Leopoldsreut
Ehemaliges Säumerdorf Leopoldsreut
Im Jahr 1618, zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges, veranlasste Landesherr Fürstbischof Leopold I., Erzherzog von Österreich, auf der Höhe des Haidels ein Walddorf anzulegen, das seinen Namen erhielt. Neun Siedler erhielten die Aufgabe die Landesgrenze und den Säumerweg "Goldener Steig" zu sichern. In den Anfängen war es hauptsächlich der Goldene Steig, der einen bescheidenen Wohlstand nach Leopoldsreut brachte. Durch äußere Einflüsse kam der Salzhandel auf dem alten Handelsweg nach Böhmen immer mehr zum erliegen, das Säumerdorf wandelte sich zu einem Bauerndorf. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten in Leopoldsreut über 150 Einwohner. Die „Sandhäusler“, wie die Einwohner Leopoldsreuts genannt wurden, führten ein einfaches, hartes Leben in karger Landschaft und rauem Klima. Steinreich waren die Felder, aber mit wenig Ertrag und zwangen sie schon bald mit der Holzindustrie neue Einkommensquellen zu erschließen. Leopoldsreut wurde zum Holzhauerdorf. Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Bewohner aber wieder abzuwandern. Die Abwanderung führte 1962 zum vollständigen Niedergang. Heute steht an der verlassenenen Dorfstelle nur noch die St. Nepomukkirche und das alte Schulhaus, in der früher die höchstgelegene Schule Deutschlands untergebracht war.