementzone lediglich knapp 7000 Festmeter Borkenkäferholz – so wenig wie seit der Jahrtausendwende nicht. Auch im Vergleich mit dem Vorjahr ist die Entwicklung eindeutig: Mussten 2024 noch fast 38.000 Festmeter brutuntauglich gemacht werden, liegt der Wert heuer bei nicht einmal einem Fünftel davon. 
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 +„Trotz dieser erfreulichen Entwicklung hat das Thema natürlich auch weiterhin absolute Priorität in der Nationalparkverwaltung“, sagt Leiterin Ursula Schuster. „So sind wir bereits jetzt im Winterhalbjahr dabei, die kommende Borkenkäfersaison vorzubereiten, um auch 2026 bestens gerüstet zu sein.“ Denn auch wenn im Nationalpark auf 75 Prozent der Fläche der Leitsatz „Natur Natur sein lassen“ gelte, habe man auf der restlichen Fläche am Rand des Schutzgebiets einen rechtlichen Auftrag zum [[https://www.waidlerwiki.de/borkenkaefer|Borkenkäfer-Management]], um angrenzende Waldbesitzer zu schützen. 
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 +Das 2025 angefallene Holz hat übrigens einen eindeutigen regionalen Fokus. „Und der ist weit weg von unseren Schwerpunktgebieten der vergangenen beiden Jahre“, wie Tobias Friedmann, stellvertretender Leiter des Sachgebiets Wald- und Flächenmanagement, bilanziert. Denn die Bereiche der Dienststellen Bayerisch Eisenstein und Scheuereck im Landkreis Regen, wo gerade 2023 hohe Mengen an Borkenkäferholz registriert wurden, erreichen nun zusammen gerade mal noch rund 500 Festmeter. Auch im Nachbarrevier [[Frauenau]] war das Niveau sehr niedrig. „Deutlich mehr, aber in Summe trotzdem wenig Holzanfall, gab’s dieses Jahr in den drei Nationalpark-Dienststellen im Landkreis Freyung-Grafenau.“ Der höchste Wert fällt mit etwas über 2100 Festmeter auf die Areale rund um [[Neuschönau]].  
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 +„Allein mit dem Wetter lässt sich die Entwicklung nicht erklären“, sagt Sachgebietsleiter Jochen Linner. „Denn auch, wenn man vielleicht einen anderen Eindruck haben mag: Unsere Wetterdaten zeigen, dass es im Vergleich zum langjährigen Mittel in fast jedem Monat des Jahres trockener und wärmer war.“ Der nur wenige Millimeter große Buchdrucker, der in der Region die bestimmende Borkenkäferart ist, kommt mit diesen Bedingungen eigentlich gut zurecht. „Der Rückgang bei uns passt aber zum bayernweiten Trend, der ebenfalls stark nach unten geht.“ 
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 +Das etablierte und konsequente Vorgehen bei der Borkenkäfersuche, gerade im Frühjahr, kombiniert mit einer schnellen Holzabfuhr seien laut Linner und Friedmann aber sicher Punkte, die sich positiv auf das [[https://www.waidlerwiki.de/borkenkaefer|Borkenkäfer-Management]] ausgewirkt hätten. Fast ein Drittel des angefallenen Holzes wurde übrigens streifenförmig entrindet. Bei dieser im Nationalpark entwickelten Technik werden die gefällten Stämme mit einem speziellen Motorsägen-Aufsatz geschlitzt. Damit werden die Bäume für Buchdrucker brutuntauglich gemacht. Gleichzeitig kann die Biomasse so im Wald liegenbleiben und ihre natürlichen Funktionen als Lebensraum und Nahrungsgrundlage für zahlreiche Arten erfüllen. 
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 +=====Wildnis zieht in Grundschule ein===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_wildnis_zieht_in_grundschule_ein_1_.jpg?200w=120&h=120&tok=a65baf|Beim Vorlesen des Buchs „Die wilden 14“ über die Urwaldkäfer der Region führte diese Gruppe gleich spontan ein kleines Theater auf. (Foto: Lisa Keilhofer / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Nationalpark-Aktionstag für die Frauenauer Schülerinnen und Schüler** 
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 +Vergangene Woche verwandelte sich die Grundschule [[Frauenau]] in eine wilde Lernlandschaft. Denn beim Nationalpark-Aktionstag brachte ein 13-köpfiges Team des Schutzgebiets die Wildnis in die Klassenzimmer. Den ganzen Vormittag über beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit seltenen Urwaldkäfern, scheuen Luchsen, filigranen Pilzen, emsigen Spechten und allerlei mehr Naturthemen. 
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 +In Kleingruppen tauchten alle Kinder in vier spannende Themenfelder ein. Die hatten Waldführer, Teilnehmende am Freiwilligen Ökologischen Jahr und Ranger altersgerecht und spielerisch vorbereitet. Da gab’s viel zum Anfassen, Malen und Herumtoben. Daneben wurde diskutiert, zugehört und ausprobiert. 
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 +„Ob beim Philosophieren zur Frage ‚Wem gehört der Wald?‘ oder beim Käfertheater, die Kinder waren mit Kopf, Herz und Hand dabei“, freut sich Schulleiterin Evi Wenig. „Gerade diese Themen sind nicht nur äußerst wichtig, sondern auch sehr interessant für unsere Kinder. Der Nationalpark als kompetenter Partner ist hier von großer Bedeutung für die Schulen.“ So wären am Ende nicht nur die Grundschüler, sondern auch das Kollegium begeistert gewesen ob des tollen Aktionstags. 
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 +„Wir hatten wirklich ganz viele schöne Erlebnisse“, bilanziert auch Lisa Keilhofer, die den Aktionstag als pädagogische Mitarbeiterin im [[Haus zur Wildnis]] organisiert hatte. „Nicht nur Schüler und die begleitenden Lehrkräfte, sondern auch die Waldführer haben rückgemeldet, wie viel Spaß diese Aktion gemacht hat. Es war also sicherlich nicht der letzte Nationalpark-Tag.“ 
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 +=====Ein Abend fürs Ehrenamt===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_99-25_ein_abend_fuers_ehrenamt.jpg?200w=120&h=120&tok=3a6672|Waldführerinnen und Waldführer stellten sich am Ende noch zusammen mit dem Umweltbildungs-Team des Nationalparks zum Gruppenfoto in der neu entstandenen Empore des Jugendwaldheim-Speisesaals auf. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +Nationalpark lädt Waldführer ins [[Jugendwaldheim]] ein 
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 +Der Führungsbetrieb des Nationalparks geht mit dem Ende der Herbstferien in eine vorweihnachtliche Pause. Zeit für eine kleine Bilanz – und ein großes Dankeschön. Deswegen lud das Schutzgebiet jüngst seine Waldführerinnen und Waldführer zum Ehrenamtsabend ins [[Jugendwaldheim]] bei Schönbrunn am Lusen ein. Gutes Essen, gute Gespräche und gute Einblicke in die Umweltbildungsstätte inklusive. 
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 +„Rund 30.000 Menschen werden jedes Jahr bei rund 3000 Bildungsveranstaltungen betreut“, bilanzierte Umweltbildungsreferent Achim Klein. „Aber damit das funktioniert braucht es euch, braucht es dieses Ehrenamt. Da zeigt ihr unglaublich viel Engagement. Danke dafür.“ Denn der überwiegende Großteil des Führungsangebots, sei es für Einheimische, Urlauber, Schüler oder Kinderkartenkinder, wird im Schutzgebiet von den ehrenamtlichen Waldführerinnen und Waldführern durchgeführt. Einen Dank gab’s von Klein auch für die Firma Wallstabe & Schneider aus Niederwinkling, die den Nationalpark seit einigen Jahren großzügig im Bereich der Umweltbildung unterstützt und so auch die Finanzierung des Abends sicherstellte. 
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 +Nach der leckeren Stärkung durch das Team des Küchenpächters im [[Jugendwaldheim]] führten Jan Kiesling und Karin Hartl, das Leitungsduo in der Umweltbildungsstätte, ihre Gäste noch durchs Haus. Schließlich wurde das Anwesen erst jüngst mit einem neuen Speisesaal-Trakt ausgestattet. „Dadurch können wir jetzt zum Beispiel zwei Stockwerke barrierefrei nutzen“, berichtete Kiesling. 
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 +=====Neue Springspinnenart entdeckt===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_neue_springspinnenart_im_nationalpark_entdeckt_2_.jpg?200w=120&h=120&tok=288fc4|Die Sumpfhockling-Männchen werden gerade einmal vier bis sechs Millimeter groß. Oft gleich mehrere Weibchen bewachen die Spinnennester, die sich meist an Binsen oder Wollgräsern befinden. In einem Biberstau im Reschbachtal gelang der Erstnachweis von Attulus floricola im Nationalpark. (Fotos: Lukas Haselberger/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Sumpfhockling ist bereits die dreißigste Art im Nationalpark** 
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 +Ein Biberstau im [[Reschbachtal]] bei [[Mauth]] hielt dieses Jahr eine nur wenige Millimeter große Überraschung bereit. Dort konnte eine für den Nationalpark bislang unbekannte Springspinne entdeckt werden. Attulus floricola oder zu Deutsch Sumpfhockling ist damit bereits die dreißigste Springspinnenart, die im Schutzgebiet nachgewiesen werden konnte. 
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 +„Wie der deutsche Name bereits vermuten lässt, sind diese Springspinnen besonders an feuchte Lebensräume, wie Moore oder Feuchtwiesen angepasst“, erklärt Dr. Verena Riedinger, die sich um die Erfassung und Sammlung von Nachweisen aller Art und Arten im Nationalpark kümmert. „Die Tiere halten sich meist auf unterschiedlichen Gräsern, sogar direkt über dem Wasser auf und springen dort zielsicher von Halm zu Halm.“ Ihre Gemeinschaftsnester bauen die Spinnen an Blütenständen von Binsen oder horstig wachsenden Wollgräsern, die im Spätsommer oft von gleich mehreren Weibchen bewacht werden. Die Männchen werden zwar nur vier bis sechs Millimeter groß, dennoch zählt der Sumpfhockling zu den großen Springspinnenarten im Nationalpark. Die Weibchen sind meist etwas größer. Entdeckt hat die für den Nationalpark neue Art Fotograf Lukas Haselberger. 
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 +„Für uns als Nationalpark ist es großartig, wenn ein naturbegeisterter Fotograf wie Lukas Haselberger, der große Sensibilität für Arten und Lebensräume besitzt, uns unterstützt, noch mehr über unsere wilden Waldlandschaften zu erfahren. Allein auf seine Kappe gehen inzwischen fünf Nachweise von für den Nationalpark bislang unbekannten Springspinnenarten“, erklärt Riedinger. Insgesamt konnten bislang 30 verschiedene Springspinnenarten im Schutzgebiet entdeckt werden. Der nächstgelegene Nachweis der neuen Art liegt laut Recherchen im Raum Deggendorf. Da Sumpfhocklinge in Hoch- und Übergangsmooren, Niedermoorwiesen und an Biberseen vorkommen können, sind künftig weitere Nachweise dieser Art im Nationalpark möglich. 
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 +=====Mehr Licht für den Moorwald===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_98-25_mehr_licht_fuer_den_moorwald.jpg?200w=120&h=120&tok=1b1295|Nationalparkleiterin Ursula Schuster machte sich diese Woche in Begleitung von Dienststellenleiter Jakob Geiger ein Bild der Maßnahme, die im Moorwald unter anderem dafür sorgen soll, dass sich Torfmoose wieder deutlich wohler fühlen. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Feuchtlebensraum am Ortsrand von [[Neuschönau]] wird aktuell aufgewertet** 
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 +Ein ehemaliges Hochmoor in direkter Nähe zum [[Nationalparkzentrum Lusen]] bei Neuschönau soll wieder nässer werden. Daher werden dort, in Sichtweite des Rundwegs Dachs, im Auftrag des Nationalparks aktuell Fichten gefällt. Aber nicht nur so soll die Fläche in Zukunft wieder mehr Wasser speichern können. 
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 +Das knapp zwei Hektar große Areal liegt in der Managementzone am Rand des Schutzgebiets. Weil der Mensch hier einst Entwässerungsgräben angelegt hatte, entwickelte sich das Hochmoor in einen Fichten-Moorwald. Und selbst der ist mittlerweile deutlich ausgetrocknet. Das hat vornehmlich zwei Gründe, wie Tobias Windmaißer, Nationalparkmitarbeiter im Sachgebiet Naturschutz und Forschung, erklärt: „Zum einen wirken die Entwässerungsgräben nach wie vor. Sie führen regelmäßig größere Wassermengen aus der Fläche ab. Zum anderen haben sich die auf dem ausgetrockneten Moor gepflanzten, zum Teil auch selbst angesiedelten Fichten übermäßig dicht und stark entwickelt.“ Ein so extrem dichter Bestand kostet dem einstigen Moor alljährlich mehrere Millionen Liter Wasser. 
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 +„Weil der ganze Nationalpark zum europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 gehört, existiert ein klarer rechtlicher Auftrag derartige Flächen naturschutzfachlich aufzuwerten“, betont Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Und diesem Auftrag kommen wir, wie auch bei ähnlichen Vorhaben in jüngster Zeit, gern nach.“ Bei der vergangenen Kartierung wurde dem einstigen Moor schließlich ein schlechter Erhaltungszustand beschieden, weshalb nun Maßnahmen zur Verbesserung anlaufen. Dieses Vorgehen ist auch im Nationalparkplan so festgehalten. 
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 +Doch mit der Auflichtung des Bestands ist es nicht getan. Wenn die erfolgreich verläuft, können bald schon die Gräben verschlossen und Dämme eingebaut werden. Dann wird es im Zentrum des einstigen Moors wieder deutlich nässer. Auf die Umgebung hat dies aufgrund der Topographie des Gebiets kaum direkte Auswirkungen. Die Maßnahme ähnelt damit der Revitalisierung, welche 2015 in der Kleinen Au bei Altschönau stattfand, dort aber in deutlich größerem Umfang. „Die Kleine Au hat sich seither sehr gut entwickelt“, bilanziert Nationalparkmitarbeiterin Rabea Klümpers zehn Jahren nach der Umsetzung dort. 
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 +Im Fichten-Moorwald bei Neuschönau soll die Entwicklung ähnlich ablaufen. Wenn nun die wüchsigeren Fichten entnommen werden, bleibt aber alles andere als eine kahle Fläche zurück, sondern ein lichter Fichten-Birken-Tannen-Wald mit zahllosen jungen Fichten und Tannen im Unterwuchs. Aber eben auch zunehmend Torfmoos, dem es momentan zumeist viel zu schattig ist. Punktuell werden dadurch sogar kleine Bereiche mit typischer Übergangsmoorvegetation und damit Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten entstehen. Bis es so weit ist, braucht es aber noch Zeit, viel Licht und Wasser. 
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 +Um eine Anreicherung von Nährstoffen in dem natürlicherweise von Nährstoffarmut geprägten Moorlebensraum zu vermeiden, wird ein gewisser Teil der Fichten von der Fläche abgefahren. „Ein Teil des Holzes aber wird im oder am Rand des Moores liegengelassen“, erklärt Jakob Geiger, Leiter der Nationalpark-Dienststelle Neuschönau. „Dann aber selbstverständlich entrindet, damit darin keine Borkenkäfervermehrung erfolgen kann. Hierbei arbeiten wir mit einem Debarking-Harvester, der gefällte Fichten in einem Schritt fällen, entasten und entrinden kann.“ Auch naturschutzfachlich wertvolle Hochstümpfe kann die Maschine im Wald belassen. Denn auch das Vorhandensein einer gewissen Menge an Totholz in all seinen Ausprägungen gehöre zum guten Erhaltungszustand eines Moorwaldes. 
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 +=====Nationalpark-Einrichtungen machen Pause===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_nationalpark-einrichtungen_machen_pause_1_.jpg?200w=120&h=120&tok=97b4fd|Das Waldgeschichtliche Museum St. Oswald bleibt durchgängig geöffnet. (Foto: Woidlife Photography)}} 
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 +[[Haus zur Wildnis]] und [[Hans-Eisenmann-Haus]] **ab Montag, 10. November** geschlossen – [[Waldgeschichtliches Museum]] durchgängig geöffnet 
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 +Turnusgemäß gehen die großen Besuchereinrichtungen des Nationalparks in der Vorweihnachtszeit in eine vorwinterliche Pause. Das [[Haus zur Wildnis]] in Ludwigsthal und das [[Hans-Eisenmann-Haus]] in Neuschönau haben dann bis inklusive 25. Dezember geschlossen. Durchgängig geöffnet bleibt das [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtliche Museum]] in St. Oswald. 
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 +Für Fans edler Glaskunst besteht somit in den kommenden Tagen die letzte Möglichkeit, die Wechselausstellung „Kraftvoll und vielfältig“ im Haus zur Wildnis zu besuchen. Diese beschäftigt sich ausschließlich mit Schnupftabakgläsern, in der Region Schnupftabakbixl genannt. Gezeigt werden Arbeiten verschiedenster Künstler, die beim Wettbewerb „Snuff Glass Award“ eingereicht wurden. 
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 +Die Schließzeit wird in den großen Häusern stets für anstehende kleinere Reparaturarbeiten genutzt, die während des regulären Betriebs nicht möglich sind. Um Urlaubern und Einheimischen aber auch in der Nebensaison ein informatives Angebot machen zu können, ist seit einigen Jahren zumindest das Waldgeschichtliche Museum in St. Oswald in der Vorweihnachtszeit geöffnet. Das dreistöckige Museum hat dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Lediglich am 24. und 25. Dezember ist geschlossen. 
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 +Regulär zugänglich bleiben zudem die beiden [[Tier-Freigelände]] des Nationalparks. Eingeschränkte Öffnungszeiten gibt’s derweil beim [[Baumwipfelpfad]] im [[Nationalparkzentrum Lusen]], welcher bis inklusive 24. Dezember dienstags und mittwochs geschlossen bleibt. Nationalparkbesucher sollten zudem beachten, dass der Großteil der bewirtschafteten Schutzhütten im Nationalpark mit dem Ende der Herbstferien ebenfalls bis zu den Weihnachtsfeiertagen in den Betriebsurlaub gehen.  
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 +Über die Öffnungszeiten im Winter informieren die jeweiligen Betreiber auf ihren eigenen Kanälen. Die [[Racheldiensthütte]] hingegen öffnet wie gewohnt erst im Frühjahr wieder für Besucher. Einzig das [[Nationalpark Café Wistlberg]] ist noch bis inklusive 30. November von Mittwoch bis Montag geöffnet. Die Einkehr im Naturerlebnis Wistlberg hat danach auch an den Adventswochenenden von 10 bis 17 Uhr geöffnet. 
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 +=====Nationalpark gibt Erfahrungen zum Debarken weiter===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_nationalpark_gibt_erfahrungen_zum_debarken_weiter.jpg?200w=120&h=120&tok=6eb315|Im Nationalpark Bayerischer Wald kam im Jahr 2020 erstmals ein Debarking Harvester zum Einsatz. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Runder Tisch [[Borkenkäfer]] informierte sich über Einsatz des speziellen Harvesters** 
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 +Wie kann man beim Borkenkäfermanagement an einem Strang ziehen und bestmögliche Strategien für Wälder erarbeiten? Diese Frage steht im Fokus des Runden Tisches Borkenkäfer, der 2016 erstmals ins Leben gerufen worden ist. Beim letzten Treffen im Haus zur Wildnis wurde von den Mitgliedern weiter an einer gemeinsamen Waldschutzstrategie gearbeitet. Dabei hat die Nationalparkverwaltung angeboten, bei einer Exkursion die Möglichkeiten und Vorteile eines Debarking-Harvesters vorzustellen. Nur wenige Wochen später konnte das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden und im Bereich der Nationalparkdienststelle Bayerisch Eisenstein ein entsprechender Harvester im Einsatz besichtigt werden. 
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 +„Wir konnten schon viele Erfahrungen mit Debarking Harvestern sammeln, da diese Technik schon seit fünf Jahren bei uns zum Einsatz kommt“, berichtete Tobias Friedmann, stellvertretender Leiter des Sachgebietes Wald- und Flächenmanagement, den Teilnehmern. „Wir freuen uns, wenn wir unser Wissen weitergeben können, um gerade im Rahmen des Runden Tisches eine gemeinsame Informationsbasis zu schaffen.“ 
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 +Der Debarking Harvester entfernt dank eines speziellen Entrindungskopfes sofort nach dem Fällen vom [[Borkenkäfer]] befallener Fichten deren Rinde. „Dank der Maschine kann zum einen sehr schnell und effektiv der Buchdrucker bekämpft werden“, so Friedmann. „Zum anderen können die Rückung und die Abfuhr des Holzes zeitlich unabhängig erfolgen.“  
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 +Im Nationalpark selbst spielen auch Naturschutzziele eine bedeutende Rolle, die mit dem Einsatz eines Debarking Harvesters erreicht werden können. „Die geschälte Rinde als auch die gefällten Bäume können im Wald verbleiben, die Biomasse dient dann wiederum als Nährstoffquelle und Lebensraum für Waldarten.“ Zudem verringere sich gerade auf Nassböden die Druckbelastung auf den Untergrund, da die Bäume nicht aufwändig gerückt werden müssen. 
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 +Nach der Vorstellung der Maschine und des Verfahrens diskutierten die Teilnehmer, darunter Vertreter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Waldbauernvereinigung Regen, der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern, der Freiherr von Poschinger Gutsverwaltung Frauenau und der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Freising, über die Möglichkeiten und Grenzen der Methode. Generell sei der Debarking Harvester auch für Waldbesitzer mit Nutzungsinteresse von Vorteil. Gerade die zeitliche Unabhängigkeit bei der Rückung und Abfuhr kann insbesondere bei starkem Borkenkäferbefall Vorteile verschaffen, waren sich alle Teilnehmer einig. 
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 +„Harvesteraggregate mit gleichzeitiger Entrindung sind gerade bei der Bekämpfung der ersten Buchdruckergeneration von Mai bis Juni extrem hilfreich, weil sich die weißen Entwicklungsstadien nicht fertig entwickeln können. Damit läuft die Entwicklung der Brut ins Leere“, resümierte Dr. Andreas Hahn, Leiter der Abteilung Waldschutz der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, schon beim vergangenen Runden Tisch. Auch zu späteren Zeiten sei ein Debarking-Aggregat aus Waldschutzsicht hilfreich - und das ebenso lange, bis sich die Buchdruckerlarven verpuppen. „Bestätigt ist ebenfalls, dass durch die im Bestand verbleibende Rinde keine erhöhte Lockwirkung für Buchdrucker und Kupferstecher entsteht.“ 
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 +Christoph Salzmann, Bereichsleiter Forsten vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, erklärte: „Die im Nationalpark gesammelten Erfahrungen mit dem Debarking Harvester bieten wertvolle Impulse für den Privatwald. Unsere Privatwaldbesitzer können dadurch noch besser auf Borkenkäferbefall reagieren und die Widerstandsfähigkeit ihrer Wälder nachhaltig stärken. Jetzt liegt es an den Waldbesitzenden, diese innovative Technik aufzugreifen und gezielt für den Schutz ihrer Wälder einzusetzen.“ 
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 +=====Eine bayerische Mitsingstunde im Haus zur Wildnis===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_eine_bayerische_mitsingstunde_im_haus_zur_wildnis.jpg?200w=120&h=120&tok=2b0b62|Ingrid Hupf lädt am 9. November zur bayerischen Mitsingstunde ein. (Foto: Ingrid Hupf)}} 
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 +Ingrid Hupf kommt **am Sonntag, 9. November** in die Nationalparkeinrichtung 
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 +Am Sonntag, 9. November, ist der letzte Öffnungstag vom [[Haus zur Wildnis]] vor der Herbstpause. Zum Saisonfinale gibt es wieder eine Mitsinggelegenheit für alle, die Freude an der Musik haben.  Unter dem Motto „Boarisch Gsunga“ kommt Ingrid Hupf um 14.30 Uhr in die Nationalparkeinrichtung. 
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 +Die mit dem Zwiesler Fink ausgezeichnete Musikerin Ingrid Hupf ist eine bekannte und erfahrene Vorsängerin und Anleiterin offener Singstunden. Gemeinsam mit den Besuchern verwandelt sie den Kinosaal mit seiner hervorragenden Akustik in einen Chorraum. Stimmsicher und mit Gitarre leitet sie alle Musikfreunde durch den Mitsing-Nachmittag. Willkommen ist jeder, der Lust am Singen hat. Vorerfahrungen sind nicht notwendig. Die Veranstaltung dauert zirka zwei Stunden. 
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 +Zur Anreise kann bequem die Waldbahn genutzt werden. Die Haltestelle in [[Ludwigsthal]] befindet sich nur zirka 15 Gehminuten vom [[Haus zur Wildnis]] entfernt. Natürlich steht auch der große Parkplatz des Nationalparkzentrums Falkenstein zur Verfügung.  
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 +Für gehbeeinträchtigte Personen bietet das [[Haus zur Wildnis]] ab 13:30 Uhr einen Shuttleservice ab dem Servicegebäude an. 
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 +=====Neue Toiletten am Nationalparkzentrum Lusen===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_neue_toiletten_am_nationalparkzentrum_lusen.jpg?200w=120&h=120&tok=853c13|Die Toiletten im Gebäude am Parkplatz des Nationalparkzentrums Lusen sind fertig saniert. Noch im Innenausbau befindet sich der neue Info-Punkt für die Mitarbeiter des Parkplatz-Service. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Gebäude wurde kernsaniert – Anbau für Info-Punkt und Parkplatzservice 
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 + Die Zeit, in der Besucher am Parkplatz vom [[Nationalparkzentrum Lusen]] Toilettencontainer benutzen mussten, ist vorbei. Ab Samstag, 1. November, können die sanierten WCs im Parkplatzgebäude eröffnet werden und sind täglich von 5 bis 20 Uhr für Besucher zugänglich. Neben einer Herren- und Damentoilette mit Wickelmöglichkeit für Kleinkinder wurde eine barrierefreie Toilette mit einem Notruf- und EURO-Schließsystem gebaut. 
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 +Im März dieses Jahres hat der Umbau des bestehenden Gebäudes am Parkplatz P1 begonnen mit dem Ziel, nicht nur die Toiletten zu sanieren, sondern auch einen Anbau zu schaffen. „Dort entsteht derzeit ein Infopunkt mit einer attraktiven Theke, an dem Ende Dezember die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Parkplatz-Service einziehen“, erklärt Johannes Dick, Bauingenieur im Nationalpark. Bisher waren die Büroräume im Gebäude der Nationalpark-Wacht am anderen Ende des Parkplatzes untergebracht. Für die Besucher war der Weg dorthin umständlich und nicht leicht zu finden. „Dies ändert sich mit dem Neubau.“ Errichtet worden ist auch ein Waldwasser-Brunnen, an dem in der eisfreien Zeit kostenlos Trinkwasser gezapft werden kann. 
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 +Wie bei jeder Baumaßnahme im Nationalpark wurde auch hier Wert auf Nachhaltigkeit und Effizienz gelegt. „Geheizt wird das Gebäude nun mit einer Wärmepumpe, installiert wurde auch eine PV-Anlage“, so Dick. „Die Dämmung der obersten Geschossdecke und die der Wände wurde verstärkt sowie neue Fenster und Türen eingebaut, um die Wärmeverluste einzudämmen.“ Darüber hinaus stehen den Besuchern künftig weitere Annehmlichkeiten zur Verfügung. Ein Bayern W-Lan Hotspot zur kostenlosen Internetnutzung konnte ebenso wie eine E-Ladesäule für Autos mit zwei Ladepunkten installiert werden. Noch in Arbeit sind die Lademöglichkeiten für E-Bikes sowie die Beschilderung mit Nationalparkinformation. 
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 +=====Schulen und Kindergärten im Fokus===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_94-25_schulen_und_kindergaerten_im_fokus.jpg?200w=120&h=120&tok=35b3dd|Einblicke in das Reich der Pilze erhielten die Teilnehmerinnen bei der exklusiven Fortbildung für Partner-Schulen und -Kindergärten. (Foto: Nicole Graf / Nationalpark Bayerischer Wald)}}  
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 +**343 Teilnehmer bei 20 Fortbildungen - Umweltbildungsteam zieht positive Bilanz** 
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 +Dass der Nationalpark nicht nur ein Lernort für die Wissenschaft, sondern auch für Schulen und Kindergärten ist, konnte das Umweltbildungsteam des Schutzgebietes auch in diesem Jahr wieder unter Beweis stellen. Insgesamt 20 Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie für Erzieherinnen und Erzieher wurden zu den verschiedensten Themen organisiert. Ein Angebot, das von 343 Teilnehmern genutzt wurde.  
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 +Egal ob Philosophieren in der Natur, Waldentwicklung, der Biber und sein Lebensraum oder das Auerhuhn-Vorkommen im Böhmerwald – der Nationalpark stellte bei den Fortbildungen den Teilnehmern von Schulen und Kindergärten in bewährter Weise die passenden Experten zur Verfügung. „Zu den Themen referieren entweder unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den zuständigen Sachgebieten oder langjährige und erfahrene Waldführer“, berichtet Martin Wagner, im Nationalpark zuständig für Partnerschulen. Er selbst freut sich sehr, dass sich die Fortbildungen so großer Beliebtheit erfreuen. „Wir können dies nicht nur nutzen, um Nationalpark-Wissen weiterzugeben. Wir fördern damit auch die Akzeptanz für das Schutzgebiet.“ 
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 +Neben den Fortbildungen, die allgemein gebucht werden können, gab es auch in diesem Jahr exklusive Veranstaltungen nur für Schulen und Kindergärten, die Partner des Nationalparks sind. „Für sie erstellen wir Programme, die auf die Bedürfnisse der Schulen und Kindergärten zugeschnitten sind“, sagt Nicole Graf, im Nationalpark zuständig für Partnerkindergärten und allgemeine Kindergartenprogramme. „Denn gerade unsere Partner-Schulen und -Kindergärten sind für unsere Bildungsarbeit ganz wichtige Ansprechpartner.“ 
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 +Eine dieser Fortbildungen befasste sich mit dem Thema „Pilzwissen“. Waldführerin Maria Reithmair, die darüber hinaus die Pilz-Coach-Ausbildung absolviert hat, zeigte den Teilnehmerinnen Spiele und Experimente zu Pilzen und gab allgemeine Fachinfos, insbesondere auch zu Giftpilzen. Was ist Mykorrhiza? Welche verschiedenen Lebensräume für Pilze gibt es? Und welche Forschungsprojekte laufen aktuell im Nationalpark? Auf all diese Fragen gab es Antworten. 
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 +„Von den Teilnehmern haben wir durchwegs positive Rückmeldungen erhalten“, sagt Nicole Graf, die die Veranstaltung organisiert hat. „Die Fortbildung hat viele dazu motiviert, sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen und nicht nur den Fokus auf Speisepilze zu richten.“ Weitere Fortbildungen fanden zu den Themen „Der besondere Nationalparkwald“, Flora und Fauna des Nationalparks sowie Natur- und Umweltpädagogik statt. 
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 +====="Mir reichts, ich geh in den Wald"===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_vm_165-25_zwei_wanderungen_zum_thema_trauer_und_traurigkeit.jpg?200w=120&h=120&tok=fa8a99|Zwei Führungen zum Thema „Trauer und Traurigkeit“ bietet der Nationalpark zusammen mit dem Hospizverein im Landkreis Freyung-Grafenau.e.V in den Ferien an. (Foto: Fritz Eichmann/Nationalpark Bayerischer Wald)}}   
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 +**Am Montag, 3. November und am Mittwoch, 5. November:** Zwei Wanderungen zum Thema "Trauer und Traurigkeit" für Kinder und Jugendliche in den Herbstferien 
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 +Zum Thema „Trauer und Traurigkeit“ bietet der Nationalpark Bayerischer Wald in Kooperation mit dem Hospizverein im Landkreis Freyung-Grafenau.e.V. in den Herbstferien zwei kostenlose Wanderungen für Kinder und Jugendliche an. 
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 +Am Montag, 3. November, sind Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren zu einer leichten Wanderung mit gestalterischen Elementen eingeladen. Treffpunkt ist um 13 Uhr das [[Hans-Eisenmann-Haus]] in Neuschönau. Die Veranstaltung dauert zirka drei Stunden. 
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 +Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren beschäftigen sich am Mittwoch, 5. November, ebenfalls von 13 bis 16 Uhr bei einer Wanderung mit Impulsen zum Thema „Trauer und Traurigkeit“. Treffpunkt ist der [[https://www.waidlerwiki.de/p_r_parkplatz_spiegelau|P&R Parkplatz in Spiegelau]]. Die beiden Führungen übernimmt Waldführerin und Trauerbegleiterin Claudia Barthmann. 
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 +Bei den Wanderungen sollten die Kinder und Jugendlichen unbedingt wetterfeste Kleidung inklusive passendem Schuhwerk dabeihaben sowie eine Brotzeit mit Getränk. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung möglichst frühzeitig, spätestens jedoch einen Tag vorher bis 17 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen bis 13 Uhr, beim Nationalpark Führungsservice via nationalpark@fuehrungsservice.de  oder 0800 0776650 erforderlich. 
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 +=====Spannende Abenteuer im bunten Wald===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_spannende_abenteuer_im_bunten_wald.jpg?200w=120&h=120&tok=62daec|Mit Spiel und Spaß können Kinder die herbstlichen Nationalparkwälder erkunden. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer)}}   
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 +**Abwechslungsreiches und kreatives Herbstferienprogramm im Nationalpark 
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 +Im Herbst werden im Nationalpark Bayerischer Wald nicht nur die Blätter bunt, in den Ferien bietet das Team der Umweltbildung erneut ein farbefrohes Programm für Kinder an. Vom 3. bis 7. November ist rund um das [[Nationalparkzentrum Lusen]] und [[Nationalparkzentrum Falkenstein]] einiges geboten. 
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 +Einen Outdoor-Erlebnistag für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren gibt es am Dienstag, 4. November, rund um das [[Hans-Eisenmann-Haus]] in Neuschönau. Von 14 bis 17 Uhr sind die „Waldspürnasen unterwegs“. Es werden kreative Kunstwerke aus Naturmaterialien gebastelt, Spiele gespielt und die Tiere im [[Tier-Freigelände]] beobachtet. Treffpunkt ist an der Infotheke der Nationalparkeinrichtung. 
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 +Eine weitere kreative Bastelaktion im [[Hans-Eisenmann-Haus]] ist am Freitag, 7. November, geplant. Die Waldwerkstatt wird ab 10 Uhr zur „Naturwerkstatt“, in der Kinder mit Naturmaterialien Kunstwerke gestalten können. Es ist keine Anmeldung erforderlich, vorbeikommen und kreativ sein ist gefragt. 
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 +Auch im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]] ist in den Herbstferien was los. Dort macht die „Naturwerkstatt“ am Montag, 3. November, Station. Die kreative Bastelaktion für Kinder beginnt im [[Haus zur Wildnis]] ebenfalls um 10 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 
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 +Bei den „Waldentdeckern“ ist am Donnerstag, 6. November, Action angesagt. Kinder zwischen fünf und zehn Jahren sind herzlich eingeladen, bei verschiedenen Spielen und Aktionen spannende Dinge über die Natur, den Nationalpark und dessen tierische Bewohner zu entdecken. Gerade im Herbst haben diese nämlich einiges zu tun. Start ist um 14 Uhr am Eisenbahntunnel am [[Nationalparkzentrum Falkenstein]]. Auf die Zugankunft aus Zwiesel wird gewartet. Rund drei Stunden dauert die Ferienaktion. 
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 +Bei allen Erlebnisnachmittagen im Freien sollten die Kinder unbedingt wetterfeste Kleidung inklusive passendem Schuhwerk dabeihaben sowie eine Brotzeit mit Getränk. Zudem wird um Anmeldung beim Nationalparkführungsservice unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 0776650 gebeten. Für die Termine der Naturwerkstatt ist keine Anmeldung erforderlich.  
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 +Die Kosten für alle Veranstaltungen trägt die Nationalparkverwaltung. 
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 +=====Neuer Rückeweg für eine zügige Borkenkäferbekämpfung===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_neuer_rueckeweg_fuer_eine_zuegige_borkenkaeferbekaempfung.jpg?200w=120&h=120&tok=6a1b17|Mittels eines Harvesters wird derzeit der neue Rückeweg im Bereich der Seebachschleife angelegt. (Foto: Jürgen Pöschl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Trasse wird im Bereich Seebachschleife angelegt – Straßensperrungen sollen dadurch reduziert werden** 
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 +Schon jetzt trifft die Nationalparkverwaltung Vorkehrungen, um im kommenden Jahr für die Borkenkäfersaison gerüstet zu sein. Im Bereich zwischen [[Ludwigsthal]] und [[Bayerisch Eisenstein]] gibt es noch großflächig Fichtenbestände. Sollten diese vom [[Borkenkäfer]] befallen werden, ist es für den Schutz der angrenzenden Wälder wichtig, die Fällung der Bäume inklusive des Abtransports schnell abzuwickeln. Dies soll ein Rückeweg ermöglichen, der derzeit angelegt wird. 
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 +„Der betroffene Bereich liegt zwischen der B11 und der Waldbahntrasse und somit formell außerhalb des Nationalparks. Dennoch ist die Nationalparkverwaltung bei der Borkenkäferbekämpfung für diesen Abschnitt zuständig“, erklärt Jürgen Pöschl, Leiter der Nationalparkdienststelle [[Bayerisch Eisenstein]]. In der Vergangenheit musste für sämtliche Fäll- und Rückearbeiten sowie für den Holzabtransport in diesem Bereich die B11 mit Ampelregelung gesperrt werden. Dies hat den Straßenverkehr behindert, sehr viel Geld gekostet und die Aufarbeitungsgeschwindigkeit enorm verlangsamt. „Der neue Rückeweg wird in Zukunft ein wichtiger Baustein zur zügigen Borkenkäferholz-Aufarbeitung und Minimierung der Sperren sein.“ 
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 +<html><iframe src=https://atlas.bayern.de/embed.html?c=806022%2C5445985&z=15&r=0&l=tk&mid=1&ec_map_activation=true&ec_link_to_app=true width='990px' height='600px' loading='lazy' frameborder='0' style='border:0' role='application'></iframe></html>  
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 +Der Rückeweg wird zwischen der bestehenden Zufahrt zur Eisenbahnbrücke auf Höhe Seebachschleife und einer Parkplatzschleife auf einer Länge von zirka 1,6 Kilometern angelegt. „Das dabei gefällte Fichtenholz wird wegen der Borkenkäfergefahr abgefahren oder entrindet, dafür wird ein spezieller Debarking-Harvester eingesetzt. Totholz anderer Baumarten verbleibt auf der Fläche“, berichtet Pöschl. Im Zuge der Erdarbeiten erfolgt die Stockrodung im notwendigen Umfang, die Stöcke werden als Totholz auf der Fläche belassen oder für Renaturierungsmaßnahmen der Nationalparkverwaltung verwendet. Der Rückeweg wird als Erdweg in einer Breite von 3,5 Metern im Anschluss an die Fällarbeiten gebaggert, am nördlichen Ende wird ein LKW-Ladeplatz angelegt. 
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 +„Letztendlich bringt diese Maßnahme viele Vorteile“, ist sich Pöschl sicher. Künftig kann die Rückung des Holzes zwischen der Bahnlinie und der B11 sowie die Holzabfuhr ohne Sperrung der Bundesstraße erfolgen. „Ein positiver Nebeneffekt ist insbesondere, dass wir diesen Abschnitt nun so erschließen, dass dort künftig Naturschutzmaßnahmen, speziell zur Förderung von Mischbaumarten, umgesetzt werden können.“ 
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 +=====Den Sternen so nah===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_den_sternen_so_nah.jpg?200w=120&h=120&tok=44c0e2|Naturpark-Geschäftsführer Hartwig Löfflmann (von links), Freyung-Grafenaus Landrat Sebastian Gruber und Nationalparkleiterin Ursula Schuster mit Moderatorin Julia Reihofer bei der Diskussionsrunde zur Sternenpark-Auszeichnung. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Festakt zur Sternenpark-Auszeichnung im Rahmen der NaturVision Filmtage** 
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 +Als am Ende hunderte Sterne über dem klaren Himmel des Bayerwalds funkelten, war auch dem letzten Besucher klar, warum die Dark Sky International das Duo aus Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald jüngst als dritten Sternenpark im Freistaat ausgezeichnet hat. Diese Würdigung feierte die Region im Rahmen der NaturVision Filmtage am vergangenen Wochenende im [[Hans-Eisenmann-Haus]]. Dabei gab’s bei freiem Eintritt aber auch drei Tage lang über 30 Natur- und Tierfilme sowie Dokumentationen zu Umweltthemen zu sehen. 
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 +Zur Bedeutung der Sternenpark-Zertifizierung diskutierten am Samstagabend Nationalparkleiterin Ursula Schuster, Naturpark-Geschäftsführer Hartwig Löfflmann und Freyung-Grafenaus Landrat Sebastian Gruber mit Moderatorin Julia Reihofer vor 120 Besuchern in der Nationalparkeinrichtung. „Die Auszeichnung fördert den nachhaltigen Tourismus“, ist sich Ursula Schuster sicher. Sie habe aber auch hohen naturschutzfachlichen Wert. „Uns ist es ein Anliegen, Dunkelheit bestmöglich zuzulassen. Dies ist für eine Vielzahl von Tierarten, die nachtaktiv oder auf Dunkelheit angewiesen sind, entscheiden, um ihre natürlichen Lebensräume zu erhalten.“ 
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 +„Wir sind jetzt in einem elitären Kreis dabei“, freute sich Hartwig Löfflmann über die international renommierte Auszeichnung, die im Sommer bestätigt wurde. „Zwischenzeitlich hatten wir ehrlich gesagt schon nicht mehr daran geglaubt.“ Denn es sei ein krummer Weg gewesen, der bereits 2016 eingeläutet wurde. „Letztendlich ging es dabei vor allem darum, die Leute mitzunehmen, Verbündete zu finden.“ Mit viel Arbeit sei dies nun geglückt. Und es gibt schon neue Projekte. „Wir wollen am Eschenberg bei Kirchberg im Wald das erste barrierefreie, Robotik-gesteuerte Teleskop Deutschlands bauen.“ Der Förderbescheid für die Sternwarte sei bereits da. 
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 +Mit auf dem Podium saß auch Landrat Sebastian Gruber, schließlich werden die NaturVision Filmtage seit jeher gemeinschaftlich vom Landkreis Freyung-Grafenau und vom Nationalpark ausgerichtet. „Die Nacht hat auch etwas Mystisches, etwas Romantisches. Unser dunkler Nachthimmel ist somit ein Mehrwert an Lebensqualität für die Region.“ Gruber betonte zudem die Notwendigkeit dafür, Bewusstsein zu schaffen für eine naturverträgliche Beleuchtung des öffentlichen Raums. „Da können wir Kommunen auch Vorbild für Privatleute sein.“ Und auch die NaturVision Filmtage seien „ein kleiner Diamant in der Region“, an dem man unbedingt festhalten wolle. 
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 +Nach der Sternenpark-Diskussionsrunde durften die Besucher passend zum Thema den Film „Die Nacht erwacht: Über Leben im Wald“ bewundert. Regisseur Clemens Keck hatte vorab noch eine Videobotschaft nach Neuschönau geschickt: „Die Auszeichnung als Sternenpark ist eine tolle Sache, auch für uns Naturfilmer.“ Der Film selbst beschäftigte sich mit den Tieren der Nacht. Mystisch und künstlerisch inszeniert standen eine Raufußkauz- und Gelbhalsmausfamilie im Fokus, die auf Gedeih und Verderb aneinandergebunden sind. 
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 +Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Gruppe Sal’in’Acoustic. Bei einem kleinen Imbiss diskutierten die Gäste noch ausgiebig über Film und Nachthimmel, ehe Max Greiner, Vorsitzender von Pro Nationalpark Freyung-Grafenau, alle Interessierten zu einem Sternen-Spaziergang auf den Baumwipfelpfad entführte. 
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 +=====Glaskunst von alten Bixlmachern und jungen Wilden===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_glaskunst_von_alten_bixlmachern_und_jungen_wilden.jpg?200w=120&h=120&tok=fd4d0c|Die Preisträger des „Snuff Glass Awards“ mit den Ehrengästen im Haus zur Wildnis.(Foto: Annette Nigl/ Nationalpark Bayerischer Wald)}}  
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 +Preisverleihung des „Snuff Glass Awards“ im [[Haus zur Wildnis]] –  
 +Ausstellung **bis 9. November** zu sehen 
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 +Traditionell, elegant, modern, wild, abstrakt – der Fantasie waren beim „Snuff Glass Award“ der Firma Pöschl Tabak in Kooperation mit der Glasfachschule Zwiesel keine Grenzen gesetzt – und das hat sich ausgezahlt. Von den 74 eingereichten Bixl war jedes einzelne ein Kunstwerk für sich. Bei der Preisverleihung im [[Haus zur Wildnis]] wurden nicht nur die Gewinner geehrt, sondern auch die dazugehörige Ausstellung eröffnet. 
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 +„Die Nationalparkeinrichtungen sind schon immer auch eine Begegnungsstätte für Kunst und Kultur“, sagte Josef Wanninger, stellvertretender Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald. „Nachdem uns gerade die regionale Kunst sehr am Herzen liegt, macht es uns stolz, diese Preisverleihung sowie die Ausstellung bei uns im Haus zur Wildnis zu haben.“ Gerade jungen Menschen könnten mit dem Begriff „Bixl“ nichts mehr anfangen. Umso erfreulicher sei es, dass sich 44 Künstler mit 74 Werken an dem Wettbewerb beteiligt haben, wie Katharina Pöschl, Geschäftsführerin von Pöschl Tabak, erklärte. „Der älteste Künstler war 73 Jahre, der jüngste 18. Wir können heute hier eine große Bandbreite an kunstvollen Bixl zeigen, was mich sehr freut.“ 
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 +Der „Snuff Glass Award“ ist letztendlich eine langjährige Tradition in neuem Gewand und eine Fortführung des Gletscherprise-Glaskunstpreises aus den Jahren 1998 bis 2014. Dass es eine Neuauflage gibt, habe Katharina Pöschl ihren Eltern Dr. Ernst und Sissi Pöschl zu verdanken. „Als ich einen Besprechungsraum mit Tabakgläsern umdekoriert habe, ist die Idee für den Wettbewerb entstanden.“ Pöschl dankte in diesem Zusammenhang allen Unterstützern, wie der Glasfachschule Zwiesel, dem Verbund Gläserner Winkel und dem Nationalpark. „So einen Preis kann man nicht alleine auf die Beine stellen.“ 
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 +Als bedeutendes Ereignis sah auch Rainer Haselbeck, Regierungspräsident von Niederbayern, die Wiederbelebung des Preises. „Glas und Glaskunst sind absolut identitätsstiftend für Niederbayern. Es ist wunderbar, dass sich heute dort große Traditionen zusammenfinden, wo die Glaskultur zu Hause ist.“ Gunther Fruth, Leiter der Glasfachschule Zwiesel, lobte die Werke, die im Rahmen des Wettbewerbs entstanden sind. Mit unterschiedlichen Herangehensweisen würden Arbeiten renommierter Bixlmacher mit den wilden, fast progressiv wirkenden Ideen des Nachwuchses verschmelzen. „Hier wird sichtbar, welche Innovationskünste in Glas stecken.“ Dies mache die Ausstellung auch so besonders. 
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 +Höhepunkt des Abends war schließlich die Verleihung der Preise. Vorab hatte sich eine Jury, bestehend aus Katharina Pöschl, Lisa Keilhofer, der stellvertretenden Leiterin vom Haus zur Wildnis, Gunther Fruth, Josef Hais, Direktor der Šumava-Museen, und Sven Bauer, Kurator am Glasmuseum Frauenau, auf die Sieger geeinigt. Neben den ausgeschriebenen Wettbewerbskategorien Kunsthandwerk, Kunst und Design gab es einen Sonderpreis „Wald mit Zukunft“, der auf Initiative des Nationalparks ins Leben gerufen wurde. 
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 +Folgende Künstler zählen zu den Preisträgern: 
 +Kategorie Handwerk: 1. Max Straub (Lindberg), 2. Franz Straub (Lindberg), 3. Rainer Pscheidl Zwiesel), 4. Gabriel Felix (Waging am See) 
 +Kategorie Kunst: 1. Ronald Fischer (Frauenau), 2. Iris Haschek (Regen), 3. Lisa Preußner (Zwiesel), 4. Alexandra Geyermann (Zwiesel) 
 +Kategorie Design: 1. Glasfachschule Zwiesel, 2. Fabian Bednarik (Železný Brod) 
 +Sonderpreis Wald: 1. Michael Weinfurtner (Arnbruck), 2. Magdalena Paukner (Lindberg), 3. Rudolf Weber (Frauenau), 4. Iris Haschek (Regen) 
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 +Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Anderl Schmid auf der Knopfharmonie.  
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 +Die Ausstellung zum „Snuff Glass Award“ ist noch bis zum 9. November täglich von 9 bis 18 Uhr im Haus zur Wildnis zu sehen.  
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 +Der Eintritt ist frei. 
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 +=====Grenzüberschreitende Anerkennung===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_grenzueberschreitende_anerkennung.jpg?200w=120&h=120&tok=a1eca1|Martin Starý (rechts), stellvertretender Direktor des Nationalparks Šumava, nahm die Auszeichnung als „Transboundary Parks“ von Europarc-Präsident Michael Hošek entgegen. (Foto: Vaidas Garla)}}  
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 +**Nationalparke Sumava und Bayerischer Wald erneut als Transboundary Parks ausgezeichnet** 
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 +„Dieses Gebiet ist zweifellos eines der wichtigsten Waldschutzgebiete im europäischen Kontext. Dieser Erfolg wäre ohne grenzüberschreitende Zusammenarbeit und gemeinsame, abgestimmte Maßnahmen nicht möglich gewesen.“ Dieses Fazit zieht die Europarc Federation, die Dachorganisation europäischer Großschutzgebiete, zur Zusammenarbeit der Nationalparke Šumava und Bayerischer Wald. So dürfen sich beide erneut über die die Auszeichnung als „Transboundary Parks“ freuen. 
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 +Seit 2009 trägt das bayerisch-böhmische Duo durchgehend die Auszeichnung, die in der Regel alle fünf Jahre erneuert werden muss. Damit gehört man zum auserwählten Kreis der derzeit elf grenzüberschreitenden Schutzgebietsregionen Europas. „Ihre Zusammenarbeit, deren Wurzeln in den 1990er Jahren liegen, ist heute ein Modell für eine langfristige und vertrauensvolle Partnerschaft. Im Laufe der Jahre hat sie sich zu einer vielseitigen, 
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 +kontinuierlichen und unkomplizierten Zusammenarbeit entwickelt, die alle Aspekte des Schutzgebietsmanagements umfasst“, lobt Europarc-Präsident Michael Hošek in seinem Glückwunschschreiben. 
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 +Entgegengenommen hat die Auszeichnung vergangene Woche Martin Starý, stellvertretender Direktor des Nationalparks Šumava, auf der Europarc Konferenz im litauischen Birštonas. „Ich bedanke mich für das Feedback zu unserer Arbeit, aber auch für die langjährige Unterstützung“, so Starý. „Es ist mir eine Ehre, für unsere einzigartigen Parke arbeiten zu dürfen. Parke, in denen die Natur das Recht hat, Natur zu sein. Möge dieser Tag also ein Fest der wilden Natur und der dauerhaften, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Deutschland sein.“ 
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 +Beide Schutzgebiete arbeiten unter anderem in den Bereichen Forschung, Umweltbildung, Wildtiermonitoring, Öffentlichkeitsarbeit und Waldmanagement zusammen. Sogar gemeinsame Streifen der Ranger gibt es. Daher sei man eines „der etabliertesten und inspirierendsten Beispiele für grenzüberschreitendes Management in Europa“, schreibt Europarc-Präsident Michael Hošek. 
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 +„Die Würdigung freut uns natürlich sehr“, sagt Ursula Schuster, Leiterin des Nationalparks Bayerischer Wald. „Sie ist nicht nur Anerkennung dessen, was in der Vergangenheit bereits geleistet wurde, sondern auch Ansporn, die Kooperation mindestens genauso intensiv fortzusetzen. Denn die Natur kennt keine Grenzen. Daher ist das gelebte Miteinander unserer beiden Nationalparke ein Glücksfall für den Prozessschutz in unseren wilden Wäldern.“  
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 +„Ich bin begeistert“, stimmt auch Pavel Hubený, Direktor des Nationalparks Šumava, in den Jubel ein. „Unsere Zusammenarbeit macht nicht nur Sinn, sondern führt auch zu einer schöneren und wilderen Natur. Die Tatsache, dass unsere Arbeit auf internationaler Ebene gewürdigt wird, ist wirklich großartig und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir verstehen die Auszeichnung als „Transboundary Parks“ aber nicht nur als eine Bestätigung für die gut funktionierende Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Bayerischer Wald, sondern auch als Auftrag, den gemeinsamen Weg in den kommenden Jahrzehnten fortzusetzen.“ 
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 +=====Ausstellung „Mitmenschen – mit Menschen“ bis April verlängert===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/mitmenschen_mit_menschen_christiane_binder.jpg?200w=120&h=120&tok=d74695|Christiane Binder: Mitmenschen}} 
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 +Die Ausstellung „Mitmenschen – mit Menschen“ von Christiane Binder in der [[https://www.waidlerwiki.de/nationalpark-info_mauth|Nationalparkinfostelle Mauth]] wird **bis zum 12. April** 2026 verlängert.  
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 +Der Titel steht für das zentrale Anliegen der Künstlerin: Die Fähigkeit zu berühren, den respektvollen Umgang miteinander, sich gegenseitig akzeptieren, motivieren und inspirieren. „Mitmenschen – mit Menschen“ ist aber nicht nur ein Ausstellungstitel, sondern eine Botschaft: Kunst kann Brücken bauen, Herzen berühren und den Geist bewegen. Im Laufe der Ausstellung wird ein Teil der Gemälde immer wieder ausgetauscht, um den Besuchern etwas Neues zu bieten.  
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 +Der Eintritt ist frei. 
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 +=====Schmetterlinge der Superlative===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/schmetterlinge_der_superlative.jpg?200w=120&h=120&tok=dfeaa7| 
 +Die Macher des Schmetterlingsbands mit Nationalparkleiterin Ursula Schuster (3.v.r.) inmitten der beeindruckenden Fotos der mittlerweile zu Ende gegangenen Ausstellung im Haus zur Wildnis. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Finissage zu Ausstellung im Haus zur Wildnis und Vorstellung neuer wissenschaftlicher Publikation** 
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 +Berg-Graseule, Großer Eisvogel, Gelbes Ordensband, Brauner Bär oder Schneeweißer Kleinspanner. All diese Schmetterlingsarten – und noch viele hundert mehr – sind im Bayerischen Wald heimisch. Und im Haus zur Wildnis bei Ludwigsthal standen einige der besonders fotogenen Schönheiten in letzter Zeit im Fokus. Vergangene Woche nun wurde die Ausstellung „Schmetterlinge der Superlative“ mit einer Finissage beendet – nicht ohne ein gebührendes Abschiedsgeschenk. Denn gleichzeitig wurde der wissenschaftliche Band „Die Schmetterlinge im Bayerischen Wald“ öffentlich vorgestellt.  
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 +In einem gut gefüllten Filmsaal gratulierte Nationalparkleiterin Ursula Schuster zunächst einmal Herbert Hofmann, Michael Kratochwill, Peter Lichtmannecker, Ernst Lohberger, Rudolf Ritt, Andreas Segerer und dem bereits verstorbenen Ludwig Weigert: „Diese sieben Autoren haben über Jahrzehnte hinweg die Schmetterlinge im Bayerischen Wald erforscht und konnten die Liste der hier bekannten Arten um 349 auf 2338 erweitern.“ Gerade in Zeiten von Klimawandel und Insektensterben seien Einschätzungen zu Artentrends immer schwieriger.  Daher seien umfassende Daten wie diese von großem Wert. „Denn gerade die Schmetterlinge zählen zu den wichtigsten Bestäubern in unseren Ökosystemen“, sagte Schuster. 
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 +Stellvertretend für das Autoren-Team warfen im Anschluss Rudolf Ritt und Peter Lichtmannecker, gleichzeitig die beiden Fotografen der mittlerweile beendeten Ausstellung, einen bildgewaltigen Blick auf tropisch anmutende Raupen, echte Schmetterlingsexoten, perfekt getarnte Falter und Co. Den Umfang der Arbeit am 21. wissenschaftlichen Band der Nationalparkverwaltung, stolze 230 Seiten dick, hätten die Macher anfangs sogar etwas unterschätzt. „Daher haben wir unser Team im Laufe des Projekts nochmal aufgestockt“, so Peter Lichtmannecker. 
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 +Sein Kollege Rudolf Ritt erklärte schließlich, dass sich trotz über 2300 Arten nur etwa 130 Tagfalter im Bayerwald tummeln. „Der Rest sind Nachtfalter und Kleinschmetterlinge.“ Untersucht worden sei auch der Zusammenhang von Arten und deren Lebensräumen. So hätten die Forscher etwa festgestellt, dass es Schmetterlinge, die auf Magerrasen angewiesen sind, besonders schwierig hätten. „Denn hier ist die Artenzahl um 41 Prozent gesunken“, rechnete Ritt vor. „Es ist also wichtig, dass wir uns um diese Lebensräume kümmern.“ 
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 +Die in der Publikation festgehaltene Vielfalt sei aber nur eine Momentaufnahme, wie Erstautor Ernst Lohberger bei einer Diskussionsrunde am Ende betonte. „Der Status quo ist aber wichtig, um in Zukunft Aussagen über die Entwicklung der Populationen zu geben.“ Fast noch wichtiger sei forschender Nachwuchs. „Der fehlt leider im Moment im Bayerischen Wald.“ 
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 +Einen umfassenden Überblick über die Schmetterlingsfauna können sich Interessierte nun auf jeden Fall in der wissenschaftlichen Publikation verschaffen. Die war nicht nur bei der Vorstellung vor Ort käuflich zu erwerben, sondern ist nun auch im Publikationsshop der bayerischen Staatsregierung unter www.bestellen.bayern.de zu finden. 
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 +=====Fichten auf Biberflächen werden gefällt===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_fichten_auf_biberflaechen_werden_gefaellt.jpg?200w=120&h=120&tok=5012f0|Begutachten die Flächen, die der Biber schon unter Wasser gesetzt hat: Nationalparkleiterin Ursula Schuster (v.l.), Till Clos, Leiter der Nationalparkdienststelle Finsterau, und Tobias Windmaißer, im Nationalpark zuständig für Biotop- und Artenschutz. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Verkehrssicherungs- und Naturschutzmaßnahmen im Reschbachtal** 
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 +Der Biber fühlt sich im [[Reschbachtal]] zwischen [[Mauth]] und [[Finsterau]] wohl und gestaltet dort neue Lebensräume. Ein Bereich, auf dem vorwiegend Fichten zu finden sind, steht mittlerweile aufgrund der Bauarbeiten des Nagetiers unter Wasser. Nachdem in direkter Nähe die von Wanderern und Radfahrern beliebte und gern genutzte Reschbachstraße verläuft, müssen die Bäume nun gefällt werden. 
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 +„Die dort in der Nässe stehenden Fichten werden über kurz oder lang absterben“, berichtet Tobias Windmaißer, im Nationalpark zuständig für Natur- und Biotopschutz. „Es besteht die Gefahr, dass sie schon in diesem Winter bei Sturm und Schnee auf die Straße oder Loipe stürzen und Besucher gefährden.“ Darüber hinaus seien die Fichten bereits geschwächt, so dass man damit rechnen müsse, dass sie im kommenden Jahr vom Borkenkäfer befallen werden. „Spätestens dann müssten die Bäume zum Schutz der benachbarten Wälder sowieso gefällt werden, da der Bereich in der Managementzone liegt.“ Bei der Fällung der Bäume wird laut Windmaißer natürlich darauf geachtet, dass Bauwerke des Bibers nicht zerstört werden und auch die Feuchtbereiche keinen Schaden nehmen. Im Gegenteil – durch die Entnahme der übermäßig beschattenden Fichten ist die Entwicklung von laubholzreichen Auwäldern zu erwarten. Wo besonders viel Licht hinkommt, können auch artenreiche Hochstaudenfluren und Seggenbestände entstehen. 
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 +Neben dieser Maßnahme werden auch weiter bachabwärts an der Reschbachstraße, am Rand des Kohlenfilz, zirka zwei duzend Fichten entfernt. „Einige der Bäume müssen aus Verkehrssicherungsgründen ohnehin entnommen werden“, so Windmaißer. Hauptgrund für die Maßnahme ist aber eine naturschutzfachliche Aufwertung. „Das Moor dort ist in einem schlechten Zustand, was wir ändern möchten.“ Nach dem Wegfall der Bäume wäre geplant, zwei Spundwände einzubauen, die den Wasserabfluss stoppen und die Wiedervernässung des Moors fördern. Darüber hinaus sorgt die Freistellung für eine bessere Besonnung eines Grabens, was wiederum die Artenvielfalt fördert. 
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 +Im Rahmen dieser mehrtägigen Maßnahmen ist die Reschbachstraße vom Parkplatz Sandriegel bis zur Schustersäge, mit Unterbrechungen am Feiertag und Wochenende, komplett gesperrt. Radfahrer werden gebeten, die Radwege in der Umgebung zu nutzen. Der Hauptwanderweg parallel zur Reschbachstraße kann genutzt werden. Allerdings müssen Wanderer mit kurzzeitigen Sperrungen rechnen, Streckenposten sind vor Ort und weisen in diesem Fall darauf hin. Der Parkplatz Schwarzbachbrücke im Oberen Reschbachtal bleibt anfahrbar. 
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 +=====Einblicke in den alten und neuen Böhmerwald===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_einblicke_in_den_alten_und_neuen_boehmerwald.jpg?200w=120&h=120&tok=2a7b28|Bei der Vernissage: Christian Binder, Leiter des Waldgeschichtlichen Museums (l.), und Dr. Vladimir Horpeniak, ehemaliger Leiter des Muzeum Šumavy, mit dem „Lustigen Dudelsacktrio“. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Bis zum 1. März 2026:** Ausstellung „Waldinneres“ von Pavel Trnka im Waldgeschichtlichen Museum 
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 +Der Böhmerwald früher und heute – auf diesen Nenner kann man die Ausstellung „Waldinneres“ von Pavel Trnka bringen. Seine Werke sind derzeit im [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtlichen Museum]] in St. Oswald zu sehen. Bei der Vernissage wurde deutlich, dass der junge tschechische Künstler nicht nur das vor Augen hat, was ihn der Wald im Grenzgebiet spüren lässt. Er richtet seinen Blick auch in den teils harten Arbeitsalltag vergangener Tage. 
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 +Den Künstler selbst konnte Christian Binder, Leiter des [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtlichen Museums]], bei der Vernissage krankheitsbedingt nicht begrüßen. Aber den Laudator Dr. Vladimir Horpeniak, den ehemaligen Leiter des Muzeum Šumavy in Kašperske Hory. „Zwischen dem Muzeum Šumavy und dem [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtlichen Museum]] gibt es seit Jahrzehnten eine enge Verbindung“, so Binder bei seiner Begrüßung. Sein Vorgänger Wolfgang Bäuml und Vladimir Horpeniak waren die ersten, die den Kunstbetrieb in der Region grenzüberschreitend gedacht hätten. Horpeniak war es letztendlich auch, der die Ausstellung der Werke von Pavel Trnka in St. Oswald vorgeschlagen hat. 
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 +„Die Ausstellung passt ideal ins Haus“, resümierte Binder. Trnka zeige zum einen, wie er den heutigen Wald sieht. Zum anderen stellt er in seinen Arbeiten wichtige Aspekte der Geschichte des Böhmerwaldes, wie Holztrift, Handwerk, Rodung oder Vertreibung, dar. „Dies passt hervorragend in unser Waldgeschichtliches Museum, denn auch wir befassen uns auf drei Stockwerken mit Natur- und Kulturgeschichte.“ 
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 +Vladimir Horpeniak kennt die Familie von Pavel Trnka persönlich, daher war es ihm eine große Freude, den Künstler mit seinen Werken an diesem Abend vorstellen zu dürfen. „Pavel Trnka ist stolz darauf, dass seine Familie aus dem Böhmerwald stammt“, so der Laudator. Neben seiner Tätigkeit widmet sich der 1981 geborene Künstler auch der Pädagogik. Er habe fast zwei Dutzend Einzelausstellungen organisiert und mit seinen Kollegen an fast drei Dutzend Gemeinschaftsausstellungen teilgenommen. „In seinen Projekten spiegeln sich die Themen natürliche Prozesse und Vergänglichkeit wider, die Trnka ganz aktuell bei Motiven aus dem Böhmerwald findet.“ Darüber hinaus habe sich Trnka intensiv mit den historischen Dokumenten beschäftigt. „Dank Trnkas Fachwissen vermitteln seine Illustrationen einen sehr lebendigen und originellen Eindruck vom alten und neuen Böhmerwald.“ 
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 +Christian Binder bedankte sich abschließend herzlich bei Vladimir Horpeniak für die Ausführungen. Ein Dank galt auch Altlandrat Alfons Urban, dem Vorsitzenden des Museumsvereins, für die Unterstützung von kulturellen Veranstaltungen. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom „Lustigen Dudelsacktrio“ aus Katovice unter der Leitung von Barbora Novotná. 
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 +Die Ausstellung ist bis zum 1. März 2026 täglich außer montags von 9 bis 17 Uhr geöffnet sowie an Feiertagen. 
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 +=====Elch Emil im Dreiländereck===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/elch_foto_von_reiner_karsch.jpg?200w=120&h=120&tok=2ab215|Elch (Foto von Reiner Karsch)}} 
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 +**Bei Elch-Begegnung Abstand halten!**  
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 +Elch Emil, der nach seiner wochenlangen Wanderung durch Österreich vor fünf Tagen betäubt und ins [[Dreiländereck]] Österreich-Deutschland-Tschechien gebracht worden ist, befindet sich derzeit im Grenzgebiet zwischen den beiden Nationalparken Bayerischer Wald und [[Šumava]].   
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 +Möglich macht die Verfolgung ein GPS-Tracker, der am Geweih von Emil angebracht ist. Zusammen mit den Kollegen aus dem Nationalpark Šumava können wir, solange die Batterie in dem Tracker reicht, seine Strecke verfolgen.   
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 +Wir bitten alle Wanderer bei Begegnungen mit dem Tier Abstand zu halten und die Nationalparkverwaltungen zu informieren. 
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 +=====Böhmerwald Illustrationen“ von Pavel Procházka===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_80-25_stimmungsvolle_eroeffnung_der_ausstellung_boehmerwald_illustrationen.jpg?200w=120&h=120&tok=5b46ab|Freuten sich über eine gelungene Ausstellungseröffnung, (v.l.) Martina Kučerová, Leiterin der Umweltbildung im Nationalpark Šumava, Illustrator Pavel Procházka und Christian Binder, Leiter des Hans-Eisenmann-Hauses.}} 
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 +**Stimmungsvoller Ausstellungsauftakt im [[Hans-Eisenmann-Haus]]** 
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 +Ein lang gehegter Wunsch von Christian Binder, dem Leiter vom [[Hans-Eisenmann-Haus]], ging am Donnerstagabend in Erfüllung. Nach langjähriger Zusammenarbeit wollte er endlich die Originalbilder des tschechischen Illustrators Pavel Procházka der Öffentlichkeit zeigen. Bei einer Vernissage wurde die Ausstellung „Böhmerwald Illustrationen“ eröffnet. 
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 +Pavel Procházka sei für die Umweltbildung in den Nationalparken Bayerischer Wald und Šumava seit vielen Jahren ein wichtiger Wegbegleiter, eröffnete Christian Binder seine kurze Begrüßungsrede. „Seine Illustrationen zieren nicht nur zahlreiche Bücher oder Broschüren, auch beim grenzüberschreitenden Projekt Waldwerkstatt hat er maßgeblich mitgewirkt.“ Seine bunten und detailreichen Darstellungen der heimischen Tier- und Pflanzenwelt sind sowohl in der Waldwerkstatt in [[Neuschönau]] als auch im tschechischen Pendant im Besucherzentrum in Stožec zu sehen. In der aktuellen Ausstellung wird nun geballt die Bandbreite des künstlerischen Schaffens des tschechischen Illustrators deutlich. 
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 +„Die Bilder von Pavel Procházka zeichnen sich durch ihren Detailreichtum aus. Er eröffnet uns ganz neue Perspektiven“, schwärmte Martina Kučerová, die Leiterin der Umweltbildung im Nationalpark Šumava, in ihrer Laudatio. „Dank seiner Illustrationen erhalten wir Einblicke, etwa, was sich an vielfältigem Leben unter einer Baumrinde oder auch unter der Wasseroberfläche verbergen kann.“ Manchmal könne ein einziges Bild nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene für die Natur begeistern und das sei heutzutage sehr wichtig. Sein Werk wirke über Grenzen und Generationen hinweg. „Oder wie der britische Naturforscher und Schriftsteller David Attenborough sagte: Je mehr Menschen die Natur verstehen und Freude, aber auch Demut in ihr finden, desto größer ist die Hoffnung, dass wir sie retten können.“ Die hunderten Illustrationen, die im Laufe der langjährigen Zusammenarbeit der Nationalparke mit Pavel Procházka entstanden seien, hätten dazu einen wichtigen Beitrag geleistet, schloss die Umweltbildnerin. 
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 +Die Musikgruppe „3 M“ umrahmte die Vernissage mit feinen Klängen und sorgte damit für einen insgesamt sehr stimmungsvollen Eröffnungsabend der Ausstellung im Hans-Eisenmann-Haus. „Böhmerwald Illustrationen“ ist dort bis zum 8. November täglich von 9 bis 18 Uhr und vom 26. Dezember bis 15. März von 9 bis 17 Uhr zu sehen. Vom 9. November bis 25. Dezember ist die Besuchereinrichtung während der Winterpause und geschlossen.  
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 +=====Neue Gehege für Gelbbauchunken und Feuersalamander===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/bauarbeiten_fuer_neue_gehege_im_nationalparkzentrum_falkenstein_gestartet.jpg?200w=120&h=120&tok=86c7f3|Auf Baustellenbesuch am künftigen Gehege für Gelbbauchunken im Nationalparkzentrum Falkenstein: Nationalparkleiterin Ursula Schuster (v.l.), Prof. Marco Heurich, Bürgermeister Gerd Lorenz, Josef Wanninger, Sachgebietsleiter Servicezentren und Bauwesen, und Reptilienexperte Paul Hien. (Foto: Julia Reihofer/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Bauarbeiten im Nationalparkzentrum Falkenstein gestartet, Neuerungen im Bau und geplant**  
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 +Im [[Tier-Freigelände]] des Nationalparkzentrums Falkenstein sollen im kommenden Frühjahr zwei neue Arten einziehen, Gelbbauchunken und Feuersalamander. An den dafür vorgesehenen neuen Gehegen wird bereits gearbeitet. Bei einem Besuch vor Ort machten sich Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Lindbergs Bürgermeister Gerd Lorenz selbst ein Bild. 
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 +„Von der künftigen Anlage für die Feuersalamander in der Nähe des Luchs-Geheges ist aktuell noch nichts zu sehen, da wollen wir diese Woche aber noch mit den Bauarbeiten loslegen“, kündigte Prof. Marco Heurich, Leiter des Sachgebietes Nationalparkmonitoring und Tier-Freigelände, an.  
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 +Die Arbeiten für das Gehege der Gelbbauchunken dagegen sind schon relativ weit fortgeschritten. „Wir haben bereits die Leitungen für die Wasserversorgung verlegen können und auch der Unterbau für die drei kleinen im Gehege integrierten Teiche ist beinahe fertig.“ Dass die neue Anlage in die weitläufige Weide der Heckrinder integriert wurde, ist laut Heurich kein Zufall. Die Art ist nämlich eng an große Weidetiere und deren Lebensweise gebunden.  
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 +„Gelbbauchunken benötigen fischfreie Biotope, um sich erfolgreich fortpflanzen zu können. Dafür legen wir mit der gerade entstehenden Anlage den Grundstein.“ Ziel sei es, das Gelbbauchunken-Gehege irgendwann zu öffnen, damit die Amphibien ganz natürlich zusammen mit der großen Rinderrasse auf der Weide leben können. „Die Rinder suhlen sich gerne im Schlamm, was wiederum neue Pfützen und damit Lebensraum für die Gelbbauchunken schafft“, so Heurich. 
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 +Konzipiert hat die neuen Amphibien-Gehege Paul Hien aus Straubing, der auch schon beim Bau des Reptiliengeheges im Nationalparkzentrum Lusen beteiligt war. Bereits im Frühjahr sollen die ersten Unken einziehen können. „Mich freut es sehr, dass die Aufwertung vom [[Nationalparkzentrum Falkenstein]] weiter voranschreitet“, sagte Nationalparkleiterin Ursula Schuster bei dem Termin. „Gelbbauchunken und Feuersalamander sind bislang wenig beachtete Arten, die im Ökosystem ebenso eine wichtige Rolle spielen, aber mit sich verändernden Lebensräumen und den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben.“ Auch darauf soll mit den neuen Gehegen aufmerksam gemacht werden. Bürgermeister Gerd Lorenz zeigte sich ebenfalls beeindruckt. „Das ist eine sehr stimmige und gut durchdachte Sache. Ich bin sicher, dass die neuen Anlagen auch bei den Besuchern des Nationalparkzentrums Falkenstein gut ankommen werden.“ 
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 +Die neuen Gehege für Gelbbauchunken und Feuersalamander sind aber nicht die einzigen geplanten Neuerungen im Nationalparkzentrum Falkenstein. So sind drei Spielstationen für Kinder zu den Themen Ameisen, Totholz und Eichhörnchen geplant, zwei davon sollen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. „Des Weiteren werden ebenfalls noch in diesem Jahr neue Infotafeln und interaktive Stationen errichtet, die die Rolle von Tieren im Ökosystem näher beleuchten. Zum Beispiel, wie Weidetiere Landschaften prägen oder welchen Einfluss Luchs und Wolf auf ihre Umwelt haben“, erklärte Heurich. „Des Weiteren ist eine digitale Rätsel-Rallye und auch eine Station zum Thema Aas geplant.“ 
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 +=====Neues Zuhause für Wolf aus dem Tier-Freigelände===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_neues_zuhause_fuer_wolf_aus_dem_tier-freigelaende.jpg?200w=120&h=120&tok=979649|Der Gehege-Wolf des Nationalparkzentrums Falkenstein lebt nun im Wildtierpark Poing. 
 +(Foto: Rene Winkler / Wildtierpark Poing)}}   
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 +**Tier zieht in den Wildtierpark Poing zu einer einsamen Wölfin** 
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 +Das Tier-Freigelände des [[Nationalparkzentrum Falkenstein|Nationalparkzentrums Falkenstein]] ist um einen Bewohner ärmer. Einer der vier Wolfsbrüder ist in den Wildtierpark Poing nahe München umgezogen. Das Tier hatte schon seit Wochen Schwierigkeiten, sich in dem Rudel zu behaupten. 
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 +„Wir sehen den Umzug mit einem weinenden aber auch mit einem lachenden Auge“, sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Der Wolf wurde von seinen drei Artgenossen nicht akzeptiert und aus dem Rudel ausgestoßen.“ Um Rangkämpfe mit möglichen Verletzungen zu vermeiden, lebte der Wolf in der vergangenen Zeit bereits in einem abgetrennten Bereich des Wolfsgeheges. „Wir haben externe Experten zu Rate gezogen und mit ihnen gemeinsam entschieden, dass dieses Alleinleben für den Wolf keine gute Lösung ist und wir eine neue Unterbringungsmöglichkeit brauchen.“ 
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 +Letztendlich ist die Nationalparkverwaltung beim Wildtierpark Poing schnell fündig geworden. „Dort lebte seit drei Monaten eine Wölfin allein in einem Gehege“, berichtet Prof. Marco Heurich, zuständig für die Tier-Freigehege. Dass der Nationalpark-Wolf ihr neuer Begleiter ist, gefällt der Dame allem Anschein nach. Von Anfang an sind beide Tiere freundlich aufeinander zugegangen. Wie Rene Winkler, Tierpfleger im Wildtierpark Poing, mitteilt, fühlen sich beide wohl und streifen auch schon gemeinsam durchs Gehege. Familienzuwachs wird es bei beiden nicht mehr geben. 
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 +„Auch wenn es für uns sehr schade ist, dass sich die vier Brüder letztendlich nicht vertragen haben, freuen wir uns nun, dass wir eine so gute Lösung für den Wolf gefunden haben“, so Ursula Schuster. „Letztendlich steht für uns das Wohl des Tieres im Vordergrund.“ 
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 +=====Becherkoralle hält im Nationalpark Einzug===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_becherkoralle_haelt_im_nationalpark_einzug.jpg?200w=120&h=120&tok=fabc43|Die Becherkoralle wurde im hinteren Bayerischen Wald in den vergangenen zwei Jahren dreimal nachgewiesen. (Foto: Peter Karasch / Nationalpark Bayerischer Wald)}}   
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 +**Wärmeliebender Pilz profitiert vom Klimawandel – Nachweis auf dem [[Hochschachten]]** 
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 +Auf ein spannendes Pilzjahr kann das Team der Forschungsabteilung des Nationalparks Bayerischer Wald zurückblicken. Zum einen wurden 2025 erstmals zwei seltene Schleimpilze entdeckt, und zwar der Röhrige Schleimpilz sowie das Purpur-Netzkügelchen. Zum anderen sieht es danach aus, als ob eine weitere Art im Schutzgebiet Einzug hält, die ursprünglich nur in tieferen Lagen vorkommt: die Becherkoralle (Artomyces pyxidatus). 
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 +„Im August 2023 konnte dieser auffällige und leicht kenntliche Pilz an der Nationalparkgrenze bei [[Guglöd]] das erste Mal nachgewiesen werden“, erklärt Pilzexperte Peter Karasch. Im Juni dieses Jahres wurde ein Exemplar an einem liegenden, morschen Birkenstamm in der Gemeinde [[Hohenau]] gefunden. „Und nun haben wir die Becherkoralle auf dem [[Hochschachten]] auf einer Höhenlage von über 1000 Metern entdeckt.“ Für Karasch ist diese Ausbreitung ein ganz klarer Zeiger für die Klimaerwärmung. 
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 +Die Pilzart war 2015 in Bayern noch sehr rar und stand als „vom Aussterben bedroht“ auf der Roten Liste. „Die Becherkoralle galt immer als wärmeliebende Art, die in erster Linie in der norddeutschen Tiefebene zu finden war“, so Karasch. „Dass wir nun innerhalb von zwei Jahren drei Funde haben und einen sogar in den Hochlagen, ist ein eindeutiges Zeichen für die Erwärmung der Gegend.“ 
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 +Laut Karasch würde die Art aber nicht nur vom Klimawandel profitieren, sondern auch vom Totholzangebot im Nationalpark. „Ich rechne damit, dass wir diese Art in den nächsten Jahren häufiger finden werden.“  
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 +Wer eine Becherkoralle findet, kann diese gerne unter peter.karasch@npv-bw.bayern.de melden. Die korallenartig verzweigten Fruchtkörper wachsen auf morschen Stämmen und sind an ihren Spitzen, die an mehrarmige Kronleuchter erinnern, gut zu erkennen. Sie gelten weder als giftig noch als gute Speisepilze. 
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 +=====Großer Falkenstein: Adamweg gesperrt===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/adamweg_gesperrt.jpg?200w=120&h=120&tok=13677f|Der Adamweg mit der Markierung „Eibe“ von Zwieslerwaldhaus hinauf zum Großen Falkenstein ist derzeit komplett gesperrt. (Foto: Sandra Schrönghammer/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Grund ist durch den Wind umstürzendes Totholz** 
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 +Der Wanderweg mit der Markierung „Eibe“ von [[Zwieslerwaldhaus]] hinauf zum Großen [[Falkenstein]], der in der Bevölkerung als Adamweg bekannt ist, muss bis auf weiteres gesperrt werden. Aufgrund des starken Windes fallen derzeit viele abgestorbene Fichten um. „Die Gefahr, dass diese auf den Wanderweg stürzen, ist groß“, sagt Ingo Brauer, Leiter der Dienststelle Scheuereck. „Um unsere Besucher nicht in gefährliche Situationen zu bringen, haben wir uns daher für eine Sperrung entschieden.“ 
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 +Die Mitarbeiter der Dienststelle Bayerisch Eisenstein kontrollieren die Situation entlang von Straßen und Forstwegen im Bereich des Großen Falkensteins regelmäßig. „Entlang des Adamwegs ist dies bei den momentanen Windverhältnissen jedoch zu gefährlich“, so Brauer. „Sobald sich die Wetterlage entspannt, werden wir mit höchster Priorität den Adamweg freischneiden und weitere Bereiche mit viel Totholz kontrollieren und entstandene Behinderungen aufarbeiten.“ 
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 +Der Adamweg wird aufgrund des aktuellen Informationsstandes zu Behinderungen gesperrt, bei vielen anderen Wegen liegen noch keine aktuellen Informationen zum Wegezustand vor. Auch hier ist aber mit Behinderungen durch umgestürztes Totholz zu rechnen.  In Nationalparken wird das natürliche Werden, Wachsen und Vergehen in den Lebensgemeinschaften geschützt. Abgestorbene Bäume verbleiben im Kreislauf der Natur. Deshalb gehören umstürzende Bäume und herabfallendes Totholz zu den typischen Gefahren. Generell rät Brauer Besuchern dazu, Totholzflächen im Bereich des Großen Falkensteins sowie in den Lagen über 800 Meter derzeit und allgemein bei Wind zu meiden. 
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 +Aktuelle Informationen zum Wegezustand finden Besucher regelmäßig auch auf dem Whats-App-Kanal des Nationalparks sowie via Facebook. 
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 +=====Ins Rangerleben reingeschnuppert===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_76-25_ins_rangerleben_reingeschnuppert.jpg?200w=120&h=120&tok=b40dd0|Zum wilden Gruppenbild stellten sich nach der kurzen Feierstunde die neuen Junior Ranger nebst Ehrengästen in der Waldwerkstatt auf.  (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**In den Ferien im Nationalpark unterwegs: 44 Kinder bekommen ihre Junior-Ranger-Urkunden** 
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 +Den [[Lusen]] besteigen. Im Wald herumtoben. Kleine Pflanzen bewundern. Bären im [[Tier-Freigelände]] bestaunen. Das und noch viel mehr stand bei 44 Mädchen und Jungen aus den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen heuer in den Sommerferien auf dem Programm. Denn vier Tage lang durften die Kinder ins Rangerleben hineinschnuppern. Für ihren Einsatz gab’s pünktlich zum Ferienende noch eine kleine Feierstunde im [[Hans-Eisenmann-Haus]] bei Neuschönau – Urkunden inklusive. 
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 +„Es ist immer wieder wunderschön zu sehenwenn sich Kinder so von der Natur begeistern lassen“, sagte dabei Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Von der guten Stimmung während des Programms konnten sich alle Gäste dank einer ausführlichen Fotoshow überzeugen, die das Ranger-Team zusammengestellt hatte. „Ihr habt also nicht nur unseren Wächtern des Schutzgebiets über die Schultern geschaut, sondern auch viel über Tiere, Pilze und Pflanzen gelernt“, fasste Schuster die wilden Tage im Wald zusammen. 
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 +„Für mich ist der Nationalpark aus meinem Leben nicht wegzudenken“, gestand Dr. Mikko Klein, der im Namen der Sparkassen Freyung-Grafenau sowie Regen-Viechtach ein paar Worte sprach. Beide Kreditinstitute sind langjährige Förderer des Junior-Ranger-Programms. „Und deswegen freut’s mich besonders, wenn diese Begeisterung für die Natur auch bei euch zu sehen ist.“ Für das Sponsoring gab’s noch einen großen Dank von Rangerchef Reinhold Gaisbauer: „Ohne das Engagement der Sparkassen wären viele Programme unserer Junior-Ranger-Arbeit nicht möglich.“ 
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 +Alexander Muthmann, Vorsitzender des Junior-Ranger-Vereins, bedankte sich ebenfalls, unter anderem bei den Eltern. Denn es sei nicht selbstverständlich, dass man die Teilnahme am Programm inmitten der Ferien ermögliche. „Gerade das Naturerleben draußen ist dabei aber eine tolle Ergänzung zur Schule“, so Muthmann. Und auch in Zukunft können die Schülerinnen und Schüler weiter mit dem Nationalpark in Kontakt bleiben: „Wer Lust bekommen hat, darf gern dem Junior-Ranger-Verein beitreten“, warb der Vorsitzende. „Jeden Monat bieten wir hier für unsere jungen Mitglieder spannende Aktionen rund ums Thema Natur an.“ Ab und zu dürften engagierte Nachwuchs-Ranger sogar auf Reisen gehen, wie ein kleiner Clip vom diesjährigen Bundestreffen der Junior Ranger im Thüringer Wald zeigte, bei dem auch eine Gruppe aus dem Bayerwald dabei war. 
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 +Am Ende der kurzweiligen Feierstunde stellten sich die neuen Junior Ranger zusammen mit den Ehrengästen des Abends sowie einem Teil des Ranger-Teams in der Waldwerkstatt zum Gruppenfoto auf. Danach gab’s noch eine kleine Stärkung, bei der schon die nächsten Pläne fürs Nationalparkentdecken geschmiedet wurden. 
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 +=====„Böhmerwald Illustrationen“===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_boehmerwald_illustrationen_im_hans-eisenmann-haus.jpg?200w=120&h=120&tok=aa026b|Solch realistische und lebendige Illustrationen zeigt der tschechische Künstler Pavel Procházka ab Donnerstag im Hans-Eisenmann-Haus. (Bild: Pavel Procházka)}} 
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 +**Bis 8. November:** Graphiken und Aquarelle von Pavel Procházka im Hans-Eisenmann-Haus 
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 +Unter dem Titel „Böhmerwald Illustrationen“ sind ab Donnerstag, 25. September Werke von Pavel Procházka im [[Hans-Eisenmann-Haus]] zu sehen. Ab 19 Uhr wird die Ausstellung bei einer Vernissage feierlich eröffnet. Der Eintritt ist frei. 
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 +Bis Anfang der 1990er Jahre arbeitete Pavel Procházka als Tierarzt, bis er sich für eine künstlerische Laufbahn entschied. Die Malerei, bis dahin nur ein Hobby, entwickelte sich allmählich zu seinem Lebensinhalt. Den Großteil seiner Illustrationen fertigte er für den Prager Zoo und den Nationalpark Šumava. Aber auch im Nationalpark Bayerischer Wald hat er bereits seine künstlerischen Spuren hinterlassen, etwa bei der großflächigen Illustration in der Waldwerkstatt im [[Hans-Eisenmann-Haus]]. Martina Kučerová, die Leiterin der Abteilung für Umweltbildung der Nationalparkverwaltung Šumava, stellt bei der Vernissage den Künstler und sein Werk vor. Die Gruppe „3M – Acoustical Jam“ umrahmt die Veranstaltung musikalisch. 
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 +Die Ausstellung ist bis 8. November täglich von 9 bis 18 Uhr und vom 26. Dezember bis 15. März von 9 bis 17 Uhr im [[Hans-Eisenmann-Haus]] zu sehen. Vom 9. November bis 25. Dezember ist die Besuchereinrichtung während der Winterpause und geschlossen.  
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 +=====Waldinneres - Zeichnungen von Pavel Trnka===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_waldinneres_-_zeichnungen_von_pavel_trnka.jpg?200w=120&h=120&tok=77743c|In seinen Zeichnungen versucht der Prager Künstler die verschiedenen Landschaften und Prozesse in den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava einzufangen. (Bild: Pavel Trnka/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +Ausstellung des Prager Künstlers **ab Samstag, 27. September** im Waldinneres - Zeichnungen von Pavel Trnka  [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtlichen Museum]] 
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 +Ab Samstag, 27. September, werden Werke des Prager Künstlers Pavel Trnka im [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtlichen Museum]] in St. Oswald ausgestellt. Bei einer Vernissage stellt Dr. Vladimir Horpeniak, der ehemalige Leiter des „Muzeum Šumavy“ in Kašperske Hory, Künstler und Werk vor. Das „Lustige Dudelsacktrio“ aus Katovice unter der Leitung von Irena Novotná umrahmt die Veranstaltung musikalisch.  
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 +Die Arbeiten Trnkas teilen sich in zwei Hauptzweige, einen eher realistischen und einen eher experimentellen. Das zeigt sich etwa auch in den verschiedenen Materialien wie Rost, Asche, Kupfer und Tinte, mit denen der Künstler gerne arbeitet. Thematisch stehen Bäume, Felsen, das Leben unter der Erde, natürliche Prozesse der Vergänglichkeit und die Transformation der Landschaft im Zentrum. Unverkennbar ist auch der Einfluss chinesischer Landschaftsmalerei und Philosophie - in ihrer harmonischen Beziehung zwischen Mensch und Landschaft. Familiär tief in der Region verwurzelt, begann Trnka vor rund drei Jahren sich die Nationalparke Šumava und Bayerischer Wald künstlerisch zu erarbeiten. Auf der Grundlage von Freilicht-Tuschezeichnungen fertigt er in seinem Atelier großformatige Kohlezeichnungen, in denen er versucht, die Atmosphäre, den Eindruck und den Charakter der Landschaft und des Waldes in reduzierter Form wiederzugeben. 
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 +Im [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtlichen Museum]] sind seine Zeichnungen vom 27. September 2025 bis 1. März 2026 zu sehen. Die Vernissage zur Ausstellung findet am Samstag, 27. September, um 19 Uhr statt.  
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 +Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist täglich außer montags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. 
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 +=====Gemeinsam in Aktion für die Perlen im Waldmeer===== 
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 +{{ https://www.chiemgau-wiki.de/_media/npv_bw_gemeinsam_in_aktion_fuer_die_perlen_im_waldmeer_2_.jpg?200w=120&h=120&tok=8e2078|Mit Motorsägen und Freischneider wurden die Schachten vom Bewuchs befreit. Am Rindlschachten waren Mitglieder der Sektion Mitterfels im Einsatz.}} 
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 +100 Freiwillige von Wald-Verein und Bergwacht beteiligen sich am Schachtenpflegetag 
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 +Welche kulturelle Bedeutung die Perlen im Waldmeer nicht nur für die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald haben, sondern auch für die Bevölkerung, wurde jüngst beim Schachtenpflegetag deutlich, der vom Bayerischen Wald-Verein in Zusammenarbeit mit dem Schutzgebiet organisiert worden ist. An die 100 freiwilligen Helfer, Waldführer, Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr und Mitarbeiter des Nationalparks waren am [[Rindlschachten]] mit Freischneidern und Motorsägen im Einsatz, um die ehemaligen Waldweiden vom Bewuchs zu befreien und so wertvolle Lebensräume für seltene Arten zu erhalten. 
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 +Die Wochen zuvor war Tobias Windmaißer, im Nationalpark zuständig für Naturschutz, auf den Schachten unterwegs, hat markiert, welche Bäume gefällt werden müssen und welche nicht. „Alles darf nicht weg“, erklärt der Nationalparkmitarbeiter. „Wir denken auch an die Zukunft und wollen einigen Ahornen oder Buchen die Chance geben, wieder zu alten, dicken Schachtenbäumen heranzuwachsen.“ 
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 +Dass das Zusammenspiel mit den Freiwilligen hervorragend funktioniert, davon konnte sich am Schachtenpflegetag auch Nationalparkleiterin Ursula Schuster ein Bild machen. Über die Jahre hinweg sind Traditionen entstanden, welche Gruppe an welchem [[Schachten]] arbeitet. So war die Bergwachtbereitschaft Zwiesel am [[Ruckowitzschachten]] im Einsatz, die Wald-Vereinssektionen Lindberg-Falkenstein und Passau am [[Albrechtschachten]], die Sektion Mitterfels am [[Rindlschachten]] und die Sektion Regen am [[Jährlingsschachten]]. „Dieses Vorgehen hat sich bewährt“sagt Ursula Schuster. Man merkt, dass die Helfer richtige Experten sind, wenn es darum geht, welche Arbeiten auf ihrem Schachten zu erledigen sind und dass sie auch schon an das nächste Jahr denken.“ 
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 +Ein Augenmerk lag heuer auf dem [[Albrechtschachten]]. Hier wurde neben der üblichen Pflege auch eine Zauntrasse freigeschnitten. „Wenn alles nach Plan verläuft, dann haben wir vor, unsere Rinder im kommenden Frühjahr hier weiden zu lassen, nachdem sie auf dem [[Ruckowitzschachten]] waren und bevor sie auf den Hochschachten kommen“, erklärt Tobias Windmaißer. 
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 +Doch nicht nur die schweißtreibende Arbeit stand an diesem Tag im Mittelpunkt. Im Anschluss waren alle Helferinnen und Helfer zum traditionellen Grillfest am [[Schachtenhaus]] eingeladen. Für Musik sorgten „De drei Oidn“ mit Knopfharmonie, Gitarre und Tuba. Die Mitglieder der Sektion Lindberg-Falkenstein waren für den Aufbau, den Grill und die Verteilung der Brotzeiten auf den einzelnen Schachten verantwortlich, die Sektion Regen kümmerte sich um Kaffee und Kuchen. Ursula Schuster nutzte die Gelegenheit, sich bei allen Freiwilligen für ihren Einsatz herzlich zu bedanken. „Ohne Sie alle könnten wir unsere Perlen im Waldmeer nicht erhalten. Es ist ein schönes Zusammenwirken, das wir hier einmal im Jahr erleben und es zeigt, dass wir eng zusammengewachsen sind und zusammengehören.“ 
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 +Dem konnte sich auch Markus Kerner, geschäftsführender Vorsitzender des Bayerischen Wald-Vereins, anschließen. „Die Zusammenarbeit zwischen dem Nationalpark und dem Bayerischen Wald-Verein funktioniert seit Jahren sehr gut und ich habe den Eindruck, dass es immer besser wird.“ Es sei beeindruckend, was an dem Tag geleistet werden konnte. Lob für den Einsatz und für die Organisation gab es auch von Lukas Maier, Vorsitzender des Naturschutzbeirates des Wald-Vereins, und von Eugen Stadler, dem stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde [[Lindberg]]. Die Schachtenpflegeaktion sei nicht nur als Aufgabe in der Satzung des Wald-Vereins verankert, damit bewahre man auch die Identität des Vereins. 
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 +Nachdem der Schachtenpflegetag, der normalerweise am dritten Wochenende im September stattfindet, heuer aus terminlichen Gründen eine Woche vorverlegt werden musste, waren der Bürgerverein Buchenau und die Pfadfinder Viechtach entschuldigt. Die beiden Gruppen waren im vergangenen Jahr am Lindberger Schachten im Einsatz. 
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 +=====Natur-Kneippanlage Spiegelau saniert===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/natur-kneippanlage_spiegelau_frisch_saniert.jpg?200w=120&h=120&tok=550a6b|Begutachteten gemeinsam die frisch sanierte Natur-Kneippanlage: (v. l.) Hans-Georg Stangl, Mitarbeiter im Servicezentrum Lusen, Nationalparkleiterin Ursula Schuster, Bürgermeister Karlheinz Roth und Nationalparkmitarbeiterin Bärbel Sagmeister. (Foto: Julia Reihofer/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Nationalparkleiterin und Bürgermeister machen sich vor Ort ein Bild** 
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 +Das regnerische und kühle Wetter lud nicht gerade dazu ein, Socken und Schuhe abzustreifen und ins Bachbett der Schwarzach zu steigen. Doch auch von außen hatten Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Spiegelaus Bürgermeister Karlheinz Roth einen guten Blick auf die frisch sanierte Natur-Kneippanlage und informierten sich über die Neuerungen. 
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 +Wie Bärbel Sagmeister, bei der Nationalparkverwaltung für die Besucherinfrastruktur im Gelände zuständig, erklärte, war die 2010 errichtete Kneippanlage stark in die Jahre gekommen. „Gerade die Holzeinfassungen und der Handlauf waren teilweise morsch und wurden nun von unseren Mitarbeitern des Servicezentrum Lusen und der Nationalparkdienstelle Spiegelau komplett erneuert.“ Auch die Stege, an denen Besucher ihre Füße ins Wasser baumeln lassen können, wurden neu und genau wie die restlichen Holzelemente aus beständigem Eichenholz gezimmert. Erneuert wurden zudem die Treppenanlagen und Rastbänke. „Die Brotzeittische sind nun barrierefrei und können auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden“, schilderte die Nationalparkmitarbeiterin. „Des Weiteren ist noch geplant, bis zum nächsten Frühjahr den Wasserspieltisch an der archimedischen Schraube zu erneuern und zwei Liegeblätter aufzustellen, auf denen sich Besucher entspannen und dem sanften Wasserplätschern lauschen können.“ 
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 +„Ich bin stolz und dankbar, dass wir in unseren Reihen so fähige Handwerker haben, die die Natur-Kneippanlage innerhalb nur weniger Tage fachmännisch saniert haben“, freute sich Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Mit den vor Kurzem ebenfalls neu gebauten Toiletten, einem Fahrradparkplatz und barrierearmen Haltestellen für den Igelbus konnte die Attraktivität der Besuchereinrichtung hier an der Schwarzachstraße noch zusätzlich gesteigert werden.“  
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 +Begeistert zeigte sich auch Spiegelaus Bürgermeister Karlheinz Roth. „Die Natur-Kneippanlage ist jetzt nicht nur fit für die Zukunft, sondern fügt sich auch wunderbar ins Naherholungskonzept unserer Gemeinde und in den ebenfalls erst vor Kurzem neugestalteten angrenzenden Kurpark ein.“ Roth bedankte sich für die zügige Sanierung und gute Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung: „Ich freue mich schon, wenn ich nach meiner nächsten Nationalparkwanderung hier meine Füße abkühlen kann.“ 
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 +=====Sicher über die Nationalparkstraße===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/bauarbeiten_fuer_querungshilfe_an_der_diensthuettenstrasse.jpg?200w=120&h=120&tok=c514d5|Künftig soll es Wanderern und Radfahrern erleichtert werden, die Nationalparkstraße an der Diensthüttenstraße zu überqueren. (Foto: Sandra Schrönghammer/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Bauarbeiten für Querungshilfe an der Diensthüttenstraße beginnen am 15. September** 
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 +Am Montag, 15. September, beginnen die Bauarbeiten für die Querungshilfe an der Nationalparkstraße in Höhe der Diensthüttenstraße. Nationalparkbesuchern soll damit eine sichere und barrierefreie Überquerung der Straße und der Anschluss zu angrenzenden Wander- und Radwegen erleichtert werden. 
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 +Mit der Baumaßnahme gehen Umleitungen und Einschränkungen für Besucher einher. Die Querung der Besucherwege Rundweg Kreuzotter, Erlebnisweg [[Großer Filz]] (Rundweg Libelle), Hauptwanderweg und dem Radweg zur [[Racheldiensthütte]] wird während der Bauzeit nicht an gewohnter Stelle möglich sein. Eine Umleitung mit entsprechender Beschilderung wurde vor Ort eingerichtet. Besucher mit Handicap oder Kinderwagen, die den barrierearmen Rundweg Libelle besuchen möchten, sollten aufgrund der Umleitung rund 400 Meter mehr Wegstrecke einplanen. 
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 +Die Igelbushaltestelle an der Diensthüttenstraße wird weiterhin bedient, in Fahrtrichtung Spiegelau wurde eine um nur wenige Meter versetzte Behelfshaltestelle eingerichtet. Keine Einschränkungen gibt es bei der Nutzung des Parkplatzes Diensthüttenstraße, ebenso bleiben die Regelungen für die Zufahrt zur Racheldiensthütte unberührt. Auch die Toilettenanlage bleibt während der gesamten Bauzeit nutzbar. 
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 +Im Laufe des Oktobers kann es während der Asphaltierungsarbeiten zu weiteren Einschränkungen kommen, worüber noch gesondert informiert wird. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Ende Oktober. Beim Neubau der Brücke über die Große Ohe wurden übrigens bereits die Bohrpfahlarbeiten fertiggestellt, die Arbeiten am Widerlager starten aktuell. 
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 +=====Start in wilde zwölf Monate===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_71-25_start_in_wilde_zwoelf_monate_2_.jpg?200w=120&h=120&tok=e8dd9e|Beim FÖJ-Einführungsseminar gibt’s auch viele ungewöhnliche Einblicke in den Wald.  (Foto: Martin Wagner / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Zehn Teilnehmende am Freiwilligen Ökologischen Jahr im Nationalpark** 
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 +Am 1. September fällt traditionell nicht nur der Startschuss für die meisten Azubis, sondern auch für Teilnehmende am Freiwilligen Ökologischen Jahr, kurz FÖJ. Zehn Stellen bietet der Nationalpark Bayerischer Wald jedes Jahr an. Und auch heuer waren diese – trotz fehlendem bayerischen Abiturjahrgang – wieder heiß begehrt. Aktuell durchläuft die Gruppe ein zweiwöchiges Einführungsseminar, danach beginnt das wilde Jahr richtig. 
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 +Eingesetzt sind die Frauen und Männer vor allem in der Umweltbildung. Es gibt aber auch Freiwillige für die Bereiche Naturschutz und Forschung. Zu Beginn ihres neuen Lebensabschnitts dürfen die jungen Erwachsenen erstmal viele Einblicke ins Schutzgebiet gewinnen. Daneben gibt’s Sicherheits- und Erste-Hilfe-Schulungen. Und auch ein Besuch bei Nationalparkleiterin Ursula Schuster stand schon auf dem Programm.  
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 +„Erstmal möchte ich ihnen dafür danken, dass sie sich den Nationalpark als Einsatzstelle ausgesucht haben“, so Schuster. „Denn die FÖJ-Teilnehmenden sind gerade im Bildungsbereich fester Bestandteil unserer Arbeit und bringen dort immer wieder viele kreative Ideen ein.“ Schuster wünschte ihren neuen Kolleginnen und Kollegen das Jahr optimal zu nutzen, auch für die berufliche Orientierung. „Eventuell geht’s danach ja in einen grünen Beruf.“ 
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 +Das Hereinschnuppern in die Arbeitswelt hat bei den Teilnehmenden tatsächlich einen hohen Stellenwert. „Vom FÖJ erwarte ich mir, mir über meinen beruflichen Werdegang klarer zu werden“, sagt etwa Valentin Kurpeik (19) aus Lüneburg. „Nachdem ich in meinem Studium schon viel über Naturschutz gelernt habe, freue ich mich darauf nun auch praktisch zu arbeiten“, erzählt Jasmin Trescher (23) aus der Nähe von Erlangen. Und warum macht man überhaupt ein FÖJ? „Ich habe Lust, mich für den Naturschutz zu engagieren und anderen Menschen die Natur näherzubringen“, antwortet Hendrik Eckstein (18) aus dem Raum Stuttgart. „Ich möchte viele Erfahrungen sammeln und Neues lernen. Außerdem denke ich, dass mich das Jahr auch persönlich wachsen lässt“, berichtet Lina Jähne (19) aus Ludwigshafen am Rhein. „Ich erhoffe mir mehr Wissen über unsere Umwelt sammeln zu können“, ergänzt Leonia G. Tsaprantzi aus Köln, „und der beste Part ist, dass ich diese neuen Erfahrungen mit neun weiteren Freiwilligen teilen darf.“    
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 +=====Beetle Trees - Totholz und alte Bäume für seltene Käferarten===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_forschungsprojekt_beetle_trees_nimmt_kaefercommunity_unter_die_lupe_1_.jpg?200w=120&h=120&tok=0c6404|Forschungsmitarbeiter Jakob Andreä und Praktikantin Claire Tosun beim Entleeren einer Käferfalle auf einer Managementfläche bei Zwieslerwaldhaus. (Foto: Julia Reihofer/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Forschungsprojekt untersucht Auswirkungen von Borkenkäfermanagement auf Käfergemeinschaft** 
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 +Es ist ein äußerst facettenreiches Forschungsgebiet, welches Entomologe Jakob Andreä zusammen mit zwei Praktikantinnen heute unter die Lupe nimmt. Auf [[Borkenkäfer]]flächen in der Managementzone des Nationalparks bei [[Zwieslerwaldhaus]] untersucht er, wie sich die unterschiedlichen Managementmaßnahmen auf die Käfergemeinschaft auswirken. Seit Anfang des Jahres läuft das grenzüberschreitende Forschungsprojekt namens Beetle Trees. 
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 +Dabei handelt es sich um ein Interreg-Projekt, das der Nationalpark in Zusammenarbeit mit der tschechischen Umweltorganisation Hnutí DUHA (Friends of the Earth Czech Republic) und dem Entomologischen Institut (Biologické centrum AV ČR, v. v. i.) in Budweis durchführt. „Wir untersuchen, wie sich unterschiedliche Borkenkäfermanagementmaßnahmen auf die verschiedenen, auf Totholz angewiesenen Käferarten auswirken“, erklärt Jakob Andreä. „Wir stehen hier gerade in einem Bereich in dem viel Totholz auf der Fläche belassen werden konnte, weil die befallenen Fichten beim Fällen gleich vom Debarking-Harvester entrindet wurden.“ Auch Gebiete in denen Rindenschlitzgeräte zum Einsatz kamen oder ein Teil der Stämme aus dem Wald transportiert wurde, werden erforscht. 
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 +„Um herauszufinden, welche Arten auf den jeweiligen Flächen vorkommen, hängen in allen Untersuchungsgebieten sogenannte Flugfensterfallen, die wir in regelmäßigen Abständen auswerten“, erzählt der Nationalparkmitarbeiter. Im Waldboden vergrabene Becherfallen sammeln zusätzlich am Boden herumkrabbelnde Käfer. „Das großartige an dem Projekt ist, dass wir gute Daten über die Käfergemeinschaften auf den unterschiedlichen Managementflächen erhalten und am Ende auch Aussagen treffen können, wie sich die jeweilige Art der Managementmaßnahme darauf auswirkt.“ 
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 +Wie Prof. Jörg Müller, Leiter des Sachgebietes Naturschutz und Forschung, erklärt, ist ein weiteres Ziel die grüne Infrastruktur zu fördern: „Gerade alte Bäume, egal ob bei uns im Nationalpark als auch in Privatwäldern und in Städten, sind wahre Hotspots der Biodiversität und für das Überleben bedrohter Käferarten wie Rindenschröter, Ungarischer Ahornbock oder den berühmten Urwaldreliktkäfer Peltis grossa von größter Bedeutung.“ Ein Bewusstsein dafür zu schaffen und diese wichtigen Lebensräume gezielt zu schützen und zu fördern, sei essenziell. „Genau wie ihre Lebensräume sind totholzbewohnende Käferarten für ein funktionierendes Ökosystem von fundamentaler Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, mehr über ihre Anforderungen zu lernen und ein grenzüberschreitendes koordiniertes Schutzkonzept für die Käferarten und ihre Lebensräume zu erarbeiten.“ Bis Ende 2027 läuft das Forschungsprojekt. 
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 +=====Nationalpark und Ferienregion verlängern Kooperation===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_66-_positive_bilanz_der_arbeitsgruppe_oeffentlichkeitsarbeit_1_.jpg?200w=120&h=120&tok=7e63ca|Die AG Öffentlichkeitsarbeit von Nationalpark und Ferienregion verabschiedete gemeinsam die langjährige Nationalparkmitarbeiterin Elke Ohland (Mitte) und gab ihr viele gute Wünsche mit auf den Weg. (von rechts) Lisa Schuster, Sabine Lemberger und Robert Kürzinger von der Ferienregion. (von links) Nationalparkleiterin Ursula Schuster, Annette Nigl und Julia Zink aus der Nationalparkverwaltung. (Foto: Julia Reihofer/Nationalpark Bayerischer Wald)}}   
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 +**Treffen der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit - Langjährige Sachgebietsleiterin Elke Ohland verabschiedet** 
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 +Gut gefüllt war die Tagesordnung der AG Öffentlichkeitsarbeit des Nationalparks und der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald bei ihrem Treffen im [[Hans-Eisenmann-Haus]] in Neuschönau. Nach einer überwiegend positiven Bilanz der letzten gemeinsamen Projekte wurde die langjährige Sachgebietsleiterin für Regionales Netzwerk, Besuchermanagement und Nationalparkwacht, Elke Ohland, verabschiedet. Sie wechselt im September von der Nationalparkverwaltung zum Bayerischen Naturschutzfonds. 
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 +Zuvor konnten die Teilnehmer der Arbeitsgruppe auf die verschiedenen Projekte und Aktionen zurückzublicken, die im Rahmen der engen Kooperation in diesem Jahr umgesetzt wurden. „Der gemeinsame Stand im Pavillon des Umweltministeriums auf der Landesgartenschau in Furth im Wald ist bei den Besuchern wieder sehr gut angekommen. Wir sind hier inzwischen ein gut eingespieltes Team“, erklärte Elke Ohland. 
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 +Sehr zufrieden zeigte sich auch die Sabine Lemberger von der Ferienregion, die sich zur gemeinsamen Videoserie äußerte: „Das letzte Reel über den barrierearmen Rundweg Libelle kam online wieder sehr gut an. Das bringt einen echten Mehrwert für unsere Gäste und auch für die Vermarktung unserer Region. Und auch unsere Mitarbeiter in den Touristinfos haben richtig Spaß, wenn sie zusammen mit dem Nationalparkpresseteam die Wandertipps drehen.“ Im Herbst steht noch die Aufzeichnung einer anspruchsvollen Tour auf den Großen [[Falkenstein]] auf dem Programm. 
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 +Auch zur neuen Wanderbroschüre von Ferienregion und Nationalpark konnte bei dem Treffen eine erste Bilanz gezogen werden. Die Nachfrage danach, sowohl in den Nationalpark-Besuchereinrichtungen als auch in den Touristinfos der Ferienregion, war in den ersten Wochen nach dem Erscheinen groß. „Ich glaube, da haben wir zusammen ein tolles Produkt geschaffen, das unseren Besuchern wirklich vom Wald das Beste bietet“, freute sich Lisa Schuster von der Ferienregion. „Die Mischung aus Touren in und außerhalb des Nationalparks kommt bei unseren Gästen sehr gut an.“ 
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 +Am Ende richtete sich das Augenmerk auf die Verabschiedung von Elke Ohland. „Sie haben sich um die Kooperation zwischen der Ferienregion und dem Nationalpark wirklich verdient gemacht und dabei gezeigt, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Dafür gilt mein außerordentlicher Dank“, sagte Nationalparkleiterin Ursula Schuster. So ein Abschied geschehe immer mit einem weinenden und einem lachenden Auge. „Zum einen, weil große Fachkompetenz und Engagement aus der Nationalparkverwaltung ausscheidet, zum anderen freue ich mich für den Bayerischen Naturschutzfonds der Bayerischen Naturschutzverwaltung, der sich auf eine sehr erfahrene Mitarbeiterin freuen kann. Somit bleibt die Expertise in der Familie.“ 
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 +Der Geschäftsführer der Ferienregion, Robert Kürzinger, schloss sich umgehend an: „Ich bedanke mich für viele gemeinsame Jahre in der Arbeitsgemeinschaft. Nationalpark und Tourismus sind in der Zeit sichtbar zusammengerückt und haben viel erreicht.“ Auch wenn es manch herausfordernde Momente gab, habe die Zusammenarbeit und der enge Austausch viele Vorteile für beide Seiten gebracht. „Das Team der Ferienregion wünscht für die Zukunft und die neue Aufgabe alles Gute.“ Elke Ohland bedankte sich am Ende für die guten Wünsche. Es sei in den letzten Jahren ein einzigartiges und vorbildliches Miteinander entstanden, welches 2021 in einer Kooperationsvereinbarung mündete, auf das auch andere Schutzgebiete mit großem Interesse blicken würden. „Die Vernetzung von Schutzgebiet und Region, gerade auch im touristischen Bereich, ist für beide Seiten wertvoll und sollte auch in Zukunft in solch fruchtbarer Weise fortgeführt werden.“ 
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 +Die Weichen dafür wurden umgehend gestellt. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, Alfons Schinabeck und Nationalparkleiterin Ursula Schuster unterzeichneten eine entsprechende Kooperationsvereinbarung, die eine dauerhafte Zusammenarbeit besiegelt. „Eine der wichtigsten Grundlagen der Ferienregion ist die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark“, sagte Schinabeck. „Nur dadurch ist es allen Gemeinden möglich, unsere Region in die Welt zu tragen. Die Gemeinden können nur gemeinsam unterwegs sein.“ 
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 +=====700 kleine und große Besucher feiern das „Spechtival“===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/20250817_spechtfest_wsg_spechtival_annette_nigl_3_.jpg?200w=120&h=120&tok=15aa31|Ein Anziehungspunkt war die Fotobox. Hier konnten sich Groß und Klein mit verschiedenen Spechten ablichten lassen und die Bilder mit nach Hause nehmen.}} 
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 +**Großer Andrang im [[Waldspielgelände]] Spiegelau – Kinder konnten eigenes Spechtophon gestalten** 
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 +Im vergangenen Jahr ist das Spechtfest aufgrund von Gewittern im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Heuer spielte das Wetter dem Organisationsteam der Nationalparkverwaltung in die Karten. Es war trocken und nicht zu heiß, was über 700 kleine und große Besucher ins [[Waldspielgelände]] nach [[Spiegelau]] lockte. 
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 +In diesem Jahr ging die Veranstaltung unter dem Motto „Spechtival im Wald“ über die Bühne. Die Idee dazu hatten Elisa Spörl, Teilnehmerin am Freiwilligen Ökologischen Jahr, und der Commerzbank-Umweltpraktikant Jan Ritter. Die Schreiner der Nationalparkverwaltung hatten den beiden 200 Spechtophone gebaut. Das sind Stöcke mit zwei beweglichen Spechten aus Holz auf jeder Seite. Schüttelt man diese, erhält man das Geräusch eines hämmernden Spechtes. „An einer Station konnten die Kinder die Spechtophone selbst bemalen“, berichtet Nationalpark-Umweltpädagoge Lukas Laux. „Dies war ein absoluter Anziehungspunkt, bereits nach zwei Stunden waren alle Rohlinge bemalt.“ 
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 +Dafür gab es an den anderen Stationen jede Menge zu erleben. Bei manchen konnten die Kinder Interessantes über die Spechtarten im Nationalpark lernen, bei anderen war Geschicklichkeit gefragt, wie beispielsweise beim Dosenwerfen oder beim Springparkour durch Ringe. Schlange standen die kleinen Naturentdecker auch beim Stand des Vereins WaldZeit. Hier hatten Kinder die Möglichkeit, sich mit frischen Blütenblättern zu Spechten schminken zu lassen. Darüber hinaus gab es einen Bücherflohmarkt und einen Trommelkurs mit Stefan Spatz. 
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 +Höhepunkt der Veranstaltung war schließlich ein Konzert mit den Spechtophonen und die anschließende Verteilung von Glasspechten an einem Lederband durch Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Es freut mich sehr, dass ihr alle heute zusammen mit euren Eltern und Großeltern den Weg zu uns ins Waldspielgelände gefunden habt.“ An diesem Nachmittag hätten die Kinder sicherlich viel über die Musiker des Waldes erfahren. „Damit ihr auch Zuhause einen eigenen Specht habt, habe ich euch ein Geschenk mitgebracht.“ 
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 +Schuster bedankte sich darüber hinaus bei allen, die das Spechtfest auf die Beine gestellt haben, in erster Linie den Kolleginnen und Kollegen vom Nationalpark, den Teilnehmenden am Freiwilligen Ökologischen Jahr, den Commerzbank-Umweltpraktikantinnen, den Waldführerinnen und Waldführern sowie der Gemeinde Spiegelau. „Mein Dank gilt ebenso dem EC Edelweiß, der sich auch heuer wieder um das leibliche Wohl unserer Gäste gekümmert hat, dem Verein WaldZeit und der Bergwacht.“ 
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 +Dem konnte sich Günther Nama, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Spiegelau, nur anschließen. „Heuer findet das Spechtfest zum fünfzehnten Mal statt und für Lukas Laux ist es das letzte Mal, da er zum Jahresende in Pension geht.“ Nama bedankte sich herzlich bei Lukas Laux sowie bei der gesamten Nationalparkverwaltung für das Engagement. „Es sind für uns alle immer schöne Jahre gewesen, insbesondere für die Kinder. Man sieht es in ihren Augen, wie toll sie die Veranstaltung finden.“ 
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 +=====Geimpfte Pilze===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_geimpfte_pilze.jpg?200w=120&h=120&tok=a23fd4|An drei im Juli 2024 beimpften Buchenstämmen wachsen seit Ende Juli 2025 frische Ästige Stachelbärte (Hericium coralloides) im Nationalpark Bayerischer Wald.  (Foto: Peter Karasch / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Deutschlandweit einmaliges Artenhilfsprogramm für Rote-Liste-Arten zeigt erste Erfolge 
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 +Es ist eine kleine Sensation. Denn auch, wenn die zarten Pilzfruchtkörper genau da hingehören, mitten in den Wald, sind sie auf diese Forschungsfläche nicht von allein hingekommen. Ein wegweisendes Projekt hat die korallenartigen Gebilde des Ästigen Stachelbarts an dieser Stelle im [[Nationalpark]] Bayerischer Wald erst möglich gemacht. Denn das Myzel, die feingliedrigen Pilzfäden, wurde im Labor kultiviert. Ein Jahr nach dem Beimpfen von Baumstämmen gibt’s nun erste Erfolge.   
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 +Im Vorjahr ging es für den Lehrstuhl Ökologie der Pilze der Universität Bayreuth und den Nationalpark Bayerischer Wald los mit dem ganz besonderen Artenhilfsprogramm. Dank einer Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Höhe von rund 350.000 Euro haben Wissenschaftler im Juli 2024 in Deutschlands ältestem Nationalpark an mehreren Versuchsflächen im Managementbereich des Schutzgebiets Baumstämme geimpft – ein deutschlandweit einmaliges Vorhaben. Insgesamt zehn Pilzarten wurden dabei auf Holzdübeln in Buchen-, Fichten- und Tannenholz eingesetzt. Und die geimpften Totholzstämme bringen nun gerade die ersten Fruchtkörper hervor. 
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 +Den ersten sichtbaren Erfolg hat man dem Ästigen Stachelbart zu verdanken. Diese Rote-Liste-Art wächst meist auf Buchen-Totholz und ist in Deutschland selten. Auch die anderen im Projekt vertretenen Arten sind natürlicherweise im Bayerischen Wald heimisch, wurden aber vor allem aufgrund intensiver Waldnutzung zurückgedrängt. „Im Gegensatz zu Tieren und Pflanzen gibt es bislang kaum Erfahrungen darin, wie man Pilzpopulationen in unseren Breiten wirksam vor dem Aussterben schützen kann“, erklärt Projektleiter Professor Claus Bässler von der Uni Bayreuth die Motivation des Projekts. „Umso mehr freut es mich, dass unsere pilotartigen Feldversuche in der Natur nun erste Fruchtkörper tragen.“ 
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 +Nach den Worten des zuständigen DBU-Referenten Dr. Hans-Christian Schaefer sind Pilze trotz ihrer zentralen Rolle in vielen Ökosystemen beim Naturschutz bislang wenig beachtet worden. Das von der DBU geförderte Projekt kann Schaefer zufolge Wege aufzeigen, „wie vor allem die Populationen wenig mobiler und spezialisierter Arten gestärkt werden können.“ Schaefer weiter: „Besonders in restaurierten Lebensräumen kann die Wiederansiedlung ein wirksames Werkzeug im Naturschutz sein.“ 
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 +Bevor Pilze jedoch erfolgreich in die Natur zurückgeführt werden können, ist umfangreiche Vorarbeit im Labor nötig, betont Dr. Franziska Zahn, die das Projekt am Lehrstuhl für Pilzökologie betreut: „Zunächst müssen wir die Pilze, die wir zuvor in geeigneten Lebensräumen gesammelt haben, auf Nährböden kultivieren, das kann herausfordernd sein.“ Die Ausbreitung ein Jahr nach der Impfung sollen nun weitere Untersuchungen klären. Denn auch wenn aktuell nur Fruchtkörper einer Art zu sehen sind, können sich auch die anderen Arten im Holz angesiedelt haben. Dazu werden aktuell von allen 320 ausgebrachten Stämmen Bohrproben genommen, die im Labor untersucht werden. Erst nach der Analyse der Proben ist final klar, welche Pilzarten im beimpften Holz angewachsen sind. 
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 +„Ich bin mir sicher, dass im Laufe dieser Saison und in den kommenden Jahren weitere Arten mit Fruchtkörpern folgen werden“, sagt Nationalparkmykologe Peter Karasch. „Besonders viel Hoffnung setzte ich auf den Duftenden Feuerschwamm, eine Art deren flächige Fruchtkörper nach Rosen duften und die deutschlandweit nur in einem Urwaldgebiet hier im Nationalpark nachgewiesen ist.“ Um die weitere Entwicklung zu dokumentieren, werden die 20 Projektflächen in den Nationalpark-Managementzonen bei Bayerisch Eisenstein und Spiegelau in den kommenden Jahren einem regelmäßigen Monitoring unterzogen. 
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 +„Schon jetzt ist das Projekt ein wegweisender Erfolg“, freut sich auch Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Es zeigt einmal mehr, dass unserer Forschung auch dank wertvoller Kooperationen auf internationalem Niveau agiert und wertvolle Impulse für die Wissenschaft liefert.“ Auch naturschutzfachlich biete das Vorhaben erfolgsversprechende Ansätze. „Damit bekommen wir vielleicht die Methoden an die Hand, um stark gefährdeten Pilzarten wirkungsvoll unter die Arme greifen zu können.“ 
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 +**Info: Das ist der Ästige Stachelbart** 
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 +Der Ästige Stachelbart ist in Bayern als gefährdet eingestuft. Die Pilzart hat besonders filigran verästelte, an Meereskorallen erinnernde cremeweiße, bis zu 20 Zentimeter große Fruchtkörper. Der Ästige Stachelbart (Hericium coralloides) ist ein Naturnähezeiger, der in alten Laubwäldern vorkommt. In Wirtschaftswäldern wurden geschwächte Bäume über lange Zeit entfernt und uralte Buchen sind heute sehr selten. Allerdings werden in den vergangenen Jahren durch Wald-Naturschutzkonzepte immer öfter sogenannte Methusalembäume markiert und erhalten, die Pilzen wie dem Ästigen Stachelbart auch Möglichkeiten bieten sich zu etablieren. 
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 +=====Buntes Programm des Nationalparks in den Sommerferien===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_vm_90-25_von_wilden_waeldern_und_kreativen_koepfen.jpg?200w=120&h=120&tok=0a2051|Abenteuer draußen in der Natur erwarten die Kinder beim Ferienprogramm des Nationalparks. (Foto: Daniela Blöchinger / Nationalpark Bayerischer Wald).}} 
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 +Von wilden Wäldern und kreativen Köpfen: **Ab 1.August** abwechslungsreiches Programm für alle kleinen und größeren Waldabenteurer. 
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 +Im Nationalpark Bayerischer Wald werden die Sommerferien ganz bestimmt nicht langweilig. Auch dieses Jahr bietet das Schutzgebiet wieder ein abwechslungsreiches Programm für alle kleinen und größeren Waldabenteurer an.  
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 +[[Hans-Eisenmann-Haus]] 
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 +An jedem Dienstag in den Sommerferien findet ab 14 Uhr ein dreistündiger Erlebnisnachmittag rund um das Hans-Eisenmann-Haus in Neuschönau statt. Die „Waldspürnasen“ begeben sich gemeinsam in den wilden Wald des Nationalparks und erforschen mit offenen Augen und Ohren seine zahlreichen Geheimnisse. Auch den kleinen und großen Bewohnern im Tier-Freigelände wird ein Besuch abgestattet. Inspiriert vom Wald und den darin lebenden Tieren werden beim Erlebnisnachmittag Kunstwerke aus Naturmaterialen gebastelt und natürlich dürfen auch jede Menge lustige Spiele nicht fehlen. Alle neugierigen und abenteuerlustigen Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren sind herzlich eingeladen.  
 + 
 +Treffpunkt ist die Infotheke im [[Hans-Eisenmann-Haus]]. 
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 +[[Waldspielgelände]] 
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 +Im Waldspielgelände in Spiegelau finden jeden Mittwoch im August um 14 Uhr „Waldabenteuer“ für Klein und Groß statt. Die Teilnehmer erwartet eine zweieinhalbstündige Führung mit vielen gemeinsamen Aktionen und spannenden Spielen. Familien mit Kindern zwischen fünf und zehn können dabei viel über den Nationalpark und seine Tier- und Pflanzenwelt erfahren. 
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 +[[Haus zur Wildnis]] 
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 +Unter dem Motto „Waldentdecker“ findet in den Sommerferien jeden Donnerstag der dreistündige Erlebnisnachmittag für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren rund um das [[Haus zur Wildnis]] statt. Mit Spielen und vielen anderen spannenden Aktionen werden gemeinsam die wilden Wälder und seine Bewohner erkundet. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Eisenbahntunnel im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]], auf die Zugankunft aus Zwiesel wird gewartet. 
 + 
 +Eine Führung zum Thema „Mit Geschichten und Märchen in den Zauberwald“ ist an den Sonntagen, 10. und 31. August, um 10 Uhr rund um das Haus zur Wildnis geboten. Auf einer zirka dreistündigen Wanderung geht es auf die Suche nach dem Zauberwald und der entstehenden Waldwildnis. Vielleicht finden die Teilnehmer nicht nur seltene Käfer und Pilze, sondern stoßen auch auf Spuren von Feen, Trollen, Schrazeln oder anderer Waldbewohner. Die Führung endet am Haus zur Wildnis, in dem es noch viel zu entdecken gibt.  
 + 
 +Treffpunkt ist der Eisenbahntunnel in [[Ludwigsthal]] beim [[Nationalparkzentrum Falkenstein]], auf die Zugankunft aus Zwiesel wird gewartet. 
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 +**Mehrtägiges Programm:** 
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 +Ein besonderes Highlight in den Sommerferien ist wieder das dreitägige Ferienprogramm für Kinder von sieben bis zwölf Jahren. Unter dem Motto „Kreatives Walderleben“ erwartet alle Kinder eine kreative Reise durch den Wald. Am ersten Tag dreht sich alles um die Geschichten, die uns die Natur erzählt. Am zweiten Tag geht es um die Musik in der Natur und am letzten Tag um die Bilder, die uns die Natur malt. Alle, die Lust auf Abendteuer haben, gerne musikalisch und künstlerisch tätig sind, sind herzlich Willkommen.  
 + 
 +Es handelt sich um ein zusammenhängendes Programm, es kann aber auch nur an einzelnen Tagen teilgenommen werden. Im [[Nationalparkzentrum Lusen]] findet die mehrtägige Ferienaktion vom 4. bis 6. August von 10 bis 14.30 Uhr statt.  
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 +Treffpunkt ist die Infotheke im [[Hans-Eisenmann-Haus]].  
 + 
 +Im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]] läuft der Ferienspaß vom 11. bis 13. August von 10 bis 14.30 Uhr. Treffpunkt ist der Eisenbahntunnel am Parkplatz in [[Ludwigsthal]]. 
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 +Bei allen Erlebnisnachmittagen sollten die Kinder unbedingt dem Wetter angepasste Kleidung inklusive passendem Schuhwerk tragen, mitzubringen sind auch eine Brotzeit mit Getränk. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung möglichst frühzeitig, spätestens jedoch einen Tag vorher bis 17 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen bis 13 Uhr, beim Nationalpark Führungsservice via nationalpark@fuehrungsservice.de oder 0800 0776650 erforderlich.  
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 +=====Höhenmodell für Nationalpark-Ecke===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_62-25_hoehenmodell_fuer_nationalpark-ecke.jpg?200w=120&h=120&tok=c0ae58|Die Kinder und Lehrer der Montessori-Schule Freyung mit Jan Kiesling (hinten, ab 2.v.r.) und Jeremias Großmann vom Nationalpark.  (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}}  
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 +**Montessori-Schule in Kreuzberg freut sich über Geschenk des Schutzgebiets** 
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 +Die Montessori-Schule [[Freyung]] im Stadtteil Kreuzberg gehört seit 2011 zu den Gründungsmitgliedern des Projekts ‚Nationalpark Schule‘. Nun hat sich die Schulfamilie in Kooperation mit dem Schutzgebiet einer Erneuerung der Nationalpark-Ecke im Schulgebäude angenommen. Das Sahnehäubchen dabei ist ein hölzernes Höhenmodell des Nationalparks, welches kurz vor Ferienstart noch übergeben werden konnte. 
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 +„Jede Holzscheibe symbolisiert 50 Höhenmeter“, erklärte dabei Jeremias Großmann, Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) im [[Jugendwaldheim]] des Nationalparks, den versammelten Schülerinnen und Schülern. „Und ihr könnt Teile davon sogar abnehmen, den [[Lusen]] und den [[Rachel]] zum Beispiel.“  
 + 
 +Der Freiwillige hatte sich im Rahmen seines FÖJ-Projekts um die Realisierung des Modells gekümmert – mit tatkräftiger Unterstützung seiner Kollegen der Servicezentren und Geoinformation. So erklärte er den Kindern auch, dass die Scheiben aus Pappelholz mit einer CNC-Fräse entstanden, jedes Teil aber noch akribisch in Handarbeit abgeschliffen werden musste. Am Ende galt es das 3D-Puzzle noch originalgetreu zusammenzusetzen – inklusive eines kleinen Hügels für Kreuzberg. 
 + 
 +„Das Modell ist jetzt noch recht naturbelassen“, fügte Jan Kiesling, Leiter des Jugendwaldheims, welches die Montessori-Schule im Rahmen des Partnerprojekts betreut, hinzu. „Das ist auch ganz bewusst so, denn jetzt könnt ihr euch überlegen, wie ihr es weiterentwickeln wollt.“ Den Mädchen und Jungen kamen da gleich einige Ideen: „Fahnen für die Gipfel“, „Kleine Miniaturhütten für die Schutzhäuser“ oder „Farben für die verschiedenen Lebensräume“. So gibt’s für die Finalisierung der Nationalpark-Ecke im nächsten Schuljahr auf jeden Fall schon viele Ideen, die zu den Prinzipien der Montessori-Pädagogik passen. Derweil ist an den Wänden im Hintergrund auch schon ein imposantes Waldgemälde entstanden. „Nicole Küblböck, die Mutter eines Schülers und professionelle Bühnenmalerin, beispielsweise am Nockherberg, hat sich darum dankenswerterweise angenommen“, berichtete Schulleiter Martin Hammerer. 
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 +Über das Nationalparkgeschenk freuten sich vor allem die Schülerinnen und Schüler. So ging’s auch gleich nach der kurzen Ansprache ans Anfassen, Entdecken und Puzzeln. „Gerade das war uns wichtig, so lernen die Kinder am besten“, betont Hammerer, der die Idee für Geländemodell hatte. Zusammen mit den jungen Nationalparkfans geht’s im Herbst dann weiter mit der Gestaltung weiterer Elemente der Nationalpark-Ecke. „Da können die Kinder dann wieder selbst mit anpacken.“ 
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 +=====Wasserbüffel im Einsatz für den Naturschutz===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_61-25_wasserbueffel_im_einsatz_fuer_den_naturschutz.jpg?200w=120&h=120&tok=e9a014|Fünf Wasserbüffel sind für zwei Wochen ins Wintergatter bei Mauth eingezogen. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Fünf Tiere ziehen vorübergehend in Teil des Wintergatters bei Mauth ein – Ausweitung des Beweidungskonzeptes** 
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 +Seit 2014 sind tierische Helfer im Nationalpark Bayerischer Wald regelmäßig im Einsatz – und zwar auf den ehemaligen Waldweiden in den Hochlagen des Zwieseler Winkels und auf weiteren wertvollen Grünlandflächen in der Managementzone des Nationalparks. Eine Herde nationalparkeigener Kühe vom Roten Höhenvieh grast zum Beispiel in den Sommermonaten auf dem [[Ruckowitzschachten]] und dem [[Hochschachten]] und leistet einen kostbaren Beitrag zum Schutz der dort vorkommenden Arten. In diesem Jahr wird das Konzept auf eine wertvolle Grünlandfläche im Wintergatter Riedlhäng bei [[Mauth]] ausgeweitet. Für zwei Wochen ziehen dort fünf Wasserbüffel ein. 
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 +„Seit 1998 ist der gesamte Nationalpark sowohl ein Vogelschutz- als auch Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und damit Teil des EU-weiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000“, erklärt Prof. Jörg Müller, Leiter des Sachgebietes Naturschutz und Forschung. „Hier gilt zum Schutz gefährdeter Arten eine spezielle Gesetzgebung, an die sich europaweit jeder halten muss.“ Lebensräume dürfen sich nicht verschlechtern, sondern sollen im Idealfall sogar verbessert werden. „Diese Vorgaben haben bei uns im Schutzgebiet hohe Priorität“, so Müller. Beim [[Borkenkäfer]]-Management sei es mittlerweile selbstverständlich, dass auf geschützte Arten und Lebensräume Rücksicht genommen wird. „Seit einigen Jahren richten wir unser Augenmerk auch verstärkt auf das Offenland.“ 
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 +Nicht nur auf den [[Schachten]], sondern auch auf den Wiesen und Weiden in den Tallagen sind durch die frühere extensive Nutzung artenreiche Lebensräume entstanden. „Um diese biologische Vielfalt weiter zu erhalten und zu verbessern, gibt es verschiedene Möglichkeiten“, erklärt Müller. Zum einen wird auf den Waldweiden in den Hochlagen jährlich die Schachtenpflege abgehalten. „Viele Ehrenamtliche aus verschiedenen Vereinen und Verbänden helfen hierbei mit, um die Waldweiden vom Bewuchs zu befreien und so wieder Platz und Licht für die Borstgrasrasen zu schaffen.“ Vor elf Jahren kamen schließlich auch tierische Helfer dazu. „Wir sehen, dass die Beweidung zielführend ist und die Lebensräume verbessert. Deshalb setzen wir diese auch auf weiteren Flächen in den Tallagen ein.“ 
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 +Dabei spielt der Nationalparkverwaltung ein Zufall in die Karten. Für die Wasserbüffel eines Pächters, der bereits Nationalparkflächen am Rande des Nationalparks beweidet, wurde das Futter knapp. „Aus naturschutzfachlichen Gründen durften die Tiere nicht mehr auf der Wiese bleiben, um diese nicht übermäßig zu beanspruchen“, erklärt Müller. Zu ihrer nächsten Station konnten sie ebenfalls nicht weiter. „Daher hat die Nationalparkverwaltung Hilfe angeboten und einen Teil des Wintergatters als Weide angeboten. Davon profitieren nun nicht nur die Wasserbüffel, sondern auch die Nationalparkverwaltung bei der Erfüllung des Biotop- und Artenschutzes.“ 
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 +=====Erneut seltenen Schleimpilz im Nationalpark entdeckt===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_58-25_erneut_seltenen_schleimpilz_im_nationalpark_entdeckt.jpg?200w=120&h=120&tok=d21839|Sieht aus wie ein schwarz glänzendes Kissen: der Röhrige Schleimpilz. Diese auffällige Art konnte nun erstmals im Nationalpark nachgewiesen werden. (Foto: Ursula Schuster / Nationalpark Bayerischer Wald))}} 
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 +Art am [[Ruckowitzschachten]] nachgewiesen – Profiteur des Klimawandels 
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 +Der Nationalpark Bayerischer Wald ist wieder um eine Pilzart reicher. Erstmals wurde im Bereich des Ruckowitzschachtens der Röhrige Schleimpilz entdeckt. Diese Art sieht aus wie ein glänzend schwarzes Kissen, kann bis zu 25 Zentimeter Durchmesser haben und ist daher relativ leicht bestimmbar. 
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 +Für Begeisterung sorgt dieser Pilz nicht nur bei der Finderin, Nationalparkleiterin Ursula Schuster, sondern auch bei Pilzexperte Peter Karasch. „Erst letztes Jahr wurde die in Deutschland seltene Art erstmals für den gesamten Bayerischen Wald aus der Steinbachklamm bei Spiegelau gemeldet“, so Karasch. Und schon damals war dieser Fund eine kleine Sensation. „Die bisherigen Fundorte lagen alle in wärmeren Gegenden Deutschlands.“ Aus dem gesamten deutschen Alpenraum seien noch keine Funde bekannt, die weniger als 20 bayerischen Nachweise stammen überwiegend aus dem klimatisch wärmeren Franken. 
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 + Für Karasch liegt daher die Vermutung nahe, dass dieser weltweit verbreitete Schleimpilz von der Klimaerwärmung profitieren könnte. „Der Klimawandel hat im Nationalpark bereits jetzt sichtbare Spuren hinterlassen.“ Augenscheinlichster Effekt: Die Vegetationsperiode beginnt im Bayerischen Wald mittlerweile etwa drei bis vier Wochen früher als noch in den 1970er Jahren. „Für Arten, wie Bergglasschnecke, Siebenstern oder Ringdrossel, die in den Gipfelbereichen leben, wird der Lebensraum langsam knapp. Der Röhrige Schleimpilz hingegen scheint zu den Arten zu gehören, die nun aufgrund des Temperaturanstiegs im Bayerwald heimisch werden können.“ Um neue Nachweise zu finden, bittet Karasch alle Nationalparkbesucher, Funde zu fotografieren und an karasch@pilzteam-bayern.de zu melden.  
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 +Wie bedeutend diese Forschung ist, unterstreicht Ursula Schuster. „Die Nationalparkverwaltung betreibt schon seit zwei Jahrzehnten eine intensive Pilzforschung. Für uns ist es wichtig, die Pilzvielfalt, ihre essenzielle Rolle im Ökosystem und ihre Wechselwirkungen mit Pflanzen und Tieren besser zu verstehen.“ Diese Zusammenhänge seien in einem Schutzgebiet, in dem die Natur sich selbst überlassen ist, besonders spannend. In den vergangenen Jahren seien viele seltene Pilzarten im Nationalpark neu entdeckt worden oder wieder aufgetaucht. „Dies zeigt uns, dass durch die Philosophie Natur Natur sein lassen viele wertvolle Lebensräume entstehen.“ 
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 +=====Mit Muskelkraft den Nationalpark in die Schule geholt===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_60-25_mit_muskelkraft_den_nationalpark_in_die_schule_geholt_1_.jpg?200w=120&h=120&tok=3a3b21|Die schweißtreibende Arbeit beim Bau des Klassenzimmers im Freien hat sich gelohnt. Das Angebot wurde bereits gut angenommen, nun folgte die offizielle Eröffnung durch die Schülerinnen und Schüler des diesjährigen P-Seminars Biologie. Mit dabei war Jan Kiesling vom Nationalpark (ab 2.v.r.), Studiendirektor Michael Behringer, stellvertretender Schulleiter Andreas Schewiola und die Hausmeister Fritz Petzi und Erwin Wilhelm. (Fotos: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}}  
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 +**Nationalpark-Ecke und Klassenzimmer im Freien am Gymnasium Freyung eingeweiht** 
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 +Mit viel Muskelkraft und jeder Menge Kreativität hat sich das Gymnasium [[Freyung]] den Nationalpark in die Schule geholt. Und zwar mit zwei Projekten, die vom dies- und letztjährigen P-Seminar Biologie durchgeführt wurden: Wenn es zu heiß ist, können die Schülerinnen und Schüler seit heuer in das Klassenzimmer im Freien inklusive Tafel ausweichen. Und seit vergangenem Jahr lädt ein Baum samt Sitzbank in der neu gestalteten Nationalpark-Ecke zum Verweilen ein. 
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 +„Die Gestaltung der Nationalpark-Ecke im Eingangsbereich der Schule war bereits im vergangenen Schuljahr der erste Schritt, unsere Verbindung zum Schutzgebiet sichtbar zu machen“, sagte Studiendirektor und Biologielehrer Michael Behringer, der darüber hinaus für die Kooperation mit dem Nationalpark zuständig ist. „Der Weg dahin war holzig – und auch steinig.“ Denn die neun Schüler hatten sich einiges vorgenommen. Zunächst waren sie zu Besuch im [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtlichen Museum]] in St. Oswald, um sich Anregungen zu holen und Ideen zu sammeln. „Danach entstand ein Modell von einem Baum mit Sitzbank im Maßstab eins zu zehn, der stark an den Ausstellungsbaum im Haus zur Wildnis erinnert.“ So sollte die neue Ecke aussehen. 
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 +Doch nur mit der Idee war es nicht getan. Die Schüler wollten selbst Hand anlegen und ihre Nationalpark-Ecke eigenständig bauen. „Möglich war dies dank unserer Hausmeister Fritz Petzi und Erwin Wilhelm, die die Jugendlichen bei den Schreinerarbeiten unterstützt und auch ihre Werkstatt zur Verfügung gestellt haben“, so Behringer. 
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 +Nicht weniger schweißtreibend war das Projekt des diesjährigen P-Seminars. Ziel der 17 Schülerinnen und Schüler war es, ein Klassenzimmer im Freien zu bauen. „Dies ist durchwegs gelungen und wurde in den Tagen, an denen es so heiß war, auch gut genutzt“, berichtet Behringer. Schülerin Anna Empl bedankte sich im Namen ihrer Seminarkolleginnen- und kollegen bei Michael Behringer, beim stellvertretenden Direktor Andreas Schewiola und bei den Hausmeistern für die Unterstützung und das immer offene Ohr. Ein großer Dank galt auch dem Nationalpark für die Bereitstellung der Baumstämme. Kräftezehrend war vor allem das Entrinden und das Positionieren der Stämme. „Wir haben alle zusammengeholfen und sie gerollt“, so Anna Empl. Einige Stämme wurden zersägt, um kleine Sitzblöcke zu erhalten. Hier kam den Schülern Till Clos, der Leiter der Nationalparkdienststelle [[Finsterau]], mit der Motorsäge zu Hilfe. 
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 +Begeistert von dem Projekt zeigte sich Jan Kiesling, Leiter vom [[Jugendwaldheim]] in Glashütte, der beim Nationalpark auch der Betreuer des Gymnasiums Freyung ist. „Das ist ein absolutes Vorzeigeprojekt. Wir haben die Schülerinnen und Schüler bei der Planung und Ideenfindung sowie mit Material unterstützt, in der Umsetzung waren sie jedoch völlig frei.“ Mit solchen Aktionen lerne man fürs Leben. „Es ist eine gute Übung, wie man Projekte in einem größeren Team umsetzen kann, insbesondere auch wenn externe Partner, wie der Nationalpark, ins Spiel kommen“, so Kiesling, der sich schon auf das Projekt des nächsten P-Seminars freut. Was dies sein wird, steht noch nicht fest. Aber dass das Interesse der Schüler groß sein wird, weiß Michael Behringer jetzt schon. „Wenn ich ein Projekt mit dem Nationalpark ankündige, dann wollen so viele mitmachen, dass ich zwei Seminare anbieten könnte.“ 
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 +Info: Das Gymnasium Freyung ist seit 2011 Partnerschule des Nationalparks Bayerischer Wald. Mit diesem Gütesiegel bietet der Nationalpark ein exklusives Kooperationsprojekt für Schulen aus den beiden Nationalpark-Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen an. Die gemeinsame Durchführung dieses Angebotes ist in einer Kooperationsvereinbarung geregelt. 15 Schulen sind derzeit eine feste Partnerschaft mit dem Schutzgebiet vor ihrer Haustür eingegangen. 
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 +=====Wildwasser im Böhmerwald===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_vm_095-25_wildwasser_im_boehmerwald.jpg?200w=120&h=120&tok=7fa6a5|Der Fluss Widra ist Ziel der grenzüberschreitenden Wanderung am 27. Juli. (Foto: Stephan Rosenkranz /Nationalpark Šumava)}} 
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 +Grenzüberschreitende Wanderung in den Nationalpark Šumava **am Sonntag, 27. Juli** 
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 +Waldführer Steffen Krieger begleitet alle Interessierten am Sonntag, 27. Juli, bei einer grenzüberschreitenden Wanderung in den Nationalpark [[Šumava]]. Erst wird mit dem Bus bis nach Antygl gefahren, wo die Wanderung beginnt. Ab Rokyta (Schätzenwald) folgen die Teilnehmer drei Wildwassern und spüren am tiefsten Punkt der bunten Runde die altehrwürdige Turnerhütte (Turnerova chata) auf. Zum Abschluss erfreut das markante Flussbett der Widra (Vydra). 
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 +Start der mittelschweren, zirka viereinhalbstündigen Wanderung ist am Sonntag um 9.15 Uhr in Železná Ruda (Tschechien). Den genauen Treffpunkt erfahren die Teilnehmer bei der Anmeldung. Die Führung ist etwa 15 Kilometer lang und es sind mehr als 300 Meter zu überwinden. Es ist keine Einkehr geplant. Daher sind neben einer gewissen Grundkondition, geeignetem Schuhwerk und dem Wetter angepasster Kleidung eine Brotzeit nebst Getränken mitzubringen. Der Personalausweis ist Pflicht. Die Führungsgebühr beträgt 10 Euro ohne Ermäßigung. 
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 +Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung möglichst frühzeitig, spätestens jedoch einen Tag vorher bis 17 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen bis 13 Uhr, beim Nationalpark Führungsservice via nationalpark@fuehrungsservice.de oder 0800 0776650 erforderlich. 
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 +=====Mit dem Rad zum Fürstenhuter Friedhof===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/radtour_b.e._teufelssee_-_bila_strz_lisa_moser.jpg?200w=120&h=120&tok=ebfabd|Eine grenzüberschreitende Radtour in den Nationalpark Šumava ist am 26. Juli geboten. (Foto: Annette Nigl /Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +Grenzüberschreitende Radtour **am Sonntag, 27. Juli** in den Nationalpark [[Šumava]] 
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 +Eine grenzüberschreitende Radtour findet am Sonntag, 27. Juli, statt. Waldführer Hans Pongratz begleitet die Teilnehmer vom Wistlberg nach Bučina ([[Buchwald]]) und weiter nach Knížecí Pláně ([[Fürstenhut]]) mit seinem renovierten Friedhof. 
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 +Danach geht es über Nová Polka und vorbei an der ehemaligen Ortschaft Samoty (Adlerhütte) nach Strážný. Anschließend wird das Gebiet der ehemaligen Ortschaft Horní Světlé Hory (Oberlichtbuchet) durchquert und über Žd’árské jezírko (Scheurecker Schwelle) geht es wieder zurück. Größere Steigungen gibt es auf einer Länge von zirka zwei Kilometern nach Samoty und auf zirka einem Kilometer von Strážný in Richtung Horní Světlé Hory. Insgesamt ist die Strecke zirka 45 Kilometer lang und es sind 980 Höhenmeter zu überwinden.  Eine Einkehrmöglichkeit ist nach Absprache in Strážný oder Knížecí Pláně möglich. 
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 +Teilnehmer werden gebeten, ausreichend Getränke, eine Brotzeit und wetterfeste Kleidung mitzubringen. Ein Fahrradhelm ist Pflicht und ein Personalausweis für den Grenzübertritt unbedingt erforderlich. Treffpunkt für die zirka sechsstündige Radtour ist um 10 Uhr. Den genauen Treffpunkt erfahren die Teilnehmer bei der Anmeldung. Die Anfahrt ist mit dem Finsterauer Igelbus möglich. 
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 +Die Fahrradtour ist für E-Bikes geeignet. Teilnahme mit einem normalen Fahrrad ist nur nach Rücksprache mit dem Nationalparkführungsservice möglich. Die Führungsgebühr beträgt 10 Euro. 
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 +Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung möglichst frühzeitig, spätestens jedoch einen Tag vorher bis 17 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen bis 13 Uhr, beim Nationalpark Führungsservice via nationalpark@fuehrungsservice.de  oder 0800 0776650 erforderlich. 
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 +=====Klassiker der Rock- und Popgeschichte in neuem Gewand===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_vm_098-25_klassiker_der_rock-_und_popgeschichte_in_neuem_gewand.jpg?200w=120&h=120&tok=0dfb12|3M-acoustical jam gastiert am 27. Juli im Hans-Eisenmann-Haus. (Foto: 3M)}} 
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 +Sonntags-Matinee mit 3M-acoustical jam **am Sonntag, 27. Juli** im [[Hans-Eisenmann-Haus]] 
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 +Die Klassiker der Rock- und Popgeschichte gibt es am Sonntag, 27. Juli, ab 11 Uhr im Hans-Eisenmann-Haus bei Neuschönau zu hören, und zwar mit den 3M-Musikern. Sie spielen seit Jahren in unterschiedlichen Besetzungen und die Erfahrung hört man. Absolut aufs Minimum reduziert, mit Gitarre, Cajon und Mikrofon, schaffen sie es, jeden Zuhörer abzuholen und in die eigene Vergangenheit zurückzuversetzen. 
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 +Die Lieder, die sie spielen, kennt der Zuhörer - hat sie aber mit so einem Arrangement noch nicht gehörtMelissa Knaus kann laut und leise, schreit und wispert. Das Mikrofon wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. Michael Wittek ist ein Uhrwerk, welches den Rhythmus auf alle überträgt. Mario Götz Leidenschaft sind Gitarren. Zusammen sind die drei aber mehr als die Summe der 3 M´s ihrer Vornamen: sie sind eine Einheit. 
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 +Die Band gastiert bei schönem Wetter im Innenhof, bei schlechtem Wetter im Filmsaal des Hans-Eisenmann-Hauses. Für das leibliche Wohl sorgt das Team des Cafés Eisenmann. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei. 
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 +=====Vom Wissens- und Datenaustausch profitieren===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_59-25_vom_wissens-_und_datenaustausch_profitieren.jpg?200w=120&h=120&tok=81cce0|Dr. Peter Pröbstle, Präsident der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (r.), im intensiven Austausch mit Nationalparkmitarbeiterin Dr. Angelika Kölbl (v.l.), Nationalparkleiterin Ursula Schuster und den Sachgebietsleitern Prof. Jörg Müller und Prof. Marco Heurich. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Dr. Peter Pröbstle, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, zu Besuch im Nationalpark** 
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 +Wie können der Nationalpark Bayerischer Wald und die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) noch enger zusammenarbeiten, insbesondere wenn es um den Austausch von Daten geht? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Besuches von Dr. Peter Pröbstle, dem Präsidenten der LWF, im Schutzgebiet. Nationalparkleiterin Ursula Schuster stellte ihm zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Sachgebieten Naturschutz und Forschung sowie Monitoring aktuelle Forschungsprojekte vor. 
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 +Dunkel ist es auf der Waldfläche nahe der [[Racheldiensthütte]]. Bis zu zehn Meter hohe Fichten stehen eng aneinander. Ein paar Buchen sind zwischendrin zu sehen. „Dieser Bereich ist schon seit Anfang der 1990er Jahre eine Dauerbeobachtungsfläche des Nationalparks“, erklärt Dr. Angelika Kölbl, Projektkoordinatorin für Umwelt- und Ökosystemmonitoring. Hier werden unter anderem die Menge und chemische Zusammensetzung der Laub- und Nadelstreu, des Niederschlagswassers und des Bodenwassers gemessen und mit einem nahegelegenen reinen Buchenbestand verglichen. 
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 +„Als vor 30 Jahren die Fichten hier durch den [[Borkenkäfer]] abstarben, entschied man sich, die Beobachtungsfläche zu erhalten und weiter zu messen.“ Eine richtige und wichtige Entscheidung. Denn so konnten nicht nur Daten in einem intakten, sondern auch in einem abgestorbenen und wieder aufwachsenden Wald gesammelt und damit grundlegendes Wissen um den Einfluss des Borkenkäfers auf die Stoffkreisläufe gewonnen werden. 
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 +Und dieses Wissen, das der Nationalpark auf den verschiedensten Gebieten gesammelt hat, interessiert Dr. Peter Pröbstle. „Im Rahmen des Biodiversitätsmonitorings sammelt auch die Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft jede Menge Daten“, berichtete er. „Doch was machen wir damit? Welche Rückschlüsse können wir ziehen?“ Aus seiner Sicht kann ein intensiver Austausch für beide Partner nur gewinnbringend sein. 
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 +Dies sieht auch Nationalparkleiterin Ursula Schuster so. „Wir arbeiten ja schon in vielen Bereichen und bei so manchen Projekten eng zusammen.“ Eine wichtige Kooperation sei beispielsweise das Borkenkäfermonitoring, das der Nationalpark, die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regen (AELF) bereits im vergangenen Jahr ins Leben gerufen haben. „Ich freue mich sehr, wenn wir noch enger und in weiteren Bereichen zusammenarbeiten.“ 
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 +Dies konnten Prof. Jörg Müller, Leiter des Sachgebietes Naturschutz und Forschung, und Prof. Marco Heurich, Leiter des Sachgebietes Nationalparkmonitoring und [[Tier-Freigelände]], nur unterschreiben. Von ihnen gab es für Pröbstle noch Einblicke in das neue Projekt „Beetle Trees“, bei dem Informationen über das Vorkommen und die Ansprüche von fünf Käfer-Schirmarten nach verschiedenen in den vergangenen Jahren durchgeführten Eingriffen erfasst und ausgewertet werden. Ein weiteres Thema war die Waldinventur mit innovativen Methoden sowie das Wildtiermonitoring.  
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 +=====Aussichtsplattform und Spielplatz wurden eröffnet===== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_57-25_der_neueste_nationalpark-blick_auf_den_lusen_1_.jpg?200w=120&h=120&tok=f722a0|Genießen den Lusenblick an der Aussichtsplattform: Nationalparkleiterin Ursula Schuster mit Bürgermeister Heiner Kilger (v.l.), Till Clos, Leiter der Nationalparkdienststelle Finsterau, Max Greiner, Vorsitzender von Pro Nationalpark, Josef Štemberk vom Nationalpark Šumava sowie Johannes Dick, Bauingenieur des Nationalparks. (Fotos: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Der neueste Nationalpark-Blick auf den [[Lusen]] : Naturerlebnis Wistlberg mit Aussichtsplattform und Spielplatz eröffnet** 
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 +Das Naturerlebnis [[Wistlberg]] ist komplett. Als letzte beiden Puzzleteile konnten am Wochenende der Erlebnisspielplatz sowie die Aussichtsplattform „Lusenblick“ eröffnet werden. Gefeiert wurde dies mit Gästen aus Nah und Fern mit einer Sternwanderung inklusive Radtour und einem gemütlichen Beisammensein am [[Nationalpark Café Wistlberg]]. 
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 +„Es freut mich sehr, dass wir das Naturerlebnis Wistlberg nun komplett für unsere Besucherinnen und Besucher öffnen können“, sagte Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Eine Herzensangelegenheit sei für sie, dass in dem Besucherzentrum der Schwerpunkt auf Barrierefreiheit gelegt worden ist. „Hier können wir Menschen mit Handicap und Familien mit Kinderwagen ein Naturerlebnis ermöglichen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, ein Nationalpark für alle zu werden.“ 
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 +Finanziert wurde der neue Besucherschwerpunkt nahe [[Finsterau]] mit Geldern aus dem Geburtstags-Packerl, das der Freistaat Bayern dem Nationalpark zum 50-jährigen Bestehen geschenkt hat. Dieses beinhaltete nicht nur die Erweiterung der Nationalparkfläche um 700 Hektar, sondern auch Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur. Neben dem Nationalpark Café samt Umfeld mit Parkplätzen, Buswendespur und Haltestellen wurde außerdem das [[Finsterauer Filz]] mit barrierearmen Wegen und einem Bohlensteg erschlossen, die barrierefreie Toilette am Skistadion in Finsterau gebaut sowie ein Teil der Reschbachstraße saniert. „Insgesamt hat der Freistaat Bayern hier vier Millionen Euro investiert“, so Schuster, die in diesem Zusammenhang die hervorragende Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mauth lobte. „Eine so reibungslose Umsetzung ist nur möglich, wenn Schutzgebiet und Gemeinde gemeinsam an einem Strang ziehen.“ 
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 +Dem konnte Heiner Kilger, Bürgermeister von [[Mauth]], nur zustimmen. „Ich bin dem Nationalpark sehr dankbar, was hier auf die Beine gestellt wurde. Für uns ist heute ein Jubeltag.“ Beim Spatenstich vor zwei Jahren hat Kilger von einem Meilenstein für die Gemeinde gesprochen. „Nun stehen wir hier inmitten des fertigen Naturerlebnis Wistlberg, das sowohl für Einheimische als auch Gäste viele schöne Naturerlebnisse bereithalten wird.“ 
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 +Und dass dem so ist, davon konnten sich die Besucher an dem Tag selbst ein Bild machen. Sowohl die zehn Meter hohe Aussichtsplattform als auch der Erlebnisspielplatz waren von großen und kleinen Gästen gut besucht. Für das leibliche Wohl sorgte das Team vom Nationalpark Café Wistlberg, für die musikalische Unterhaltung das Duo „Jonas und Sebastian“ mit Gitarre und Knopfharmonie. Informationen sowie Mitmachaktionen gab es am Stand der Junior Ranger und der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald. Die drei Touren bei der Sternwanderung wurden von Ursula Schuster, Heiner Kilger und Josef Štemberk vom Nationalpark Šumava geführt, die Radtour von Johannes Dick, Bauingenieur im Nationalpark. Wer nach diesen Natureindrücken immer noch nicht genug hatte, für den bot sich die Gelegenheit, mit Max Greiner, dem Vorsitzenden von Pro Nationalpark Freyung-Grafenau, das Finsterauer Filz zu erkunden. 
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 +==========Bäume sind lebendige Wesen========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_vm_093-25_baeume_sind_lebendige_wesen.jpg?200w=120&h=120&tok=b7f36b|Können Menschen Bäume als lebendige Wesen wahrnehmen? Diese Frage steht bei der Wanderung am 26. Juli im Mittelpunkt. (Foto: Stefan Neuberger/Nationalpark Bayerischer Wald)}}  
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 +Wanderung aus der Reihe „Nationalpark exklusiv“ **am Samstag, 26. Juli** 
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 +Die Nationalparkverwaltung bietet im Rahmen der Sonderführungsreihe „Nationalpark exklusiv“ Einblicke in die unberührte Natur des Nationalparks. Experten des Schutzgebietes nehmen die Teilnehmer dabei mit zu ganz besonderen Orten in der Waldwildnis. Am Samstag, 26. Juli, führt Nationalpark-Förster Till Clos alle Interessierten unter dem Motto „Bäume sind lebendige Wesen - können wir das wahrnehmen? Ein Versuch“. 
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 +Ziel der Wanderung ist es, als Mensch einmal innezuhalten und den Bäumen als Individuen, als Lebewesen zu begegnen.  
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 +Der Treffpunkt für die zirka zweieinhalbstündige, kostenlose Führung ist um 9 Uhr am Parkplatz [[Fredenbrücke]]. Neben einer gewissen Grundkondition, Trittsicherheit, geeignetem Schuhwerk und dem Wetter angepasster Kleidung sind ein Sitzkissen oder eine kleine Decke eine sinnvolle Ausrüstung für die Veranstaltung. 
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 +Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung möglichst frühzeitig, spätestens jedoch einen Tag vorher bis 17 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen bis 13 Uhr, beim Nationalpark Führungsservice via nationalpark@fuehrungsservice.de  oder 0800 0776650 erforderlich. 
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 +==========Die drei kleinen Luchse sind die Besucherlieblinge========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_56-25_die_drei_kleinen_luchse_sind_die_besucherlieblinge.jpg?200w=120&h=120&tok=380618|Sind seit gut einer Woche auch draußen im Gehege unterwegs: die jungen Luchse des Nationalparkzentrums Falkenstein. (Foto: Jenny Barth)}}  
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 +Nachwuchs im Tier-Freigelände Falkenstein wohl auf – Monitoring gibt Aufschluss über wildlebende Population 
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 +Sie sind derzeit die Publikumslieblinge im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]]: die drei jungen [[Luchse]], die Anfang Juni im Tier-Freigelände bei Ludwigsthal geboren worden sind. Lange hat ihre Mama sie versteckt gehalten. Wie gut sie für ihren Nachwuchs in dieser Zeit gesorgt hat, wird nun deutlich. Die kleine Katze und die beiden Kater sind wohlauf und erkunden neugierig das Gehege. 
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 +„Ich freue mich sehr, dass es den drei kleinen Luchsen gut geht“, sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Die Luchsin hat uns in den ersten Wochen nur kurz einen Blick auf die Kleinen gewährt und sie danach stets von Menschen ferngehalten, was ein völlig normales Verhalten hat.“ Dennoch habe das gesamte Team im Tier-Freigelände mitgefiebert und mit Spannung den Moment erwartet, in dem sich die Familie das erste Mal draußen zeigt. Vergangene Woche war es schließlich so weit. 
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 +Generell sei das [[Luchsgehege]] für die Bildungs- und Informationsarbeit des Nationalparks von großer Bedeutung. „Wir zeigen hier, wie die Luchse leben und welche Stellung sie im Ökosystem haben“, erklärt Prof. Marco Heurich, im Nationalpark zuständig für die Tier-Freigelände. „Darüber hinaus bieten wir in unserem Bildungsprogramm immer wieder Führungen sowie Infostände zum Thema Luchs an, damit die Besucher mehr über die Population der freilebenden Tiere erfahren.“ 
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 +Aufschluss über das Leben der Luchse im Böhmerwald gibt das jährliche Monitoring, das Forscher der Nationalparke Bayerischer Wald und [[Šumava]] gemeinsam durchführen. „In den beiden Schutzgebieten und in ihrer Umgebung hatten im vergangenen Jahr elf Weibchen insgesamt 19 Jungtiere, meist zwischen einem und zwei Jungen“, so Heurich. „Nur eine Katze hatte drei Jungtiere, was sehr selten ist.“ Luchsinnen sind alleinerziehend und der Nachwuchs hat eine hohe Sterblichkeit. „Das erste Lebensjahr überlebt nur die Hälfte.“ Häufig werden Luchse überfahren. „Deshalb benötigen sie große, möglichst wenig von Straßen zerschnittene Waldgebiete zum Überleben“. Die Nationalparke sind der Kernlebensraum der bayerisch, böhmischen und österreichischen Luchspopulation. 
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 +==========Teilnehmerrekord beim Aktionstag „Nationalpark für alle“========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_55-25_teilnehmerrekord_beim_aktionstag_nationalpark_fuer_alle_3_.jpg?200w=120&h=120&tok=55b749|Holger Kiesel, der Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung (Mitte), probierte zusammen mit Nationalparkleiterin Ursula Schuster (v.l.), Umweltbildungsmitarbeiter Lukas Laux und stellvertretendem Landrat Franz Brunner ein Trampolin aus, dass auch für Rollstuhlfahrer konzipiert ist. Mit dabei waren Christian Fiebig vom Landratsamt und die ehemalige Behindertenbeauftragte Anita Moos (hinten). (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Über 500 Besucher aus Schulen und Behinderteneinrichtungen kommen ins [[Waldspielgelände]]** 
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 +Einen Besucherrekord konnten der Nationalpark Bayerischer Wald und der Landkreis Freyung-Grafenau beim diesjährigen Aktionstag für Menschen mit Behinderung verzeichnen. Über 500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Schulen, Einrichtungen und Wohnheimen aus dem Landkreis Freyung-Grafenau sind ins [[Waldspielgelände]] nach Spiegelau gekommen, um die Nationalpark-Natur unter dem Motto „Nationalpark für alle“ mit allen Sinnen zu erleben. 
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 +„Nachdem wir im vergangenen Jahr den Aktionstag für Menschen mit Behinderung erstmals erfolgreich rund um das Haus zur Wildnis im Nationalparkzentrum Falkenstein abgehalten haben, findet diese Veranstaltung nun wieder dort statt, wo sie einst aus der Taufe gehoben wurde: im Waldspielgelände bei Spiegelau“, sagte Nationalparkleiterin Ursula Schuster, die sich über das große Interesse der verschiedenen Einrichtungen sehr freute. „Nur durch das Engagement vieler ist es möglich, dass die zahlreichen Stationen aufgebaut und betreut werden konnten.“ Schuster bedankte sich herzlich bei allen Betreuern und Sponsoren und erläuterte, dass der Nationalparkverwaltung das Thema Barrierefreiheit sehr am Herzen liege. „Bei diesem Tag erhalten wir wertvolle Rückmeldungen, die wir in unsere Arbeit einfließen lassen können.“ Sind die barrierefreien Toiletten gut benutzbar? Können wir die Wege für Rollstuhlfahrer noch weiter verbessern? Das seien Fragen, auf die man so Antworten erhalte und damit das Angebot entsprechend ausbauen könne. 
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 +Schuster konnte an diesem Tag einen Ehrengast begrüßen, und zwar Holger Kiesel, den Behindertenbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung. Dieser zeigte sich begeistert von dem Engagement. „Erst einmal will ich Ihnen herzlich gratulieren. Es beeindruckt mich, was Sie alle hier auf die Beine gestellt haben, um solche Begegnungen zu ermöglichen. Was wir hier sehen beweist, dass Inklusion überall möglich ist. Ich würde mir wünschen, dass es solche Tage auch andernorts in Bayern gibt. Ich werde davon erzählen und hoffe, dass es Früchte trägt.“ 
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 +Stellvertretender Landrat Franz Brunner betonte: „Der Aktionstag ‚Nationalpark für alle‘ ist ein gemeinsames Herzensanliegen von Landkreis und Nationalpark. Nachdem wir im vergangenen Jahr unseren Aktionstag für Menschen mit Handicap im Landkreis Freyung-Grafenau sehr erfolgreich zusammen mit der Volksmusikakademie in Freyung auf die Beine gestellt haben, kehren wir dieses Jahr wieder mit großer Freude in den Nationalpark zurück. Zusammen setzen wir ein starkes Zeichen für Inklusion und dafür, dass unsere wunderschöne Natur für alle Menschen erlebbar sein soll – unabhängig von Alter oder Beeinträchtigung. Wenn man sieht, mit wie viel Freude, Neugier und Offenheit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Nationalpark erleben, weiß man, wie wertvoll und wichtig dieses Angebot ist. Mein großer Dank gilt allen, die mit ihrem Einsatz diesen besonderen Tag möglich gemacht haben.“ 
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 +„Ich freue mich sehr darüber, dass der Aktionstag Nationalpark für alle in diesem Jahr wieder in unserer Gemeinde stattfindet und somit wieder zu seinem Ursprung zurückkehrt“, so Karlheinz Roth, Bürgermeister von Spiegelau. „Herzlichen Dank an die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, den Landkreis Freyung-Grafenau und die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, die es ermöglicht haben, dass der Aktionstag in diesem Jahr in Spiegelau stattfinden kann.“ Die Schaffung möglichst barrierefreier beziehungsweise barrierearmer Angebote sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und auch der Gemeinde Spiegelau ein wichtiges Anliegen. „Ich bin der Nationalparkverwaltung sehr dankbar, dass gerade hier bei uns in Spiegelau in den vergangenen Jahren zahlreiche entsprechende Angebote geschaffen wurden.“ 
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 +Ein großer Dank galt an diesem Tag auch den beiden Organisatoren, Lukas Laux vom Nationalpark und Christian Fiebig vom Landratsamt. Sie hatten ein attraktives und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, 20 Stände wurden von Nationalparkmitarbeitern, Waldführern, Teilnehmern am Freiwilligen Ökologischen Jahr und Commerzbank-Praktikanten betreut. Neben einem Waldquiz waren ein Spiegelgang, ein Barfußpfad oder eine Fühlstation zu den Themen Wald, Pilze, Tiere, Totholz und Boden aufgebaut. 
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 +==========Eintauchen in die Welt der menschlichen Emotionen========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_eintauchen_in_die_welt_der_menschlichen_emotionen.jpeg?200w=120&h=120&tok=9244ce|Die Werke von Christiane Binder sind ab dem 2. Juli in der Nationalparkinfostelle Mauth zu sehen. (Foto: Christiane Binder)}} 
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 +**Ab Mittwoch, 2. Juli** Kunstausstellung „Mitmenschen – mit Menschen“ von Christiane Binder in der Nationalpark-Infostelle Mauth. 
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 +Eine eindrucksvolle Sammlung von Gemälden, die den Betrachter in die Welt der menschlichen Emotionen eintauchen lässt, ist ab Mittwoch, 2. Juli, in der [[https://www.waidlerwiki.de/nationalpark-info_mauth|Nationalpark-Infostelle Mauth]] zu sehen. Bei der Vernissage um 19 Uhr stellt die Künstlerin Christiane Binder ihre Werke unter dem Titel „Mitmenschen – mit Menschen“ vor. 
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 +Der Titel steht für das zentrale Anliegen der Künstlerin: Die Fähigkeit zu berühren, den respektvollen Umgang miteinander, sich gegenseitig akzeptieren, motivieren und inspirieren. „Mitmenschen – mit Menschen“ ist aber nicht nur ein Ausstellungstitel, sondern eine Botschaft: Kunst kann Brücken bauen, Herzen berühren und den Geist bewegen. Die Künstlerin glaubt fest an die Kraft ihrer Werke, Gefühle zu wecken und einen Dialog über Menschlichkeit, Respekt und ein Miteinander zu eröffnen. Musikalisch wird die Vernissage umrahmt von Mario Götz (Treibholzgitarren). 
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 +Der Eintritt zur Ausstellung, die bis zum 5. Oktober zu sehen ist, ist frei. Die Touristinfo ist Montag bis Donnerstag von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen sowie für die Monate November bis Februar sind auf der Homepage der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald ersichtlich. 
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 +==========Vier Tage Wildnis barrierefrei erleben========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_vier_tage_wildnis_barrierefrei_erleben..jpg?200w=120&h=120&tok=79f8d8|Auf dem Programm bei dem mehrtägigen Angebot steht auch eine Wanderung auf dem barrierearmen Weg entlang des Seebachs. (Foto: Gregor Wolf /Nationalpark Bayerischer Wald) }} 
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 +Mehrtägiges Wanderprogramm des Nationalparks **vom 6. bis 9. Juli** 
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 +Der Nationalpark Bayerischer Wald hat in den vergangenen Jahren die barrierefreie Erfahrbarkeit der Wälder und der Wildnis des Schutzgebiets erheblich ausgebaut. Bei einem vier Tage andauernden geführten Wanderangebot können Interessierte nun die Schönheit der Wildnis im Nationalpark intensiv erleben. Das mehrtätige Angebot wird vom Verein WaldZeit, einem Nationalpark-Partner, durchgeführt. 
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 +Dabei geht’s unter anderem auf den barrierearmen Weg entlang des Seebachs, einem Bergbach, der aus dem [[Rachelsee]] fließt und schließlich in die [[Große Ohe]] mündet. Hier sehen die Teilnehmer eine von Biber und [[Borkenkäfer]] geschaffene einmalige Waldwildnis. Auf den Wanderungen werden die Teilnehmer teilweise von Fachleuten der Nationalparkverwaltung begleitet.  
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 +Los geht’s am Sonntag, 6. Juli, um 14 Uhr. Zur selben Uhrzeit ist das Programm am Mittwoch, 9. Juli, beendet. Täglich stehen leichte Wanderungen mit einer Dauer zwischen zwei und fünf Stunden auf dem Programm. Die Kosten belaufen sich auf 360 Euro pro Person bei Doppelzimmerbelegung. Im Preis inkludiert ist das durchgängig geführte Programm, die Unterbringung inklusive Vollpension sowie alle Fahrten vor Ort. Einzelzimmerbelegung ist gegen Aufpreis möglich, genauso die Ausleihe geländegängiger Rollstühle. Rollstuhlfahrer sollten eigenständig mobil sein oder bei Fahrten im VW-Bus auf normalen Sitzen sitzen können. Der Rollstuhl kann transportiert werden. Im öffentlichen Bus kann leider nur eine Person mit Rollstuhl transportiert werden.  
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 +Eine Anmeldung ist unter 08553/920652 oder www.waldzeit.de möglich. 
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 +==========Damit der Funke der Nationalparkidee überspringt========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_damit_der_funke_der_nationalparkidee_ueberspringt.jpg?200w=120&h=120&tok=254ed9|Die Investitionen beim Naturerlebnis Wistlberg erläuterte Nationalparkleiterin Ursula Schuster (4.v.l.) im Beisein von Bürgermeister Heiner Kilger (5.v.l.) der Delegation aus Rumänien bei einer Führung durch das Finsterauer Filz. Die Besucher um Christoph (2.v.l.) und Barbara Promberger (3.v.l.) zeigten sich begeistert. (Foto: Annette Nigl/Nationalpark Bayerischer Wald)}}  
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 +**Rumänische Delegation um Christoph Promberger zu Besuch im Schutzgebiet** 
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 +Bereits zum vierten Mal war eine Delegation rund um Christoph und Barbara Promberger, den Geschäftsführern der rumänischen Stiftung „Conservation Carpathia“, zu Gast im Nationalpark Bayerischer Wald mit dem Ziel, rumänische Lokalpolitiker von der Schutzgebietsidee zu begeistern. Die zwölfköpfige Gruppe konnte sich bei Exkursionen und Gesprächsrunden mit verschiedenen Akteuren einen Eindruck verschaffen, wie Nationalpark und Region zusammenarbeiten und einer vom anderen profitiert. 
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 +Der gebürtige Freyunger Christoph Promberger lebt im Süden der Karpaten Rumäniens und hat im Jahr 2009 zusammen mit seiner Frau Barbara die Stiftung „Conservation Carpathia“ gegründet mit der Vision, einen über 200 000 Hektar großen Nationalpark zu schaffen. „Anfangs waren wir nur zu zweit und es war eine fast absurde Idee“, erklärt Promberger. „Aber jetzt sind wir schon sehr weit gekommen. Wir haben 28 000 Hektar Land bereits gekauft und mit 160 Mitarbeitern und einem Budget von zehn Millionen Euro im Jahr sind wir inzwischen die größte private Naturschutzorganisation in Osteuropa.“ 
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 +Überzeugungskraft muss er dennoch leisten, und zwar in erster Linie bei den Bürgermeistern der Region. „Hier hilft uns der Nationalpark Bayerischer Wald ungemein, indem wir immer wieder hier zu Gast sein dürfen.“ Auch bei dem jetzigen Besuch konnten nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalparks die Einrichtungen des Schutzgebietes vorstellen, wie beispielsweise das [[Tier-Freigelände]], das [[Jugendwaldheim]] oder das [[Hans-Eisenmann-Haus]].  
 + 
 +Auch Stakeholder kamen zu Wort. Heiner Kilger, Bürgermeister von [[Mauth]], und Alfons Schinabeck, Bürgermeister von [[Neuschönau]], erläuterten, wie bedeutend der Nationalpark für die Regionalentwicklung ist. Auf dem Programm stand außerdem der Besuch des Nationalpark-Kindergartens Neuschönau und des [[Baumwipfelpfad|Baumwipfelpfades]] sowie eine Gesprächsrunde mit Robert Kürzinger, dem Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald. 
 + 
 +Ein besonderer Programmpunkt des viertägigen Besuchs war eine Führung mit Nationalparkleiterin Ursula Schuster am Naturerlebnis [[Wistlberg]] nahe Finsterau. Schuster erläuterte die Investitionen, die in den vergangenen Jahren hier getätigt worden sind, angefangen vom Bau des barrierearmen Steges im Finsterauer Filz über das Nationalpark Café bis hin zur Aussichtsplattform „Lusenblick“. 
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 +Promberger bedankte sich bei der Abschlussrunde im Amphitheater vom [[Waldspielgelände]] bei Spiegelau für den informativen Einblick. „Alle Politiker, die wir bisher im Bayerischer Wald dabei hatten, waren am Ende begeistert und sind nun der Nationalparkidee viel aufgeschlossener.“ Ursula Schuster freute sich über das große Interesse der rumänischen Besucher und die vielen Nachfragen. „Wir alle brennen für die Nationalparkidee und freuen uns, wenn durch unsere Arbeit und unser Engagement der Funke auch auf andere überspringen kann.“ 
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 +==========Schmetterlinge der Superlative========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_schmetterlinge_der_superlative.jpg?200w=120&h=120&tok=042ed3|Der Größte ist der Japanische Eichenseidenspinner. (Foto: Peter Lichtmannecker)}} 
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 + 
 +Fotoausstellung **ab Freitag, dem 27. Juni** im [[Haus zur Wildnis]] 
 + 
 +Von schaurig-schön bis knallbunt und äußerst vielfältig präsentieren sich die Schmetterlinge aus dem Bayerischen Wald in einer neuen Fotoausstellung, die ab Freitag, 27. Juni, im Haus zur Wildnis zu sehen ist. 
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 +Schmetterlinge sind nicht nur für ihre Schönheit bekannt, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle in der Bestäubung vieler Pflanzenarten. Die Autoren Peter Lichtmannecker, Ernst Lohberger, Dr. Rudolf Ritt, Michael Kratochwill, Herbert Hofmann, der bereits verstorbene Ludwig Weigert sowie Dr. Andreas Segerer haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Schmetterlinge des Bayerischen Waldes, insbesondere des Nationalparks Bayerischer Wald, zu erforschen. Dazu wurden auch alle zugänglichen historischen Daten ausgewertet. Dieses Gebiet – selbst der seit 1970 bestehende Nationalpark – war bisher nur unzureichend untersucht. So sind zu den bislang 826 bekannten Tag- und Nachtfalterarten, die bis 2011 im Nationalparkgebiet bekannt waren, bis 2024 weitere 349 Arten neu festgestellt worden. Im gesamten Bayerwald wurden bisher 2338 Schmetterlingsarten gefunden. 
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 +Die Fotoausstellung „Schmetterlinge der Superlative“ gewährt mit ihren faszinierenden Aufnahmen einen kleinen Einblick in diese beeindruckende Vielfalt und lädt zugleich zum Staunen ein: Alle Schmetterlinge werden in der Ausstellung mit menschlichen Eigenschaften versehen. So findet man unter den Exemplaren zum Beispiel den beliebtesten Frühlingsboten (den Zitronenfalter), den Schönsten (die Smaragdeule) oder den Gruseligsten (den Totenkopfschwärmer). Diese Zuordnungen sollen die Tiere keinesfalls verniedlichen, sondern Interesse und Fantasie anregen. Außerdem helfen die „Eselsbrücken“ dem Gedächtnis erwiesenermaßen oft auf die Sprünge. 
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 +Die Ausstellung ist bis zum 5. Oktober täglich von 9 bis 17 Uhr zu sehen. Zur Anreise kann bequem die Waldbahn genutzt werden. Die Haltestelle [[Ludwigsthal]] befindet sich nur zirka 15 Gehminuten vom [[Haus zur Wildnis]] entfernt. Natürlich steht auch der große Parkplatz des Nationalparkzentrums Falkenstein an der B11 in Ludwigsthal zur Verfügung. 
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 +==========Junge Nationalparkexperten========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_junge_nationalparkexperten.jpg?200w=120&h=120&tok=7a2de9|Gruppenfoto mit Junior-Ranger-Urkunden und 500-Euro-Scheck der Sparkassen. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**15 frisch gebackene Junior Ranger bekommen ihre Urkunden**  
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 +Mit stolzen Urkunden, einem wilden Video, spannenden Eindrücken aus Dänemark, leckeren Leberkäsesemmeln und einer 500-Euro-Spende ging das Junior-Ranger-Programm der diesjährigen Pfingstferien jüngst im Neuschönauer [[Hans-Eisenmann-Haus]] zu Ende. 15 Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen aus der Region ließen sich vier Tage lang von Nationalpark-Rangern und Freiwilligen die Schönheit der Wildnis zeigen – und haben dabei allerlei erlebt. 
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 +Ein Clip mit Bildern des Programms zeigte vor allem den anwesenden Eltern, was ihre Kinder im Nationalpark alles erlebt haben. Wilde Spiele, schweißtreibende Bergwanderungen, tierische Begegnungen und ganz viel Spaß war darauf zu erkennen. „Ihr konntet ein bisschen in die Welt des Nationalparks, die Welt der Ranger und den Naturschutz hineinschnuppern“, brachte es Reinhold Gaisbauer, Leiter der Nationalparkwacht, auf den Punkt. „Und für diesen tollen Einsatz gibt’s jetzt die verdienten Urkunden“, so Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Denn ihr habt gezeigt, dass ihr euch in der Natur auskennt. Darauf könnt ihr stolz sein.“ 
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 +Freuen konnten sich aber nicht nur die jungen Teilnehmenden, sondern auch der Junior-Ranger-Verein. Der bekam nämlich traditionell eine gemeinsame 500-Euro-Spende der Sparkassen Regen-Viechtach und Freyung-Grafenau überreicht. „Denn wir finden das total klasse, was ihr macht“, so Sparkassenvertreter Markus Drüke. Über ein Highlight der Vereinsaktivitäten berichtete schließlich ein langjähriges Junior-Ranger-Quintett, welches im Mai zum Austauschtreffen nach Dänemark reisen durften. Mit vielen Bildern erzählten die Kinder von nassen Küstenwanderungen, einer Übernachtung im Ozeaneum oder einem Besuch bei der Küstenwache. 
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 +Kristin Biebl, selbst Rangerin, ehemalige Junior Rangerin und aktuell 3. Vorsitzende des Junior-Ranger-Vereins, rührte schließlich noch ein bisschen die Werbetrommel: „Uns würde es sehr freuen, wenn ihr weiter aktiv bleibt.“ Der Verein biete einmal im Monat eine Aktion an. „Da kommen wir zum Beispiel Kaulquappen ganz nah, übernachten im Wildniscamp oder suchen Tierspuren.“ 
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 +==========Projekttage zu Borkenkäfer und Waldentwicklung========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/waldentwicklung2.jpg?200w=120&h=120&tok=69064b|Schüler der Mittelschule Zwiesel bei der Vermessung von Waldstrukturen}} 
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 +Nationalparkschule Mittelschule Zwiesel übernimmt Waldpatenschaft 
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 +Mit Maßband, Schiebleere und Höhenmesser sind Schüler der 8. Jahrgangsstufe der Mittelschule Zwiesel in einem Waldstück im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]] unterwegs. Die Nationalparkschule hat für einen abgegrenzten Bereich die Patenschaft übernommen und will nun regelmäßig überprüfen, wie sich der Wald hier entwickelt und verändert. Yvonne Würfel, Umweltpädagogin in der Nationalparkverwaltung, hatte im Vorfeld zwei Projekttage zum Thema Borkenkäfer und Waldentwicklung organisiert. 
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 +„Heute machen wir eine Waldinventur, ganz so wie sie bei uns im Nationalpark regelmäßig durchgeführt wird. Die Schüler zählen und vermessen auch schon fleißig die Bäume hier auf dem Messplot“, erklärt sie. „Spannend für die Jugendlichen ist vor allem, wie die verschiedenen Messinstrumente funktionieren. Das macht ihnen sichtlich Spaß.“ Kaum war die richtige Funktionsweise klar, galt es Daten zu Baumart, Baumhöhe oder Durchmesser zu sammeln. Auch liegendes Totholz und andere Vegetation auf der Messfläche wurden genauestens erfasst. „Mich freut es, dass die Nationalparkschule die Partnerschaft für dieses Waldstück übernommen hat.“ Yvonne Würfel erklärte, dass es von nun an Ziel sei, dort jährlich mit den Schülern eine Waldinventur zu machen. „Das wird nicht nur für die Schüler interessant zu sehen, was sich innerhalb dieser fürs Ökosystem Wald relativ kurzen Zeiträume schon verändern kann.“ 
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 +„Die zwei Projekttage im Nationalpark waren für unsere Klasse super. Gestern hatten wir schon eine Exkursion mit einem Förster. Dabei haben wir viel über den [[Borkenkäfer]] gelernt.“, erzählt Klassenlehrer Bernhard Perl. „Der abschließende Inventurtag im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]] war für die Schüler aber das Highlight. Diese Begeisterung bei den Schülern zu erleben, ist schon etwas Besonderes.“ 
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 +==========Die Akte „Moorfrosch“ kann noch nicht geschlossen werden========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_51-25_die_akte_moorfrosch_kann_noch_nicht_geschlossen_werden_1_.jpg?200w=120&h=120&tok=7aa06e|Der Moorfrosch ist der Lurch des Jahres 2025, in Brandenburg ist diese Art noch weiter verbreitet. (Foto: Renate Ettl)}}   
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 +**DNA der seltenen Amphibie in Tümpel im Nationalpark gefunden – Monitoring geht weiter** 
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 +Ein Tümpel voller blauer Frösche – dieses Szenario soll ein Naturfreund in den 1990er Jahren im [[Finsterauer Filz]] vorgefunden haben. Blaue Frösche sprechen für den Moorfrosch. Die Art war bisher im Nationalpark und seiner Umgebung allerdings nicht nachgewiesen. War dieser Fund also eine Sensation oder eine Verwechslung mit bläulichen Grasfröschen, die auch immer wieder mal beobachtet werden können. Um diesem Cold Case kriminalistisch nachzugehen, hat die Nationalparkverwaltung 2025 ein kleines Forschungsprojekt ins Leben gerufen – und ein überraschendes Ergebnis erhalten. 
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 +„Der Moorfrosch ist eine vom Aussterben bedrohte Art und verschwindet in Bayern zunehmend“, sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Nachdem sie von der Geschichte aus den 90er Jahren gehört hat, war es ihr ein Anliegen, zu sehen, ob es nicht doch Spuren dieser gefährdeten Art im Schutzgebiet gibt. „Der Moorfrosch ist der Lurch des Jahres 2025 – daher hat es sich angeboten, ein kleines Monitoring und eine Bestandsanalyse der Froscharten bei uns im Nationalpark durchzuführen.“ 
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 +Bei dem Projekt wurden zum einen Abstriche von Fröschen selbst und vom Froschlaich genommen, zum anderen Wasserproben gesammelt und im Labor die darin enthaltene DNA analysiert. „Wir wollten sicherstellen, dass es eine verlässliche und sichere Form ist, um die Arten zu analysieren“, erklärt Prof. Jörg Müller, Leiter des Sachgebietes Naturschutz und Forschung. Daher wurden auch Proben an bekannten Moorfroschgewässern in Bayern und Brandenburg gewonnen. „Die Ergebnisse aus den bekannten Gewässern haben gezeigt, dass das Umwelt-DNA Monitoring sehr sicher in der Bestimmung aller drei Braunfroscharten, also Gras-, Moor- und Springfrosch, ist und das, ohne dass ich sie selbst sehen oder fangen muss.“ Da es seit Jahren keinen Hinweis auf den Moorfrosch im Nationalpark gab, war sich Jörg Müller aber sicher, dort keine Nachweise zu finden. „Hier war eher mit einer heimlichen Einwanderung des Springfroschs zu rechnen.“ 
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 +Also schwärmten mehrere Nationalparkmitarbeiter, ausgestattet mit Röhrchen für Wasserproben und Abstrichstäbchen, aus. Das Ergebnis war wie erwartet, überall Grasfrosch, noch kein Springfrosch. Einer der Mitarbeiter im Wald- und Flächenmanagement war Martin Pauli. Er entnahm im Bereich zwischen [[Mauth]] und [[Finsterau]] aus einem kleinen, unscheinbaren Tümpel eine Gewässerprobe – und diese enthielt neben Grasfrosch letztendlich das, womit keiner gerechnet hat: die DNA vom Moorfrosch. 
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 +„Für uns war das eine absolute Überraschung“, so Müller. Er ließ das Labor die Probe überprüfen, um Fehler auszuschließen. Aber das Ergebnis blieb. „Erstaunlich ist, dass der jetzige Fundort nicht weit vom vermeintlichen Fundort in den 90er Jahren entfernt ist.“ Damit muss der Cold Case Moorfrosch im Nationalpark weiterverfolgt werden. Im Frühjahr 2026 sollen daher im südöstlichen Nationalparkgebiet verstärkt Gewässer beprobt werden. „Für uns steht fest: Die Akte Moorfrosch kann noch nicht geschlossen werden. Fortsetzung folgt.“ 
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 +==========Bekannte und neue Gesichter im Haus zur Wildnis========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_46-25_bekannte_und_neue_gesichter_im_haus_zur_wildnis.jpg?200w=120&h=120&tok=67e253|Sabine Eisch (l.) ist die neue Leiterin vom Haus zur Wildnis, Lisa Keilhofer übernimmt nicht nur die Aufgabe als Stellvertreterin, sondern auch als pädagogische Mitarbeiterin. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Sabine Eisch ist neue Leiterin der Besuchereinrichtung – Lisa Keilhofer wird pädagogische Mitarbeiterin** 
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 +Seit 1. Mai gibt es im [[Haus zur Wildnis]] Änderungen im Team. Sabine Eisch kümmert sich künftig als Leiterin um die Nationalpark-Einrichtung nahe Ludwigsthal, ihre Stellvertreterin sowie neue pädagogische Mitarbeiterin ist Lisa Keilhofer. Dass die zwei ein gutes Team werden, davon sind sie schon jetzt überzeugt, denn beide brennen für ein Ziel: die Menschen von der Nationalparkidee zu begeistern. 
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 +Ein Neuling ist Sabine Eisch im Nationalpark nicht. 2007 hat sie als Umweltpädagogin die Arbeit im Schutzgebiet begonnen, war unter anderem im Hans-Eisenmann-Haus in Neuschönau und im Wildniscamp am Falkenstein tätig. Seit 2021 ist ihr Arbeitsplatz im Haus zur Wildnis. Nachdem ihr Vorgänger Achim Klein die Leitung der Umweltbildung von dem in den Ruhestand ausscheidenden Lukas Laux übernommen hat, ist sie nun der Kopf des Hauses. „Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe.“ 
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 +Sabine Eisch war es schon immer eine Herzensangelegenheit, für das Schutzgebiet zu arbeiten. „Ich bin hier in der Region aufgewachsen und fühle mich dem Nationalpark schon immer sehr verbunden. Diesen besonderen Wald den Menschen zu vermitteln, das kann ich in meiner neuen Rolle auf vielfältige Weise tun.“ Dies ist nicht nur dank der Dauerausstellung im Haus zur Wildnis möglich, bei der anschaulich gezeigt wird, was es für den Wald bedeutet, wenn er sich selbst überlassen bleibt. „Das Haus bietet jede Menge Möglichkeiten, um mit vielen Menschen zusammenzukommen und auch zusammenzuarbeiten“, sagte Sabine Eisch und denkt an die vielen Kunstausstellungen sowie Kultur- und Musikveranstaltungen. 
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 +Doch damit ist ihre Arbeit noch nicht getan. „Hinter den Kulissen läuft hier eine ganze Menge und es muss viel koordiniert und organisiert werden.“ Auch der Parkplatz mit dem Servicegebäude gehört zum Besucherzentrum dazu und es kommen täglich viele neue Anfragen. „Dass hier alles läuft, ist nur im Team möglich“, sagt Eisch und lobt im selben Atemzug ihre Kolleginnen und Kollegen vom Haus zur Wildnis, die sich seit vielen Jahren verantwortungsvoll und mit viel Erfahrung und Wissen für das Haus und die Besucher engagieren. „Mit diesem Team zusammenzuarbeiten und mit ihnen das, was in den letzten Jahren hier geschaffen wurde, fortzuführen und darauf aufzubauen, darauf freue ich mich ganz besonders.“ 
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 +Neu im Team ist seit Anfang Mai Lisa Keilhofer. Beruflich gibt es zwar bisher keine Verbindungen zum Nationalpark, aber privat verbringt sie viel Zeit im und am Nationalpark und hat die Entwicklungen im Schutzgebiet in den vergangenen Jahren intensiv verfolgt. „Wie das Schutzgebiet das Landschaftsbild, das Tourismusgeschehen und die Meinung der Einheimischen in den vergangenen Jahrzehnten verändert und geprägt hat, das finde ich faszinierend.“ Und das war es auch, was Lisa Keilhofer dazu bewogen hat, sich beim Nationalpark zu bewerben. 
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 +Zuvor war sie an der Universität Regensburg im Bereich Internationales tätig und hat Studierende auf ihrem Weg ins Ausland unterstützt. „Es war eine sehr schöne Aufgabe, aber der Wunsch nach der Rückkehr in den Woid wurde immer größer.“ Dennoch wollte sie nach wie vor junge Menschen mit positiven Erfahrungen auf ihrem Weg bereichern. „Die Stelle im [[Haus zur Wildnis]] ist für mich deshalb die perfekte Gelegenheit, hoffentlich viele Kinder und Jugendliche von der Schönheit und Wichtigkeit des Nationalparks zu überzeugen.“ 
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 +Genügend Möglichkeiten wird Lisa Keilhofer dazu haben, nicht nur bei den Schulklassen- und Kindergartenprogrammen, sondern auch bei der Zusammenarbeit mit den Waldführern. „Auf jeden Fall bin ich nach wenigen Wochen im [[Haus zur Wildnis]] schon richtig angekommen - auch wenn ich inhaltlich natürlich noch ziemlich am Anfang stehe.“ Und genauso wie für Sabine Eisch steht auch für Lisa Keilhofer fest: Das [[Haus zur Wildnis]] ist ein wichtiges Aushängeschild für den Nationalpark und gleichzeitig ein Haus für die ganze Region. 
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 +==========Nationalpark startet in die Borkenkäfer-Saison========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_47-25_nationalpark_startet_in_die_borkenkaefer-saison.jpg?200w=120&h=120&tok=f2b830|Nationalparkleiterin Ursula Schuster war zusammen mit Till Clos, dem Leiter der Nationalpark-Dienststelle Finsterau (v.l.), sowie den beiden Forstwirten Matthias Kropf und Johannes List bei der ersten Suche nach vom Borkenkäfer befallenen Fichten dabei. (Foto: Julia Reihofer / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**50-köpfiges Team beginnt Suche befallener Fichten – Umfangreiche forstliche Dienstleitungen gesichert** 
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 +Die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald ist schon seit Wochen für den Beginn der [[Borkenkäfer]]-Saison gerüstet. Nun wurde der Startschuss für die Suche nach vom Buchdrucker befallenen Fichten gegeben. Nach den warmen Temperaturen in den vergangenen Tagen ist mit Stehendbefall zu rechnen.  
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 +„Im vergangenen Jahr hat sich unsere umfangreiche Vorbereitung voll ausgezahlt“, sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Während 2023 noch 144.100 Festmeter Käferholz anfielen, verzeichnete die Verwaltung 2024 nur noch 38.000 Festmeter. „Dies ist unter anderem dem geschuldet, dass es viel geregnet hat, die Fichten waren gut mit Wasser versorgt und damit resistenter.“ Dieses Phänomen war in ganz Bayern zu beobachten. „Darüber hinaus haben unsere Mitarbeiter in bewährter Weise nach befallenen Fichten gesucht.“ So wurde sichergestellt, dass die Bäume schnellstmöglich aufgearbeitet werden konnten oder entrindet und somit brutuntauglich als Totholz im Wald verblieben sind. Auch in diesem Jahr werde man den eingeschlagenen Kurs bei der [[https://www.waidlerwiki.de/kampf_gegen_den_borkenkaefer|Borkenkäferbekämpfung]] fortführen. 
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 +Insgesamt seien bis zu 50 Personen im Einsatz, die vom Borkenkäfer befallene Fichten suchen, darunter die Dienststellenleiter, Waldarbeiter und auch Unternehmer. „Ergänzt wird dieses Team durch Mitarbeiter der Nationalparkwacht und weiteren forstlich ausgebildeten Nationalpark-Mitarbeitern“, so Schuster. „Für die Aufarbeitung des Holzes haben wir uns umfangreiche Rahmenverträge für forstliche Dienstleistungen gesichert.“ Dazu zählen die motormanuelle Aufarbeitung, Rückung, Debarking- und konventioneller Harvester, Handentrindung, Seilkran und Hubschrauberbringung. „Sollte sich im Laufe des Jahres herausstellen, dass dies nicht ausreicht, werden wir rechtzeitig weitere zusätzliche Leistungen ausschreiben.“ Für die erwarteten Mengen wurden außerdem ausreichend Vorverträge für die Holzvermarktung abgeschlossen mit der Option auf weitere Lieferungen, überwiegend an regionale Sägewerke. 
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 +Im Einsatz ist weiterhin auch die eigens entwickelte App, in der alle befallenen Bäume in der Managementzone erfasst werden. „Die darin enthaltenen Daten geben einen zeitnahen Überblick über die Borkenkäfer-Entwicklung im gesamten Nationalpark“, berichtet Schuster. Auch dank dieses Hilfsmittels können Borkenkäfersucher und Forstdienstleister schnell und effizient eingesetzt werden. Ebenfalls fortgeführt werde das Borkenkäfer-Monitoring im Bereich der Schutzgebietsgrenze im Landkreis Regen zusammen mit der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regen (AELF). Um sowohl die Bevölkerung als auch die Besucher ständig über die Ist-Situation auf dem Laufenden zu halten, setzt die Nationalparkverwaltung auch auf eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. 
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 +Im vergangenen Jahr war der erste Schwärmflug Anfang April, heuer beginnt die Saison zwei Monate später. Dies lässt Jochen Linner, Leiter des Sachgebietes Wald- und Flächenmanagement, darauf hoffen, dass von keinem höheren Anfall von Borkenkäferholz wie im vergangenen Jahr ausgegangen werden muss. „Darüber hinaus gab es keine größeren Störungsereignisse im Winter, wie zum Beispiel Stürme“, so Linner. „Umgestürzte oder geschädigte Bäume bieten ideale Brutstätten für [[Borkenkäfer]]. Davon haben wir derzeit verhältnismäßig wenig zu verzeichnen. 
 +Trotzdem bleiben wir wachsam und beobachten die weitere Entwicklung genau.“ 
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 +Siehe auch Borkenkäfer-Videos: 
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 +  * [[https://youtu.be/F0IriWLeeTo|Borkenkäfer krabbeln auf Fichten-Rinde]] 
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 +  * [[https://youtu.be/e_2475CmiuM|Borkenkäfer-Metamorphose]] 
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 +==========Die Fredenbrücke ist fertig========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/fredenbruecke_2_.jpg?200w=120&h=120&tok=1fc6b4|Besichtigten nicht nur die neue Brücke, sondern auch den hergerichteten Parkplatz Fredenbrücke: Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Neuschönaus Bürgermeister Alfons Schinabeck.(Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Ersatzneubau in nur zwei Monaten fertiggestellt – Hoch frequentierter Punkt im Nationalpark 
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 +Es ist ein Thema, das die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald in den nächsten Jahren beschäftigen wird: in die Jahre gekommene und marode Brücken. Nun ist der erste Schritt getan. Der Ersatzneubau der Fußgängerbrücke am Parkplatz [[Fredenbrücke]] ist fertiggestellt und kann ab sofort von Besuchern benutzt werden. 
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 +Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Alfons Schinabeck, Bürgermeister von [[Neuschönau]], waren eine der ersten, die das neue Bauwerk besichtigt und sogleich getestet haben. Insgesamt wurden hier an diesem hoch frequentierten Besucherpunkt rund 250 000 Euro investiert. Nötig gemacht hat den Neubau das Ergebnis der Brückenprüfung im vergangenen Jahr, das aussagte, dass die bestehende Überquerung nicht mehr stand- und verkehrssicher war. Ein Abriss war unvermeidlich. „Es freut mich sehr, dass wir innerhalb von zwei Monaten nun pünktlich zum Start in die Sommersaison eine neue Brücke an diesem für Wanderer wichtigen Punkt haben“, sagte Ursula Schuster. Und auch Alfons Schinabeck zeigte sich von der schnellen Umsetzung und dem neuen Bauwerk begeistert. 
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 +Das Besondere an der 14 Meter langen und zwei Meter breiten Brücke ist die Konstruktion, wie Johannes Dick, Bauingenieur des Nationalparks, berichtet. „Die konstruktiven und tragenden Bauteile sind aus Stahl.“ So stelle man sicher, dass die Brücke sehr langlebig ist. Damit die Brücke gut in das Umfeld eines Nationalparks passt, wurden der Belag und das Geländer mit Holz verkleidet. Doch nicht nur hier wurde auf Nachhaltigkeit geachtet, sondern auch bei den Bauarbeiten selbst. „Es gab während der gesamten Maßnahme keinen Gewässereingriff.“ Sprich, keine schweren Maschinen mussten in die Kleine Ohe hineinfahren, die Arbeiten konnten alle vom Ufer aus erledigt werden. Darüber hinaus wurde nicht nur auf die Arten, die im Gewässer leben, geachtet. „Vor dem Abriss der alten Brücke haben wir diese auf Nistplätze von Fledermäusen und Wasseramseln kontrolliert“, erklärt Dick. Für die Wasseramsel wurden sogar Ersatzquartiere in der Nähe aufgehängt. 
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 +Nach der Baumaßnahme an der [[Fredenbrücke]] ist in diesem Jahr ein weiterer Brücken-Ersatzneubau geplant, und zwar im Bereich [[Spiegelau]]. Die Brücke, auf der der Radweg 98 zwischen der Schwarzachstraße in Richtung [[Racheldiensthütte]] verläuft, wird in der zweiten Jahreshälfte abgerissen und neu gebaut. 
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 +==========Premiere am Storchennest========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_48-25_premiere_am_storchennest.jpg?200w=120&h=120&tok=80783a|Bei der Beringung im Korb der Drehleiter: Nationalparkmitarbeiter Helmut Hackl (v.l.), Markus Schmidberger vom LBV und Andreas Stecher, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Grafenau. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Nationalparkmitarbeiter Helmut Hackl übernimmt Beringung der Jungvögel** 
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 +In [[Grafenau]] haben sie sich an das Bild schon gewöhnt, wenn im Juni die Feuerwehr beim Gebäude der Nationalparkverwaltung anrückt und mittels Drehleiter Vogelberinger zum Storchennest bringt. Dieses Jahr gab es allerdings eine Premiere, und zwar für Nationalparkmitarbeiter Helmut Hackl. Er ist im Schutzgebiet zuständig für die Beringung von Wald- und Habichtskäuzen – und künftig auch für die Störche. Aufgrund seiner Erfahrung hat der Landesbund für Vogelschutz, der die Störche bisher beringt hat, diese Aufgabe nun an die Nationalparkverwaltung übertragen. 
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 +„Es ist schon etwas ganz anderes, Störche zu beringen“, sagt Helmut Hackl. Seit Jahren ist der Mitarbeiter im Sachgebiet Naturschutz und Forschung auch geprüfter Vogelberinger. Wenn er Eulen den Ring anlegt, kniet er bequem im Wald auf dem Boden – hier ist jeder Schritt Routine. Um den Störchen ihre ganz persönliche Identifikationsnummer zu verpassen, muss man jedoch hinauf in luftige Höhen. Damit dort oben im manchmal wackeligen Korb der Drehleiter jeder Handgriff sitzt, erhält Helmut Hackl bereits am Boden eine Einweisung. Und zwar von Markus Schmidberger, dem Leiter des Landesbund für Vogelschutz-Zentrums Mensch und Natur. 
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 +In einem Koffer ist sämtliches Inventar zu finden. Die Ringe bei den Störchen bestehen aus Kunststoff und nicht aus Metall, werden oftmals über dem Kniegelenk angebracht und nicht am unteren Fußgelenk. Damit die Ringe richtig sitzen, braucht man keine Zange. Sie werden einfach mit der Hand zusammengedrückt. Helmut Hackl und Markus Schmidberger bereiten alles vor, am Ende wird noch eine Decke eingepackt. „Mit dieser decken wir die Störche zu, um sie zu beruhigen und den Stress zu minimieren“, so Hackl. Und dann geht es auch schon nach oben zu den drei kleinen Störchen. Die Elterntiere warten am gegenüberliegenden Glockenturm. Helmut Hackl greift einen Jungstorch nach dem anderen – und nach wenigen Minuten ist die Aktion auch schon vorbei. 
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 +Dank der Nummer sind die Störche unverwechselbar. „Es würde mich sehr freuen, wenn sie mal wieder wo auftauchen“, hofft Hackl. Bescheid bekommt die Nationalparkverwaltung dann auf jeden Fall, schließlich gibt die Nummer am Ring auch Auskunft über den Beringungsort. Doch bis es so weit ist und die Jungtiere ausfliegen, dauert es noch einige Wochen. Wer den Dreien beim Flügelschlagen-Üben zusehen möchte, kann dies über die Storchen-Webcam tun, zu finden auf der Homepage des Nationalparks Bayerischer Wald. 
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 +==========Jahresbericht 2024 des Nationalparks========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/np_jahresbericht.jpg?150w=120&h=120&tok=6abf32|Jahresbericht 2024 der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald}} 
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 +Aus Gründen der Nachhaltigkeit wir der Jahresbericht der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald nicht mehr gedruckt sondern steht nur als pdf-Datei zu Verfügung: 
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 +https://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de/service/downloads/doc/jahresbericht/jahresbericht_2024.pdf 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/np_jahresbericht_vorwort.jpg?600w=120&h=120&tok=36f360 |Vorwort zum Jahresbericht 2024 der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald}} 
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 +==========Viele Mäuse sorgen für viel Eulennachwuchs========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_45-25_viele_maeuse_sorgen_fuer_viel_eulennachwuchs_2_.jpg?200w=120&h=120&tok=c9eef1|Sobald Baumkletterer und Forstwirtschaftsmeister Stefan Rodler beim Nistkasten angekommen ist, werden die jungen Käuze vorsichtig in eine Transportbox eingepackt.(Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Nationalpark kann insgesamt 18 Käuze beringen – Drei Bruten der Waldohreule nachgewiesen** 
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 +Wie gut ein Eulenjahr ist, hängt immer vom Mäusejahr ab. Denn wenn es zu wenig Mäuse gibt, gibt es zu wenig Futter für die Eulen – und diese sorgen dann intuitiv für entsprechend weniger Nachwuchs. In diesem Frühjahr gab es viele Mäuse und viele junge Eulen. Eine gute Nachricht, wie Prof. Jörg Müller, Leiter des Sachgebietes Naturschutz und Forschung, findet. Und viel Arbeit für das Beringungsteam des Nationalparks Bayerischer Wald. 
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 +Helmut Hackl und Stefan Rodler sind gespannt. Gemeinsam packen sie Seile, eine große Box sowie jede Menge Utensilien aus dem Auto und gehen ein Stück in den Wald hinein. Es gilt drei kleine Waldkäuze zu beringen. Dass die Vögel in diesem Nistkasten im [[Reschbachtal]] sitzen, weiß Vogelberinger Helmut Hackl, der im Nationalpark für Arten- und Biotopschutz zuständig ist, schon länger. Jedes Jahr zu Beginn der Brutsaison überprüft er alle Nistkästen in seinem Zuständigkeitsbereich regelmäßig, notiert Bruterfolge und die Zeiten, in denen der Nachwuchs geschlüpft ist. „Ich begleite die Jungvögel letztendlich bis sie aus dem Nistkasten klettern“, sagt Hackl. Und nachdem dies bald so weit sein wird, muss er zusammen mit seinem Kollegen Stefan Rodler nun schnell sein. 
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 +Rodler ist Forstwirtschaftsmeister im Nationalpark und hat eine spezielle Ausbildung als Baumkletterer. Bei der Eulen-Beringung ist seine Hilfe unabdinglich. Gekonnt, mit Gurt und Seilen gesichert, klettert er hinauf zum Nistkasten und holt vorsichtig einen Jungvogel nach dem anderen heraus. Sicher eingepackt in einer Transportbox geht es dann nach unten, wo schon Helmut Hackl wartet. „Ich kontrolliere den Gesundheitszustand der Vögel und dann kommt auch schon der Metallring an einen Fuß.“ Jeder Metallring hat eine Nummer. „So können die Vögel ein Leben lang ihrem Geburtsort zugeordnet werden.“ Von Bedeutung ist dies für die Forschung und den Schutz der Eulen. „Dadurch erhalten wir Infos darüber, wie sich die die Populationen entwickeln und ob die Lebensraumbedingungen bei uns im Schutzgebiet passen.“ 
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 +In diesem Jahr hat der Ring am Fuß den Forschern schon zweimal wertvolle Informationen geliefert, wie Forschungschef Jörg Müller berichtet. „Wir konnten heuer zwei Habichtskauz-Weibchen wiederfangen und anhand der Ringe ihre Herkunft ablesen.“ Eines davon ist vor 16 Jahren im Zoo Nürnberg geschlüpft, wurde im gleichen Jahr ausgewildert und lebt nun im Bereich bei Neuschönau. „Das zweite Weibchen ist acht Jahre und wurde von uns selbst in der Nähe des Tier-Freigeländes bei Altschönau beringt.“ Nun brütet sie nahe der [[Racheldiensthütte]]. „Das zeigt uns, dass sich die Vögel im Schutzgebiet wohlfühlen und durch die Philosophie ,Natur Natur sein lassen´ ideale Lebensräume mit Totholzstümpfen und Baumhöhlen entstehen.“ Dass die Käuze immer häufiger in Bäumen und Stümpfen brüten, mache das Monitoring immer schwieriger. „Aber so soll es sich ja gerade entwickeln.“ 
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 +Insgesamt konnten im Frühjahr 2025 fünf Habichtskäuze und 13 Waldkäuze beringt werden. Im vergangenen Jahr waren es nur zwei Habichtskäuze und drei Waldkäuze. „Ein sehr gutes Eulenjahr hatten wir auch 2021, in dem wir sieben Habichtskäuze und 13 Waldkäuze beringen konnten“, so Müller. Was in diesem Jahr eine Besonderheit ist, sind drei Bruten der Waldohreule. „Diese Art ist die seltenste bei uns im Schutzgebiet. Nur in guten Mäusejahren brütet die Art im Nationalpark. Dabei nutzen sie verlassene Krähennester.“ 
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 +==========Vier Tage Nationalpark hautnah========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/wanderer_im_finsterauer_filz.jpg?200w=120&h=120&tok=ec95a9|Wanderer in Nationalpark}} 
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 +**Mehrtägiges Wanderprogramm vom 29. Juni bis 2. Juli** 
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 +Im Nationalpark Bayerischer Wald haben sich Wälder entwickelt, die zwischen Ural und Atlantik einzigartig sind. Großflächig können Wanderer eine gewaltige Walddynamik beobachten. In den Wäldern sind Luchs, Wolf und Habichtskauz, aber auch die Zitronengelbe Tramete und der Rindenschröter zuhause. Der Borkenkäfer hat ganz wesentlich die Waldentwicklung geprägt. In diese entstehende Wildnis können Interessierte beim viertägigen Programm „Nationalpark hautnah“ von 29. Juni bis 2. Juli eintauchen. Die Veranstaltung führt der Verein WaldZeit im Auftrag des Nationalparks durch. 
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 +Und darum geht’s: Was macht überhaupt einen Nationalpark aus, was ist das Besondere und Einzigartige dieses Schutzgebiets und was unterscheidet ihn von anderen Wäldern. Von der Unterkunft in [[Zwieslerwaldhaus]] aus unternehmen die Teilnehmenden Ausflüge und Wanderungen mit täglich wechselnden Schwerpunkten. Dabei erfahren sie mehr zum Thema Waldmanagement und warum Umweltbildung so wichtig ist. Geleitet wird das Angebot von Waldführerin Antje Laux. Abschnittsweise wird das Programm von Nationalparkmitarbeitenden begleitet. 
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 +Los geht’s am Sonntag, 29. Juni, um 14 Uhr. Zur selben Uhrzeit ist das Programm am Mittwoch, 2. Juli, beendet. Täglich werden Wanderungen zwischen 7 und 15 Kilometern absolviert. Die Kosten belaufen sich auf 290 Euro pro Person bei Doppelzimmerbelegung. Im Preis inkludiert ist das durchgängig geführte Programm, die Unterbringung inklusive Frühstück und Lunchpaket sowie alle Fahrten vor Ort. Einzelzimmerbelegung ist gegen Aufpreis möglich.  
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 +Eine Anmeldung ist via 08553 920652 oder www.waldzeit.de möglich. 
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 +==========Höllbachgespreng nicht mehr gesperrt========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_42-25_hoellbachgespreng_nicht_mehr_gesperrt.jpg?200w=120&h=120&tok=e4761c|Der Wanderweg mit der Markierung „Heidelbeere“ durch das Höllbachgespreng ist ab Mittwoch, 21. Mai, wieder freigegeben. (Foto: Julia Zink / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**In diesem Jahr brüten die Wanderfalken nicht in diesem Bereich** 
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 +Wie Beobachtungen der Nationalparkwacht ergeben haben, findet im Bereich [[Höllbachgespreng]] in diesem Jahr doch keine Wanderfalkenbrut statt. Aus diesem Grund kann die Sperrung des Wanderweges mit der Markierung „Heidelbeere“ durch das [[Höllbachgespreng]] ab Mittwoch, 21. Mai, aufgehoben werden.  
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 +Die Nationalparkverwaltung weist darauf hin, dass im Nationalpark-Kerngebiet bis Mitte Juli stets ein striktes Wegegebot gilt, da im Frühling und Frühsommer viele Tierarten ihre Jungen aufziehen. Das besagt, dass Wanderer vornehmlich in den Hochlagen die markierten Wege nicht verlassen dürfen. Gerade die bedrohten Auerhühner sind auf die Akzeptanz dieser Maßnahme angewiesen, um ihre Bruten erfolgreich durchzuführen. 
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 +==========Wo die Natur unsterblich ist========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_43-25_wo_die_natur_unsterblich_ist.jpg?200w=120&h=120&tok=d449af|Freuen sich über die gelungene Ausstellung: Siegfried Stockbauer (von links), Josef Wanninger, Susanne Zuda, Michael Schreiner, Regina Fleck, Achim Klein und Sabine Eisch. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +Ausstellung der Gruppe 16 im Haus zur Wildnis läuft **noch bis 22. Juni 
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 +In der niederbayerischen Kulturszene ist die Gruppe 16 seit vielen Jahre fest im Sattel. Eine Premiere gab’s nun trotzdem – die erste gemeinsame Ausstellung im [[Haus zur Wildnis]] bei Ludwigsthal. Unter dem Titel „Unsterbliche Natur“ stellt das Quartett noch bis 22. Juni beeindruckende Werke aus. Dieses Wochenende nun fand die dazugehörige Feier in der Nationalparkeinrichtung statt. 
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 +„Die Natur ist einerseits durch die Inanspruchnahme durch den Menschen verletzlich, aber auf lange Sicht gesehen unsterblich“, stellte Josef Wanninger, stellvertretender Nationalparkleiter, in seiner kurzen Begrüßung fest. „Und es ist immer wieder erstaunlich, welche regenerative Kraft sie besitzt.“ Und genau das seien auch die gezeigten Gemälde und Glaskunstwerke: Kraftvoll. 
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 +Die Laudatio übernahm in großen Teilen Künstlerin Susanne Zuda, die ihre drei Mitstreiter vorstellte. „Sie illustriert alles“, sagte Zuda etwa über Regina Fleck, „die in jedem Gespräch Bilder malt“. So seien auch ihre Werke voller Dynamik, voller Leben. Archaisch und stilisiert seien hingegen die Stücke von Michael Schreiner, einem „Mann durch dessen Adern Glas fließt“, so Zuda. „Und auch, wenn du immer wieder etwas Neues erfindest, bleibst du dir trotzdem treu.“ 
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 +Treu sei auch Siegfried Stockbauer, gerade in Hinblick auf die Zusammenarbeit in der Gruppe 16, die übrigens so heißt, weil sie 2016 gegründet wurde. „Du bist ein unglaublicher Kenner des Bayerwalds – und das sieht man auch deinen Bildern an“, erzählte Zuda. Susanne Zuda selbst stellte schließlich ihr Kollege Michael Schreiner vor. Der brachte das Wirken der Kulturpreisträgerin des Landkreises Freyung-Grafenau prägnant auf den Punkt: „Deine Bilder sind wie ein Pflaster für die Seele.“ 
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 +Und so staunten die dutzenden Gäste am Ende nicht schlecht beim Rundgang durch die Wechselausstellung, die an vielen Stellen untrennbar mit der Natur des Nationalparks Bayerischer Wald verbunden ist. Für die passende Umrahmung sorgten Paul Felbinger, Florian Eichinger und Markus Schettl.  
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 +Die Ausstellung ist noch bis 22. Juni zu sehen. Der Eintritt ist frei. Geöffnet ist das [[Haus zur Wildnis]] täglich von 9 bis 18 Uhr. 
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 +==========Drache meets Nationalpark========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_39-25_drache_meets_nationalpark.jpg?200w=120&h=120&tok=679153|Freuen sich auf neun erlebnisreiche Tage in Furth im Wald: Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Robert Kürzinger, Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +Schutzgebietsregion präsentiert sich **vom 24. Mai bis 1. Juni** auf der Landesgartenschau in Furth im Wald 
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 +Traditionell statten der Nationalpark Bayerischer Wald und seine Partner alljährlich der bayerischen Landesgartenschau einen Besuch ab. Diesmal findet das Event in direkter Schutzgebietsnähe statt, im oberpfälzischen Furth im Wald. Neun Tage lang – von 24. Mai bis 1. Juni – wird’s dort besonders viele Wildnis-Infos geben. Denn der Nationalpark, die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald (FNBW) und die Nationalpark Partner schlagen dann ihre Zelte im Gartenschau-Pavillon des Bayerischen Umweltministeriums auf. 
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 +„Es ist wirklich schön, dass wir uns wieder gemeinsam präsentieren dürfen“, freut sich FNBW-Geschäftsführer Robert Kürzinger. „Damit tragen wir den Nationalpark sozusagen in den nördlichen Bayerwald, ein Besuch bei Freunden.“ Auch Nationalparkleiterin Ursula Schuster begrüßt das gemeinsame Engagement in Furth, welches überregional vor allem durch den Further Drachenstich bekannt ist: „Auch wenn wir keinen Drachen im Gepäck haben, haben wir uns dem Thema der Drachenstadt schon angenähert.“ 
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 +So gebe es beim gemeinsamen Auftritt etwa besonders viele Infos über die Reptilien im Schutzgebiet. Besucher können sich aber nicht nur über Kreuzotter, Waldeidechse und Co. schlau machen. So habe man auch wieder die beliebte Fotobox und ein lohnendes Gewinnspiel im Gepäck. Als Hauptpreise stellen die Nationalpark Partner Übernachtungsgutscheine zur Verfügung. 
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 +„Die Präsenz in Furth ist also ein tolles Gemeinschaftsprojekt“, lobt Schuster. „Und nebenbei hoffen wir natürlich auch, den ein oder anderen Gast für unsere unberührte Wildnis begeistern zu können.“ „Denn Urlaub in der Ferienregion steht für Urlaub im Einklang mit der Natur“, ergänzt Kürzinger. „Genau dafür werben wir auf der Gartenschau.“ 
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 +==========Spannende Vorträge und Workshops für Lehrer und Erzieher========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_41-_25_naturpaedagogik_im_fokus.jpg?200w=120&h=120&tok=b552c9|20 Lehrer und Erzieher der Nationalparkschulen und Kindergärten nahmen das Fortbildungsangebot des Nationalparks gerne an. (Foto: Bernadette Weber/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Nationalparkschulen und Kindergärten zu Fortbildung im [[Hans-Eisenmann-Haus]]** 
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 +Im Rahmen der engen Zusammenarbeit mit den insgesamt 15 Nationalparkschulen und elf Nationalparkkindergärten erhalten Lehrer und Erzieher von Seiten des Nationalparks regelmäßig Fortbildungen. Bei einer Weiterbildungsveranstaltung vergangene Woche im [[Hans-Eisenmann-Haus]] gab es spannende Einblicke in den Lebensraum Moor und hilfreiche Tipps und Workshops zur Naturpädagogik. 
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 +Insgesamt 20 Lehrer und Erzieher aus den Nationalpark-Partner-Einrichtungen waren gekommen und lauschten gespannt einem informativen Vortrag des Hydrologen Burkhard Beudert, der eindrücklich den großen Nutzen von Mooren und die Folgen des Klimawandels schilderte. Besonders betroffen machte die Teilnehmer dabei der Rückgang der Niederschläge, die diese artenreichen Lebensräume bedrohen. „Unsere langjährigen Aufzeichnungen in Sachen Wetter und Klima zeigen, dass die Niederschläge gerade im Winterhalbjahr deutlich abgenommen haben. Durch die geringere Schneeschmelze im Frühjahr starten wir quasi schon mit einem dicken Minus, das durch die Niederschläge über das Jahr dann kaum noch ausgeglichen werden kann“, so Beudert. „Das hat teilweise erhebliche Auswirkungen auf die Moore und das gesamte Ökosystem.“ 
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 +Ein weiterer Teil der Fortbildungsveranstaltung für die Nationalparkschulen und Kindergärten drehte sich um praktische Tipps aus der Naturpädagogik. „Uns ist es wichtig, unseren Partnereinrichtungen zu zeigen, dass es oft nur wenig Material, Platz und Zeit braucht, um Umweltbildungsthemen für die Kinder und Jugendlichen interessant und spannend aufzubereiten“, erklärte Nationalpark-Umweltpädagogin Nicole Graf-Kilger, die die Fortbildungsveranstaltung organisiert hatte.  
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 +Bei verschiedenen Workshops konnte das Gelernte von den Teilnehmern dann auch gleich in die Tat umgesetzt werden. Dabei wurde mit allen Sinnen und auch künstlerisch gearbeitet. „Mich freut es sehr, dass unsere Fortbildungsangebote so gut angenommen werden. Damit pflegen wir nicht nur unsere gute Zusammenarbeit mit unseren Nationalparkschulen und Kindergärten, sondern tragen auch dazu bei, den Nationalpark und wichtige Umweltthemen in die Einrichtungen zu tragen“, so Graf-Kilger.  
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 +==========Bauarbeiten am Waldschmidthaus laufen========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_40-25_bauarbeiten_am_waldschmidthaus_laufen.jpg?200w=120&h=120&tok=28b233|Bei einer Vor-Ort-Besprechung am Waldschmidthaus: Nationalparkleiterin Ursula Schuster mit ihren Kollegen Josef Wanninger (v.r.), Sachgebietsleiter Servicezentren und Bauwesen, Jochen Linner, Sachgebietsleiter Wald- und Flächenmanagement, und Florian Porst, zuständig für das Besuchermanagement. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +Teil des Rundwegs Auerhahn wird aus Sicherheitsgründen ab dem Gfäll umgeleitet 
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 +Das Gerüst ist montiert, die derzeit benötigten Werkzeuge und Maschinen stehen bereit. Die Baustelle am [[Waldschmidthaus]] ist eingerichtet und es kann mit den ersten Arbeiten losgehen. Damit Besucher des Nationalparks Bayerischer Wald trotz allem ein unbeschwertes Gipfelerlebnis genießen können, wurden nun bei einer Vor-Ort-Besprechung einige Vorkehrungen getroffen. 
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 +„Wir freuen uns sehr, dass die Bauarbeiten am [[Waldschmidthaus]] endlich starten“, sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Oberste Priorität habe dabei aber auch die Sicherheit aller, die am Großen Rachel unterwegs sind. Aus diesem Grund wird ein Teil des Rundwegs mit der Markierung „Auerhahn“ vom Gfäll hinauf Richtung Rachelgipfel montags bis freitags komplett gesperrt. Dafür gibt es einen plausiblen Grund: „Dieser Wanderweg ist die einzige Zufahrt für die Baustellenfahrzeuge“, erklärt Schuster. Diese seien oft so breit, dass sie den ganzen Weg einnehmen. „Wenn hier wie gewohnt Wanderer unterwegs sind, kann es zu gefährlichen Situationen kommen.“ Aufgrund der Steigung ist es für bergauffahrende Baumaschinen nicht immer möglich, stehen zu bleiben, ohne hängen zu bleiben. Bergabfahrende Schwertransporte können in manchen Bereichen möglichweise nicht entsprechend bremsen, wenn Fußgänger auf dem Weg sind. „Sicherheit geht für uns vor. Allerdings wollen wir auch weiterhin die Möglichkeit bieten, dass Wanderer vom Gfäll-Parkplatz aus auf den Gipfel wandern können“, berichtet Schuster. 
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 +Daher wird der Wanderweg über den „Klingenbrunner Rachelsteig“ mit der Markierung „Bärlapp“ umgeleitet. Für diese Alternativroute muss knapp eine halbe Stunde mehr eingeplant werden. Zirka 300 Meter vor dem Waldschmidthaus trifft der Steig wieder auf den Rundweg Auerhahn. Auf diesen letzten Metern müssen Besucher und Baufirmen denselben Weg benutzen, allerdings ist die Steigung hier gering und ein Ausweichen möglich. An Samstagen, Sonntagen sowie gesetzlichen Feiertagen ist der Rundweg Auerhahn nutzbar, allerdings muss mit Verschmutzungen und Behinderungen gerechnet werden. 
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 +Die ersten Schritte bei den Bauarbeiten sind am bestehenden Gebäude nun der Abriss der Asbestfassade, die Sanierung der Holzblockwände sowie die Erneuerung der Dachschalung. Darüber hinaus sieht der Bauplan vor, die Beton-Bodenplatte für den neuen Anbau zu fertigen. Der Anbau selbst wird in Holzständerbauweise größtenteils im Tal vorgefertigt. 
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 +==========„Natur im Fokus” macht Halt im Hans-Eisenmann-Haus========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_034-25_natur_im_fokus_macht_halt_im_hans-eisenmann-haus.jpg?200w=120&h=120&tok=aa4206|Einen gähnenden Fuchs zeigt eines der Siegerbilder, das Rosie Simpson gelungen ist.}} 
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 +**Bis 29.Juni: Ausstellung der Gewinnerbilder des Fotowettbewerbs** 
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 +Bayerns vielfältige Landschaften sind eine echte Augenweide. Unter dem Motto „Schau doch mal hin! – Mit der Kamera auf Entdeckungsreise in Bayerns Natur“ zieht der Fotowettbewerb „Natur im Fokus“ Kinder und Jugendliche ins Freie. Im Jahr 2024 beteiligten sich etwa 550 Kinder und Jugendliche aus allen Teilen des Freistaats am Wettbewerb und reichten etwa 1.200 Fotos ein. Die Gewinner sind in einer Ausstellung zu sehen, die durch ganz Bayern tourt. Im [[Hans-Eisenmann-Haus]] bei Neuschönau machen die Bilder vom 5. Mai bis 29. Juni Halt. 
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 +Eine Jury aus Expertinnen und Experten der Bereiche Fotografie und Medien sowie der Projektpartner vergab insgesamt 18 Preise in zwei Kategorien: Beim Thema „Berge, Felsen, Kieselsteine“ lag der Fokus auf den steinernen und felsigen Naturwundern. Die zweite Kategorie „Bunte Vielfalt Bayern“ sollte dazu anregen, die Vielfalt unserer Natur zu entdecken. Die Fördervereine von Museum Mensch und Natur und Naturkundemuseum Bayern sowie der Bayerische Sparkassenverband, die Naturschutzjugend im LBV sowie der Verband der Kinder- und Jugendärzte in Bayern (Paednetz) vergaben zusätzlich noch je einen Sonderpreis. Der LBV vergab darüber hinaus noch eine besondere Auszeichnung für Artenkenntnis. 
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 +Die Ausstellung ist bis 29. Juni täglich von 9 bis 18 Uhr im [[Hans-Eisenmann-Haus]] zu sehen.    
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 +Der Eintritt ist frei.  
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 +Nähere Informationen zum Fotowettbewerb und zu den Ausstellungsterminen gibt es unter www.natur-im-fokus.bayern.de   
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 +Info: Im Jahr 2007 vom Museum Mensch und Natur ins Leben gerufen, wird der Wettbewerb seit 2010 gemeinsam mit dem Bayerischen Umweltministerium ausgerichtet. Seit 2020 ist auch das Naturkundemuseum Bayern sowie seit 2023 der LBV Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. mit der Naturschutzjugend im LBV als Projektpartner dabei. 
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 +==========Commerzbank-Umweltpraktikum feiert 35 Jahre========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_36-25_commerzbank-umweltpraktikum_feiert_35_jahre_3_.jpg?200w=120&h=120&tok=4f3084|Nationalparkleiterin Ursula Schuster (l.), Andrea Hoffmann (NNL), Stiftungskurator Sinan von Stietencron und Katrin Moser (Commerzbank) verabschiedeten Lukas Laux. (Foto: Julia Reihofer/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Traditionelle Einführungswoche im Wildniscamp – Abschied von Lukas Laux** 
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 +Über 60 Studierende aus Deutschland und Österreich absolvieren in diesem Jahr ihr Commerzbank-Umweltpraktikum in insgesamt 14 Nationalparken und acht Biosphärenreservaten. Auch im 35. Jahr der Aktion fand die Einführungswoche traditionsgemäß im Wildniscamp am Falkenstein statt. Für einen war es das letzte Mal, dass er in dieser Runde dabei ist, und zwar für den Nationalpark-Umweltbildungsreferenten Lukas Laux, der das Praktikum einst initiiert hat. Er geht zum Ende des Jahres in den Ruhestand. Sein Engagement wurde beim Abschlussabend von allen Seiten gewürdigt. 
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 +Lukas Laux kam vor 35 Jahren vom Wattenmeer in den Bayerischen Wald. „Im hohen Norden war er verwöhnt von einer großen Anzahl an Zivildienstleistenden, die ihm tatkräftig zur Seite standen“, erzählte Nationalparkleiterin Ursula Schuster in ihrem Grußwort. „Im Bayerischen Wald gab es diese nicht. Und so beschloss Herr Laux, schnellstmöglich Praktikanten und Praktikantinnen einzustellen.“ Dank dem großen Engagement von Laux, gekoppelt mit vielen Anfragen bei verschiedensten Firmen, habe er schließlich einen Partner gefunden. „Die Commerzbank war von der Idee überzeugt und erklärte sich bereit, Stellen für Umweltpraktikanten zu finanzieren.“ 
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 +Heute sei das Umweltpraktikum ein Erfolgsmodell, sagte Schuster und richtete sich an die Teilnehmenden. „Ich danke Ihnen für Ihre Neugier, Ihren Tatendrang und Ihre Begeisterung. Heute entlassen wir Sie in Ihre Nationalparke und Biosphärenreservate, die vom Wattenmeer bis zum Watzmann reichen.“ Die Praktikanten hätten in dieser Woche im Wildniscamp das Rüstzeug erhalten, um die Monate, die vor ihnen liegen, bestens zu meistern. Schuster bedankte sich bei den Nationalparkmitarbeitenden und Waldführern, die an den verschiedenen Workshops und Aktionen beteiligt waren. „Mein besonderer Dank gilt aber auch der Commerzbank, die seit nunmehr 35 Jahren das älteste Ökosponsoring-Projekt Deutschlands finanziert, sowie der Stiftung Kunst und Natur für die Finanzierung und Mitgestaltung des Einführungsseminars.“ Schuster richtete ihren Dank auch an den Verband Nationale Naturlandschaften e.V., der federführend die Organisation der Einführungswoche und die Koordination des Commerzbank-Umweltpraktikums verantwortet. 
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 +Seit drei Jahren wird die Einführungswoche im Wildniscamp in Gänze von der Stiftung Kunst und Natur finanziert. Die Stiftung kuratiert die Woche im Schulterschluss mit dem Nationale Naturlandschaften e.V. sowie dem Nationalpark Bayerischer Wald. So bereichern auch diverse künstlerische Impulse die Woche. In Workshops und Exkursionen lernen die Praktikanten und Praktikantinnen nicht nur viel Spannendes und Nützliches, sondern sich auch untereinander kennen, bevor es in die unterschiedlichen Einsatzorte in ganz Deutschland geht. 
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 +„Im Zentrum des Ansatzes der Stiftung Kunst und Natur steht die Verknüpfung von Kunst, Kreativität und Naturthemen“, erklärte Stiftungskurator Sinan von Stietencron. „Ich hoffe, dass die Teilnehmenden die Inspirationen aus den künstlerischen Impulsen und Workshops für sich nutzen und auch in die Schutzgebiete tragen.“ Desweitern gab es die ganze Woche über praxisnahe Seminare zu Führungsdidaktik, Umweltbildung sowie Medien- und Öffentlichkeitsarbeit in Schutzgebieten. Auch einige Exkursionen wurden angeboten, etwa in ein renaturiertes Hochmoor oder zu barrierearmen Angeboten im Nationalpark Bayerischer Wald. 
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 +Geographiestudent Joshua Keller absolviert sein Umweltpraktikum im Nationalpark Hainich in Thüringen: „Es war sehr schwer für mich zu entscheiden, wo ich hinmöchte, weil es sehr viele coole Praktikumsstellen zur Auswahl gab. Da ich den Wald im Hainich schon kenne, dachte ich, dass ich mich hier gut einbringen kann. Ich freue mich schon sehr auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und diese durch die Natur zu führen.“ 
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 +„Ich absolviere mein Umweltpraktikum im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“, erzählt Julie Eggers. „Ich wollte unbedingt dorthin, weil ich die Nordsee und damit die Heimat meiner Eltern kennenlernen möchte und ich mich sehr für das Ökosystem im Meer interessiere.“ Sie wird ihr mehrmonatiges Umweltpraktikum im Bereich Öffentlichkeitsarbeit absolvieren. „Ich hoffe, dass ich dabei viele Erfahrungen sammle, fürs Leben und weil ich mir das beruflich auch gut vorstellen kann.“ 
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 +Seit dem Start des Commerzbank-Umweltpraktikums vor 35 Jahren gab es bereits mehr als 2.000 Teilnehmende, von denen einige nach ihrem Praktikum in der Naturschutzarbeit Fuß fassen oder gar in den Schutzgebieten selbst anfangen zu arbeiten. Auch 2026 wird das beliebte Programm fortgeführt. Bewerbungen sind ab 1. November unter www.umweltpraktikum.com möglich. 
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 +==========Besucherzufriedenheit deutlich gestiegen========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_32-25_besucherzufriedenheit_deutlich_gestiegen.jpg?200w=120&h=120&tok=0eb73a|Bei der letzten Besucherbefragung zeigten sich 85 Prozent der Nationalparkbesucher sehr zufrieden. (Foto: Julia Reihofer/Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**85 Prozent geben dem Nationalpark Bayerischer Wald die Bestnote** 
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 +Die Bemühungen des Nationalparks Bayerischer Wald, das Angebot für seine Besucher stetig zu verbessern, trägt weitere Früchte. Wie erste Ergebnisse der jüngsten Besucherbefragung zeigen, ist eine große Mehrheit mit dem Nationalparkbesuch sehr zufrieden. 
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 +„Das war die größte Befragung, die wir bislang im Nationalpark durchgeführt haben“, erklärt Stefanie Döringer, die im Rahmen des Nationalparkmonitorings die regelmäßigen Besucherbefragungen leitet. „Von März 2024 bis Februar dieses Jahr haben wir insgesamt über 1.300 Nationalparkbesucher befragt, was uns einen sehr guten Gesamtüberblick über unsere Besucherstruktur gibt.“ Heißt, wie alt die Nationalparkbesucher sind, woher sie kommen, mit welchen Verkehrsmitteln sie anreisen und etwa auch, wie hoch der Anteil der Familien mit Kindern ist. „Es zeigte sich, dass der durchschnittliche Besucher rund 51 Jahre alt ist und in den vergangenen drei Jahren im Schnitt 67-mal im Jahr den Nationalpark besucht, was auch im Vergleich zu anderen Schutzgebieten ein sehr hoher Wert ist.“ Meistens kommen die Menschen zum Wandern in den Nationalpark, wobei der Anteil der Radfahrer stetig zunimmt. 
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 +Ein großer Schwerpunkt der Befragung lag auf der Zufriedenheit der Nationalparkbesucher. „Im Vergleich zur Befragung 2013/2014, in der ebenfalls die Zufriedenheit im Fokus stand, konnten wir diesen Wert deutlich steigern. Damals gaben 64 Prozent an, mit dem Nationalparkbesuch sehr zufrieden zu sein. Diesmal lag dieser Wert bei 85 Prozent.  „Diese erfreulichen Ergebnisse seien auch eine Bestätigung für die großen Anstrengungen der vergangenen Jahre, das Angebot stetig zu verbessern. So wurde beispielsweise die Beschilderung von Rad- und Wanderwegen sehr positiv bewertet, bei anderen Punkten wie dem öffentlichen Nahverkehr und dem gastronomischen Angebot war die Zufriedenheit jedoch geringer. Es wird also auch deutlich, wo es Verbesserungsbedarf gibt“, so Julia Zink vom Besuchermanagement. Durch die aktuelle Erhebung lässt sich auch ein Trend der vergangenen Jahre bestätigen, der besagt, dass die Zahl der Tagesgäste weiter zunimmt und nun bei über 20 Prozent liegt. „Rund ein Viertel unserer Nationalparkbesucher sind Einheimische, also Bewohner der Landkreise Freyung-Grafenau und Regen, und etwas mehr als die Hälfte Touristen, die für mehr als nur einen Tag in die Region kommen“, erläutert Stefanie Döringer. 
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 +Ganz nach dem Motto „Nach der Befragung ist vor der Befragung“ beginnt am Osterwochenende bereits die nächste Besucherbefragung. „Dieses Mal legen wir den Schwerpunkt auf das Naturerleben, also wie nehmen unsere Besucher die Natur im Nationalpark war, wie empfinden sie das Besucheraufkommen, was denken sie über Totholz und was stört sie möglicherweise sogar bei ihrem Nationalparkbesuch. Des Weiteren liegt der Fokus auf Menschen mit Handicap, damit wir unsere barrierearmen Angebote weiterentwickeln können“, berichtet Stefanie Döringer. An ausgewählten Tagen sind für die Besucherbefragung geschulte Waldführer und Nationalparkmitarbeiter im Schutzgebiet unterwegs und befragen Besucher persönlich. „Wir werden im Gelände aber auch Plakate mit QR-Code aushängen, über die man dann ebenfalls teilnehmen kann, selbstverständlich freiwillig und anonym“, erklärt Julia Zink. „Wir hoffen, dass wieder viele mitmachen und damit helfen, unsere Nationalparkangebote immer weiter zu verbessern.“ 
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 +Übrigens: Die Befragungen finden in gleicher Form auch im benachbarten Nationalpark Šumava statt. So können die Schutzgebiete die Ergebnisse grenzübergreifend vergleichen. 
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 +==========Geschichten in Glas und Bild========== 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_34-25_geschichten_in_glas_und_bild_2_.jpg?200w=120&h=120&tok=96932f|Dicht gedrängt standen und saßen die Gäste bei der Vernissage in St. Oswald. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)}} 
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 +**Ausstellung des Frauenauer Künstlers Rainer Metzger im Waldgeschichtlichen Museum** 
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 +So voll war der Ausstellungsraum im [[Waldgeschichtliches Museum|Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald]] schon lange nicht mehr. Gut 75 Gäste waren gekommen, um am Gründonnerstag die Ausstellung „Glas und Malerei“ des Frauenauer Künstlers Rainer Metzger zu eröffnen. Die Laudatio übernahm Autor Ossi Heindl, die musikalische Umrahmung das Duo Pine Cone lite. 
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 +„Seine Bilder reden mit mir“, berichtete Heindl dem Publikum. „Jedes Bild erzählt mir etwas, egal ob es in Glas gebrannt oder auf Leinwand gebannt ist.“ Metzger gelinge es einfach die Betrachter seiner Werke zu berühren, Stimmung zu erzeugen. „Egal, ob man auf eine Szene in einer italienischen Bar, in einem bayerischen Wirtshaus oder in einer der untergegangenen Glashütten bestaunt.“ So schaffe es Metzer auch in Alltagsszenen einen stimmungsvollen Zauber zu bringen. „Flimmerndes Licht, oft ungenaue Konturen und starke Farben“, seien sein Markenzeichen, so Heindl. „Und genau das regt die Fantasie an. Hirnkino pur.“ 
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 +{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_pm_34-25_geschichten_in_glas_und_bild_1_.jpg?130w=120&h=120&tok=2a6d6d|Freuen sich über eine gelungene Ausstellung: Laudator Ossi Heindl (von links), Künstler Rainer Metzger und Museumsleiter Christian Binder.}} 
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 +„Wie kein zweiter steht Rainer Metzger dafür, Augenblicke in Glas und auf Leinwand zu bannen“, sagte auch Christian Binder, Leiter des Waldgeschichtlichen Museums bei seinen ein führenden Worten. Und der Künstler selbst? „Ich freue mich, dass so viele Leute da sind. Und ich freue mich, dass die Ausstellung so eine Vielfalt zeigt, dass sie wie eine Landschaft ist, in der es viel zu entdecken gibt.“ 
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 +Die Ausstellung ist bis 15. September bei freiem Eintritt zu sehen. Das Waldgeschichtliche Museum hat dienstags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Am Montag ist Ruhetag, außer an Feiertagen. 
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 ==========Glas und Malerei von Rainer Metzger========== ==========Glas und Malerei von Rainer Metzger==========
  
-{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_vm_028_-_25_glas_und_malerei_von_rainer_metzger_im_waldgeschichtlichen_museum.jpg?200w=120&h=120&tok=895a2f|Bei der Ausstellung „Glas und Malerei“ zeigt der Frauenauer Künstler Rainer Metzger seine faszinierenden Arbeiten. (Foto: Rainer Metzger/Nationalpark Bayerischer Wald)}}+{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/npv_bw_-_vm_028_-_25_glas_und_malerei_von_rainer_metzger_im_waldgeschichtlichen_museum.jpg?150w=120&h=120&tok=895a2f|Bei der Ausstellung „Glas und Malerei“ zeigt der Frauenauer Künstler Rainer Metzger seine faszinierenden Arbeiten. (Foto: Rainer Metzger/Nationalpark Bayerischer Wald)}}
      
  
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 Die Ausstellung ist bis zum 15. September täglich (außer montags) von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung ist bis zum 15. September täglich (außer montags) von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
    
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 ==========Neuer Radweg hinauf zum Wistlberg========== ==========Neuer Radweg hinauf zum Wistlberg==========
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-==========Buntes Osterferienprogramm im Nationalpark========== 
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-{{ https://www.waidlerwiki.de/_media/buntes_osterferienprogramm_im_nationalpark.jpg?200w=120&h=120&tok=7558db|In den Osterferien lassen sich zahlreiche farbenfrohe Frühlingsboten im Nationalpark entdecken.  (Foto: Annette Nigl/Nationalpark Bayerischer Wald) 
-}} 
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-**In den Osterferien:** Wilde Erlebnisse, Spiel und Spaß für Kinder in den Nationalparkeinrichtungen 
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-Kunterbunt wie ein gut gefülltes Osternest wird auch das Ferienprogramm im Nationalparkpark Bayerischer Wald. Bei zahlreichen Aktionen rund um die Nationalpark-Besucherzentren dreht sich in beiden Ferienwochen alles um den Frühling im wilden Wald. 
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-Am Dienstag, 15. April und 22. April, findet ab 14 Uhr rund um das [[Hans-Eisenmann-Haus]] in Neuschönau ein frühlingshafter Erlebnisnachmittag statt. Rund zweieinhalb Stunden sind die „Waldspürnasen“ dem Wiedererwachen der Natur nach dem Winter auf der Spur. Neben spielerischen und kreativen Elementen lernen die Kinder auch, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Treffpunkt ist die Infotheke im Hans-Eisenmann-Haus. 
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-Des Weiteren erwartet die Ferienkinder im [[Hans-Eisenmann-Haus]] am Freitag, 25. April, eine offene Naturwerkstatt. Alle Kinder sind eingeladen, zwischen 10 und 13 Uhr gemeinsam österlich zu basteln und Kreatives aus Naturmaterialien zu gestalten. Eine Anmeldung dafür ist nicht erforderlich. 
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-Unter dem Motto „Die Natur erwacht - Frühling im Wald“ steht am Mittwoch, 16. April, ab 14 Uhr ein Erlebnisnachmittag im [[Waldspielgelände]] in Spiegelau auf dem Programm. Kinder zwischen 5 und 10 Jahren erwartet viele gemeinsame Aktionen und Spiele rund um den Nationalpark und seine Tiere. Treffpunkt ist am Eingang des Waldspielgeländes. Die Aktion dauert rund zweieinhalb Stunden. 
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-Unter dem Motto „Waldentdecker“ findet am Donnerstag, 17. April und 24. April, ein Erlebnisnachmittag für Kinder rund um das [[Haus zur Wildnis]] in Ludwigsthal statt. Mit Spielen und vielen anderen spannenden Aktionen werden rund zweieinhalb Stunden gemeinsam die Frühlingswälder erkundet. Alle kleinen Forscher zwischen 5 und 10 Jahren sind herzlich willkommen. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Eisenbahntunnel im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]], auf die Zugankunft aus Zwiesel wird gewartet. 
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-Einen wahrlich märchenhaften Familiennachmittag gibt es am Montag, 21. April, im [[Nationalparkzentrum Falkenstein]] zu erleben. Auf der Suche nach dem Frühling geht es ab 10 Uhr gemeinsam durch das Tier-Freigelände. Unterwegs wird spannenden Märchen und dem Erwachen der Waldwildnis im Frühjahr gelauscht. Treffpunkt ist der Eisenbahntunnel am Parkplatz des Nationalparkzentrums Falkenstein. 
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-Bei allen Erlebnisnachmittagen sollten die Kinder unbedingt wetterfeste, warme Kleidung inklusive passendem Schuhwerk dabeihaben sowie eine Brotzeit mit Getränk. Zudem wird um Anmeldung beim Nationalparkführungsservice unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 0776650 gebeten. Die Kosten für alle Veranstaltungen trägt die Nationalparkverwaltung. 
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 ==========Sehr seltener magentafarbener Schleimpilz entdeckt========== ==========Sehr seltener magentafarbener Schleimpilz entdeckt==========
nationalpark_aktuell.1745053702.txt.gz · Zuletzt geändert: 2025/04/19 09:08 von gfreund